Tertiäre II-V-Verbindung?

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Liebe Leute,

wenn man eine sekundäre II-V-I Verbindung - bspw. zur V7 - in Kurzschreibweise als II-/V7 V7/V7 V7 schreibt, wie schreibt man dann, wenn vor diese II-/V7 V7/V7 V7 eine weitere relative (tertiäre -?) II-V-Verbindung eingeschoben wird?

Gruuuß,
Heiner


Mod-Anmerkung: Anhang aus urheberrechtlichen Gründen gelöscht. Werke von Akst (gest. 1963) werden erst am 1.1.2034 Gemeineigentum./klaus111
 
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Hey,

Die "Kurzschreibweise" finde ich ziemlich umständlich :) Bei uns im Theorieunterricht schreiben wir Zwischendominanten in Klammern. Und je nach Situation kann dann auch die II mit eingeklammert werden, wenn man es als bezügliche II Stufe sieht.

Demnach würde ich das so aufschreiben:

( II V ) ( II V ) V

In C wäre das dann ja Bm7 E7 Am7 D7 G7 - da stellt sich die Frage, ob man das Am7 D7 wirklich als II V hört oder nicht als VI (V), da sollte ich dann aber mal das ganze im Zusammenhang sehen. Wie heißt denn das Stück, das du analysierst?

lG
Hannes
 
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Moin Tastenklopfer,

bei "Am I blue" gibt es die Akkordfolge

C6 | F#-7(b5) | B7(b9) | E-6 | C#-7(b5) | F#-7(b5) | B7 | F#-7(b5) | B7 | E-7 | A7 | D-7 | G7 | Cj7

- hier geht es also um das C#7(b5), von dem ich nicht weiß, wie ich es aufschreiben soll:

I | II/III | V/III | III | II/V/III | II/III | V/III | II/III | V/III | III | V/II | II | V | I

Und weiter unten

Cj7 | A7 | D-7 | G7 | E-7(b5) | A7 | D7 | G7 | C6

sieht das in der Tat umständlich aus

I | V/I | II | V | II/V/V | V/V/V | V/V | V | I

Ihr schreibt das so: I (V) I II V (II V) (V) V I ?

Wäre dann A-7 A7 D7 G7 C6 (II) (V) (V) V I oder (II (V) V) V I ?

Gruuuß,
Heiner
 
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Hallo Hainer,

ich glaube bei "Am I Blue" sind einige Changes falsch. Kannst Du bitte mal abgleichen bevor wir weiter reden. Danke!

amiblue.jpg
 
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Moin Cudo,

stimmt, die Changes in meinem Sheet sind ganz andere:


AmIblue-neutral.jpg


(Da mir hier die Veröffentlichung untersagt wurde, sende ich Dir den Sheet zusätzlich per eMail)

Angeblich ist mein "Am I blue" von CLARKE Akst ... :D - die dubiose Quelle:

Mod-Anmerkung: Link auf illegales Angebot gelöscht. Bei der privaten tschechischen Seite ist davon auszugehen, daß urherberrechtlich geschützte Noten ohne Einverständnis der Urheber angeboten werden. Dies ist unzulässig und eine Verlinkung kann abgemahnt werden. Info

Bitte halte Dich künfig an das Urheberrecht!
/klaus111

Ok, danke, Klaus. Die reine Akkordstruktur unterliegt also nicht dem Urheberrecht?

 
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Die reine Akkordstruktur unterliegt also nicht dem Urheberrecht?
Bei sehr individuellen Akkordfolgen kann man sich da auch nicht ganz sicher sein. Es gibt aber bisher kein Urteil, in dem einer Akkordfolge ein Schutz zugesprochen wurde. Akkordfolgen von vier Akkorden oder der Quintschrittsequenz (sieben Akkorde) werden als ausdrücklich als Gemeineigentum betrachtet. (siehe Bushido I und "Still Got The Blues")

Viele Grüße
Klaus
 
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Danke, Klaus.

Cudo, bei Deinem Sheet kann ich meine Frage anhand von Takt 5 des A-Teils stellen: wie macht man deutlich, dass D-7(b5) und G7(b13) die relative II-V-Verb. der Doppeldominante ist?

P.S.:
> Wie analysiert man das Eb in Takt 7.2 ?
> Und wohin führt die II-V in den Takten 2 und 3 des B-Teils?

Gruuuß,
Heiner

AmIblue-2.jpg




 
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stimmt, die Changes in meinem Sheet sind ganz andere:
Es sind schon in etwa die gleichen Changes, nur hattest Du weiter oben in Deiner D Dur Version mit C6 angefangen.

Im A Teil kann man alles mit diatonischen Akkorden, MI Akkorden und Sekundärdominanten erklären.
Vielleicht sprichst Du mal konkret eine Stelle im Song an die Dir nicht so ganz klar ist.
Zu Deiner Analyse (die Du leider hier nicht veröffentlicht hast): Ab7 = subV7/VI. G7 = V7/II

Angeblich ist mein "Am I blue" von CLARKE Akst ...
Harry Akst und Grant Clarke haben den Song gemeinsam geschrieben.




bei Deinem Sheet kann ich meine Frage anhand von Takt 5 des A-Teils stellen: wie macht man deutlich, dass D-7(b5) und G7(b13) die relative II-V-Verb. der Doppeldominante ist?
[/QUOTE]

Das "Problem" ist, dass sich der IIIm7(b5) V7/IIm7 Pattern in einen Nicht-diatonischen Akkord auflöst.
Für solche Extended-Dominants hat man dann in der Analyse die Möglichkeit nur mit Brackets und Pfeil zu arbeiten.
Also unter den IIm7 V7 Pattern kommen Brackets und von der Extended Dominant (G7) für nur ein Pfeil zur quintweisen Auflösung.
Die harmonischen Freiheiten die bei Extended Dominants gelten, greifen in diesem Beispiel bestimmt nicht, da alles zu nah am diatonischen Raum passiert.


> Wie analysiert man das Eb in Takt 7.2 ?
Das Eb9 im 2. Haus ist eigentlich Teil einer Subdominantkadenz - also I IV I. Wobei die Subdominante mit kleiner Sept blusig klingt.
Die Subdominante löst sich hier trugschlussmäßig in die #IVm7(b5) Stufe auf.
#IVm7(b5) hat dabei Pivot (Drehpunkt) Funktion und wird umgedeutet in die II Stufe der nächsten Tonart (D Moll).



Und wohin führt die II-V in den Takten 2 und 3 des B-Teils?
Die ersten 4 Takte des B Teils sind ursprünglich:


| Im6 | % | IIm7(b5) | V7/Im |

Im 2. Takt wurd Im6 durch VIm7(b5) reharmonisiert.
Im 3. Takt wurde die IIm7(b5) dominantisiert. Auflösen tut die sich in der zweiten Hälfte des 4.Taktes. Das Em7(b5) im 4. Takt gilt als interpoliert. Es verzögert die Auflösung der Doppeldominante.


 
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Zu Deiner Analyse (die Du leider hier nicht veröffentlicht hast): Ab7 = subV7/VI. G7 = V7/II

Ok, das ist klar - da war ich zu flüchtig.


Harry Akst und Grant Clarke haben den Song gemeinsam geschrieben.

Ach so. Da wurde nur der Schrägstrich zwischen Clarke und Akst vergessen.

Also unter den IIm7 V7 Pattern kommen Brackets und von der Extended Dominant (G7) für nur ein Pfeil zur quintweisen Auflösung.

Also mit Pfeilen und Klammern. Muss ich mir ansehen, wie man das macht.

Das Eb9 im 2. Haus ist eigentlich Teil einer Subdominantkadenz - also I IV I. Wobei die Subdominante mit kleiner Sept blusig klingt.

Kann ich sofort nachvollziehen.

Die Subdominante löst sich hier trugschlussmäßig in die #IVm7(b5) Stufe auf.

Mir ist schon öfter aufgefallen, dass ich dieses Trugschlusskonzept noch nicht verstanden habe...

#IVm7(b5) hat dabei Pivot (Drehpunkt) Funktion und wird umgedeutet in die II Stufe der nächsten Tonart (D Moll).

Das verstehe ich.

Die ersten 4 Takte des B Teils sind ursprünglich:
| Im6 | % | IIm7(b5) | V7/Im |

Im 2. Takt wurd Im6 durch VIm7(b5) reharmonisiert.
Im 3. Takt wurde die IIm7(b5) dominantisiert. Auflösen tut die sich in der zweiten Hälfte des 4.Taktes. Das Em7(b5) im 4. Takt gilt als interpoliert. Es verzögert die Auflösung der Doppeldominante.

Okay, das ist dann ein langer Spannungsbogen zurück zum D-7, zumal II-7(b5) V7 noch einmal "gedehnter" wiederholt wird.

Danke Dir sehr! Ich muss noch viel lernen...

Wie verdeutlichst Du diese funktionsanalytischen Zusammenhänge in Symbolschrift? Gar nicht?

 
Sauber!!! Danke!!!
 

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