Übersprechende Drummikrofone

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Hallo Leute,

was das Thema "Aufnehmen von Instrumenten" angeht bin ich ganz neu. Ich habe mir (kleines Budget) das Thomann DC 1000 Set gekauft in welchem vier CD 55 Mic's und ein BD200 drin waren. Dazu habe ich ein Behringer xenyx 2442 usb.
Nun habe ich eine Frage dazu. Ist es normal, dass wenn ich in einer Ecke des Raumes mit den Fingern schnippse, dass so gut wie jedes Mikrofon an den Drums das mitbekommt. Ich bin eigentlich mit der Erwartungshaltung rangegangen, dass die Mikros tatsächlich nur den Sound abnehmen, auf welchen sie gerichtet sind. Oder sind meine Vorstellungen hier komplett falsch? Oder evtl. eine Einstellungssache? Muss ich alle Mikrofone gaten?

Bitte um Hilfe!:(
 
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Ich weiß jetzt nicht, wie laut du schnippst, aber natürlich blenden die Mikrofone nicht jedes Nebengeräusch aus. Macht auch nix, solange während der Aufnahme keine laute Mariachi-Band im Nebenraum spielt. Es sollte halt ansonsten im Aufnahmeraum still sein. Gaten kannst du nach der Aufnahme nach Bedarf. Bei Bassdrum und Toms ist es auf jeden Fall anzuraten.
 
Danke für die Antwort. Also es geht auch nicht nur ums Schnippsen, war vielleicht ein doofes Beispiel. Aber auch wenn man sich im Raum unterhält (2 Meter entfernt von den Mic's) in normaler Zimmerlautstärke, ist alles durch die Mic's zu hören.
Also es gibt also keine groben Fehler die ich gemacht habe? Ich dachte ja die ganze Zeit, dass ich einfach vergessen hab irgendeine Einstellung vorzunehmen o.ä.

Achja und für das gaten, welche Geräte würdet ihr denn da empfehlen (möglichst Preisgünstig).
 
Nee, das ist kein Fehler. Andersrum: ich würde mir Sorgen um die Funktionalität der Mikros machen, wenn's nicht so wäre.

Kannst du mit dem Xenyx-Dingens alle Spuren getrennt aufnehmen? Dann würde ich erst nach der Aufnahme softwaremäßig gaten.
Ehrlich gesagt wäre es übertrieben, die Drums mit dem Thomann-Set aufzunehmen und dann viel Geld für Hardware-Noisegates auszugeben.
 
Dass du bei der Aufnahme von Schlagzeug Übersprecher auf allen Mikrofonen hast, ist vollkommen normal. Für die anschließende Bearbeitung bedeutet das, dass die Spuren gesäubert werden sollten, also dass überall dort, wo auf der Spur eigentlich planmäßig nichts passieren sollte, Stille eingefügt bzw. der Teil herausgetrennt wird. Bei einem Tom-Mikro würde das dann etwa so aussehen, dass du entweder die einzelnen Schläge freischneidest und den überflüssigen Rest drumherum entfernst, oder für diese Spur in deiner DAW ein Noisegate einstellst, das sich nur dann öpffnet, wenn die Tom auch geschlagen wird. Ich persönlich finde letzteres gerade bei Toms eher unbefriedigend, weil man dabei gerne mal den Nachklang der Tom kastriert, wenn man mit dem Gate keine vernünftige Einstellung findet. Dann nehme ich lieber den höheren Zeitaufwand in Kauf und schneide alle Schläge einzeln per Hand frei.

€dit: Natürlich macht das immer weniger Sinn, je weniger Mikrofone man zur Verfügung hat, und die Aufnahme eh so konzipiert, dass mehrere Quellen auf einer Spur landen. Bei fünf Mikrofonen gehe ich jetzt einfach mal von 1x Bassdrum, 2x Overhead (sprich Becken + Toms) und 2x Snare aus. Die Overheads werden grundsätzlich nicht geschnitten (es korrigiere mich jemand, wenn ich hier falsch liege), weil sie, selbst wenn es eine Passage ohne Becken oder Toms gibt, zusätzlich für ein wenig Raumklang und Homogenität sorgen, und wichtig für das Stereobild des Schlagzeugs sind. Bei diesem Setup würde also nur bei Bassdrum und Snare geschnippelt werden.
 
Leider muss ich dem Threadersteller u.a. hier den Zahn ziehen:

Mit dem Behringer-Pult kann man keine Mehrspuraufnahme machen.
Zitat Website: "Built-in stereo USB/Audio Interface to connect directly to your computer." => D.h. es wird nur ein Stereo-Mix an den Computer gesendet, in dem man keine einzelnen Spuren editieren, gaten oder sonstwas kann.

Da braucht man dann ein Mehrkanal-Audiointerface für (mind. 4 XLR-Eingänge, besser noch 8 oder mehr via ADAT).
Da kommt dann aber auch eine entsprechende Investition auf einen zu.

Einfacher wäre es, dann entweder:

Mit 2 Overhead-Mikros nach der Recorderman-Technik zu arbeiten (Mono-Links + Mono-Rechts) und das Signal an den PC zu schicken.

oder

Mit dem vorhandenen Pult unter Einbeziehung eines o. mehrerer externen Gates/Limiter usw. die einzelnen Spuren so am Mischpult vorzumischen, daß man das Stereo-Summensignal ruhigen Gewissens Richtung PC schicken kann.
 
Als ich das Pult gekauft habe, war mir schon bewusst, dass ich keine Mehrspuraufnahmen machen kann. Mir ging es auch nicht darum den allerbesten Klang hinzukriegen sondern nur so ein bisschen rumzujammen mit einem einigermaßen in Ordnung klingenden Drum. Das die Mikrofone dann soooo übersprechen war mir halt vorher nicht bewusst.

Mit dem vorhandenen Pult unter Einbeziehung eines o. mehrerer externen Gates/Limiter usw. die einzelnen Spuren so am Mischpult vorzumischen, daß man das Stereo-Summensignal ruhigen Gewissens Richtung PC schicken kann.

Das wäre dann wohl eine Lösung für mich. Wie nennen sich denn solche Gerätschaften genau, damit ich mal bisschen rumgucken kann. Noch besser wären natürlich direkte Links. Danke schonmal.

--edit--

Um mal in der gleichen Preisklasse zu bleiben^^...
Wäre sowas das richtige für meinen vorliegenden Fall?
https://www.thomann.de/de/behringer_xr4400_multigate_pro.htm
Wenn ich zwei von denen hätte, dann hätte ich ja schonmal 8 Kanäle. Und für 222€ ist das ja nun wirklich "billig".
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, im Prinzip nicht schlecht, aber dann muss man sich viel mit Hardware beschäftigen. OK, der eine ist halt mehr der "Haptiker", der was in Händen halten will und Knöpfchen drehen will.

Anderer Ansatz:
Für 333,00 gibt es aktuell das USB-Interface Tascam US-1800, was 8x XLR anbietet plus weitere Line-Eingänge usw.
Dann könntest Du mit angeschlossenen Mikros und einer DAW (z.B. dem beigefügten Cubase 5 LE) direkt eine Mehrspuraufnahme vom Drumkit (oder was auch immer) direkt in den PC machen und in den Inserts der DAW dann gratis VST-Plugins (z.B. das angesprochene Gate usw) pro Spur nachträglich editieren.
Sprich: erstmal einspielen, editieren und Sound-optimieren nachher.

Wäre sowas nicht die bessere Lösung?
 
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Ich werde es glaube ich erstmal mit den Hardware Gates versuchen. Das Interface kann ich ja irgendwann trotzdem noch kaufen, wird denke ich mal auch demnächst passieren. Aber erstmal braucht ne schnelle und billige Lösung. Danke für eure Hilfe.
 
...whe denn, wenn sie losgelassen :cool:

Nicht daß Du mich missverstehst - alles OK. Externe Hardware kann manchmal besser sein als manches virtuelle Plugin eines Effektes.
ABER: Man möt jet verstonn vun dä Knöppcher-Dreherei. Ejal, öb et um de virutelle oder üm de effektive Knöppche in de Häng´ eh´ jet dreht....
 
Also nur 2-Spur-Aufnahme... ich bin etwas skeptisch, ob das, was du da vor hast, Sinn macht.
Du machst eine 2-Spur-Aufnahme mit dem billigsten Drum-Mikroset, das zu finden ist und möchtest das mit externer Hardware bearbeiten, die du wahrscheinlich erstmal nicht vernünftig bedienen kannst und die sicher um einiges teurer ist als Trommler53842s (sehr vernünftiger) Vorschlag.
Ich würde mir das an deiner Stelle noch mal überlegen.
 
Was für ne Hardware würdet Ihr mir dann empfehlen? Also ich bin noch am Anfang der 30 Tage Geld Zurück Garantie, würd alles noch gehen. Aber ich würde schon gerne in dem Preislichen Rahmen wie jetzt bleiben, da ich nicht so viel Geld zur Verfügung habe.
 
Noch dieses Jahr (wenn es klappt) bringt Behringer das FCA1616 raus. Das könnte in Deiner Preislage aufschlagen (man erwartet ca. 250,00)
Das hat 4x XLR und weitere Anschlüsse. So auch eine ADAT-Schnittstelle für bis zu weitere 8 Anschlüsse.

Das Alsis IO4 hat 4 Anschlüsse und liegt aktuell bei 129,00

In der 300er-Preisklasse mit richtig viel Anschlüssen wäre das Tascam US-1800 zu nennen, was in unserem Proberaum brav seine Dienste verrichtet.
 
Ist es auch möglich mit so nem Interface dann direkt den "bearbeiteten" Sound direkt mitzuhören (also quasi zur Laufzeit) oder braucht man dafür nen HighEnd-Rechner?

Also was ich mir einfach Wünsche ist, dass ich einigermaßen gut klingenden Sound habe, während ich am rumjammen bin. Oder gibts das dann echt nur in der Nachbearbeitung?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Interface ist ja Deine "neue" Soundkarte und gibt natürlich das wieder, was Du in deiner Recordingsoftware an Audio hast.
Boxen / Kopfhörer schliesst Du dann direkt am Interface an, die interne Soundkarte des Rechners wird deaktiviert.
Die Interfaces haben meist auch einen Regler für das Mischungsverhältnis zwischen dem aufzunehmenden Signal und den bereits in der DAW vorhandenen anderen Spuren (oder dem Klick).

Da kommt es mitunter ein wenig auf die Rechnerleistung an, wieviele Plugins schon bei der Aufnahme/jammen in der DAW aktiviert werden.
Da hilft nur ausprobieren.

Für Drum-Recording macht man das aber eigentlich nicht wirklich. Man nimmt erstmal "trocken" auf und fängt dann erst nach der Aufnahme an, die Spuren zu bearbeiten: Phasenkorrektur (wenn nötig), EQ, Gate, Limiter, Effekte und was auch immer.

Aber hier gilt wieder der Spruch, den ein Mod mal hat fallen lassen:
Mein lieber Junge, ein Mischpult [hier dann eben die Bearbeitung in deiner DAW] ist keine Klärwerksanlage - Sch**** rein, Sch**** raus.

Will heissen: Wenn z.B. das Drumset aufgenommen wird - sauber stimmen, ggfs. neue Felle kaufen. Mit Billigmikros bekommt man natürlich auch nicht den Top-Studiosound hin. Aber: Mit der Mikropositionierung experimentieren, dann kann man zumindest noch was rausholen.

In der Zeitschrift "drums&percussion" läuft gerade eine Reihe zum Thema Drum-Recording an.

Mal was anderes:
Hast Du eigentlich Overhead-Mikros? Die sind ja bei dem Thomann-Set DC1000 nicht dabei...
 
Danke für die ausführliche Antwort.
Ne Overheads waren nicht dabei. Ich spiel auch jetzt die ganze Zeit mit dem Gedanken das Set gegen eins mit Overheads auszutauschen und den Mixer gegen ein Tascam US-1800. Damit wäre ich ja sicherlich erstmal gut bedient oder?
 
Wenn Kohel vorhanden ist, einfach ein Set Overhead-Mikros hinzukaufen. Für unter 100 bekommst Du keinen Mikrokoffer inkl. Overheads.
Die günstigsten ab ca. 50,00. Gut wird es im Set für Overheads ab ca. 300,00.

Ja, den Mixer weg und dafür ein mehrkanaliges richtiges Audio-Interface kaufen. Das Tascam ist zwar nicht so gut wie ein RME, Focusrite usw.
Aber es reicht allemal, bringt schon gute Qualität und hat in dem Segment momentan das beste Preis-/Leistungsverhältnis.
 

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