Suche Orchester / Klassik mit Chor

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Pfirsichrocker
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Hallo, ich kenne mich leider nicht so gut mit Klassischer Musik aus deswegen dachte ich Frage ich mal hier nach.

Kennt ihr Orchester Musik mit einem Chor? Also könnt ihr evtl. musikalische Empfehlungen geben wo ich gezielter nach CD's / MP3's schauen kann.

Und zwar habe ich folgendes gehört: Ex Sultate Justi aus dem Film Empire of the Sun und Dry your Tears, Afrika aus dem Film Amistad und finde das total schön was da mit einem Sinfonie Orchester in Verbindung mit einem Chor gemacht wird. Bei den Titeln handelt es sich jetzt um Filmmusik. Aber vielleicht habt ihr noch Empfehlungen was in die Richtung geht.



LG
 
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Puh - bischen zu allgemein um eine brauchbare Antwort geben zu können.

Orchester mit Chor gibt es jede Menge durch alle Epochen, nennt sich dann meist Oratorium, kann aber auch andere Bezeichnungen haben. Welche Epoche oder Komponisten magst du denn besonders? Dann kann man eher was empfehlen.
 
Hallo, also ich mag eher die modernen Lieder, und Komponisten kann ich jetzt gar nicht sagen, ich würde sagen in Richtung Filmmusik, also eingängige Melodien mit Chorgesang bzw. Begleitung. Zwei Liederbeispiele habe ich ja schon erwähnt aber das war eher Zufall das ich die bei Filmmusik gefunden habe. Vielleicht muss ich nochmal genauer nach Videos bzw. Komponisten suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guck mal nach John Rutter. "Look at the world" hat eines meiner Kinder neulich beim Schulkonzert aufgeführt. Vielleicht gefällt die das ja.
 
Was Du suchst sind eher Soundtracks. Dafür gibts ein spezielles Forum.

"klassich" wäre sowas:
(achtung norwegisch :D)
(Achtung Kunst ;) )
 
Der Thread ist älter, aber wird hoffentlich ab und zu gelesen.

Ich glaube, Klassik-Einsteiger sind eher nicht auf der Suche nach der Matthäus-Passion, sondern wünschen sich gut erschließbare melodische Werke für großes Orchester plus Chor. Also keine Kirchenmusik (Oratorien, Requiems), kein Barock (Bach, Händel, Telemann), vermutlich auch keine Oper.

Das erste, was mir unter diesen Vorgaben für neugierige Sucher einfällt, die gerne melodische klassische Musik mit Chor probieren möchten, ist:
Alexander Borodin: Polowetzer Tänze
(vier schmissige, schiebende Musikstücke mit Orchester und Chor aus seiner Oper "Fürst Igor", Schade das Borodin, von Beruf Chemiker, so wenig Zeit zum Komponieren hatte.)


Claude Debussy: Sirènes
Sirènes ist das letzte Musikstück des dreiteiligen Zyklus "Drei Nocturnen" und verwendet als besondere Klangfarbe einen wortlosen Frauenchor. Liest sich vielleicht fremdartig, klingt für die Ohren aber wunderschön.


(klicke "Auf YouTube ansehen" oder das Play-Icon rechts unten in der Ecke: Dann funktioniert der Link)

In obigem Beispiel beginnt "Sirènes" an Stelle 13:44 des Videoclips.


Wem diese Musik gefällt - probiere auch Teil 1 und 2 der Nocturnes (ohne Chor, genauso schön): attraktive, unakademische Stücke impressionistischer Musik. Der Impressionismus ist übrigens diejenige (sehr kurze) Stilepoche der abendländischen "klassischen" Musik, aus der bis zum heutigen Tag 90 % der orchestralen Filmmusik abgeschrieben wird.
;)

Ebenfalls mit wortlosem Chor und klanglich eng mit "Sirènes" verwandt ist das Ballet "Daphnis et Cloé" von Maurice Ravel, dem Komponisten des Dynamik- und Orchestrierungs-Experiments "Boléro". Eine aufregende, ebenso knackige wie sphärische Musik, die einerseits nie altbacken klingt und andererseits kein "neoklassisches" süßlich-leeres Klassikradio-Fahrstuhlmusik-Gedudel ist.
Wer sich nicht gleich auf das komplette Ballett Daphnis et Cloe stürzen will: Die zweite Suite daraus, betitelt also beispielsweise "Daphnis et Cloe, Suite No. 2" (verschiedene Schreibweisen sind möglich), bietet einen tollen musikalischen Überblick (faktisch ist diese Suite die kaum veränderte zweite Hälfte des Ballets).





Weitere Werke mit schlagkräftigem Chor und Orchester, die weder kirchenmusikalisch noch barock noch opernhaft klingen:


Carl Orff: Carmina Burana
Tolle Musik, die nichts dafür kann, dass sie seit Generationen als Reklame-Soundtrack durchgenudelt wird. Wirkungsvoll ist sie, obwohl (oder weil) Orff dabei fleißig von Verdi abgeschrieben hat, z. B. wird der Carmina-Burana-Fan viele "Orff"-Passagen in Verdis 94 Jahre früher komponierter Oper "Nabucco" wiedererkennen, mehrfach sogar inklusive Verdis Original-Instrumentierung ... soooooo modern ist Orff also gar nicht, sondern erstaunlich solide im 19. Jahrhunderts verwurzelt. :ROFLMAO:


Gustav Mahler: 8. Sinfonie
80 Minuten klanggewaltiger, hochintelligent orchestrierter Musik (sogar Harmonium, 3 Harfen und 3 Mandolinen spielen mit). Die letzten 7 Minuten untermalten 2006 musikalisch hochwirksam das Abschlussfeuerwerk der Olympischen Spiele von Sydney und flimmerten per TV rund um die Welt: Auf diesen unirdisch schönen Schluss hin ist das ganze Werk wie ein gewaltiger Sog für mehrere hundert Musiker komponiert: In fast jedem Moment erklingen Teilstücke/Ableitungen/Variationen aus den 7 Schlussminuten, wo sie sich schließlich zu einem Ganzen zusammenfügen, das unfassbar viel mehr als die Summe seiner Teile ist. Das ist Sinfonik ("Einklang") im Wortsinn.

Wenn dir der erste, knapp 25-minütige Teil I von Mahlers Achter nicht gleich schmeckt, starte beim nächsten Versuch mit dem "Rest", also mit II. Oder höre dir den himmelwärts strebenden Schlusschor an, bis du Mitsingen kannst: Danach erkennst du viele dieser Tonfolgen (Themen, Riffs, Licks, Akkorde, Auftakte) beim Hören der vorherigen Sinfonieabschnitte wieder und ahnst, wie sie die grandiose Riesenarchitektur des Kategorien-sprengenden Werkes verklammern.

Alternativ probierst du von den vielen CDs und Playlists mit Zusammenstellungen beliebter Opernchöre. Die hören sich wieder komplett anders an als meine obigen Vorschläge: konventioneller und möglicherweise für dich am Ende vertrauter?
Jedenfalls: Eine dieser beiden Richtungen wird dir (wahrscheinlich/hoffentlich) gefallen. Verdi z. B. hat in seinem umfangreichen Opernschaffen dutzende Chorstücke verfasst, die zu Welthits wurden - neuerdings auch in Ostasien.

Die Skip- und Pause-Tasten sind übrigens auch beim Klassik-Hören zulässig! Erlaubt ist alles, was dir den Einstieg erleichtert.
Taste dich ohne Scheu und ohne Ehrfurcht häppchenweise an die großen Portionen heran. Umso spannender wirst du die Zusammenhänge hören, empfinden, genießen, wenn du später lieber das Ganze in einem Stück durchhörst statt die Rosinen herauszupicken. Manche Werke höre ich immer nur A - Z durch, und von anderen CDs selektiere ich auch heute nur bestimmte Passagen und skippe den Rest - seit 35 Jahren Leben mit klassischer Musik und hunderten von Abenden als Hörer in Philharmonie und Konzerthaus.

Zum Identifizieren mancher gut zugänglicher, einsteigertauglicher Klassik zumindest des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts eignet sich das Stichwort "Suite". Das gilt wohlgemerkt nicht für ältere Jahrhunderte: im Barock, also vor rund 300 Jahren (Bach und so ...), war eine Suite etwas anderes und dort der Urahn der späteren klassischen Sinfonie).

Suite im Sinne des 19. und 20. Jahrhunderts meint, dass aus einem längeren Werk (komplette Oper, Ballet, ...) eine Auswahl hit-tauglicher Melodien und Passagen zu einem kürzeren Musikstück remixt äh, neu zusammenkomponiert wurde . Oft sogar durch den Komponisten der ursprünglichen Musik!
Berühmt und beliebt sind die Suiten aus Nussknacker und Schwanensee (Tschaikowsky), Petruschka (Strawinsky), Romeo und Julia (Prokofiew) oder auch aus der Oper "Der Rosenkavalier" von Richard Strauss. Keine Angst vor Opern-Suiten: Sie enthalten keinen Gesang!
Der Hashtag "Suite" findet also eine Art von "easy classic", die trotzdem (meist) vom Komponisten des zugrundeliegenden großen Werkes persönlich geschrieben wurde und keine seiner Noten weglässt.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Herzliche Grüße
Pit
 
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