Tuten, Blasen im Sopran, kaufen, mieten, oder was?

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Huhu?
So, mein erster Beitrag hier im Pusteinstrumente-Forum. Jemand hier der beißt?

Ich hab da mal ein paar Fragen an euch:
Es geht um folgendes:

Ich mache zur Zeit ein Praktikum von der Uni aus, an einer Gesamtschule, wo es Bläserklassen gibt.
Das Konzept war mir vorher zwar bekannt, aber in der Praxis ist das dann doch anders, und ich finde es voll cool.

Jedenfalls ist jetzt in mir das Bedürfnis wieder aufgeflammt auch mal ein Blasinstrument zu spielen.
Ich finde ja sowieso, dass man als Musiklehrer ein wenig Ahnung von allen Arten von Instrumenten haben sollte.

Mein Favorit ist ein süßes, kleines, gebogenes Sopransaxophon. Wieso?
Seit Jahren steh ich auf den Sound. Hab mal irgendwann in einer Kirche ein Konzert erlebt, mit nem Trio wo einer Sopransax spielte, und ich find es nach wie vor extrem toll. Bisher hatte ich aber nie so wirklich Zeit und Muße mich da etwas ernsthafter dem Studium zu widmen. Aber wenn in ein paar Wochen mein Praktikum vorbei ist, hab ich eine Zeitlang wirklich viel freie Zeit, die man dann evtl sinnvoll nutzen könnte.

Was bring ich mit:
Ich bin ja Musikstudent..
- Notenlesen ist kein Prob
- Rhythmus ist kein Fremdwort
- Fingerbeweglichkeit ist von Gitarre und Klavier her gegeben, sollte aber auch nicht wirklich das große Problem sein, oder?
- Gehör funktioniert, ich hatte auch nen Intonationslehrekurs, wo ich ganz gut abgeschnitten hab
- ich habe etwas Erfahrung mit dem Atmen durch ein wenig Gesangsunterricht. Kann aber nicht abschätzen ob das etwas hilft.
- Blockflöte spielen geht auch ganz passabel

Was will ich hier fragen:
- Sopransax ist ja nicht so wirklich als einsteigerfreundlich verschrien, aber ich habe ehrlich gesagt relativ wenig Lust erst noch Alt zu lernen. Ich möchte einfach Grundlagen lernen, und dabei nen schönen Sound haben. Und wenn es ein paar Jahre dauert ist's auch okay. Disziplin und Ausdauer sind vorhanden.
Gibt es noch irgendeinen extremen Grund, der gegen ein Sopransax als erstes Blasinstrument spricht?

- Was macht mehr Sinn: ein günstiges Instrument kaufen (1000€ Klasse), oder eher ein richtig teures Instrument mieten (2000-3000€) und evtl später übernehmen?
Ich bin nicht so der Freund von halben Sachen, und eigentlich habe ich lieber mein eigenes Instrument, als ein geliehenes. Finanziell käme ich da auch mit klar nen Tausender zu investieren. Bekommt man dafür brauchbare Instrumente? Für teurere Sachen müsste ich dann zwangsläufig auf ein Mietmodell zurückgreifen, wobei ich gar nicht weiß, ob es üblich ist so teure Instrumente zu vermieten?

Bin mir da noch etwas unschlüssig, grad weil es ja auch mein Dritt-(Viert-, Fünft-) Instrument wäre und der Fokus nicht so auf schnellem Erfolg, sondern eher in langfristigem Spaß liegen soll.

Unterricht würde ich mir irgendwie organisieren, das sollte nicht das Problem sein, da ich in ner Musikschule arbeite und da zum einen immer mal nen paar Stunden nehmen kann, zum anderen kenn ich genug Mitstudenten die mir da sicher bei technischen Problemen mal aushelfen würden, und evtl gibt es sogar nen Uni-Kurs.

Klingt das für euch nach nem machbaren Plan, oder bin ich grad eher geistig verwirrt?
 
Eigenschaft
 
*bah* Jetzt hatte ich gerade ewig lang an einer Antwort geschrieben und dann wischt man unbedacht über's Touchpad und der blöde PC interpretiert das als "zurück"... alles weg. :mad: Also fällt's vielleicht etwas knapper aus als ursprünglich geplant:

Erstmal Glückwunsch, dass du dich für dieses tolle Instrument interessierst. Deine Grundvoraussetzungen scheinen ja geradezu optimal, ich würde dich gerne unterrichten. :) Vor allem technisch wirst du wahrscheinlich schnelle Erfolge erzielen, wenn man sich erstmal an den Klappensalat gewöhnt hat ist das fast wie Flöte spielen. Was den Sound angeht musst du wahrscheinlich Geduld haben. Wenn's sowas wie die Autobahn zum "perfekten" Sound gibt dann hab' ich sie noch nicht entdeckt. ;) Auch wird jemand der ernsthaft nach der Suche nach dem Sound ist niemals am endgültigen Ziel ankommen. Hier ist das wichtigste geduldiges, nachhaltiges Üben.

Das Sopran ist ja als Anfängerinstrument nicht unbedingt beliebt. Ich denke das liegt aber viel mehr daran, dass es oft an der Klangvorstellung fehlt als daran, dass es physisch nicht machbar wäre. Anders gesagt: Wenn du weißt wie der Ton klingen soll wird es auch möglich sein ihn richtig zu intonieren. Dadurch, dass du technisch durch das Flötenspiel gegenüber anderen Schülern einen Vorteil haben wirst kannst du auch mehr von deiner Konzentration auf diesen Aspekt verwenden. ...und wie du ja schon selbst angedeutet hast: Warum solltest du ein Instrument lernen, das du eigentlich gar nicht spielen willst?

Zum Instrument:
Ich kann zwar fast nur vom Alt berichten aber in dieser Preiskategorie bin ich ein Fan von Yamaha. Vor allem sprechen die sehr gut an wenn alles dicht ist.
Trotzdem ein kleiner "Downer": Ich hatte gerade gestern erst ein längeres Gespräch mit einem Instrumentenbauer, der meinte: Yamaha-Kunden sind das beste Geschäft weil die alle paar Wochen im Laden stehen um ihr Instrument reparieren zu lassen. Das liegt daran, dass hier ziemlich weiche Materialien verwendet werden. Das hat zur Folge, dass das Instrument auch kleinere Misshandlungen nicht unbeschadet übersteht... Aber solange man's ordentlich behandelt sollte's eigentlich keine Probleme geben.
Ich würde mich unbedingt auch am Gebrauchtmarkt umsehen, aber hier können die Kollegen wohl bessere Empfehlungen abgeben. Frage in die Runde: Welches gute Sopran kriegt man gebraucht um 1000 Euronen? Mauriat? Cannonball? ...?
Auf jeden Fall würde ich das Instrument (ob neu oder gebraucht) von einem Saxophonisten deines Vertrauens durchchecken lassen.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Spielen.
Lg, Knebi.
 
knebi, du solltest den Instrumentenbauer wechseln.

Yamaha Saxophone sind aufgrund ihrer Qualität und des günstigen Preises in den Musikschulen sehr verbreitet. Zwölfjährige Musikschüler gehen aber nun mal nicht gerade so pfleglich mit ihren Instrumenten um wie Papi mit seinem SBA, und deswegen sind Yamahas öfters mal zur Reparatur. Außerdem gibt es einfach mehr davon.

So.

Sopransaxe werden (seit sich rumgesprochen hat, dass sie nicht schwerer zu spielen sind als andere) in den Musikschulen für kleine Kinder immer beliebter, in manchen lernen die Kinder sogar Sopranino.
Soprane klingen und intonieren deswegen oft nicht gut, weil die wenigsten Leute das als Hauptinstrument spielen und wenn man es nur alle 8 Wochen mal in die Hand nimmt, dann klingt jedes Instrument schlecht.

Also, du brauchst:
- ein gebrauchtes Yamaha YSS475 (erste Serie), das dürfte für nen Tausender zu haben sein
- ein Raschèr Mundstück (ca 100 Euro)
- Vandoren Klassik Blätter, wahrscheinlich erstmal Stärke 3
- und ein Bisschen Geduld. Anfangserfolge sind schnell da, aber dann wird's genauso steinig wie bei jedem anderen Instrument auch
 
hi!

erstmal was vorweg:
am anfang würde ich an deiner stelle hauptaugenmerk trotzdem auf ansatz (weil doch wieder was anderes als blockflöte) und atmung legen und unbedingt gerade am anfang jemand "beauftragen", dir ein bisschen auf die finger zu schauen. dann gewöhnst du dir keine fehler an, die nachher schwierig wieder rauszukriegen sind.
aber als musiker weißt du das sicher selbst. :)

dass du ein gebogenes sopran willst, kann ich sehr gut verstehen, ich habe selbst eines und ein gebogenes musste es sein, die anderen fand ich nicht so toll. :D
allerdings gestaltet sich da die suche nach einem gebrauchten schon als etwas schwieriger, da die meisten halt doch gerade spielen.
nachdem du das sax ja mehr so zum spaß und für nebenbei haben möchtest, brauchst du wohl kein profi-instrument (außer man bekommt günstig eines her).
ich finde an der stelle gebrauchte instrumente immer am besten (man gibt nicht mehr geld als unbedingt nötig aus und hat ein markeninstrument mit einer gewissen qualität, keinen "chinaböller" :D), aber da wirst du gut suchen müssen, fürcht ich.

das mit yamaha hab ich bis jetzt noch nicht gehört... aber ich denke ein erwachsener schmeißt sein instrument ja nicht rum, daher sollte das auch eher zweitrangig und nicht gravierend sein. wobei die leute, die ich kenne, die ein yamaha spielen, haben eigentlich überhaupt keine probleme in die richtung. :gruebel:

zu den marken:
-ja, mMn wie gesagt yamaha (da weiß ich jetzt allerdings grade nicht, ob es das auch gebogen gibt)
-yanagisawa finde ich sehr toll (ist aber teuer)
-selmer hat mir bei den sopranen nicht sooo gut gefallen, ist aber vielleicht auch geschmackssache
-keilwerth wäre auch noch ein kandidat, da habe ich aber noch kein sopran getestet (und falls doch, hat es mich nicht vom hocker gerissen, vermutlich :D)
-gutes gehört habe ich mittlerweile mehrfach von sequoia, sind nicht so teuer, sollen aber wohl erstaundlich gut sein
-von cannonball hört man auch im sopranbereich gutes

liebe grüße! :)

wichtig ist: immer das jeweilige instrument vor dem kauf testen! am besten mit dem lehrer/erfahrenen saxophonisten.
 
Hi,

ich will dem von oben gar nicht viel hinzufügen, außer vielleicht, dass mein Yamaha Alt-Sax seit einigen Jahren ohne die kleinste Reparatur in meinem Besitz ist.
Außerdem musste ich bei der Kategorie gebogenes Sopran um 1000€ sofort an dieses Modell denken:
http://cgi.ebay.ch/Yanagisawa-Sopran-Saxophon-gebogen-SC-900-SC-901-/140509978305?pt=Blasinstrumente
Die Auktion ist zwar vorbei, aber der Preis erscheint mir mit 1200€ ziemlich angemessen und dem Marktwert entsprechend.

Gruß,
Leve
 
knebi, du solltest den Instrumentenbauer wechseln.
Das mal bestimmt nicht, der Mann hat mir meinen Totalschaden ausgebogen, das Horn war nachher fast besser als zuvor. ;)
Ich sag ja, Yamaha Instrumente sind gut. Verdammt gut für den Preis. Aber wenn ein sehr kompetenter Instrumentenbauer die Dinger nur mehr mit Bauchweh verkauft weil er Angst hat sich den Ruf zu ruinieren gibt mir das doch zu denken. Ich kann ja nur weitersagen was ich gehört habe, ich hab noch kein Yamaha für mehrere Jahre gespielt. Die Qualität soll in den letzten Jahren abgenommen haben, seit Yamaha in Indonesien produziert. Aber behandle das Instrument gut dann hast du auch in 20 Jahren noch Freude dran...

Zum Equipment:
Hier kommt's drauf an welche Rolle bei dir das Geld spielt. ;)
Ich rate niemandem ein Mundstück zu kaufen bevor er nicht ein Mindestmaß an Erfahrung hat. Ich selbst habe am Alt und am Tenor jeweils zu früh Mundstücke gekauft. Beides stellte sich nach kurzer Zeit als Fehlkauf heraus und ich hab insgesamt 300€ verheizt. :redface: Wenn das jemandem finanziell nicht weh tut kann er sich ja austoben...
Ansonsten: Vandoren 2,5 - 3 sollte für den Anfang funktionieren.
 
Hups, das mit dem gebogen hab ich nicht gelesen, das YSS475 ist gerade. Yamaha hat glaube ich gar keine gebogenen. Keilwerth auch nicht. Selmer auch nicht.

mehr mit Bauchweh verkauft weil er Angst hat sich den Ruf zu ruinieren gibt mir das doch zu denken
Ich will dem Mann sicher nichts unterstellen, aber ich habe schon mehrfach erlebt, dass solche Markenaussagen auch im Bezug auf die Gewinnspanne gemacht werden. Vor allem, wenn man noch eine der aktuellen Taiwanmarken im Programm hat.

Mein 8 Jahre altes YTS62 hat sich jedenfalls erst verbogen, als ich mich mit ihm auf dem Bühnenboden flachgelegt habe.
 
Ich will dem Mann sicher nichts unterstellen, aber ich habe schon mehrfach erlebt, dass solche Markenaussagen auch im Bezug auf die Gewinnspanne gemacht werden. Vor allem, wenn man noch eine der aktuellen Taiwanmarken im Programm hat.
Das ist dann eine Vertrauensfrage. Grundsätzlich ist es bestimmt nicht blöd sich mehrere Meinungen einzuholen / sich selbst eine zu bilden.

Mein 8 Jahre altes YTS62 hat sich jedenfalls erst verbogen, als ich mich mit ihm auf dem Bühnenboden flachgelegt habe.
Na, da siehst du mal. Hättest du dir gleich das Heiligtum namens "Selmer" gekauft wär das bestimmt nicht passiert... :rolleyes:

PS: Ist das das Quartett mit Sigurd Raschèr's Tochter auf deinem Avatar?
 
Fast. Das ist das Quartett mit der Nachfolgerin von Sigurd Raschèrs Tochter (Christine Rall. Sie ist eine Schülerin von Carina Raschèr und spielt seit 2002 im Raschèr Quartett mit)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eigentlich alles gesagt.

Eins hätte ich noch: Auch wenn dein Favorit ein "süßes, kleines, gebogenes Sopransaxophon" ist.
Wenn du in dem Musikladen, beim Händler oder Instrumentenbauer bist (ich würde mir kein Instrument im Versandhandel kaufen) solltest du auch mal ein gerades Sopran in die Hand nehmen.

Grüße
atrofent
 
das lässt sich vermutlich gar nicht umgehen, da die im musikladen wohl in 1. linie gerade soprane haben! :D

ich hab damals mehrere gerade, als gebogene angespielt (ich wollte auch vorher schon ein gebogenes, aber natürlich will man sich ja eingehend informieren), aber mich persönlich hat halt tatsächlich nur dieses eine vom hocker gerissen.
das ists dann auch geworden (yanagisawa gebogen). das allererste sopran, das ich in meinem leben gespielt hatte, war übrigens auch ein gerades, aber das nur am rande. :)

viel erfolg bei der suche disgracer!
 
das ist richtig, ich war letzte Woche beim meinem Sax-Meister, der hat 10-12 da stehen alles gebrauchte, alle gerade.
(Weil es mich interessierte habe ich in ein Borgani Vintage reingeblasen - richtig gutes Teil, sollte noch knapp über 2.000 kosten.)

Also für 1.000 ein gutes gebogenes zu erhalten dürfte schwierig sein, auch bei dem Yamaha YSS475 (von rbur genannt) kenne ich hier bei uns in der Musikschule nur gerade, könnten aber auch aus der Serie II sein, da recht neu.

Vielleicht mal bei vioworld gucken, da sind öfters gute Gelegenheiten

Grüße
atrofent
 
So, hier noch mal eine (wenn auch späte) Rückmeldung:

Ganz, ganz lieben Dank für die vielen Rückmeldungen, Ideen und Hinweise.
Das hat mir alles sehr geholfen.

Jetzt ist auch so langsam die Zeit um, in der ich mich vor Zeitmangel um nix mehr kümmern kann, hab mich auch schonmal ein wenig schlau gemacht wie das mit ner Miete abläuft.
Mal sehen wann ich es zum nächsten Musikladen schaffe.
Ich lass mich jetzt mal von mir selbst überraschen ;-)

Vllt hört ihr demnächst ja nochmal von mir, oder wir laufen uns in anderen Bereichen des Forums über den Weg!
Also danke nochmals!
 

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