Tonstudio - was würdet ihr bezahlen?

  • Ersteller Offspring
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wenn du den thread gelesen hättest wüsstest du dass es um ein ausgewachsenes heimstudio geht mit mehr qualität als T.bone ins tascam interface geknallt. dafür finde ich 100-200 pro tag/song angemessen.
und für eine professionelle aufnahme (nightwish kann man da guten gewissens dazu zählen), geh ich in ein professionelles studio. daran wird nie ein weg dran vorbei führen. und da sind wir preislich in einer liga, die ohne geldgeber nicht bezahlbar ist.
wenn du mit der von dir selbst produzierten qualität zufrieden bist, dann gratuliere zu deinem recording talent, aber nimm rücksicht auf die leute die es sich selbst nicht zutrauen eine ordentliche demoproduktion im wohnzimmer durchzuziehen

Nee ich bin kein Profi-Produzent.
Aber ich versuche es halt erst mal ohne ein professionelles Tonstudio.
Es macht einem doch auch viel stolzer, wenn man sagen kann, das man alles selber produziert hat.
Und gerade als Perfektionist, ist ein Tag im Studio doch zu wenig.
Wenn eine Studiomiete pro Tag aber schon bei so ca. 200 - 300 Euro liegt.
Wieviel soll ich denn dann bezahlen, wenn ich das Studio ein paar Monate benötige :eek:
So das ich nicht so unter Zeitdruck stehe, und auch verschiedene Takes/Versionen eines Songs einspielen kann.
Solange bis der Song perfekt eingespielt ist.

Das Geld was ich in die Studiomiete stecke, könnte ich ja auch in professionelles Recording Equipment stecken.
Da hätte ich dann langfristig gesehen vielleicht sogar mehr von, weil ich dann einfach ungebundener arbeiten kann.
 
Sowas ist dann aber schon weit weg von dem, was man in einem Studio für 200-300€ am tag macht. Das ist imho eher etwas, wo man mit der Band hinfährt, jeder die gewählten Songs (wohl 4 bis vielelicht 8 oder so) im FF beherrscht und dann in möglichst wenig Takes das ganze so schnell wie möglich durchhaut, um einen guten Querschnitt des könnens der Band und gescheiter Aufnahme Quali zu bekommen. Eine Demo oder Debut EP vielleicht.
Wer Monatelang sich ins Studio setzen will hat dann meist schon so hohe Ansprüche, die ein Studio in der oben genannten Preisklasse schon nicht mehr erfüllt. Das hört sich eher nach Profi Produktion an, mit den entsprechenden Geldgebern, und auch sonst nicht zu verwirklichen. Außer du schaffst dir wirklich dementsprechendes Zeug an.
Dann fehlt aber immer noch das Know How der Bedienung selbigens, wahrscheinlich auch die entsprechenden Räumlichkeiten und so weiter.

Wir selber haben uns gerade ein Home Studio eingerichtet. Da wollten wir gegen eine Kleine Summe befreundete Bands auch produzieren. Auf Paket Basis. Aufnahme von so und so viel Songs, mischen und eine kleine Summenbearbeitung (Mastern möchte ich das noch nicht nennen ^^) und dafür dann nicht über 300€ im Standard Rock-Besetzung.

MfG Badga
 
Hm, also was nichtrauscher geschrieben hat stimmt schon irgendwo.
Ich bekenne mich jetzt auch mal zu diesen "Anfängern", die sich Zeugs kaufen und aufnehmen wollen.
(Nur tu ichs nicht, weil wir ne Band Demo brauchen, sondern weil Recording mein größtes Hobby ist)

Wenn 'ne Band zu mir kommen würde und sagen würde: Hey, wir wollen 'n paar Songs bei dir aufnehmen, wie viel verlangstn dafür? - Dann würd ich irgendwas zwischen 50 und 100 € verlangen.
(Um mal deine Ausgangsfrage von der anderen Seite aus zu beantworten)

Falls ihr jetzt noch wissen wollt, was ich so mach:
http://www.wolle-homerecording.de.tl/Aktuelles.htm
P.S. Equipment Geraffel stünde da auch auf der Homepage.
 
Nee ich bin kein Profi-Produzent.
Aber ich versuche es halt erst mal ohne ein professionelles Tonstudio.
Es macht einem doch auch viel stolzer, wenn man sagen kann, das man alles selber produziert hat.
Und gerade als Perfektionist, ist ein Tag im Studio doch zu wenig.
Wenn eine Studiomiete pro Tag aber schon bei so ca. 200 - 300 Euro liegt.
Wieviel soll ich denn dann bezahlen, wenn ich das Studio ein paar Monate benötige :eek:
So das ich nicht so unter Zeitdruck stehe, und auch verschiedene Takes/Versionen eines Songs einspielen kann.
Solange bis der Song perfekt eingespielt ist.

Das Geld was ich in die Studiomiete stecke, könnte ich ja auch in professionelles Recording Equipment stecken.
Da hätte ich dann langfristig gesehen vielleicht sogar mehr von, weil ich dann einfach ungebundener arbeiten kann.


klar, aber eine cd die nicht zum "auf myspace stellen" produziert wird sondern ein PRODUKT für den verkauf werden soll verlangt einfach nach einem profi. sowas geht zuhause halt mal nicht, das wird dir spätestens bewusst werden wenn du versuchst einer plattenfirma klar zu machen dass du dich selber produzieren willst.

aber klar hängt es eben von deinem persönlichen anspruch ab. bist du schüler/arbeiter, der musik macht, oder bist du eben musiker von beruf. ich will hier niemanden anfeinden, aber ich bin in den genuss gekommen diesen unterschied am eigenen leib zu erfahren. ein musiker braucht das studio nicht monate lang um einen song perfekt einzuspielen und auszutesten wie's am besten klingt. da is eine professionelle (vielleicht unromantische) einstellung da, die eben dazu führt dass pro tag ein-zwei songs fix und fertig eingespielt werden. sowas äußert sich dann als kosteneffizienz und ist in professionellen kreisen ein wort das zu leuchtenden kinderaugen führt.
heimstudios sind in meinen augen zum probieren da... das zeug is billig (im sinne von man muss keinen kredit dafür aufnehmen) und man brauch kein techniker sein um damit sinnig umgehen zu können. trotzdem, damit produziert man keine musik.
sorry wenn ich das jetzt so sage, aber ein usb interface is halt mal ein spielzeug für zuhause. damit kann und will glaub ich niemand ernsthaft bzw kommerziell arbeiten. ich zumindest mal nicht.

300 euro sind für ein studio MIT TECHNIKER (!!) wirklich sau sau sau billig. aber was meinst du warum es plattenfirmen und produzenten gibt? seit vor ein paar jahren das ganze digitale recorden so deppeneinfach (sorry) geworden ist, produzieren eh massig bands selbst cds und verscherbeln sie über ihr selbst gegründetes pseudo-label. alles samt minderwertige qualität wofür man normalerweise keine 10€ verlangen dürfte, aber so kann man sich als rockstar fühlen ohne einer zu sein, und das alles zum taschengeld budget. auch wenns für viele nicht mehr glaubwürdig erscheint, aber es gab mal zeiten, als bands einen plattenvertrag brauchten um aufnahmen machen zu können. und damit sie den bekamen mussten sie an sich arbeiten, viele viele gigs spielen, und gute musiker werden.

die art von natürlicher auslese findet heutzutage aber nur mehr begrenzt statt weil ja sowieso jeder dahergelaufene gitarrist sich auch recording engineer schimpft weil er zu weihnachten guitar-rig bekommen hat und damit ne aufnahme hinbekommt bei der sich die gitarre auch tatsächlich ein wenig nach gitarre anhört.

naja ich bin vom thema abgekommen. man möge mir verzeihen
 
Wenn eine Studiomiete pro Tag aber schon bei so ca. 200 - 300 Euro liegt.
irgendwie hört sich das alles nicht wirklich durchdacht an - was willst Du erreichen?

Zeit totschlagen und Geld vernichten oder mit einer guten Demo Gig's bekommen?

Sorry daß ich das so hart Ausdrücke, aber wenn eine Band sich in ihrem Proberaum darauf konzentriert, ihre Musik so perfekt wie möglich zu spielen und mit einem klaren Konzept in ein gutes Studio geht, dann brauchts da keine Tage oder Monate. Ein Tag für 3-5 Aufnahmen sollte dann realisirbar sein. Dann habt ihr eine Demo-CD in der Hand, die einen Veranstalter überzeugen kann und dann gibt es auch Gig's und die Kosten für das Studio haben sich schnell amortisiert.

Sparen ist gut, aber an der falschen Stelle kostet es richtig Geld! und 'Billig' heiß immer auch verminderte Qualität - nicht zu verwechseln mit Preiswert ;)
 
Also reden wir doch nicht um den heißen Brei herum...

Das:
"Ich möchte mit meiner Band eine CD aufnehmen die dann von einem Label übernommen wird, dazu ein MTV - mäßiges Video macht und 5 stellige Auflagen unter die Leute bringt, ABER ich habe kein Geld..."
...gibt es nicht! (die 1-2 Ausnahmen wo das funktioniert hat fallen statistisch mal unter den Tisch)

Eine professionelle Produktion verlangt auch mehr als sich mal eben für ein Wochenende in ein Tonstudio einzuschließen und hinterher mit 10-12 fertigen Songs rauszukommen. Die Faustregel: Pro Song: 1 Tag aufnehmen, 1 Tag editieren, 1 Tag mixen macht aus einem Album schon mal gerne einen Monat Produktion ohne Mastering... bei entsprechend guten Musikern kann man die Zeit schon mal reduzieren, aber der kommerziell interessante Bereich der Musik hat auch noch ein klein wenig andere Ansprüche als mal eben ein paar Drums reinhauen, Bass zocken, 2-4 Gitarrenspuren einspielen und nen Lead - Gesang drüberklatschen, das Thema Sound - Entwicklung mal außen vorgelassen. Ein Album an einem Wochenende aufgenommen wird auch genau so klingen! Internationale Produkionen arbeiten aus diesem Grund mit Studiomusikern und das auch im Rock/Metal - Bereich.
Das ist vielleicht zu schwarz/weiß gemalt, aber irgendwo muss doch auch mal etwas Realismus rein.

Und wo kommt denn der Irrglaube her, dass man ein komplettes Album in 3 Tagen aufnehmen, mixen und mastern kann? Ein Sänger der in 3 Tagen 12 Songs einsingt ist entweder genial und produziert nur Firsttakes (wobei sich die Frage stellt, was der dann bei einer Hinterhofband macht) oder wird nach 3 Tagen so klingen wie ne Blechdose. Und wenn man es vernünftig machen will braucht man zum mixen und editieren eines Songs nun mal mindestens einen Tag und das ist 1 Tag Studiozeit und keine Zeit die der Techniker hinterher einfach so zusätzlich reinsteckt.
Und Sound entsteht auch mal nicht so nebenbei... ich habe Produktionen erlebt, bei denen ein halber Tag dafür aufgewendet wurde nach einer passenden Snare zu suchen. Einen oder mehrere Gitarrenamps zu mikrofonieren und einen passenden Sound einzustellen ist auch keine Sache von ner halben Stunde, da kann, wenn man es vernünftig macht, auch gerne mal ein halber Tag für draufgehen.
Ein Album an einem Wochenende aufnehmen wird auch genau so klingen, nämlich unsauber, langweilig (da kaum Zeit für Details) und schlecht.

Was kann dann eine Band tun?
Ganz einfach... hocharbeiten und den Arsch hochkriegen.
Mit kleinen Aufnahmen der wichtigsten Songs anfangen, damit bewerben, Auftritte spielen, Geld sparen.
Eine Albumproduktion auf realistischem Niveau planen und dafür alles tun, damit sie mit den gegebenen Mitteln das beste Ergebnis erzielt. D.h. man kann sich keinen Monat Studio leisten? Aber man kann sich beliebig lange in den Proberaum zurückziehen und eine Vorproduktion machen, alle Songs aufnehmen, so ausproduzieren, als gings um ne Grammy - Nominierung und so lange spielen bis alles spielerisch perfekt drinnen ist. Dann setzt man sich hin und überlegt wie man die Aufnahmen gestalten kann... komplette Produktion zu teuer, aber euer Gitarrensound ist passabel? Dann lasst die Drums für euer Album an einem Wochenende in einem guten Studio aufnehmen, nehmt Gitarren und Bass selber auf und geht mit den Vocals wieder in ein Studio. Dann ein Studio für den Gesamtmix suchen.

Sry, wenn ich vielleicht ein wenig unwirsch klinge, aber manchmal fehlt mir da einfach der Realismus... Preise von ~300€ sind nun mal schon günstig für eine brauchbare Qualität und das sind auch keine Studios die keine Unkosten haben, davon geht ein Teil für die laufenden Kosten weg, Steuern, Versicherungen, Miete, Abschreibungen etc... der Techniker wird sich nen Ast freuen, wenn er von dem Geld effektiv wesentlich mehr als 10-15€ pro Stunde bekommt.
 
Was kann dann eine Band tun?
Ganz einfach... hocharbeiten und den Arsch hochkriegen.
Mit kleinen Aufnahmen der wichtigsten Songs anfangen, damit bewerben, Auftritte spielen, Geld sparen

Genau so isses :great:

Als wir 2005 unser Konzert zum 20jährigen Bandbestehen live mitschneiden ließen, um eine Doppel-CD daraus zu machen, haben wir erstmal ein halbes Jahr lang keine Gage ausbezahlt, sondern alles schön im Topf gelassen. Die 40 Spuren haben wir vom PA-Verleiher aufzeichnen lassen (bezahlt incl. PA von den Eintrittsgeldern). So. Mit diesem Material sind wir ins Profi-Studio, waren ca. 10 Tage beim Mixing dabei (jeweils ein paar Stunden). Die meiste Zeit dort kostet die Arbeit, die eigentlich keiner sieht (Spuren säubern, z.B.)

Das Studio haben wir durch unsere Rücklagen bezahlt und glaubt mir, das waren keine 300 Euro pro Tag, das alleine kostet die Anwesenheit und das Know-How des Technikers, ohne dass der ein einziges Knöpflein dreht.
... vor allem, außer ein paar einzelnen Overdubs waren die Spuren ja schon vorhanden.

Klar, war haben uns diese Produktion einiges kosten lassen, wollten aber bewusst nicht halbherzig an die Sache rangehen.
Und letztendlich haben wir ein Produkt in Händen, was wir guten Gewissens verkaufen, weitergeben und für weitere Werbung für uns nutzen können. Sogar richtig stolz drauf sein darf man auch.

Gruß
 
Und wo kommt denn der Irrglaube her, dass man ein komplettes Album in 3 Tagen aufnehmen, mixen und mastern kann?
Ich weiß es! Von dem Steppenwolf-Album wo auch Born to be wild drauf ist. :D
Nur, waren das gaaaanz andere Zeiten, und ich verwette meinen Allerwertesten, daß die Jungs so eingespielt waren, daß es egal war, wann sie mit dem Material in's Studio gehen.

Aber prinzipiell hast du 100% Recht!:great:
 
Zitat von Navar:
Und wo kommt denn der Irrglaube her, dass man ein komplettes Album in 3 Tagen aufnehmen, mixen und mastern kann?
Na ja - zum Teil ist es Unkenntnis.
Bei den ersten Aufnahmen haben wir auch erst bemerkt, wie viele Fehler oder Ungenauigkeiten wir als Instrumentalisten drauf haben. Die gehen halt sonst im Bandgefüge unter.

Oder was für eine Umstellung das ist, statt mit der Band plötzlich nach Klick und nem rough mix einzeln einzuspielen. Dass man da 4 oder 5 takes braucht ...

Oder dass das mit dem sound doch nicht einfach so ist, dass man sagt: na ja - eigentlich so wie jetzt, nur halt so ein bißchen brillianter und mehr Zerre und man muss die gitarre natürlich volle suppe und vorne hören, aber auch nicht so aufdringlich ...

Oder dass das mit dem sound, den man in der band eigentlich haben will, noch gar nicht so ausdiskutiert ist. Dass plötzlich alle mehr und was anderes wollen, weil es jetzt möglich ist, da noch dran rumzuschrauben ...

Oder einfach wie halt viele auch glauben dass man mit nem Anfängerset halt doch fast so einen Mördersound hinbekommt: man muss doch nur mal in 90% der gitarrenthreads gucken: ein metallica-amp für 250 €, eine saugute PA für 200 € ....

Wieso sollen gerade im Tonstudio-Bereich die Erwartungen von vielen Musikern rationaler und praxisorientierter sein?

x-Riff
 
Wieso sollen gerade im Tonstudio-Bereich die Erwartungen von vielen Musikern rationaler und praxisorientierter sein?

x-Riff

...deswegen sind wir alten, erfahrenen, praxisorientierten Säcke da und klären auf ;)
 
...deswegen sind wir alten, erfahrenen, praxisorientierten Säcke da und klären auf ;)
Und weils schon immer so war, werden die Dachse das auch diesmal nicht glauben, sondern selber dafür bezahlen.;)

Es gibt keine fremde Erfahrung!
 
Es ist aber auch mit einem gewissen Risiko verbunden, wenn ich pro Tag 200 € Studiomiete zahle.
Denn woher weiss ich im Voraus, ob mir das Endprodukt auch gefällt?
Wenns nämlich nicht so ist, dann hat man mal eben 200 € in den Sand gesetzt :screwy:

Und wenn man halt auch kein Profimusiker ist sondern das ganze eher als Hobby betreibt. Dann kann das auch schon mal länger dauern bis ein Take perfekt eingespielt.
Da könnte es auch ein wenig knapp werden, wenn man nur einen Tag zur Verfügung hat.

Das wäre doch mal ne Marklücke: Ein voll ausgestattetes (Profi)Studio was extrem billig produziert :great:
Bei einer 50 € teuren Tagesmiete rennen mir doch vielleicht auch mehr Leute die Bude ein, als wenn ich pro Tag 200 € verlange.

Denn wer weiss, was es noch alles für Talente gibt, die aber leider keine professionelle CD aufnehmen können, weils ihnen einfach zuuuuuuuu teuer ist.
Denkt z.B. mal an Schüler, die noch nicht mal einen Job haben.
 
Das wäre doch mal ne Marklücke: Ein voll ausgestattetes (Profi)Studio was extrem billig produziert :great:
Bei einer 50 € teuren Tagesmiete rennen mir doch vielleicht auch mehr Leute die Bude ein, als wenn ich pro Tag 200 € verlange.

klar rennt man dir dann das Studio ein, vermutlich aber zu 95 % von denjenigen, die glauben, sie könnten nach 3 Wochen Gitarre üben, "Nothing else matter" spielen und wollen das dann aufgenommen haben.

Der Toni, der dann daraus was vernüftiges abliefern soll, wäre UNBEZAHLBAR ;)
 
Das wäre doch mal ne Marklücke: Ein voll ausgestattetes (Profi)Studio was extrem billig produziert :great:
Bei einer 50 € teuren Tagesmiete rennen mir doch vielleicht auch mehr Leute die Bude ein, als wenn ich pro Tag 200 € verlange.

Nein, das wäre einfach sau dämlich... für 50€ am Tag gehe ich nicht mal in meinem normalen Job arbeiten. Bei 30 Tagen Arbeit pro Woche wären das 1500€ (ohne Wochenende)... dann zieh mal Steuern ab, Miete, Betriebskosten und ähnliches. Das ist sowas von neben der Realität... wisst ihr eigentlich was ein Selbstständiger an Krankenversicherung im Monat abdrücken muss??

Außerdem muss ein Studio / Techniker so verdienen, dass er auch, wenn es 1-2 Monate (vielleicht weil gerade live Saison ist) mal nicht so gut läuft nicht gleich dicht machen muss.
 
mal abgesehen davon dass der techniker sich vermutlich irgendwann erschießen würde wenn die hundertste teenie-band ankommt die wie metallica klingen will
 
mach doch mal eine einfache Rechnung auf und Du wirst erkennen, daß es für 50€ pro Tag einfach nicht gehen kann. Und das Risiko 50€ in den Sand zu setzen ist wesentlich größer als 200€ - denn für die 50€ kann keine Qualität prodiziert werden.

Als erstes braucht man einen Raum. Selbst irgendwo in der Pampa wird man dafür mindestens 300€ Miete zahlen müssen. Dann braucht's Strom, Wasser, Heizung - also nochmal 100€.

So jetzt haste ne leere Bude in die muss erst mal irgendwas rein. Teppich, Tapete, Möbel, ne Kaffeemaschine, nen Kühlschrank, ein paar Lampen und Kleinkram - da gehen mal ganz locker 1000-2000€ weg. Das ist Inventar und wird auf 4-5 Jahre Nutzung gerechnet. Also 2000€ durch 48 Monate ergibt ca. 40€ pro Monat. Achja - Telefon/Internet braucht man ja auch noch - also Flatrate - kostet nochmal 35€.

Da sind wir schon bei 475€ Kosten pro Monat und Du hast noch nichts an Technik und gefuttert hast Du auch noch nichts.

Also mal das mindeste an Technik in einfachster Qualität rein
1 PC mit Bildschirm (1000€), ne Software und die primitivsten Plug-Ins - kannst wohl nicht mit Freeware alles 'erschlagen' (1000€). Ein Interface mit ein paar Kanälen (1000€). Ein paar Mikrofone + Pre-Amps, Stative, Kabel etc. (1000€). Ein Mischpult (500€) Ein paar Boxen(500€) und ein bisschen Kleinkram (500€) - ergibt auch nochmal 5500€ auf 48 Monate ~ 120€. Mit dieser Technik bewegst Du dich allerdings am alleruntersten Qualitätsniveau.

Sind wir schon bei grob 600€ Kosten. Dann sollte das ganze Zeug auch noch versichert werden - nochmal 50€ also schon 650€/Monat.

So jetzt hast Du ein primitives Studio in das wahrscheinlich kein Mensch kommen wird, bei der Ausstattung, aber egal.

Du betreibst das jetzt als One-Man Show - bekommst 50€ pro Tag und arbeitest wirklich jeden Tag im Monat, also 30 mal 50 = 1500€. Davon gehen 19% Mehrwertsteuer ab - da bleiben Dir 1260€ übrig - davon noch die Kosten runter und es bleiben Dir 610€ übrig, die Du nochmals als Einkommen versteuern musst, Du brauchst eine Krankenversicherung und solltest was für Deine Rente tun - also bleiben dann grob 400€ Netto für Dich übrig.

Jetzt frage ich Dich, wo wirst Du wohnen und was essen? Autofahren kannst Du dir auch abschminken und Urlaub sowieso....

Und wovon soll Instandhaltung, Neuanschaffungen, Werbung und was sonst alles noch so fehlt bezahlt werden ?

Glaubst Du wirklich noch, daß irgendwer diese 'Marktlücke' schließen wird, der noch einigermaßen bei Verstand ist :eek:

Da werd ich lieber Hartz4 Empfänger ;)
 
Und da ist deine Rechnung noch so was von optimistisch,
das echte Leben ist noch mal so gut um Faktor 3 schwieriger..... :rolleyes:
 
:D 50€ am Tag! Wahnsinn! Nej nej!

Um eines mal klar zustellen: Es reicht nicht einfach nur ein TonStudio zu haben. Du brauchst immer Nebenverdienste!

Die Rechnung von Pico kommt noch lange nicht hin, weil man noch Steuerberater braucht, der sehr teuer ist. Außerdem kommt noch der PC dazu. Von Vorteil jedoch ist die Umsatzsteuer die man abziehen kann. Wenn man also 5000€ ausgibt, bekommt man auch etwas wieder. (Es gibt also auch Vorteile als Selbstständiger) :D

Am Tag 80 - 100€ + Nebeneinkünfte von 300€ in der Woche. Dann biste ca. bei 0/0.

Übrigens wird man als Existenzgründer vom Staat die ersten 2 Jahre gefördert und bekommt Kredite mit 5% im Jahr. (Microcredit)

Am schlimmsten wird sicher der Ärger mit den Bands sein... Drumset ohne Takt, Metallica (N. E. Matters - fand ich übrigens sehr witzig :D ). ABER Leute!! Es gibt auch geile Newcomer und die gilt es in diesem Job zu finden - das macht dann wieder laune, oder?

Gruß!
 
Die Rechnung von Pico kommt noch lange nicht hin,

ist mir vollkommen klar - das war ja auch nur mal eine minimalistische Aufstellung der wichtigsten Posten - da fehlen noch viele, die das Bild aber auch nicht verbessern ;)

Übrigens wird man als Existenzgründer vom Staat die ersten 2 Jahre gefördert
Dazu muß man aber einen Business-Plan haben - aber mit dem Konzept hat man darauf wohl mit Recht auch keine Chance.
 
Tja, und nebenbei gibt man noch Unterricht, verdingt sich als hand bei Großproduktionen, jobbt in 'nem Musikladen, muggt selber noch ein bißchen live, trägt Zeitungen aus, putzt für Oma Erna die Treppe und trägt für Opa Erwin die Kohlen hoch........

Aaaaber man ist selbstständig!
Und kann selbst entscheiden, ob man den arroganten Wchser von der Werbeagentur einfach rausschmeißt, wenn der die Jingles das dritte mal umsonst überarbeitet haben will, obwohl er mit grottemschlechten Material aufschlägt, und es gestern fertig sein sollte.

Ach ja, ich soll nicht immer so pessimistisch sein...... ;)
 

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