Tontechniker - Beruf mit Zukunft ???

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Hey Leute ich hab mal ne Frage und zwar momentan gehe ich noch auf eine Fachoberschule 12.Klasse und ich mach mir halt schon große Gedanken was ich später mal werden soll. Da ich mich viel Gitarren beschäftige hab ich mir gedacht vllt in eine musikalische Berufsrichtung. Ich habe da vllt an ein Medientechnik Studium oder eine Tontechniker Ausbildung (hinterher vllt noch Studium) gedacht. Jedoch weiß ich nicht genau ob diese Berufsrichtungen überhaupt ein gute aufbauende Zukunft besitzen aber bei diesen Job weiß ich das Spaß dran haben würde aber was bringt Spaß ohne das vernünftige Geld ... Jedenfalls brauch ich schnell Hilfe wenn es noch was bringt erwähn ich mal noch das ich auch gut mit Computern arbeiten kann vllt hift es euch auch wenn ich sage das ich in ner band spiele ...


warte auf schnelle Antworten!!!
 
Eigenschaft
 
Man muss heutzutage schon eine gute Portion Glück haben, um als reiner Tontechniker eine sichere Arbeit machen zu können von der man tatsächlich leben kann, denn es gibt eigentlich recht viele. Aber die meisten davon kommen kaum je dazu mehr als eine handvoll Demos aufgenommen zu haben und/oder ein paar Kleinkonzerte zu mischen, bevor die Erkenntnis kommt dass man als Brot und Butter Job eben doch was anderes machen muss. Was da weitaus perspektivreicher sein dürfte, ist eine Karriere als Toningenieur, dann oftmals später im Bereich Bauwesen/Architektur, Materialforschung, Maschinentechnik und Entwicklung. Nur ganz wenige kommen tatsächlich im musikalischen Bereich unter, dort ist ein Ing. sehr selten benötigt und fast immer zu teuer, hier geht der Trend eindeutig zur Low-Cost Lösung Veranstaltungstechniker. Als "echter Toni" sitzt man da bereits ein wenig im Niemandsland: viel Konkurrenz und dann noch die Verdrängung aus der eigenen Domäne durch die VA Techniker. (Kleiner Seitenhieb: Fragt euch doch mal warum so oft gejammert wird dass bei diesem oder jenem Konzert der Sound mal wieder so mies war... es liegt nicht immer an der Anlage, sogar eher selten)
 
Hallo,

Ich hatte bezüglich nahezu derselben Fragestellung eine Konversation via E-Mail mit dem 2. Präsidenten des Verbands deutscher Tonmeister, Hans Schlosser. Mit freundlicher Genehmigung zitiere ich:

Der Tontechniker war früher eine Ausbildung, die die Schule für Rundfunktechnik in Nürnberg im Auftrag der offentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten speziall für den Rundfunkund Fernsehbetrieb durchführte. Wie Sie schon festgestellt haben, wird diese Ausbildung heute durch den Mediengestalter Bild/Ton als 3-jährige duale Ausbildung ersetzt. Die Fachkraft für Veranstaltungstechnik bedient auch Ton ist aber natürlich auch auf dem Gebiet Video/Lichttechnik tätig. Der Tontechniker ist also eine Tätigkeits-Bezeichnung.

Weiter:

Der Arbeitsmarkt für Tonschaffende ist gewiss nicht einfacher geworden, doch hängt die Chance, einen guten Job zu bekommen nicht mehr allein von der Qualutät der Ausbildung, sondern vor allen von persönlichen Fähigkeiten wie Teamfähigkeit, Flexibilität, kreativer Spontanietät und beruflicher Erfahrung ab. Sicherlich wird ein Musiktonmeister bei einer öffentl.rechtlichen Rundfunkanstalt ( so es diese Position noch gibt ) aus der Detmolder, Berliner oder Düsseldorfer Ausbildung kommen.

Einen Beruf "Tontechniker", in dem Sinne dass man tatsächlich einen eingefahrenen und staatlich anerkannten Ausbildungsweg mit festgeschriebenem Berufsbild dazu beschreiten könnte, gibt es in diesem Sinne eigentlich nicht mehr.

Möglichkeiten sind evtl. eine Ausbildung als

- Mediengestalter Bild und Ton (Hier ist noch Bild, d.h. meistens Video dabei), was auch sehr interessant sein könnte. Absolviere evtl. ein Praktikum beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Ich weiß aus eigener Erfahrung jedoch dass du hierzu Vorlaufzeiten von mindestens (!) einem halben Jahr einplanen solltest.

- Fachkraft für Veranstaltungstechnik (Hier lernt man natürlich auch viel über Licht, Sicherheit, Aufbauten usw. - aber auch Ton!)

Es gibt private Ausbildungsinstitute die bspw. das "Audio Engineer Diploma" verleihen, aber meist keine staatlich anerkannten Abschlüsse bieten.

Sofern du über ein Fachabitur verfügst könnte in der Tat ein Studium der Medientechnik für dich in Frage kommen, bedenke aber dass du in diesem meistens zunächst mit Technik nicht im Sinne von "angewandter Technik" in Berührung kommen wirst. An den meisten mir bekannten Hochschulen studiert man zunächst Mathematik, digitale Signalverarbeitung, Elektrotechnik und Physik (wegen Schall und Licht, ihr wisst schon ;) ). Ein Zuckerschlecken ist das sicher nicht. Im Bereich der Musikproduktion kann ich die Aussage bestätigen dass derzeit Produktionen, die nicht nach dem Prinzip der niedrigstmöglichen Kosten angesetzt werden, die absolute Ausnahme bilden.

Ich empfehle dir einige Praktika zu absolvieren. Möglichkeiten für solche sind in Tonstudios - dort ist es meist schwer etwas zu bekommen-, dem Rundfunk und Werbeagenturen gegeben, auch Firmen für AV-Produktion, Theater und lokales Fernsehen könnten in Frage kommen. Du könntest so etwas Orientierung bekommen, sei aber gefaßt darauf eine Enttäuschung zu erleben. Die Realität im beruflichen Alltag der Medienproduktion (speziell Ton) ist meistens anders als man sie sich vorgestellt hat und als man sie in Hochglanzheften wie "Sound & Recording" sehen kann.
 
Also ist quasi der Mediengestalter Bild und Ton der neue Tontechniker mit einem Breiteren Berufsbild!? Ich meine viele Berufe wurden ja zusammengelegt, mein Beruf als Anlagenmechaniker SHK besteht auch aus früher drei eigenständigen Lehrberufen, das wäre eigentlich eine gute Alternative zum VT, ich schwanke nämlich die ganze Zeit zwischen Fernstudium, Privatstudium oder Ausbildungsplatz bei allen liest man viele Vor und Nachteile, jedoch sind sich alle einig, dass es egal ist ob du ein FH Abschluss hast oder ein von einer Privatschule verliehenes Diplom, letztlich Zählt nur das was du im Mix zustande bekommst und wie du mit Kunden umgehen kannst.
 
Also ist quasi der Mediengestalter Bild und Ton der neue Tontechniker mit einem Breiteren Berufsbild!?
Wie ich oben zitierte.
Wikipedia sagt hierzu noch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mediengestalter_Bild_und_Ton schrieb:
Er ist ein inhaltlich bewusst breit angelegter Ausbildungsberuf, der zu einer Vielzahl von Tätigkeiten in der AV-Medienproduktion befähigt. So ist damit unter anderem für das Berufsfeld des Tontechnikers erstmals eine staatlich anerkannte Ausbildungsgrundlage geschaffen worden.
Was das "breite Berufsbild" angeht scheinst du daher auch Recht zu haben. Ob das sinnvoll ist oder nicht kann ich hier nur sehr schwer beurteilen. Allgemein jedoch lässt sich feststellen, dass - wie du auch schon festgestellt hast - in nahezu allen Berufen, keineswegs nur Medien, Begriffe wie "Interdisziplinarität" und eine breite Fächerung bestimmend sind.
Würdest du beispielsweise an der RSH Düsseldorf studieren wäre es auch "Ton und Bild", nicht nur Ton. Ähnliches gilt für die Hochschule der Medien Stuttgart sowie die Hochschule Darmstadt, sowie für die Ausbildung als Veranstaltungstechniker.

Ich gehe davon aus dass das auch seinen Sinn und Gründe hat.
Möglicherweise sind reine Spezialisten für Ton kaum mehr gefragt da Ton zumeist mit etwas anderem auftritt (Film und Fernsehen, Multimedia, PC-Spiele u.ä.).

Ich meine viele Berufe wurden ja zusammengelegt, mein Beruf als Anlagenmechaniker SHK besteht auch aus früher drei eigenständigen Lehrberufen, das wäre eigentlich eine gute Alternative zum VT, ich schwanke nämlich die ganze Zeit zwischen Fernstudium, Privatstudium oder Ausbildungsplatz bei allen liest man viele Vor und Nachteile, jedoch sind sich alle einig, dass es egal ist ob du ein FH Abschluss hast oder ein von einer Privatschule verliehenes Diplom, letztlich Zählt nur das was du im Mix zustande bekommst und wie du mit Kunden umgehen kannst.
(Siehe hierzu wieder Zitat im obenstehenden Beitrag). "Soft Skills" halte ich für ausgesprochen wichtig, ich allerdings bin - das muss man dazu sagen - nicht als Tontechniker tätig.
Zu verschiedenen privaten Ausbildungsinstituten gibt es hier aber soweit ich gesehen habe auch Nutzerbeiträge - einfach mal suchen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich weiß, dieser Thread ist schon verdammt alt, aber danke, W.H.! Du hast mir gerade eine neue Perspektive gegeben. :D
 
Das freut mich. :) Trotzdem ein Hinweis: Sollte es um die eigene Berufs- oder Studienwahl gehen empfehle ich dringend, eine qualifizierte Beratung hierzu in Anspruch zu nehmen.
 

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