Synthie Kaufberatung...

  • Ersteller gardenzwerch
  • Erstellt am
G
gardenzwerch
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
14.12.13
Registriert
07.12.10
Beiträge
13
Kekse
0
Moin, bin neu hier im Forum und wollte mal fragen ob ihr mir helfen könnt.
Also vorweg ist zu sagen:
Ich spiele seid ca 2 Jahren Keyboard (Technics SX-KN920). Nun suche ich ein Synthie, dass meinen Ansprüchen gerecht wird :D Außerdem muss noch hinzugefügt werden, dass das absolutes Neuland für mich ist und ich im Prinzip keinen Plan habe.

(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis 1500 € (lässt sich zur Not noch etwas strapazieren)
[x] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[ ] ja: ______________________________ ____________________
[x] nein

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[x] Anfänger evtl. auch leicht Fortgeschrittener...
[ ] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[ ] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo wirst du das Instrument einsetzen?
[x] Zuhause
[ ] auf der Bühne
[x] im Proberaum
[ ] im Studio

(4b) Wie oft wirst du es bewegen?
Hin und wieder mal in meinem Zimmer, zu Feunden, etc., aber nicht so oft.

(4c) Welches Gewicht willst du maximal schleppen?
bis zu ___ kg

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)
Ich möchte nächstes Jahr anfangen Klavier zu spielen (nicht professionell, aber ein bisschen, 1-2 mal im Monat Unterricht (?)) Sonst eben zu Hause im "Homestudio" ;) und mit Feunden zusammen mal musizieren...

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
eigentlich alles querbeet, größtenteils experimentelles Zeugs, elektronische Musik und ein bisschen Metal \m/

(7) Welche Instrumenttypen kommen für dich infrage?
[x] Klangerzeugung und Tastatur in einem Gerät
[ ] Klangerzeugung ohne Tastatur plus ggf. externe Tastatur (Rack-Expander + MIDI-Masterkeyboard)
[ ] Computer-Software plus ggf. externe Tastatur (VSTi + MIDI-Masterkeyboard)
Hierbei stellt sich bei mir die Frage: Kann ich nicht jedes Synthesizer mit MIDI-Ausgang an den Computer anschließen und damit VSTis ansteuern?

(8) Welche Tastaturgrößen kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardgröße Keyboards/Orgeln)
[x] 73/76
[x] 88 (Standardgröße Klavier)

(9) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[ ] leicht- bzw. ungewichtet (Standard Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[ ] Druckpunkttastatur (typisch für Sakralorgeln)
[x] Hammermechanik (wie beim Klavier)

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?
[ ] ja: ______________________________ ____________________
[ ] nein, lieber ein Allrounder

(11) Welche Funktionen sind dir besonders wichtig?
[ ] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser etc.)
[ ] Synthese (Soundbearbeitung) :confused:
[ ] Sampling (eigene Sounds aufnehmen und spielen) :confused:
[ ] Sequencer (Songs aufnehmen und abspielen)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät
[ ] Masterkeyboardeigenschaften (zum Ansteuern anderer Geräte) Siehe obere Frage...
[ ] Eingebaute Lautsprecher
[ ] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: __________)
[ ] sonstiges: ______________________________ ____________________

(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)


(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?



Ich möchte noch einmal Anmerken, dass ich keine Ahnung in diesem Bereich habe...:)

Ich würde mich über Tipps freuen und bedanke mich schonmal im Vorraus
 
Eigenschaft
 
Es wäre hilfreich, wenn Du Deine Ansprüche etwas näher definieren würdest. Was ich aus dem Fragebogen entnehme, legst Du Wert auf Hammermechanik. Das geht schon mal in Richtung 88Tasten, denn darunter gibt es eher selten Hammermechanik. Nord Stage76 hat weniger, ist aber vermutlich nicht das, was Du suchst. In Deinem Bereich kommt neu wohl nur ein Yamaha MO8 oder Korg M50-88, evtl. noch ein Kurzweil PC3X in Frage.
Welche Sounds, welche Möglichkeiten sollte den das Gerät haben? Du sagst einfach "Synthi", was nichts weiter bedeutet als synthetische Klangerzeugung, was Du vermutlich noch nicht einmal meinst. Ich vermute, Du suchst eine Workstation, also die Möglichkeit auf eine große Library an Sounds zugreifen zu können, die Tastatur zu splitten um mehrere sounds auf der Tastatur zu verteilen, Sounds zu kombinieren, vorhandene Sounds zu verändern bzw. neue Sounds zu krieren. Dahr erst einmal der Hinweis auf die drei erwähnten Keys.
 
Erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort. Tut mir Leid, wenn ich mich ungenau ausdrücke, aber wie schon oft erwähnt, habe ich nun mal recht wenig Ahnung. Du hast schon recht gut erkannt, was ich mir vorstelle, jedoch muss es nicht eine so große Auswahl an Sounds haben. Aber ich wiederhole noch einmal meine Frage von oben: Kann ich nicht jedes Synthesizer mit MIDI-Ausgang an den Computer anschließen und damit VSTis ansteuern?
das Korg M50 fiel mir auch schon ins Auge, liegt dem, was ich mir vorstelle sehr nahe. Die anderen genannten werde ich mir mal anschauen.
Nochmal vielen Dank und freundliche Grüße
 
Hi,

da Du Synthese und Sampling mit Fragezeichen markiert hast:

1. Synthese bedeutet, dass Du aus vorgegebenen Wellenformen (analoge wie Sägezahn, Rechteck, Sinus usw. oder digitale - dazu später mehr) in weiteren oder engeren Grenzen (je nach Gerät) Sounds erstellen kannst oder vorhandene Sounds verändern (verfälschen, verbessern) kannst.
2. Sampling ist die digitale Aufnahme eines Klanges. Die Aufnahmen sind dann die digitalen Wellenformen, die Du im Synthesizer weiter bearbeiten (s. o.) oder so abspielen kannst wie sie sind. Z. b. der Klaviersound, der aus deinem Keyboard kommt. Aktuelle Synthesizer enthalten bereits eine Vielzahl an digitalen Wellenformen (außer Virtuell Analoge Synthis, die enthalten analoge Wellenformen).

Synthese beherrscht jeder Synthesizer (daher der Name), Sampling nicht jeder.

Zusätzlich zur Synthese willst Du eine große Klaviertastatur. Da fällt mir spontan dieser ein: https://www.thomann.de/de/yamaha_mo8.htm

Gebraucht gibt es vielleicht auch den Nachfolger (Motif ES/Motif XS 8) für 1500 €. Alle drei tolle Geräte. Was mir noch einfällt wäre der Korg M50, dessen Tastatur allerdings nicht so berauschend sein soll, sein großer Bruder M3 dürfte auch gebraucht noch zu teuer sein und kann mehr als Du brauchst (letzteres trifft allerdings auch auf die zuerst genannten Yamaha-Geräte zu.

Edit: Wieder zu langsam getippt. Rollo schlägt auch den MO8 vor, das könnte schon in eine gewisse Richtung gehen.
 
Kann ich nicht jedes Synthesizer mit MIDI-Ausgang an den Computer anschließen und damit VSTis ansteuern?

Ja, aber dazu brauchst du natürlich ein MIDI-Interface für den Computer. Oder der Synthesizer hat eine USB-Schnittstelle, über die man MIDI senden kann. Das ist bei den meisten Geräten nach ca. 2005 der Fall.

Über das reine Triggern von Noten und Modulation mit Pitch- und ModWheel, das jedes Keyboard beherrscht, sind aber dann noch die sonstige Controller-Ausstattung und Masterkeyboard-Eigenschaften wichtig. Manche Keyboards haben zusätzliche Fader, Drehregler, Pedaleingänge, Triggerpads usw. die MIDI-Controllernachrichten versenden können und mit denen man dann Parameter von Software steuern kann. Wie viele solche Controller ein Keyboard hat und wie flexibel die Zuordnung zu MIDI-Controllernummern ist, ist ein Faktor, in wie weit ein Keyboard als Masterkeyboard geeignet ist. Andere wichtige Eigenschaften sind natürlich die Qualität der Tastatur, ordentliche Anschlagsdynamik, Aftertouch und ggf. die Möglichkeit, auf mehreren MIDI-Kanälen gleichzeitig zu senden und Splits und Layer der Tastatur zu definieren.

Synthese beherrscht jeder Synthesizer (daher der Name), Sampling nicht jeder.

Aber nicht jeder Rompler oder Workstation beinhaltet einen vollständigen Synthesizer. Bei vielen Geräten sind die Parameter zur Synthesebearbeitung mehr oder weniger eingeschränkt. Wenn man kein Soundbastler ist, macht das aber u.U. gar nichts aus.


Als Synthesizer/Stagepiano/Workstation-Mischling gibt es noch den Yamaha S70 XS, der auch eine 76er Hammertastatur hat, aber ein paar hundert Euro über deinem Budget liegt.

Chris
 
Aber nicht jeder Rompler oder Workstation beinhaltet einen vollständigen Synthesizer. Bei vielen Geräten sind die Parameter zur Synthesebearbeitung mehr oder weniger eingeschränkt. Wenn man kein Soundbastler ist, macht das aber u.U. gar nichts aus.
Also ich kenne nicht einen Synthi oder eine Synthesizer-Workstation die keine vollständigen Synthese-Möglichkeiten haben (ich schließe den MM6/MM8 ausdrücklich aus, da es sich hierbei um ein Portable-Keyboard ohne Lautsprecher handelt, das als Synthi verkauft wird).
 
Ich rede ja auch nicht von vollwertigen Synthies sondern von Romplern oder (meist älteren) Workstations.

Bei diesen basiert die Klangerzeugung meistens auf gesampelten Wellenformen und solche Sachen wie z.B. Pulsbreitenmodulation, Waveshaping, Oscillator-Sync und Frequenzmodulation sind nicht oder nur eingeschränkt möglich. Oft ist die Filtersektion auch nicht besonders reichhaltig, d.h. es gibt nur die üblichen Tiefpass und evtl. Hochpass und Bandpassfilter (wenn überhaupt), keine so schönen Sachen wie Kammfilter, Formantfilter, Filterdistortion, Waveshaper usw.

Weiterhin sind wichtige Parameter wie Keyboard- und Velocity-Tracking für Filter-Cutoff, Pitch, Amp-Envelope-Amount usw. meist nur rudimentär implementiert oder die Werte lassen sich nicht in musikalisch sinnvollen Abstufungen einstellen. Auch eine Modulationsmatrix, in der man fast jeden Synthese-Parameter mit allen möglichen Modulationsquellen verdrahten kann, fehlt solchen Geräten häufig, meistens sind die Modulationsmöglichkeiten fest verdrahtet. Ein "richtiger" Synthesizer sollte all sowas bieten. Aber wie gesagt, so was braucht man nur, wenn man Spaß am Soundbasteln nach traditioneller Art, d.h. via subtraktiver Synthese hat.

Chris
 
Ich rede ja auch nicht von vollwertigen Synthies sondern von Romplern oder (meist älteren) Workstations.
Was genau verstehst Du denn unter Romplern und (älteren) Workstations? Ich glaube, wir reden hier etwas aneinander vorbei weil wir die Begriffe evtl. unterschiedlich definieren.

Z. B. kenne ich keine Workstation (auch keine ganz alte wie z. B. die Wavestation), in der nicht ein vollwertiger Synthesizer steckt. Bei Romplern gehen die Definitionen ja ohnehin auseinander, für die einen ist nur ein Gerät, das nichts macht als Samples aus dem ROM abzuschießen ein Rompler, also Portable Keyboards oder MM6, für andere ist ein Rompler ein Synthesizer, der Samples im ROM vorhält, aus denen Sounds/Programs erstellt werden können.
 
Als Workstation definiert man meistens ein Keyboard, was eine Klangerzeugung (meist sample-basiert) mit umfassender Instrumentausstattung, auch Drums, Effekte und Sequenzer bietet. D.h. man sollte damit in der Lage sein, einen ganzen Song ohne weitere Geräte zu produzieren. Vorlage dafür und erste Workstation überhaupt war die Korg M1. Neuere Workstations haben natürlich noch zusätzliche Features wie z.B.Sampling und Audio-Recording.

Nach dieser Definition ist die Wavestation also keine Workstation (kein Sequenzer und in der Ur-Version auch kaum Samples von natürlichen Instrumenten) und ist auch zunächst nicht als solche beworben worden. Außerdem ist die Wavestation unter den sample-basierten Synthies dieser Zeit eine Ausnahme, da sie z.B. Oszillator-Sync bietet und durch das Wavesequencing umfangreiche Klangformung schon auf Oszillator-Ebene möglich sind. Das Filter allerdings ist eines Synthesizers nicht würdig.

Anderes Beispiel die Yamaha SY85 Workstation. Hier hat man wieder eine ROM-sample-basierte Klangerzeugung und zusätzlich kann man sogar Samples ins RAM laden und das Gerät hat auch einen Pattern-basierten Drumcomputer und einen 8-Track Sequencer. Aber die Parameter der Klangerzeugung sind längst nicht so umfangreich wie bei (virtuell-)-analogen Sythesizern, die ihre Sounds aus den einfachen Grundwellenformen erzeugen. Da gelten all die Einschränkungen, die ich schon in meinem vorigen Post genannt habe.

Bei Romplern bin ich ein Vertreter der zweiten Definition, d.h. für mich ist das keine Geräteklasse, sondern eine Eigenschaft der Klangerzeugung und ich unterscheide zwischen reinen Romplern, in die man keine zusätzlichen Samples laden kann, und Geräten mit Sample-RAM (unabhängig davon, ob sie selbst samplen können oder nicht).

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Rompler und Workstations zwar unter den Oberbegriff Synthesizer fallen, da sie eine irgendwie synthetisch geartete Klangerzeugung haben, aber halt nicht solche umfangreichen Eingriffmöglichkeiten in die Klangerzeugung bieten, wie (virtuell-)analoge Synthesizer.

Chris
 
Jetzt wundert mich nicht mehr, dass wir aneinander vorbei reden.
Die Wavestation habe ich mit der M1 verwechselt, die als die erste Workstation gilt, mea culpa.

Dass Workstations meist samplebasiert sind ist korrekt, aktuelle Modelle haben allerdings weitere Synthesearten oder können zumindest entsprechend erweitert werden.

Weiter oben schreibst Du (ich habe das vorhin übersehen), dass Wave-ROM-Synthesizer in der Regel nur rudimentäre Filter haben. Dieser Irrglaube wird sich schnellstens in Luft auflösen wenn Du mal eine Korg Triton programmiert hast.

Die Meinung, dass nur (Virtuell-)Analoge echte Synthesizer sind habe ich schonmal gehört. Ich besitze Geräte fast jeder Klasse (subtraktiv, additiv, ROM, analog, VA, Physical Modeling, FM) und kann Dir versichern, dass viele aktuelle Wave-ROM-Synthis den Synthesemöglichkeiten eines VA in nichts nachstehen.

Aber jedenfalls ist das Missverständnis nun aufgeklärt.
 
Dass Workstations meist samplebasiert sind ist korrekt, aktuelle Modelle haben allerdings weitere Synthesearten oder können zumindest entsprechend erweitert werden.
Allerdings scheint das auch schon wieder aus der Mode zu kommen. Gut, PC3 hat einen VA, Roland hat ARX (mit dem man theoretisch wohl sowas nachrüsten könnte), aber z.B. bei Yamaha werden die Extensions ja nicht mehr in den aktuellen Modellen unterstützt. Und beim M3, gibts da noch Nachrüstbarkeit?

Die Meinung, dass nur (Virtuell-)Analoge echte Synthesizer sind habe ich schonmal gehört.
Viel wichtiger ist, dass ich sie bei Chris überhaupt nicht finde :gruebel:

Ich besitze Geräte fast jeder Klasse (subtraktiv, additiv, ROM, analog, VA, Physical Modeling, FM) und kann Dir versichern, dass viele aktuelle Wave-ROM-Synthis den Synthesemöglichkeiten eines VA in nichts nachstehen.
Welche Workstation bzw. welcher samplebasierte Synthesizer kann den deiner Meinung nach mit der Synthesepower eines Virus (TI) mithalten?
 
Allerdings scheint das auch schon wieder aus der Mode zu kommen.
Ja, leider. Ich frage mich, ob das an der Nachfrage liegt oder die Entwickler am Ziel vorbei schießen.

Viel wichtiger ist, dass ich sie bei Chris überhaupt nicht finde :gruebel:
Ich habe das überspitzt und stark vereinfacht ausgedrückt. Chris benutzt den Terminus "vollständiger Synthesizer", ich vermute, damit ist in etwa das gleiche gemeint.

Welche Workstation bzw. welcher samplebasierte Synthesizer kann den deiner Meinung nach mit der Synthesepower eines Virus (TI) mithalten?
Den Virus habe ich noch nicht programmiert, kann dazu also nichts sagen, ich beziehe mich natürlich nur auf die Synthis, die ich kenne. Ob der Virus deutlich mehr leistet als diese weiß ich nicht. Nach allem, das ich über den Virus gelesen habe, scheint es sich jedoch um ein Ausnahmegerät und Synthesemonster zu handeln, das so ziemlich jeden anderen (auch VA) schlagen soll - vielleicht mal abgesehen von umfangreichen Modulargeräten. Wie gesagt, ich kenne den Virus nicht und kann das nur vermuten bzw meine Rückschlüsse aus der mir zur Verfügung stehenden Information ziehen.
 
Ja, leider. Ich frage mich, ob das an der Nachfrage liegt oder die Entwickler am Ziel vorbei schießen.
Sicherlich die Nachfrage. Der herkömmliche Workstation-Käufer interessiert sich doch garnicht für detaillierte Soundprogrammierung, und schon garnicht für "alternative" Syntheseformen...

Ich habe das überspitzt und stark vereinfacht ausgedrückt. Chris benutzt den Terminus "vollständiger Synthesizer", ich vermute, damit ist in etwa das gleiche gemeint.
Naja, ich bin mir aber trotzdem relativ sicher, dass ich mit einem Nord Lead (bekanntlich eher ein einfacher VA) deutlich mehr schrauben kann als etwa mit einem Juno D.

Was die größeren Workstations (Motif, Fantom usw.) angeht kann ich da allerdings wenig sagen. Ich spiele ja nur den PC3, und der hat durchaus beeindruckende Möglichkeiten, immerhin hat er ja sogar eine VA-Engine drin... Auf jeden Fall gibts zahlreiche Filtertypen usw.

Den Virus habe ich noch nicht programmiert, kann dazu also nichts sagen, ich beziehe mich natürlich nur auf die Synthis, die ich kenne. Ob der Virus deutlich mehr leistet als diese weiß ich nicht. Nach allem, das ich über den Virus gelesen habe, scheint es sich jedoch um ein Ausnahmegerät und Synthesemonster zu handeln, das so ziemlich jeden anderen (auch VA) schlagen soll - vielleicht mal abgesehen von umfangreichen Modulargeräten. Wie gesagt, ich kenne den Virus nicht und kann das nur vermuten bzw meine Rückschlüsse aus der mir zur Verfügung stehenden Information ziehen.
Naja, da der Virus einer "der" VA-Synths ist, muss man den aber schon irgendwie zum Vergleich heranziehen.

Aber ganz davon abgesehen kommt es ja auch nicht nur auf die Anzahl der Filter oder möglichen Modulationswege an, sondern auch auf die Qualität derselben...
 
Der herkömmliche Workstation-Käufer interessiert sich doch garnicht für detaillierte Soundprogrammierung, und schon garnicht für "alternative" Syntheseformen...
Volle Zustimmung. Ich würde sogar so weit gehen, dass der herkömmliche Workstation-Käufer sich überhaupt nicht für Soundprogrammierung interessiert und mit einem Tyros o. ä. besser bedient wäre.

Naja, ich bin mir aber trotzdem relativ sicher, dass ich mit einem Nord Lead (bekanntlich eher ein einfacher VA) deutlich mehr schrauben kann als etwa mit einem Juno D.
Ok, ja, wenn mann einen einfachen VA mit einem einfachen Rompler vergleicht oder einen top VA mit einem top Rompler hat der VA tatsächlich die umfangreicheren Synthesemöglichkeiten. Das ergibt sich allerdings schon aus der Notwendigkeit aus deutlich einfacheren und weniger komplexen Wellenformen möglichst viel herauszuholen da Rompler mehr und komplexere Wellenformen onboard haben. Ein Sägezahn ist nunmal nicht annähernd so komplex wie ein Pianosample.

Naja, da der Virus einer "der" VA-Synths ist, muss man den aber schon irgendwie zum Vergleich heranziehen.
Ja, eigentlich schon. Es kommt aber immer darauf an, was man vergleichen will. Will man wissen, was das derzeitig beste ist, sollte er dabei sein. Will man wissen, was Synthis allgemein drauf haben halte ich ihn für nicht aussagekräftig. Lautete die Frage, was Workstations im Allgemeinen können würde ich auch nicht das Featuremonster Fusion oder Oasys mit reinnehmen. Bei einer Diskussion um die umfangreichste WS würde ich beide aufnehmen.

Aber ganz davon abgesehen kommt es ja auch nicht nur auf die Anzahl der Filter oder möglichen Modulationswege an, sondern auch auf die Qualität derselben...
Ja, und/oder die Anzahl und Qualität der Samples.

Um wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen: Um einen Technics SX-KN920 durch etwas leistungsfähigeres zu ersetzen würde ich keinen VA empfehlen, da VAs, im Gegensatz zum KN920 keine Samples (also auch keine Akustikinstrumente wie Piano, Streicher usw.) besitzen.
 
Führt ihr eine Statistik über "DEN herkömmlichen Wortstation-Käufer" ??? :rolleyes:

Ich kenne komischerweise zwar einige, die sich über ein gelungenes Preset-Set freuen, weil das den eigenen Job (besonders gleich nach Erwerb, wenn es genug zu programmieren gibt) leichter macht, aber dafür kaum welche, die nicht gern und bereitwillig (in möglichst übersichtlicher Struktur) an ihren Sounds schrauben, um sie für ihre Musik fit zu machen.
Und ich kenne haufenweise Leute, die sich einen guten VA und eine braucbare B3 gleich mit an Bord wünschen, aber keinen einzigen, der lieber einen Tyros gekauft hätte.
Mit was für einer Art Bandmusikern verkehrt ihr denn so? :p

Aber wie gesagt, ich hab ja auch keine aussagekräftige Statistik :D
 
Nochmal vielen Dank für die vielen Antworten, ich glaube ich bin jetzt etwas schlauer...:gruebel:
Um einen Technics SX-KN920 durch etwas leistungsfähigeres zu ersetzen würde ich keinen VA empfehlen, da VAs, im Gegensatz zum KN920 keine Samples (also auch keine Akustikinstrumente wie Piano, Streicher usw.) besitzen.
Ich möchte mein Gerät ja nicht direkt ersetzen, ich werde es wohl behalten. Aber Standard-Akustik-Samples sollte es schon ein paar besitzen, aber so wie ich das verstanden habe, ist das ja bei den beiden oben genannten Geräten (Korg M50-88, Yamaha MO8) der Fall. Wahrscheinlich werde ich nächste Woche einfach mal bei einem Musikgeschäft die Geräte selber ausprobieren.
 
Ich kenne komischerweise zwar einige, die sich über ein gelungenes Preset-Set freuen, weil das den eigenen Job (besonders gleich nach Erwerb, wenn es genug zu programmieren gibt) leichter macht, aber dafür kaum welche, die nicht gern und bereitwillig (in möglichst übersichtlicher Struktur) an ihren Sounds schrauben, um sie für ihre Musik fit zu machen.
Klar, aber werden da wirklich im Normalfall tiefe Eingriffe in den Sound vorgenommen, sodass also wirklich verrückte Modulationsfrickeleien oder seltsame Filtertypen zum Einsatz kommen? In den meisten Fällen doch wohl nicht.
Allein schon deshalb, weil man eine Workstation doch vor allem als Brot-und-Butter-Kiste kauft, also üblicherweise die Natursounds sehr viel nutzt - und dabei synthetisiert man doch eher weniger. Natürlich braucht man auch hin und wieder mal einen VA-Sound, aber das sind eben nur ein paar von vielen.

Und ich kenne haufenweise Leute, die sich einen guten VA und eine braucbare B3 gleich mit an Bord wünschen, aber keinen einzigen, der lieber einen Tyros gekauft hätte.
Naja, das ist ja klar: Man hätte gerne die eierlegende Wollmilchsau. Das ist aber utopisch ;)

Mit was für einer Art Bandmusikern verkehrt ihr denn so? :p
Jedenfalls nicht mit Keyboardern - das ist ja schließlich mein Job :p
 
Aber Standard-Akustik-Samples sollte es schon ein paar besitzen, aber so wie ich das verstanden habe, ist das ja bei den beiden oben genannten Geräten (Korg M50-88, Yamaha MO8) der Fall.
Würde ich bei beiden Geräten als Hauptaufgabe des Synthesizers sehen, beim MO8 noch mehr als beim M50. Der M50 ist zwar nicht mehr ganz so elektroorientiert wie seine Vorgänger (die Triton-Serie), hat nach meinem Empfinden jedoch mehr Elektroorientierung als der MO8. Beide Geräte haben sehr gute und noch aktuelle Akustiksounds. Natürlich klingen die großen Brüder (M3 und Motif) hier und da etwas besser, sind aber auch deutlich teurer.
 
Und beim M3, gibts da noch Nachrüstbarkeit?
Gebraucht ja, oder wird das Radias-Board noch gebaut?

Beim Vergleich VA vs. Rompler sollte man eins bedenken: Daß der VA mit Digitaloszillatoren arbeitet, die auf digitalen Rechenmodellen basierende, ziemlich lupenreine Waveforms wiedergibt, während der Rompler aufgezeichnete Audiodaten wiedergibt und das dann Oszillator schimpft, gereicht dem VA in Sachen Synthese zum Vorteil. Digitalwellen sind genau das: Wellen, die sich mit jedem Durchgang wiederholen, so daß sich damit so ziemlich jeder Schweinkram machen läßt, der mit den Wellenformen echtanaloger Synths auch geht. Samples sind (für gewöhnlich) weitaus länger als ein Wellendurchgang, außerdem besteht ein Sample aus Informationen, wie das Ganze klingt, und nicht aus Informationen, wie das Ganze erzeugt wird.

Ersteres bietet natürlich dem Presetspieler mehr fix und fertige klangliche Möglichkeiten. An Letzterem kann man aber besser herumbiegen. Okay, Ringmodulation geht auch mit Romplern, das konnten schon die Roland-JV-Kisten. Aber mit FM geht's dann schon los. Da geht's der Wellenform selbst an die Substanz - wenn man denn eine hat. Klar, man kann die Frequenz eines abgespielten Samples modulieren. Aber man kann schwerlich die Frequenz von irgendwas mit einem abgespielten Sample modulieren. Sync ist mit Samples, gerade mit so opulent langen wie in den aktuellen Topromplern, möglich, aber sinnlos, um's mal mit Loriots Worten zu sagen. Pulsbreitenmodulation erfordert bei Samples nicht nur einen abartigen Aufwand (die Samplewiedergabe muß mit derselben Frequenz wie der Ton gebremst und wieder beschleunigt werden, um die Veränderung der Pulsbreite an sich zu emulieren, von der Modulation des Ganzen mit einem LFO im hörbaren Bereich will ich gar nicht erst reden), sondern ist obendrein vergleichsweise ungenau. Und wer immer noch nicht davon überzeugt ist, daß ein Rompler alles ersetzen kann: Wavetable. Das Morphen einer Wellenform in eine ganz andere. Fällt bei Romplern schon deshalb flach, weil man dafür zwei Samples bräuchte, die exakt gleich lang sind. Reine digitale (und analoge) Wellenformen sind prinzipbedingt immer gleich lang, da lassen sich prima die Zwischenschritte errechnen.

Dazu kommt aber noch etwas: Ein Rompler braucht gar nicht den Syntheseoverkill eines VA-Synth. Zum einen reicht es dem Romplerbenutzer bei ausgefalleneren Klängen aus, Samples davon zu haben, und zum anderen scheitern viele schon an dem Featuresatz, den ein Rompler mitbringt - wie sollen sie sich dann mit den Features eines vollausgestatteten VA auseinandersetzen? Solche Leute brauchen keine akkurat emulierten Vintagefilter (deutliches Zeichen, daß die Fusion Freaks als Zielgruppe hatte), die brauchen nicht mal Filter mit umschaltbarer Flankensteilheit (wer 24 dB/Oktave braucht, schaltet 2 Filter hintereinander oder nimmt ein anderes Sample), geschweige denn Selbstoszillation oder einen nachgeschalteten Shaper. Die brauchen keine Modulationsmatrix wie bei einer Modularwand oder beim VCS3 (auch wenn V.A.S.T. erschreckend nah dran ist), weil sie Hüllkurven eh immer für dasselbe benutzen und LFOs auch (Vibrato). Frei schwingende Oszillatoren brauchen die auch nicht. Selbst FM wird mit entsprechenden Samples ersetzt - Multisamples natürlich, um die fehlende Dynamik starrer Samples auszugleichen. Und Syncsounds kommen bei solchen Leuten nicht vor.

Führt ihr eine Statistik über "DEN herkömmlichen Wortstation-Käufer" ??? :rolleyes:
Guck dich mal hier um bei den Leuten, die den Kopf schütteln über mein Livesetup.

Und ich kenne haufenweise Leute, die sich einen guten VA und eine braucbare B3 gleich mit an Bord wünschen, aber keinen einzigen, der lieber einen Tyros gekauft hätte.
Das sind dann aber sicherlich nicht Freaks, die über Sachen wie Filter-FM, freischwingende Oszillatoren und die Geschwindigkeit von Hüllkurven philosophieren, Sinus aus Prinzip nur aus der Selbstoszillation eines Vierpolfilters holen und sich darüber echauffieren, daß der Sync zu generisch klingt und nicht genug nach Jupiter oder Synthex oder das Filter im 24-Pol-Tiefpaßbetrieb weder Fich (Moog) noch Fleich (ARP) ist.

Mit was für einer Art Bandmusikern verkehrt ihr denn so? :p
Pianoumsteiger, leistungsorientierte Berufsmugger, das übliche.


Martman
 
Gebraucht ja, oder wird das Radias-Board noch gebaut?
Achja, das Radias-Board hatte ich vergessen. Man kanns beim T noch kaufen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das noch lange produziert wird, nachdem jetzt der Radias selbst ja ausläuft... :gruebel:

Dazu kommt aber noch etwas: Ein Rompler braucht gar nicht den Syntheseoverkill eines VA-Synth. Zum einen reicht es dem Romplerbenutzer bei ausgefalleneren Klängen aus, Samples davon zu haben, und zum anderen scheitern viele schon an dem Featuresatz, den ein Rompler mitbringt - wie sollen sie sich dann mit den Features eines vollausgestatteten VA auseinandersetzen? [...]
Genau das meinte ich oben, als ich vom "herkömmlichen Workstationuser" sprach! So tiefgehendes Zeug will der überhaupt nicht machen.

Und auch, wenn sich hin und wieder mal einer die eierlegende Wollmilchsau wünscht (und vielleicht sogar die VA-Funktionalität ausnutzen könnte) bin ich immer noch der Ansicht, dass das nur Ausnahmen sein können.
Insofern finde ich es eigentlich schon recht sinnvoll, wie es ist: Workstations als Alles-brauchbar-könner (breit aber flach) und VAs (oder sonstige Spezialisten) als Wenig-richtig-könner (schmal aber tief). Zumal der häufig geäußerte Traum des Alles-top-könners wohl nicht nur unbezahlbar, sondern auch weitestgehend unbedienbar wäre...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben