Überschätzen Musiker den Wert ihres Hobbys? Hobbymusiker wollen Geld.

Hmmm - das dreht sich wirklich hier im Kreis ...

Wenn ich - egal, was ich mache und egal, in welchem Bereich - für irgendetwas Geld aufrufen will, bin ich Teil des Marktes: Angebot, Nachfrage, Flaute oder Hochkonjunktur, Standort und Wettbewerb ... Da geht es Musikern nicht anders als andern Leuten auch. Hatten wir schon festgestellt.

Das Ganze spielt sich quasi in fließenden Übergängen zwischen Hobby und Liebhaberei, Kostenausgleich, Handgeld und Gage ab. Hatten wir auch schon festgestellt.

Der Aufwand, den ich persönlich habe (Equipment, Ausbildung oder Training, sonstige Aufwände und Kosten), bestimmt von alleine noch gar nichts - außer bei betriebswirtschaftlich denkenden Menschen die Mindestsumme, die ich eigentlich aufrufen muss, um finanziell irgendwie klar zu kommen. Und da kann man noch so wettern und klagen und einfordern: entscheidend ist, ob man´s am Markt realisiert bekommt - alles andere ist Jammerei. Ich habe eine Zeit lang Existenzgründerberatung gemacht und diese beiden Punkte waren die Kardinalthemen für Leute, die aus ihrem Hobby einen Neben- oder Vollerwerb machen wollen: 1) Was muss ich realisieren, damit es sich rechnet - und wie müssen dann meine Preise sein? und 2) Wie schaffe ich es, von meinen Gefälligkeiten gegenüber Bekannten weg- und in den Markt hineinzukommen? Das ist auch mental eine große Herausforderung, an der nicht wenige scheitern. Also: Geld für etwas zu fordern, was man in irgendeiner Form vorher vorgestreckt oder investiert hat, hilft gar nichts - und ist hiermit festgestellt.

Was bleibt sonst noch, was in irgendeiner Form jetzt spezifisch für den musikalischen Bereich ist?
Vielleicht der gegenüber anderen Bereichen doch immer noch irgendwie virulente Traum vom Tellerwäscher zum Millionär - sprich: vom unbekannten Künstler/der unbekannten Band zum Millionen-Hit. Und da ja immer mehr über social Media läuft und diese unbequemen und quasi-diktatorischen Labels umgangen werden können (die ja vorher eine durchaus nicht unkritische Filter- und Monopolfunktion inne hatte), lebt der Traum in Form vom "viral gehen" erneut auf. Die Crux dabei: Einerseits passiert das immer wieder und scheint diese Vorstellung zu bestätigen - und andererseits sind die Chancen genau so groß wie ein 6er im Lotto. Und siehe da: es spielen genug Leute Lotto - und es machen genug Menschen Musik.

Und dann gibt es noch die, die wirklich rein aus Freude Musik machen oder sich freuen, wenn sie ein Handgeld bekommen oder eine Gage und die mit sich und der Welt im Reinen sind. Allerdings 1: Ich habe - damals war ich noch drummer - mich eine Zeit lang ernsthaft mit dem Gedanken getragen, ins Lager derer zu wechseln, die von der Musik leben wollen. Und habe einen anderen Weg eingeschlagen und das nie bereut. Allerdings 2: Vielleicht umgebe ich mich generell eher mit Leuten, die mit sich und der Welt im Reinen sind.

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Es ging um eine Gartenlaube,

im Grunde kanns ja jeder machen wie man will, aber ich denke bevor ich irgendwas um die 20 Stunden (Auf-Abbau, Fahrt, Laden etc) mit nem Minigig verballer lass ich das lieber und schreibe an neuem Material.
und da war die Gartenlaube ein überspitztes Beispiel, ein Veranstalter der ne Gewisse Gage aufbringen muss, der muss auch entsprechende Location bieten und Publikum generieren

und da halte ich es auch als Hobbyist absolut für gerechtfertigt entsprechend Gage zu verlangen, wenns dem Veranstalter zu viel, oder mir zu wenig ist, dann lässt man es halt, is ja keiner bös drum
 
Danke für die sachliche Diskussion. Das geht in anderen Foren bei einer so provokativen Frage auch mal ganz anders.
(Zur Klarstellung, ich wusste, dass die Frage provokativ ist, habe sie aber nicht zum Provozieren gestellt. Das hat mich wirklich einfach mal interessiert.)

Ich nehme das so mit. Ein paar Erkenntnisse habe ich gewonnen.

Allen, die mit der Musik kein Geld verdienen wünsche ich viel Spaß mit der Musik
Allen, die mit Musik Geld verdienen wünsche ich Erfolg und auch Spaß an der Musik, so dass es eben keine lästige Pflicht wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Kennst du Schrebergärten? Die werden ge-/vermietet. Leute bezahlen Geld, um da das Hobby Gärtnern ausleben zu können.
Natürlich kenne ich Schrebergärten… und ich gebe auch viel mehr Geld für mein Hobby aus, als ich aus Auftritten einnehme (…wobei ich letzteres tunlichst auch in meiner Steuererklärung angebe, um nicht irgendwann eine böse Überraschung zu erleben; meine Aufwendungen auch komplett angeben? Ich rechne mich dabei auf Null, ist ok…).
Andere Hobbies sind da noch wesentlich teurer und das ist auch alles ok.
Für meinen Spass zahle ich, aber wie gesagt, ein Biergartenwirt, der durch unseren Auftritt mehr Umsatz macht und dadurch mehr verdient, soll uns bitte einen fairen Anteil davon abgeben! (Es ist ja nicht nur unsere Zeit und Mühe, sondern wir bauen für da Equipment für 30k€ auf, damit das ganze auch technisch funktioniert. Würde er das leihen und aufbauen lassen, wäre dafür eine Summe fällig, die uns als Gage schon hoch erfreuen würde...)

Und dann wird es kompliziert. Viele Kneipenwirte sind wesentlich bessere Geschäftsleute als Hobby Musiker, die halt gerne auch vor Publikum spielen. Da weicht „fair“ dann dem Kapitalismus und Veranstalter nutzen den „Markt“ zu ihren Gunsten. Wann immer das passiert, resultiert berechtigter Weise Unzufriedenheit. Das anzuklagen bzw. sich dagegen zu wehren ist IMO völlig in Ordnung. In wie weit, man da erfolgreich ist, steht auf einem anderen Blatt. Diese „Unfairness“ ernsthaft Frage zu stellen, hilft den Musikern jedoch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Naja wenn ich auftreten will hab ich erstmal minimum nen Kombi voll mit equipment.
- dann meinetwegen 200km anfahrt
- dann vor 10 leuten die ich nicht kenne spielen, im schlimmsten fall mit nem mischer der keine Ahnung hat.
- danach wieder 200km heim, alles wieder ausladen…
Erinnert mich an unsere Reise nach Kiel, unser Probenraum war damals in Hannover
-Linden.

Das "Catering" bestand aus einer Flasche Mineralwasser für jeden, die Fischbrötchen mussten wir uns an der Strandpromenade selbst kaufen. Die "Infrastruktur" war eine immerhin überdachte Bühne mit 220V-Anschluss.

Wir durften gnädigerweise mit dem Kombi an die Bühne fahren, aber nur zum Ausladen. Das Auto mussten wir anschließend auf dem 100m entfernten, kostenpflichtigen Parkplatz abstellen.

Im aus Umsatz generierenden Feriengästen bestehenden Publikum fand sich glücklicherweise ein Musikfreund, der mit seiner Baseballkappe durch die Reihen ging und aktiv einen Obolus einforderte, den er uns am Bühnenbild übergab. Das reichte wenigstens für das Bier nach unserem insgesamt gelungenen Auftritt.

Von der "Veranstalterin" bekamen wir - gegen Quittung - knapp 200€ an Aufwandsentschädigung. Wir sind mit 3 PKWs angereist, hatten unsere eigene PA dabei. Es gab wie gesagt nur eine leere Fläche und Strom, keine helfende Hand, kein Licht, nix.

Wir können also zu Recht sagen, dass wir unsere Leidenschaft mit unserer Leidensbereitschaft bewiesen haben.

Ob es trotzdem Spaß gemacht hat? Ja, hat es. Danach haben wir nur noch für Freunde gespielt. So ein pay-to-play fanden wir respektlos.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Wart ihr in Kiel schon so bekannt, dass sie unbedingt eine Hannoveraner Band buchten? Oder wie kam der Kontakt zustande?
Habt ihr nur Cover gespielt oder auch eigene Sachen? (Darüber haben wir hier noch gar nicht geredet, ist ja auch ein Unterschied)
 
Wir hatten nur eigene Songs im Gepäck. Der Kontakt kam durch unseren Leadsänger zustande. Im Hauptberuf Lehrer war er mit einer "Kulturbeauftragten" aus Kiel bekannt. Bekomme das aber heute nicht mehr im Detail zusammen, ist zu lange her.

:nix:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich weiß, hinterher ist man immer schlauer, aber das sind alles Sachen, die man vorher verhandeln und in den Vertrag schreiben kann. Parkplatz, Gage, Verpflegung, Rider, PA, Helfer, usw.

Sowas macht wahrscheinlich jeder einmal und lernt halt daraus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das ist doch insgesamt ein Lernfeld.
Von der Band aus gesehen, macht es jemand, der sich dafür bereit erklärt und der macht es dann halt so gut wie er oder sie kann. Undankbare Aufgabe, im Übrigen.
Von Veranstalterseite sieht es gerade bei kommunal/regional organisierten nicht-professionellen (also die es betriebswirtschaftlich und mit Gewinnabsicht angehen), so aus, dass es halt ein schmales Budget gibt und die Erwartung an deren Aufgabenerfüllung so ist, dass halt in einem bestimmten Zeitraum musikalisch was für ein diffuses (also breit aufgestelltes) Publikum geboten werden muss. Und dann suchen sie halt Bands aus dem Hobby- und semiprofessionellen Bereich (im Höchstfall mit einer besser bezahlten Zugnummer), die dazu bereit sind. Da ist es kein Wunder, wenn viel über Vitamin B läuft bzw. kennst Du nicht Bands, die Du ansprechen kannst?

Klar kann man alles vorher checken und sollte man auch, aber dennoch ist man als Band, einmal angereist, der Situation vor Ort ausgeliefert. Und dann ist halt oft die Frage: Jetzt, wo wir halt schon mal hier sind: treten wir auf oder nicht?
Und eine Band hat halt auch keinen Bock, sich mit Sachen wie: "Dann erfüllt Ihr Euren Vertrag nicht und wir haben einen Anwalt." auseinanderzusetzen.

x-Riff
 
Dass wir da spielen wollten, war klar, vor Ort absagen kam nicht in Frage. Hat ja auch Spaß gemacht. Und dass wir da kein Geld verdienen, war auch klar. Die Rahmenbedingungen waren nur etwas... nun ja, ernüchternd.

:unsure:

Wollte auch nur diese kleine Anekdote aus dem echten Leben einer Hobbyband einstreuen. Für uns war jeder Auftritt ein Abenteuer.

:cool::engel:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Irgendwie läuft das für mich immer wieder auf den Begriff "Gleichgewicht" hinaus ...

1. Was sucht und erwartet der Veranstalter, in wie weit ist er bereit das finanziell zu honorieren, was bietet er an sonstiger Unterstützung wie vorhandener Technik, Auf-und Abbauhilfe, Verpflegung (habe ich früher oft als sehr großzugig erlebt ;)), welches allgemeine Ambiente bietet er.

2. Was sucht und erwartet die Band, in wie weit ist die Band spielerisch und organisatorisch willens und in der Lage, die Vorstellungen des Veranstalters zu den angebotenen Bedingungen zuverlässig zu erfüllen.

Das muss - immer an die jeweilige Situation angepasst - einigermaßen im Gleichgewicht sein, und alles ist gut :)

Grad diese Situationen waren als ich selbst da noch aktiv war (Tanzcombo) total unterschiedlich. Abendtanzveranstaltungen in der Stadt und auf den Dörfern, Sonntag Nachmittag Tanztees, Fasching, Kirchweihen, Familienfeiern, Firmenfeiern ... Aber dieses jeweils unterschiedliche Gleichgewicht mit dem alle zufrieden waren wurde eigentlich immer gefunden - es hat eigentlich IMMER Spaß gemacht. An negative Ausreißer erinnere ich mich nur zwei oder drei Mal, jeweils im Zusammenhang mit Firmenfeiern (nachträgliche Preisdrückerei und allgemein sehr unangenehme Stimmung).

Wir selbst als Band wollten schon auch bisschen was verdienen, schon um die Unkosten zu decken und paar Rücklagen zu haben ... aber wir wollten auch spielen, Spaß haben beim Spielen und mit den Menschen. Wo wir gern gespielt haben weil alles gepasst und einfach Spaß gemacht hat, da haben wir gern auch mal für weniger gespielt, und für soziale Zwecke hinter denen wir auch stehen konnten gern auch mal umsonst. Und es gab auch Veranstalter, die hinterher noch was draufgelegt haben, weils klasse gelaufen ist :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Wir hatten nur eigene Songs im Gepäck.
Das finde ich bemerkenswert, denn nach meinem Eindruck sind die meisten Hobby-Bands eher Coverbands.
So dass ..
Von Veranstalterseite sieht es gerade bei kommunal/regional organisierten nicht-professionellen (also die es betriebswirtschaftlich und mit Gewinnabsicht angehen), so aus, dass es halt ein schmales Budget gibt und die Erwartung an deren Aufgabenerfüllung so ist, dass halt in einem bestimmten Zeitraum musikalisch was für ein diffuses (also breit aufgestelltes) Publikum geboten werden muss.
… hier nämlich oft Coverbands sozusagen zur Mainstream-Unterhaltung gebucht werden, mit der Annahme, die wollen ja sowieso live spielen und sollen sich deshalb mal freuen, dass sie das bei uns dürfen.

Besonders unter dem Threadtitel „.. Wert des Hobbys …“ finde ich die Antworten auf die Frage: ist es „wertiger“, eigene Songs zu spielen? spannend. (ich denke, ja).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das Thema mit den "wertigeren" eigenen Songs wird ja immer wieder diskutiert. Irgendwo bewegen wir uns ja mehr oder weniger alle (ja, es gibt hier auch Ausnahmen!) in der Unterhaltungsmusik. Wie will man da objektiv bewerten?

Ich spiele meiner Frau manchmal Sachen vor, die mich beeindrucken. Als überzeugte Nichtmusikerin kennt sie nur zwei Werte:

1= gefällt mir
0= gefällt mir nicht

Klar, ein Musikgelehrter wird die Raffinesse eines Arrangements oder die Skills der Vortragenden heranziehen. Musikerpolizei, ick hör Dir trapsen!

Jeder, der auf eine Bühne steigt und etwas vorträgt, hat meinen Respekt. Egal, ob Coverband, Songwriter, Metalhead, Spätpunk, Althippie, Blues-Opa ;) , Schlagerfuzzie, Popsternchen. Mir gefällt nicht alles, aber ich finde, es verdient alles Anerkennung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
ist es „wertiger“, eigene Songs zu spielen? spannend. (ich denke, ja).
(y), in meinen bands haben wir fast ausschliesslich eigene Sachen gespielt. Der Nachteil ist aber, daß das für bestimmte events
stark einschränkend ist. Ich denke da an Stadtfeste, Firmenfeiern u.ä., da es oft mehr einen konzertanten Charakter, sag ich mal,
annimmt. Bleiben dann Veranstaltungen, die von einem eher bestimmten, dann aber auch interessiertem Publikum, besucht werden.
Da wird es dann aber auch wieder eng mit einer etwaigen angemessenen Entlohnung, mMn.. Aber man bekommt schon entsprechende positive Resonanz,
in den meisten Fällen. Dafür hat es sich dann für mich auch gelohnt:).
Beitrag automatisch zusammengefügt:

1= gefällt mir
0= gefällt mir nicht
als "Musiker" hab ich aber auch genau diese Kriterien:rolleyes:.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ja, als Musiker kannst Du aber (möglicherweise) auch andere Maßstäbe anlegen, die ein Nichtmusiker nicht (oder nur eingeschränkt) betrachtet
Raffinesse eines Arrangements oder die Skills der Vortragenden
Anyway: ich weiß nicht, ob wir noch "on topic" sind.
:unsure:
 
Anyway: ich weiß nicht, ob wir noch "on topic" sind.
Mir ist das egal, falls das eine Rolle spielt.

Zum eigentlichen Thema habe ich gestern zufällig (ehrlich) noch Beiträge gefunden, die genau treffen, was ich meine:
Bei einem Stadtfest gab es die Möglichkeit, als Vorband für einen Weltstar aufzutreten und dafür noch 100 € zu bekommen. Einer(!) ärgert sich darüber, dass es für einen Auftritt bei so einem großen Fest 'nur' 100 € gibt.
Dem wurde aber, soweit ich das sehe einstimmig, widersprochen. Auch von einem Mitglied der Band, die aufgetreten ist.

Genau diese Art von Beschwerden meinte ich. Ob eine erfahrene Band für ein Stadtfest mit 500(?) Zuschauern 100 € bekommt oder eine Anfängerband in einer Kneipe bei 50 Gästen Getränke für zehn Euro bekommt, ist meiner Meinung nach vergleichbar.

Was ich daraus mitnehme:
Die Frage ist missverständlich formuliert, das fällt mir jetzt nochmal deutlich auf. "Überschätzen Musiker den Wert..." war gemeint im Sinne von 'manche Musiker', nicht 'die (alle) Musiker'.
Und ich liege mit meiner Annahme nicht ganz falsch. Es gibt die Musiker, die sich über Auftrittsmöglichkeiten beschweren, aber genauso gibt es viele, die diese Beschwerden nicht nachvollziehen können.
Beispielsweise stimme ich dem voll zu:
Ich verstehe die Diskussion nicht. Eine Künstlerin wie Anastacia ist exakt null darauf angewiesen, ob ihr spielt oder nicht. [...]

Es bleibt also Eure Entscheidung das Angebot so anzunehmen wie es ist, oder das Feld einem dankbaren anderen Act zu überlassen.

Nachtrag: Genauso sind meiner Erfahrung nach die meisten Wirte nicht auf die Anfängerband ohne große Fans angewiesen. Meiner Erfahrung nach sind meisten Läden auch so voll. Da braucht der Wirt keine Band, die fünf zahlende Freunde mitbringt, aber Getränke für fünf Leute konsumiert.
Bei bekannteren Bands ändert sich das natürlich. Um die geht es mir dann aber auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm - das dreht sich wirklich hier im Kreis ...
Ja, mag sein, aber vielleicht gehe ich (für mich) nochmals zurück auf die Ausgangsfrage im Ausgangsthread:
Überschätzen Musiker den Wert ihres Hobbys?
Ich meine immer noch: Nein, denn was einem sein Hobby wert ist, ist eine persönliche Angelegenheit. Kaum jemand wird ein Hobby beginnen nach dem Motto "ich will damit Geld verdienen". Zum Geldverdienen geht man üblicherweise in die Arbeit, und das ist meistens eben kein Hobby, sondern ... Beruf, und dafür bezahlt zu werden, ist üblich. Die Motivation für ein Hobby ist doch eher "macht mir Spaß / Freude, mache ich gern". Natürlich muss ich mir das Hobby leisten können und wollen, aber da will ich von anderen, die mir bei meinem Hobby zuschauen / zuhören, kein Geld.
Warum erwarten Musiker Geld für ihr Hobby?
Ich bin jetzt mal so frei und sage: Musiker erwarten kein Geld für ihr Hobby.
All die Musiker, die einfach zum Spaß spielen, allein oder in einer Gruppe / Band oder so, machen das zunächst mal zum eigenen Vergnügen, um dazuzulernen, um die Kolleg:innen in der Band, im Singkreis, im Akkordeonorchester nicht hängen zu lassen oder was weiß denn ich. Da sind keine finanziellen Interessen im Spiel, das ist eben Hobby, meistens gibt man da Geld aus. Andere gehen zum Angeln oder zur Radlertreffen oder zum Linedance.... oder bleiben eben mal zuhause, wenn sie keine Zeit / Lust haben. Hobby beinhaltet die Freiheit, auch mal "nein" zu sagen, es intensiv oder locker zu betreiben, mit viel (Geld-)Einsatz oder auch mal auf Sparflamme, und auch "Schluss damit" ist möglich.

Wenn nun aber ein Veranstalter einen Musiker, eine Band, für eine Dienstleistung bucht, ist das, was der Musiker / die Band abliefern muss, eben kein Hobby: Das ist fremdbestimmte Arbeit, denn der Veranstalter hat definierte Erwartungen und Anforderungen, die er erfüllt haben will (z.B. am soundsovielten von ... bis ... Uhr, Partyknallerprogramm, komplette Technik muss mitgebracht werden). Das ist eine vertragliche Verpflichtung, die zu erfüllen ist, und die hat schlicht und ergreifend einen Preis. Einfach ausgedrückt: Wenn andere bestimmen, was ich wann machen soll, mache ich das nicht umsonst (ausgenommen Charityveranstaltungen), auch wenn das zufälligerweise mein Hobby sein sollte.
Wir können unterschiedlicher Meinung sein, ob der Preis im Einzelfall angemessen ist. Aber das können wir bei Waren genauso (ich denke mal nur daran, was Kaffee und Autos heutzutage kosten...).
 
Grund: Tüppfähler ausbezzern
Zuletzt bearbeitet:
  • Interessant
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen

fretless bassist
Antworten
11
Aufrufe
2K
fretless bassist
fretless bassist
W
Antworten
8
Aufrufe
3K
Mucki
M
dr_rollo
Antworten
48
Aufrufe
5K
Martman
Martman
wolbai
Antworten
2
Aufrufe
2K
wolbai
wolbai

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben