Tonart bestimmen

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Unsere Musiklehrerin hat uns immer erzählt, dass man die Tonart eines Liedes bestimmen kann, indem man guckt, wie viele bzw. welche Vorzeichen hinter dem Notenschlüssel stehen. Das ist ja logisch, aber was mich jetzt irritiert: Angeblich kommt es auch darauf an, was der letzte Ton ist. Steht also kein Vorzeichen, dann könne es nur C-Dur oder a-Moll sein und daher müsse der letzte Ton entweder a oder c sein. Bei fis und cis als Vorzeichen (entweder D-Dur oder h-Moll) könnte als letzter Ton demzufolge nur d oder h in Frage kommen.
Also ich habe schon viele Songs in C-Dur gemacht und kaum ein Song von diesen endet auf dem Ton c bzw. a. Dennoch klingen sie nicht disharmonisch.

Ich kann also nicht nachvollziehen, warum der letzte Ton immer der Grundton der Tonart sein soll. Ich kann mir aber auch schwer vorstellen, dass sie uns was vom Pferd erzählt.
Kann mich da jemand aufklären?

Danke im Voraus! :)
 
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Mit "letzter Ton" war wohl sicherlich "letzter Akkord" gemeint, denn die Melodie kann auf allen Konsonanzen des letzten Akkordes eines Stückes enden.
 
Vielleicht meine sie wirklich den letzten Akkord. Aber ein Lied, welches in C-Dur bzw. a-Moll geschrieben ist, könnte doch trotzdem auf dem Akkord e g h enden, oder irre ich mich jetzt?
 
Ich kann also nicht nachvollziehen, warum der letzte Ton immer der Grundton der Tonart sein soll. Ich kann mir aber auch schwer vorstellen, dass sie uns was vom Pferd erzählt.

Die Lehrerin hat euch nichts vom Pferd erzählt, sondern vom häufigsten Fall: Dur und Ende mit dem Grundton
Möglicherweise wollte sie euch nicht überfordern.
Ausnahmen kann man auf der Basis dieser Grundregel leicht verorten:

Einfache Lieder in Moll enden mit einem Moll-Akkord (Tonika).

habe schon viele Songs in C-Dur gemacht und kaum ein Song von diesen endet auf dem Ton c bzw. a. Dennoch klingen sie nicht disharmonisch.

Da bist Du nicht allein. Ich hatte kürzlich einige Beispiele zusammengestellt.

Es gibt weitere Ausnahmen, wenn wir in die Modi gehen:

Kein Vorzeichen haben neben C-Dur und A-Moll: D-Dorisch, E-Phrygisch, F-Lydisch, G-Mioxlydisch (Lokisch schenken wir uns und auch den Unterschied zwischen Äolisch und Moll.)

Viele Grüße
Klaus

P.S.: Sorry, Cudo war schneller.
 
Die Lehrerin hat euch nichts vom Pferd erzählt, sondern vom häufigsten Fall: Dur und Ende mit dem Grundton. Möglicherweise wollte sie euch nicht überfordern.
Sowas vermute ich auch; aber Du kannst sie ja mal fragen - vielleicht am Ende der Stunde oder so.
Angeblich kommt es auch darauf an, was der letzte Ton ist.
Das "auch" scheint mir ganz wichtig zu sein: ein Lied ohne Vorzeichen, das z.B. auf D oder F endet, passt ersma nicht in Schema und steht in der Regel weder in C-Dur noch in A-Moll. Das ist dann möglicherweise ein Hinweis darauf, dass es sich weder um Dur noch Moll, sondern um einen der schon angesprochenen "Modi" handelt, und der letzte Ton hilft bei der Bestimmung.
 
Das mit dem letzten Ton ist eine Art Hilfskrücke.
Beim Vorspielen drückt dir der Bandleader ein Blatt in die Hand. Aha, xy Vorzeichen, aber crazy Eröffnungsakkord. Schnell ein Blick auf das Ende, ok alles klar.
In der westlichen Musik machen halt die meisten mit der Tonika den Schluss.
 

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