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DieWiedergeburt
Gesperrter Benutzer
Ich werde hier einige Themen rund ums Gitarrenspiel im Lichte wirtschaftswissenschaftlicher Theorien reinterpretieren. Ich lade jeden herzlich ein, der sich in der Materie ebenfalls ein wenig auskennt, selber eine Lektion zu erstellen und hier zu posten. Ich find das Thema gibt ne Menge her. Falls Themenwünsche bestehen, zu Dingen die ihr an Gitarristen nie verstanden habt, einfach mitteilen, dann gehe ich auf die zuerst ein.
Die Begriffe und Theorien dürften für Wirtschaftswissenschaftler größtenteil geläufig sein, Fachfremde werden um ein wenig Googlen nicht herumkommen, wenn sie alles verstehen wollen, da eine Erklärung aller Grundlagen hier jeden Rahmen sprengen würde.
Lektion 1: Üben
a) Humankapitalansatz:
Insoweit durch die Fertigkeit "Gitarrespielenkönnen" potentiell oder tatsächlich Einkommen erzielt werden kann, handelt es sich beim Üben um eine Investition ins Humankapital. Grundsätzlich gilt für den Einkommensmaximierer: Die Zeit sollte in die Humankapitalbildende Aktivität investiert werden, wo sie die höchste Verzinsung erbringt. Der risikoadjustierte (Gefahr des Scheiterns!) und auf den Entscheidungszeitpunkt abzuzinsende Erwartungswert des Einkommens als Gitarrenlehrer oder Berufsmusikers ist also zu vergleichen, mit allen anderen Alternativen (z. B. Berufsausbildung, etc). Die Alternative mit den höchsten Erwartungswert (bei konstantem Zeiteinsatz) sollte gewählt werden.
Da Berufsmusiker dem Vernehmen nach eher ein schwieriger Job ist, ist eine Investition in diese Alternative unter dem Humankapitalgesichtspunkt wohl nicht so empfehlenswert. Zu berücksichtigen sind hier insbesondere Unstetigkeiten oder Schwelleneffekte in der Übe-Einkommens-Funktion: Unterhalb eines bestimmten spielerischen Niveaus ist es z. B. unmöglich ein Einkommen als Gitarrenlehrer zu erzielen. Solange diese Schwelle nicht überschritten wird, wird die investierte Zeit überhaupt nicht entlohnt. Die Funktion hat an dieser Stelle also eine Sprungstelle. Als Berufsmusiker ist man sehr hohem Risiko ausgesetzt, dass das Einkommen zeitweilig oder dauerhaft wegbricht (hohe Einkommensvarianz). Die zur Kompensation diese Unsicherheit notwendige Höhe der Risikoprämie wird in der Realität wohl oft nicht gezahlt werden (können). An ihre Stelle muss dann der Idealismus des Musikers treten. Daher wohl auch die häufige Rede von "Ich mach Musik nicht fürs Geld, sonder für mich", "Buh, der macht Musik des Geldes wegen" o. ä, was einer - durch die Musiker-Gemeinschaft sanktionierten -Aufforderung auf einen Einkommensverzicht gleichkommt. Das Spielen aus Spaß ist aus Sicht der Humankapitaltheorie reiner Konsum (im Gegensatz zu Investition).
Und in der nächsten Woche sprechen wir dann über:
b) Skalenerträge des Übens
c) Die optimale Übe-Menge
In Planung
Lektion 2: Externe Effekte des Musizierens
Lektion 3: Lautstärke-Wettkampf in Musikläden oder bei Messen: Eine spieltheoretische Analyse
Lektion 4: Die Gitarre als Investitionsobjekt.
Lektion 5: Informationsassymetrien und Qualitätsunsicherheiten beim Gitarrenkauf
a) Adverse Selektion beim Gebrauchtkauf
b) Reputation, Marketing und Hersteller-Renten im Gitarrenmarkt
Lektion 6:: "Beim Vorspielen vor anderen oder Gigs ist das Geübte plötzlich nicht mehr abrufbar" - Erklärungsansätze
Lektion 7: Mal schauen! Gibts Vorschläge?
Die Begriffe und Theorien dürften für Wirtschaftswissenschaftler größtenteil geläufig sein, Fachfremde werden um ein wenig Googlen nicht herumkommen, wenn sie alles verstehen wollen, da eine Erklärung aller Grundlagen hier jeden Rahmen sprengen würde.
Lektion 1: Üben
a) Humankapitalansatz:
Insoweit durch die Fertigkeit "Gitarrespielenkönnen" potentiell oder tatsächlich Einkommen erzielt werden kann, handelt es sich beim Üben um eine Investition ins Humankapital. Grundsätzlich gilt für den Einkommensmaximierer: Die Zeit sollte in die Humankapitalbildende Aktivität investiert werden, wo sie die höchste Verzinsung erbringt. Der risikoadjustierte (Gefahr des Scheiterns!) und auf den Entscheidungszeitpunkt abzuzinsende Erwartungswert des Einkommens als Gitarrenlehrer oder Berufsmusikers ist also zu vergleichen, mit allen anderen Alternativen (z. B. Berufsausbildung, etc). Die Alternative mit den höchsten Erwartungswert (bei konstantem Zeiteinsatz) sollte gewählt werden.
Da Berufsmusiker dem Vernehmen nach eher ein schwieriger Job ist, ist eine Investition in diese Alternative unter dem Humankapitalgesichtspunkt wohl nicht so empfehlenswert. Zu berücksichtigen sind hier insbesondere Unstetigkeiten oder Schwelleneffekte in der Übe-Einkommens-Funktion: Unterhalb eines bestimmten spielerischen Niveaus ist es z. B. unmöglich ein Einkommen als Gitarrenlehrer zu erzielen. Solange diese Schwelle nicht überschritten wird, wird die investierte Zeit überhaupt nicht entlohnt. Die Funktion hat an dieser Stelle also eine Sprungstelle. Als Berufsmusiker ist man sehr hohem Risiko ausgesetzt, dass das Einkommen zeitweilig oder dauerhaft wegbricht (hohe Einkommensvarianz). Die zur Kompensation diese Unsicherheit notwendige Höhe der Risikoprämie wird in der Realität wohl oft nicht gezahlt werden (können). An ihre Stelle muss dann der Idealismus des Musikers treten. Daher wohl auch die häufige Rede von "Ich mach Musik nicht fürs Geld, sonder für mich", "Buh, der macht Musik des Geldes wegen" o. ä, was einer - durch die Musiker-Gemeinschaft sanktionierten -Aufforderung auf einen Einkommensverzicht gleichkommt. Das Spielen aus Spaß ist aus Sicht der Humankapitaltheorie reiner Konsum (im Gegensatz zu Investition).
Und in der nächsten Woche sprechen wir dann über:
b) Skalenerträge des Übens
c) Die optimale Übe-Menge
In Planung
Lektion 2: Externe Effekte des Musizierens
Lektion 3: Lautstärke-Wettkampf in Musikläden oder bei Messen: Eine spieltheoretische Analyse
Lektion 4: Die Gitarre als Investitionsobjekt.
Lektion 5: Informationsassymetrien und Qualitätsunsicherheiten beim Gitarrenkauf
a) Adverse Selektion beim Gebrauchtkauf
b) Reputation, Marketing und Hersteller-Renten im Gitarrenmarkt
Lektion 6:: "Beim Vorspielen vor anderen oder Gigs ist das Geübte plötzlich nicht mehr abrufbar" - Erklärungsansätze
Lektion 7: Mal schauen! Gibts Vorschläge?
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