Taubheit

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jatzemann
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hi liebe leute,
mir brennt schon seit langer zeit ein problem unter den fingern. ich selbst bin seit meiner geburt auf dem linken ohr taub und habe mir immer wieder die frage gestellt, inwiefern mich das beeinträchtigt und ob es wohl noch andere musiker gibt die das ähnliche problem haben. ich selbst bin jazz-& salsa-pianist.

in einem buch (sehr interessant: das wohltemperierte gehirn...autor fällt mir gerade nicht mehr ein) habe ich mal gelesen, dass das linke ohr mit der rechten gehirnhälfte verbunden ist welche vornehmlich für melodische und harmonische rezeption zuständig ist und andersrum. passend habe ich auch vor lesen des artikels immer wieder festgestellt, das ich wesentlich mehr probleme habe, melodik zu hören und melodien im kopf zu behalten geschweige denn zu singen, weil mir immer eine klare vorstellung von dem zu kommenden ton fehlt. als z.b. lange und komplexe breaks. und irgendjemand sagte mal, das phil collins auch auf dem linken ohr taub ist... und der ist ja von natur aus schlagzeuger, o.k. nun auch sänger.

mich würden jegliche infos dazu interessieren. habt ihr auch bekannte, die auf einem ohr taub sind oder vielleicht ihr selber?
danke schon mal!
 
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Hi Jatze,

ich fürchte in dieses Unterforum hier verirren sich nicht allzuviele Leute.
Vielleicht versuchst du es nochmal in einer der verschiedenen Plauderecken, da gab es schon andere Threads über fehlende Finger, Panikattacken, Tinnitus und andere Beeiträchtigungen beim Musikmachen. Dass dir gar keiner helfen will glaube ich nicht nicht. Dein Thema findet nur keiner. (Na gut, ich bin der Gegenbeweis...)

Viel Erfolg.
 
:) Hallo Jatzemann

Ich bin rechtsseitig taub, und zwar erst seit 10 Monaten. Früher konnte ich beidseitig normal hören. Musikalisch ist kein Unterschied spürbar ausser, dass ich eben akustische Signale nicht mehr stereophonisch wahrnehmen kann.
Ich glaube nicht, dass Taubheit einen Einfluss auf das Harmonie- und Melodie-Empfinden hat. Das Hirn funktioniert ja trotzdem! Ludwig van Beethoven ertaubte mit 49 Jahren vollständig. Im vierten und fünften Jahr nach seiner Ertaubung schrieb er die 9. Sinfonie.
Als Folge von Schwerhörigkeit gibt es sehr ernst zu nehmende psychosoziale Auswirkungen wie z.B. Isolation, Vertrauensverlust, Unsicherheit, Wetterfühligkeit, Schlafstörungen, Schwindel, Nervosität, Reizbarkeit, rasche Erschöpfbarkeit, Merk- und Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, depressive Verstimmungen und erhöhte Suizidgefahr (im Durchschnitt rund 10 Mal häufiger als in der Allgemeinbevölkerung?). Zwei Drittel der Schwerhörigen finden sich in ständiger ärztlicher Behandlung, noch mehr nehmen regelmäßig mindestens ein Medikament (zumeist herz- und kreislaufstützende Präparate, Schmerzmittel, durchblutungsfördernde Substanzen, Psychopharmaka u.a.).
Hinzu kommen soziale Belastungen, vor allem am Arbeitsplatz und beim Umgang mit Kollegen - wenig Rücksicht, heimlicher Spott, geistige Abwertung, schließlich Rückzugsneigung und Isolationsgefahr. Ursache: nicht selten "komische", missverständliche, lächerlich erscheinende Situationen, die den Betroffenen schließlich zur "Witzfigur" machen können. Folge: verschlossene, abweisende, "misanthropische" Persönlichkeitsentwicklung (siehe Ludwig van Beethoven).
usw. usw.
Ich habe mich eine Zeit lang sehr mit den Auswirkungen auseinandergesetzt, viel gelesen und gestöbert, aber noch nie etwas über Folgen in Bezug auf Musik gefunden.
Hast Du Deinen HNO schon mal gefragt?
Ich wünsche Dir trotz Handicap viel Erfolg und Freude bei Deiner Musik
 

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