
Salat.Schnecke
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Dem vielen Positiven, das zu Recht geschrieben wurde, kann ich nicht wirklich etwas hinzufĂŒgen. Aber vielleicht eine Anmerkung zu dem, was aus meiner Sicht eine der Besonderheiten von Cohen ist, u.zw. der Vortragsweise: auf einer recht gleichmĂ€Ăig vorgetragenen Grundlage werden an nicht immer erwarteten Stellen Akzente gesetzt, die das Ganze nicht monoton werden lassen. Die damit angesprochene Spannung fehlt mir in Deiner(?) Aufnahme ein biĂchen, vor allem wohl deshalb, weil z.B. bei "only* wooden tower/ and when he knew for certain/only drowning men could see him" zu Vieles stark akzentuiert, z.T. auch "gelĂ€ngt" wird, ohne dass mir der Grund dafĂŒr erschlieĂt. Das geht auf Kosten dessen, was @turko treffend als "IntimitĂ€t" bezeichnet hat.
Ich habe nun lĂ€nger nach einer Aufnahme mit einer Frauenstimme gesucht, auf der das fĂŒr mich besser gelöst ist, und bin bei - allerdings aus meiner Sicht mit Instrumenten ĂŒberladenen - Version Ebba Forsberg gelandet. Sie weicht manchmal weiter vom Original ab als, scheint mir aber vom Vortrag her sehr schlĂŒssig.
* heisst das nicht bei Cohen "lonely" ?
Ich vermute, dass ich weiĂ was Du meinst. Oft können Covers dem Original nicht gerecht werden, weil die Interpreten das Lied nicht verstanden haben und dann sucht man als Hörer oft nach dem, wovon der Song eigentlich lebt. "Suzanne" lebt tatsĂ€chlich von der sonoren, monotonen Vortragsweise und da das Lied ja ein Klassiker ist und manche es seit einem halben Jahrhundert hören, wissen sie sehr genau, wie es zu klingen hat. Darum verstehe ich vollkommen, wenn Dir die Version nicht gefĂ€llt beziehungsweise wenn Du meinst, dass sie dem Original nicht gerecht wird. Meine Intention war, dass ich sowieso eine komplett andere Stimme als Cohen habe und das Lied darum in meinem Stil vortragen sollte. Aber ich habe ein bisschen missachtet, wovon es lebt, das stimmt. AuĂerdem muss ich zugeben, dass ich noch nicht sehr geĂŒbt bin in der Kunst, Schlichtheit als Stilmittel einzusetzen, nĂ€mlich um dann gegensĂ€tzlich dazu manche Stellen besonders hervorzuheben. Viele haben zwar geschrieben, meine Vortragsweise wĂ€re unprĂ€tentiös, doch neige ich tatsĂ€chlich zur Ăbertreibung! Ich danke Dir fĂŒr den Kommentar! Ich liebe es, mich mit den Details und Nuancen zu beschĂ€ftigen und vermutlich werde ich in Zukunft viel mehr ĂŒber "Die Seele" eines Liedes nachdenken.
*"lonely" habe ich gesungen, könnte aber vernuschelt sein.