Über/unterbewertete Gitarren

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Squiere1967
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Hallo,

nach langer Spielpause mache ich wieder Mucke. Zum Glück habe ich meine alten Klampfen nicht verkauft. Dennoch schaue ich mir hier und da noch andere Gitarren an und ich denke, ein bis 2 Gitarren werden in Laufe der Zeit noch dazu kommen.

Leider habe ich den Markt nicht mehr im Auge, daher meine Frage:

Welche Gitarren sind auf dem Markt von preislichen über- oder unterbewertet? Dabei soll das Preissegment, Form und die PU-Bestückung erst mal keine Rolle spielen, mich würde nur interessieren ob es immer noch Gitarren auf dem Markt gibt, die besser sind als ihr Ruf. Sowohl im Gebrauchtsektor wie bei neuen Gitarren.

Danke
Squiere
 
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Hmm....ich denke nicht, dass man diese Frage zufriedenstellend beantworten kann. Denn ob eine Gitarre ihren Preis wert ist, hängt vor allem von subjektiven Faktoren ab.

Eine Gibson LP Standard mag für den einen oder anderen Fender Strat Spieler/Besitzer durchaus überteuert sein....und umgekehrt. Es gibt Leute, die halten Epiphone für einen qualitativ billigen, preislich aber überteuerten Abklatsch von Gibson Gitarren. Wahre Epiphonisten halten den Preis für angemessen und die Qualität für durchaus passabel.

Du siehst worauf ich hinaus will.

Besser wäre es, wenn Du uns ganz klar Deine Anforderungen (Musikstil, Preiskategorie, evtl. sogar Modell) an einen Neukauf nennen würdest. Dann könnten die Dich beraten, die schon Erfahrung mit solchen Gitarren haben.:)

Edit:

Außerdem beugt das einer wortstarken Auseinandersetzung zwischen Anhängern verschiedener Marken vor. Denn es gibt viele Leute, die starke Gefühle mit verschiedenen Marken verbinden (Liebe & Hass) und die gerne die "gegnerische" Marke in den Dreck ziehen während die eigene Marke natürlich die beste der Welt ist. Das hat hier schon mehrmls übel geendet und eben dies befürchte ich auch bei der Fragestellung "über-/unterbewertete Gitarren".
 
Über- und unterbewertet liegen wie mein Vorredner schon gesagt hat, extrem dicht bei einander.
So hat sich zum Beispiel im Gebrauchtssegment "made in Japan" ansich schon zum preislichen Qualitätslabel entwickelt, dabei wurde aus Japan neben einigen guten Gitarren auch extrem viel Müll angespült.
Gitarren, die in den 70ern zu Recht als billig-Klampfen galten, sind heute begehrte Ebay-Ware, obwohl die heutigen Billig-Klampfen nicht mal viel schlechter sind.
Geheimtipps gibts da wohl schon lange nicht mehr

Was an guten Sachen auf dem aktuellen Neuwaren-Markt dabei ist, vermag ich dir auch nicht zu sagen. Bin halt auch nur ein Vintage-Lemming. ;-)
 
Hallo,

Danke für die schnelle Antwort. Auf "Liebe Hass" wollte ich nicht hinaus. Es war eher eine Grundfrage.

Als ich mit dem Gitarre spielen anfing, war noch alles schön einfach. Fender und Gibson waren Marktführer, es kamen gute Japaner auf, (z.B. Vantage) und alles war sehr übersichtlich.

In der heutigen Zeit habe ich Schwierigkeiten mit den ganzen Hausmarken und ich kann auch schwer nachvollziehen, welche Gitaren nun aus China kommen und welche nicht.

Da es sich bei mir eher um eine Dritt- und Viertgitarre handeln würde, die eher zu Hause steht als im Proberaum, wäre mir die Form auch recht egal. Und PU lassen sich ja nachrüsten.

Grüsse
Squiere
 
Ich spiele jetzt seit zwei Wochen Cort (siehe unten) und bin begeistert. Von der Machart (moderne Strat), der Qualität und vor allem vom Preis (unter 250 Euro) ist die Cort G-Serie mit der Pacifica 112 von Yamaha vergleichbar.

Mir gefällt die Form der G254 aber besser und die Hardware, die bei der Yamaha schon nicht schlecht ausfällt, ist bei der Cort nochmal einen Tick besser. (Stichworte: Wilkinson-Tremolo und Graphitsattel)

Wenn es mehr in Richtung klassische Strat gehen soll, kann ich Dir die neuen Squier Modelle wärmstens empfehlen, die ich kürzlich angetestet habe.

Squier Classic Vibe ´50 Strat (mit glänzend lackiertem Ahorngriffbrett), Classic Vibe ´60 Strat (mit Palisandergriffbrett) und Squier Strat Deluxe (Ahorngriffbrett in seidenmatt). Die Deluxe wird übrigens im gleichen Werk hergestellt, wie meine Cort (Indonesien). Preislich liegen alle drei Squiers bei 300 Euro. Antesten lohnt sich!

Preislich etwas darüber ist wieder eine moderne Strat angesiedelt. Es ist die Swing S-100, die in Deutschland aber nicht überall zu bekommen ist (Geheimtipp!). Von der Ausstattung ist sie mit der Cort vergleichbar, ist aber etwas gediegener verarbeitet (Stichwort: Holzauswahl) und dadurch etwas teurer (um 500 Euro).

Das soll es von mir erstmal gewesen sein.

Gruß

Andreas
 
Hallo Cosmodog,

Danke für die Info.

Nun kann ich erst mal auf die Suche gehen.

Ich nehme aber gern mehr Infos entgegen.

Squiere
 
Hallo Squiere1967,

willkommen im Club der "Wiedereinsteiger".

So wie bei dir, so stellte sich auch mir die Frage als ich vor ca. 4 Jahren nach 30-jähriger Pause wieder die Git in die Hand nehmen wollte (bei mir war nur eine Western aus alten Beständen übrig geblieben.

Ich will nun keine besondere Gitarre oder Marke hervorheben, sondern dir mal meinen Weg zurück in die Musikwelt mit wenigen Worten Schildern.

Erster Beginn war eine A-Git mit Tonabenehmer von Stag (totaler Fehlkauf). Die steht nun beim Händler als Gebraucht zum Verkauf.
Nach dieser Schlappe habe ich mich erstmal, wie du es auch machst, umgehört.

Dann kam eine Yamaha Pac 012. Mit der hat der Wiedereinstieg wunderbar geklappt und ich besitze die heute noch. Anmerkung: die 112 soll besser sein.

Anfang dieses Jahres kam, was kommen muss. Ich war mit der Pac nicht mehr zufrieden, was den Sound und die Vielseitigkeit angeht. Da ich preislich nicht gerade eingeschränkt bin, habe ich angespielt bis ins Segment um die 3.000 Euro. (Irgendwo hab ich mal geschrieben, wie ich den Blindtest in einem laden gemacht habe)
Bei diesem Blindtest (wirklich mit verschlosssenen Augen, damit ich nicht vom Aussehen und Namen beeinflußt werde) habe ich "MEIN" Instrument gefunden. Es war die Hagstrom XL5. Der Preis - "nur" 370 Euro.
Doch ich sagte mir - Vorsicht - Hagstrom? kenn ich nicht. Also hier mal nachgeforscht und für gut befunden - dann gekauft und bislang super zufrieden.

Ob die Richtung auch für dich etwas ist - keine Ahnung.
Jeder hat ja so seine Vorlieben, was die Form, die Halsdicke, die PU-Bestückung, das Aussehen und was weiss ich angeht. So soll es ja auch sein, sonst würden wir ja alle das selbe Instrument spielen.

Ich hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte und stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung.

Einen musikalischen Tag wünscht
der Rosenfrfeund
 
War mir irgendwie klar, dass unser Hagstrom-Fan Rosenfrfeund hier posten würde.:)

Aber Recht hat er ja. Ich bin von meiner XL-5 auch immer noch begeistert.

Anfügen könnte ich noch, dass ich auch die Sqier-Bullets als Top vom Preis/Leistungsverhältnis ansehe. Ich habe eine in daphne und bin sehr zufrieden damit. https://www.musiker-board.de/vb/e-g...et-stratocaster-strat-fender-testbericht.html

Anderer Punkt wäre noch Danelectro. Ich kann nix über die neuen sagen, ich habe über ebay aus Amerika eine Hodad http://www.danguitars.com/Hodad.html, allerdings ohne Tremolo. Die hat incl. Versand und Zoll keine 200€ gekostet und ist eine wirklich tolle Gitarre.

Grüße Jack
 
Naja SaintJack,

ich kann ja mal alternativ Aldi-Brennholz "anpreisen" :D

ABER - wir wollen ja ernsthaft bleiben und - ich hab ja nicht nur die Hag erwähnt.
Klar, es gibt auch andere Instrumente, wo das Preis-Leistungsverhältnis top ist, das ist mir schon klar. Doch, wie immer, ist alles subjektiv und die anderen hatte ich entweder nicht selber angespielt (also verkneife ich mir da die Kommentare dazu), oder die waren nicht mein Fall.

Da der Traidsteller ein paar Jahre aus dem "Geschäft" war, wird ihm der Name Hagstrom wohl eher weniger sagen - mal die Sufu hier beanspruchen ist mein Rat, sollte er sich überhaupt dafür interessieren.

Weiterhin immer eine Note (wenns geht die Richtige) unter den Fingern
wünscht
der Rosenfrfeund
 
Ob eine jetzt neue Gitarre über-oder unterbewertet ist, kann man ja eigentlich erst in ein paar Jahren sagen, wenn die Gitarren länger bespielt sind und immer noch gut funktionieren - oder eben nicht. Kommt ja auch drauf an, ob du technisch gern selber was änderst, oder ob du die Gitarre nur spielen willst und mit basteln nix am Hut hast. Ich denke, man kann zur Zeit recht viele Billiggitarren als "Bastelgrundlage" kaufen, die dann je nach zugekauften Austauschteilen immer noch ein Schnäppchen sind (so würde ich z. B. die Stagg-Gitarren dafür mal anschauen). Willst du spielen und möglichst nichts basteln müssen, werfe ich mal einfach in den Raum, das es neben Yamaha auch von Ibanez viele verschiedenartige E-Gitarren gibt, wo ich noch niemand drüber meckern gehört habe. Ansonsten kann ich auch empfehlen, dir aktuelle Gitarrenzeitungen zu kaufen, oder ältere im Ebay zu ersteigern, da sind immer ganz interessante Tests drin - da steht dann auch schon mal dabei, ob die Gitarre für den Preis "erstaunlich viel bietet" - das wäre ja dann wohl auch sowas wie ein Schnäppchen.
 
Hallo,

es war mir klar, das es "Die" Gitarre nicht gibt. Das wäre ja zu schön wenn einer sagen könnte: "kauft die Gitarre von xyz und Du bist Dein Leben lang zufrieden".

Selber spiele ich eine L 59T von Hohner aus den 80gern. Das Tremolosystem habe ich arretiert und am Steg sitzt ein Di Mazio PU. Das Ding gebe ich nie wieder aus der Hand. Für mich ist es eine absolut edle Gitarre. Als Zweitklampfe steht eine Squier im Proberaum, welche ebenfalls mit einen Humbucker am Steg modifiziert wurde. Auch diese Klampfe wird nicht wieder verkauft. Meine Western ist eine der ersten Seagull, die den Deutschen Raum erobert haben. Ich habe sie schon früh mit einen Kontaktabnehmer nachgerüstet.

Alles in allem bin ich für meine Zwecke schon gut ausgestattet. Musikalisch halte ich mich im Krautrock-Bereich auf.

Aktuell habe ich eine Vison Gitarre (ein Geschenk von Drummer) komplett überarbeitet und mich gewundert, was man aus so einen Brett alles rausholen kann, nur durch Abrichten des Halses und Nacharbeiten des Sattels. Ein Vorteil war auch, das man den Markennamen in 2 Min runtergeschliffen hatte. Optisch habe ich die Klampfe aber zu guter letzt doch ziemlich misshandelt.:D

Jetzt steht eine alte Hohner Flying V in der Werkstatt. Hier muss der Hals nachgestellt werden, und die Elektrik wird komplett überholt,evtl incl neuer PU. Die habe ich aber nur ersteigert, weil ich sie als Jugendlicher mal gespielt habe.

Ich bin aber ein Typ, bei dem immer wieder Gitarren Ein und Aus gehen (die Hohner Flying V und die Vision dürfen dann wieder gehen) und die für mich besten werden blieben. Daher wollte ich mal ein vernünftigen neuen Einblick auf dem Markt.

Über einen "Blind anspielen" habe ich auch schon mal drüber nachgedacht, das Auge manipuliert bei mir halt zu viel an der Auswahl. Und Hangstöm habe ich auch schon mal ins Auge gefasst, aber wohl mehr, weil ich Schwedenfan bin.

Ich danke erst mal für die Beiträge und werde mich erst mal auf den Weg zu einen grossen Laden machen. Mal sehen wa noch alles durch meine Werkstatt und Wohnung wandert.

Grüsse
Squiere
 
Die Frage nach einer allgemeingültigen Bewertung würde voraussetzen das

a) Innerhalb einer Serie alle Gitarren auf nahezu gleicher Qualität wären

b) der Geschmack oder zumindestens die Erwartungen an ein Instrument bei jedem gleich wären.

Allgemein muss man zugestehen, das mann inzwischen auch im Preisbereich von 200-300 Euro exzellent verarbeitete Gitarren findet, auf denen man problemlos musizieren kann. Sicherlich muss man da Abstriche machen, aber was man da mitunter für sein Geld bekommt ist toll.

Ich fand die günstigen Vintage Icon Strats sehr brauchbar, und obendrein sahen die noch lecker aus.

Die günstigeren Hagstroms haben mir persönlich nicht zugesagt, aber mir gefallen auch die Framus-Gitarren vom Handling her nicht, auch wenn das sehr hübsche und hochwertige Instrumente sind.

Der absolute Knaller war eine St- Blues die ich im GuitarStore in Köln angespielt habe. Ein bischen bereue ich es noch, die nicht mitgenommen zu haben, aber die 800 Euro sind dafür zur Zeit nicht drin.

Für mich war das eine der besten Gitarren die ich bisher in den Händen hatte, und das waren einige, auch deutlich teurere. Das Preis-Leistungsverhältnis würde ich bei dieser Gitarre als superb bezeichnen, hätte da ein Preis von 3000 Euro draufgestanden wäre das für mich auch nachvollziehbar gewesen.

Allerdings : EIne ander St.Blues daneben war auch sehr gut, für mich blieb die aber deutlich hinter der anderen zurück
 
in MEINEN augen wird cort sehr unterbewertet. ich hatte schon mal selbst zwei cort gitarre die beide von der verarbeitung und klang sehr gut waren. vorallem wenn man sich die preise anschaut wurde da sehr gut qualität geboten für die man bei anderen herstellern gewaltig drauf zahlen müsste.

x-man
 
Hi,

in meiner Signatur findest du den Link zu einer Taylor E-Gitarre (richtig: vom Akustikgitarrenbauer Taylor). Diese Gitarre ist nicht billig, aber für mein Empfinden ausgesprochen "Preis-Wert".

Wenn man abseits der Pfade Fender/Gibson sich umsieht, findet man immer wieder tolle Instrumente zu vernünftigen Preisen. Dies haben wohl auch die großen Hersteller bemerkt, denn die mittelpreisigen Baureihen z.B. von Fender haben mittlerweile eine sehr beachtliche Qualität erreicht. So kann man für ca. 600 Euro auch schon von Fender sehr gute Strats bekommen. Gibson hat seit kurzem ebenfalls kräftig an der Preisschraube nach unten gedreht, wobei ich noch nicht zum Testen der günstigeren Modelle gekommen bin.

Aber Fender und Gibson spielt sowieso jeder, insofern finde ich es immer interessant, die eingetretenen Pfade zu verlassen und sich auch mal in Nischen umzuschauen, wo ich jetzt wieder bei der Taylor Solidbody wäre.


Gruß Rainer
 
Danke für die Antworten. Ich habe mich jetzt entschieden und werde nach Schnäppchen von Hohner aus den 90gern suchen. Ich bin ja mit meiner Paula- und Strat-Kopie schon gut bedient und die beiden sind absolut ausreichend und daher habe ich ausreichend Zeit zu schauen.

Squiere
 
Eine gute Wahl! (siehe meine Signatur!)

Gruß
Andreas
 
Meine Erfahrung ist, wo man immer was für sein Geld bekommt, ist definitiv Ibanez. Du bekommst immer ein spitzen Preis/Leistungsverhältnis.

Cruiser halte ich leider für sehr unterbewertet, die E-Gitarren und -Bässe sind aber auch grade erst im Kommen. Cruiser ist eine Marke von Crafter (machen tolle Westerngitarren), Crafter hatte halt noch genug Ressourcen und begann E-Gitarren und -Bässe zu produzieren, die sich für kleines Geld wirklich sehen und hören lassen können. Jeder der auf der Suche nach ner billigen zweitgitarre (evtl. nur als Backup oder so) ist, dem kann ich Cruiser auf jeden Fall ans Herz legen. Für unter 300 € bekommt eine wunderbar verarbeitete Les Paul Kopie, die total geil klingt. Bespielbarkeit ist echt klasse, da steht Gibson eher noch hinten. Wenn ihr mal Cruiser Instrumente seht, einfach mal packen, anspielen und DANN nach dem Preis fragen.

Gibson + Fender finde ich z. B. ein wenig überbewertet. Man bezahlt einfach tlw. verdammt viel Kohle, was man bei anderen Herstellern auch billiger bekommen könnte. Grade was Gibson angeht. Als ich das erste mal eine Gibson LP in der Hand hatte (ziemliches Standardmodell in weiß mit goldener Hardware) war ich einfach absolut enttäuscht. Bespielbarkeit ist absolut nicht mein Fall und der Klang rechtfertigt auch nicht den Preis. Zudem habe ich mir von einem Gitarrenbauer letztens sagen lassen, dass Gibson das Werk generell nicht gut eingestellt verlassen. Bei den Gibsons, die in seinen Laden kommen, muss zuerst mal die Intonation eingestellt werden, da hierbei gar nix stimmt. Bei Gibson zahlt man definitiv mit auf den Namen. Für schlechte Gitarren halte ich die Gibsons nicht, nur finde ich Preis/Leistungsverhältnis nicht passend.

Paul Reed Smith finde ich mittlerweile auch ein wenig überbewertet. Mal die Ersatzteilpreise gesehen?! Das ist echt heftig, wenn an den Gitarren mal was kaputt geht. Ich zweifel einfach an, dass man für den Preis des PRS Tremolo eine super verarbeitet Ibanez Gitarre bekommt, die auch noch super klingt. Von Cruiser ganz zu schweigen. Dennoch gehören PRS definitiv zu meinen Lieblingsgitarren, auch wenn ich sicherlich nie eine besitzen werde.

Seit meiner ersten (bis auf den Hals) selbstgebauten Gitarre liegt mein Fokus weiter beim Selbstbau. So schwer ist das nicht, einen Korpus ordentlich zu bearbeiten, an den Halsbau werd ich mich nächstes Jahr sicherlich auch mal ranwagen. Lackieren kann immernoch jemand anders machen ;)

Das einzige normale käufliche was noch definitiv in meine Sammlung kommt, ist eine von den günstigen Gretsch Hollowbodies.
 
Gibson + Fender finde ich z. B. ein wenig überbewertet. Man bezahlt einfach tlw. verdammt viel Kohle, was man bei anderen Herstellern auch billiger bekommen könnte.

Die Diskussion ist wahnsinnig oft schon durchgekaut worden. Natürlich lassen Gibson und Fender sich ihre Tradition mitbezahlen, und auch das Marketing kostet Geld.

Gerade aber Fender, und aktuell auch sehr stark Gibson bieten aber auch für recht zivile Preise schon hochwertige Instrumente an.

Sicherlich sind Ibanez Gitarren in der Regel hervorragend verarbeitet, ich würde aus Geschmacksgründen wenn ich wählen müsste dennoch sofort zu einer Fender in der selbern Preisklasse greifen. Da müsste ich dann eventuell ein par Gitarren mehr anspielen um eine wirklich gute zu finden

Bespielbarkeit ist absolut nicht mein Fall

Das geht mir leider mit Les Pauls generell so... ich finde die zwar optisch ansprechend, und liebe auch den Sound den andere damit produzieren. Mich persönlich stört aber die kurze Mensur und die damit verbundene "Indirektheit". Aber das ist natürlich reine Geschmackssache, und noch dazu trägt Gibson daran keine Schuld ;)

und der Klang rechtfertigt auch nicht den Preis.

Naja, wenn wir schon beim Klang sind, wird es eh viel zu subjektiv. Ich habe mich vom Sound her schon häufiger für ne Gibson als für eine Ibanez begeistern können... das sagt aber garnichts über die Qualität beider Marken aus.

Zudem habe ich mir von einem Gitarrenbauer letztens sagen lassen, dass Gibson das Werk generell nicht gut eingestellt verlassen. Bei den Gibsons, die in seinen Laden kommen, muss zuerst mal die Intonation eingestellt werden, da hierbei gar nix stimmt.

Nun, ich denke das Gitarren grundsätzlich im Laden noch einmal eingestellt werden sollten. Das Setup einer Gitarre wird nach einer langen Reise in den Laden seltenst noch perfekt sein. Und wenn ich ehrlich bin, stell ich mir selber ohnehin fast jede Neuanschaffung noch einmal selber auf meine Bedürfnisse ein.


Bei Gibson zahlt man definitiv mit auf den Namen.

Keine Frage, das tut man. Das ist aber auch bei Ibanez der Fall. Da zahle ich auch dafür, dass dies mittlerweiler einer der grössten und bekanntesten Gitarrenhersteller ist, der mehrere Endorser unterhält und ganzseitige Werbeanzeigen aufgibt. Ich zahle eben dafür das Ibanez nicht die Firma "Schnell-Import-Gitarren und Reis" ist, sondern eine bekannte Marke.

Das ist normal, und auch vollkommen legitim. Mit dem Erwerb eine Gitarre zahle ich zwar in der Regel die "Marke" mit, bekomme aber auch was dafür.

Im besten Fall eine gute Qualitätssicherung, einen guten Service, einen hohen Widerverkaufswert und ganz banal auch ein Stückchen Geschichte oder Prestige.

Besonders der Widerverkaufswert und das Prestige wird gerne übersehen.

Seien wir ehrlich, viele Gitarren werden doch irgendwann wieder verkauft. Eine Gibson mag im ersten Moment relativ teuer sein, aber ich kriege sie auch jederzeit wieder zu einem recht hohen Preis verkauft. Wer sich vor 15 Jahren eine Gibson gekauft hat, kann die heute mitunter ohne Verlust verkaufen... ist doch nicht schlecht, oder :confused:

Und auch das Prestige finde ich als Kaufargument ein Stück weit legitim. Warum kauft sich der Manager, der Anwalt, der Arzt etc. nicht einen alten Golf II als Dienstwagen... klar, weil der Wagen was ausdrücken soll. Und zwar das es einem gut geht, das man Geld hat und erfolgreich ist. Klingt oberflächlich und blöd... aber zu welchem Anwalt oder Arzt würdest Du eher gehen ;)

Ob man das braucht, muss jeder selbst entscheiden. Ich wähle meine Gitarren nicht nach Prestige aus, finde es aber legitim wenn es bei anderen auch eine (untergeordnete) Rolle spielt. Vor allem wenn die Instrumente als Werkzeug zum Geldverdienen genutzt werden.
 
wary schrieb:
Und auch das Prestige finde ich als Kaufargument ein Stück weit legitim. Warum kauft sich der Manager, der Anwalt, der Arzt etc. nicht einen alten Golf II als Dienstwagen... klar, weil der Wagen was ausdrücken soll. Und zwar das es einem gut geht, das man Geld hat und erfolgreich ist. Klingt oberflächlich und blöd... aber zu welchem Anwalt oder Arzt würdest Du eher gehen

Prestige als Kaufargument für Gitarren oder Autos kann ich nachvollziehen. Beim Arzt/Anwalt wäre mir aber in jedem Fall die Kompetenz wichtiger, als die Karosse.

Edit: Meine Hausärztin fährt Golf II Country
 
Prestige als Kaufargument für Gitarren oder Autos kann ich nachvollziehen. Beim Arzt/Anwalt wäre mir aber in jedem Fall die Kompetenz wichtiger, als die Karosse.

Denken wir das doch bitte auch zu Ende... eine teure Karosse sugeriert das Geld vorhanden ist, was wiederum Erfolg und damit Kompetenz vermuten lässt.

Sicherlich kann man das hinterfragen, und dass es genügend Nulpen in teuren Autos in Anzügen gibt, und genauso zig brilliante Köpfe die etwas schlampig gekleidet mit der Bahn zur Arbeit fahren, sollte jedem klar sein.

Aber natürlich bestimmt auch das Auftreten den ersten Eindruck. Es macht Sinn das jemand der Kunden/Patienten/Klienten-Kontakt hat, nicht in Joggingshose und dreckigem T-Shirt auftaucht.
 

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