Als bekennender Vai-Fan finde ich so manche Aussage zu diesem Thema recht abenteuerlich.
Zum Thema Gain/Verzerrung kann ich folgendes sagen:
ich hatte bei der vorletzten Vai-Tour eine Backstagekarte über das Vai-Forum gewonnen und durfte unter anderem beim Soundcheck in der "Fabrik" in Hamburg dabei sein. Inklusive Führung von Thomas Nordegg, Vai's Gitarrentech.
Der Mann benutzt keine "magischen Werkzeuge" oder heimlich gemoddete Amps.

Ich war echt super überrascht, wie sauber und unverzerrt der Ton von Vai ist. Er ist laut und sehr unkomprimiert. Wer schon mal den Legacy gespielt hat, wird wissen, dass der Amp alles andere als ein Highgain-Amp ist. Des weiteren ist der Legacy ein Amp der jedes einzelne Detail konkret abbildet und nix, aber auch garnix verschönert. Sauberes Spiel ist hier ein Muss!
Das Rack (was er garnicht mehr hat) enthällt nix wildes. Es ist fast immer ein kurzes Delay mit zwei Wiederholungen und wenig Level im Signal (vom TC G-Force, jetzt vom TC G-System), welches einfach nur den Sound etwas breiter macht. Für langsamere Soli gibts dann noch zwei weitere Delays, die etwas mehr Level und Wiederholungen haben. Je nach Bedarf kommen vereinzelt Chorus, Phaser und Flanger dazu. Ich behaupte mal, dass jeder Multieffektnutzer mehr Patches einsetzt als Vai.
Das DS1 von Boss kommt nur zum Boosten in den Soli zum Einsatz, wobei hier der Distortionregler auf zehn Uhr steht- dafür aber Level weit aufgerissen. (Bei der letzten Tour, war ein TS anstatt des DS1 dabei).
Ich konnte es selber kaum fassen, aber es ist tatsächlich keine Zauberei! Der weiß halt was er will und 'n bischen Gitarre spielen kann er ja auch.
Fazit: ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN.