Übung gesucht: unabhängiges Spielen beider Hände

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Tachle!
Der Titel sagts ja..:rolleyes: Hab mich längere Zeit nur noch auf die rechte hand konzentriert, während ich links immer nur einfache Bassspuren dazu gespielt hab. Jz bin ich mit der rechten Hand zwar gut dabei, aber sobald ich mit beiden unabhängige Rhytmen spielen soll, komm ich durcheinander.
Wär cool, wenn ihr mir da Tipps geben könntet, wie ich mir diese Unabhängigkeit beider Hände antrainieren kann.:great:
 
Eigenschaft
 
Jo, das gleiche Problem habe ich auch. Ich sage nur Arpeggien mit der linken Hand und der Knoten ist perfekt...
Gibt es etwas vernünftiges zum Selbststudium (Buch, DVD usw.) oder hilft da nur Klavierunterricht?
 
Hehe, ich kann mich dem Problem nur anschließen (geschädigt durch jahrelangem "Alleinunterhalterkeyboardutnerricht"). Die rechte Hand macht nahezu alles mit, aber mit der linken Hand geht nicht wirklich viel und erst recht nichts, was rhytmisch total anders wie die recht Hand ist. Gibts da irgendwie Abhilfe? Bücher? Oder andere Tipps?
 
"Schule der Geläufigkeit" von Czerny ist ganz gut um die Finger zu trainieren.

Ansonsten halt einfach "leichte" Stücke spielen, welche mit der Linken hat nicht nur irgendwelche gebrochene Akkorde hat. Leichtere klassische Stücke bieten sich da an, wie zB. "Das kleine Klavierbuch - leichte und mittelschwere Stücke für Kenner und Liebhaber". Mit Popmusik oder Pop-Klassik (Richard Clayderman) kann man seiner linken Hand meistens nicht wirklich viel beibringen.

Edit: Und ein Tipp vielleicht noch, wenn ihr neue Stücke probiert, solltet ihr unbedingt beide Hände unabhängig voneinander spielen, sprich ihr spielt erst die rechte Hand, und dann die linke, das hat den Vorteil, dass wenn später einen Fehler macht, nicht direkt neu ansetzen müsst sondern über den Fehler "drüberspielen" könnt. Man sollte jederzeit in der Lage sein die linke Hand zur rechten hinzuzunehmen, und das lernst du nur, wenn du beide Hände unabhängig einstudierst, zumindest am Anfang. Spielt nicht gleich die ganze erste Seite oder gar das ganze Stück, macht euch kleine Etappen, wie zum Beispiel über 2 oder 3 Takte, und "trainiert" diese, wenn ihr diese dann beidhändig und wirklich vom Gefühl her unabhängig voneinander spielen könnt, geht zu den nächsten Takten, und immer so weiter bis ihr das Stück durch habt. Wenn man das bis zum Ende durchzieht, kann man ein Stück eigentlich immer fehlerfrei, evtl auch vor Publikum vorspielen. ;) Und verzichtet anfangs auch auf Stücke die nur gebrochene Akkorde haben, mein Klavierlehrer hats mir damals sogar "verboten" Clayderman und Co zu spielen. ;)

Viele, auch ich, haben oder hatten das Problem das die rechte Hand bedeutend stärker als die linke Hand ist. Eine gute Übung ist auch die Melodiestimme (rechte Hand) einfach mit der linken Hand zu spielen, und sich etwas am Fingersatz von der rechten Hand zu orientieren, nur umgekehrt halt. Hab ich früher auch oft gemacht, und hat mir geholfen.
 
Ultimativ war und ist für diesen Zweck Bachs Wohltemperiertes Klavier geeignet.
Allerdings muß man sich da schon auf sehr fortgeschrittenem Niveau befinden.
 
...und erst recht nichts, was rhytmisch total anders wie die recht Hand ist.
Verstehe ich nicht?

Ein Stück hat doch einen Rhythmus für beide Hände. Oder schnomal ein Stück gesehen, bei dem die rechte Hand einen 3/4 Takt spielt und die linke Hand einen 7/8 Takt
:eek:
 
Böhmorgler;2823972 schrieb:
Verstehe ich nicht?

Ein Stück hat doch einen Rhythmus für beide Hände. Oder schnomal ein Stück gesehen, bei dem die rechte Hand einen 3/4 Takt spielt und die linke Hand einen 7/8 Takt
:eek:

In der Klassik kann das schon vorkommen. 4 gegen 3 oder auch mal 15 gegen 8 sind bei Chopin nicht so selten. Natürlich ist das ganze bei beiden immer noch ein 4/4 Takt. Aber den kannst du in der linken hand zum beispiel in 12 Untereinheiten einteilen und in der rechten in 16. De facto, spielst Du dann 3 gegen 4 und das ist nicht wirklich leicht. (2 gegen 3 geht in der Regel noch ganz gut.)
 
Hey
Ich hab manchmal das gleiche Problem.
Am Anfang dachte ich es wär unmachbar aber du musst üben
üben üben !!! Erst ganz langsam aber richtig spielen und dann
kommts langsam wie bei jedem Stück !!
mfg
 
Hui, was für eine Resonanz! Diese Community is halt einfach klasse :great:
Danke für die vielen Tipps! Werd mich gleich mal dran setzen, und üben!
 
Das Problem sind aber noch die Ring- und kleinen Finger. Beim Ringfinger bewegt sich der Mittelfinger gleich mit und der kleine Finger schlägt die Taste öfters so zart, das kaum ein Ton entsteht.
Die Ringfinger sind das größste Problem, die bekomme ich kaum alleine bewegt und dann auch nur mit minimalem Hub.
Das heißt z.B. einen C-Dur Akkord mit der linken Hand wären also 5-3-1 (kleiner Finger - Mittelfinger - Daumen) wird ein echtes Geduldsspiel, denn die anderen Finger bewegen sich leicht mit und schlagen öfters auch eine Taste an.
Gibt es dafür auch spezielle Übungen ?
 
Böhmorgler;2823972 schrieb:
Verstehe ich nicht?

Ein Stück hat doch einen Rhythmus für beide Hände. Oder schnomal ein Stück gesehen, bei dem die rechte Hand einen 3/4 Takt spielt und die linke Hand einen 7/8 Takt
:eek:

Rhytmus ist aber nicht gleicht Takt !!!
Beide Hände können im 4/4 Takt völlig unteschiedliche rhytmische Figuren spielen.
 
Ganz unabhängig von deinen Fähigkeiten ist die folgende Übung sehr hilfreich:

Was du bisher mit links gespielt hast, spielst du ein oder zwei Oktaven höher mit rechts - und umgekehrt.
 
A_Hörnchen;2824927 schrieb:
Das Problem sind aber noch die Ring- und kleinen Finger. Beim Ringfinger bewegt sich der Mittelfinger gleich mit und der kleine Finger schlägt die Taste öfters so zart, das kaum ein Ton entsteht.
Die Ringfinger sind das größste Problem, die bekomme ich kaum alleine bewegt und dann auch nur mit minimalem Hub.
Das heißt z.B. einen C-Dur Akkord mit der linken Hand wären also 5-3-1 (kleiner Finger - Mittelfinger - Daumen) wird ein echtes Geduldsspiel, denn die anderen Finger bewegen sich leicht mit und schlagen öfters auch eine Taste an.
Gibt es dafür auch spezielle Übungen ?

du drückst mit allen fingern irgendwelche tasten runter. je mehr du spreizt, desto schwerer wird es. und dann "tippst" du 4 mal mit jedem finger auf die entsprechende taste. alss erst mit dem kleinen finger der linken hand 4 mal, dann mit dem ringfinger 4 mal usw bis du beim kleinen finger der rechten hand angekommen bist. wieviele durchgänge empfehlenswert sind weiß ich leider nciht, aber diese übung auf jeden fall nach jeder übeeinheit.

dadurch kannst du die kraft und die unabhängigkeit deiner finger trainieren.
 
ich mache öfter mal folgendes

ich "tausche" die linke und die rechte Hand aus...sprich..die linke hat HAnd spielt die Melodie und die rechte Hand die Basstöne...wenn´s klanglich zu mies klingt,notfallls auch über Kreuz

klappt aber (zumindest bei mir) nur bei einfachen Stücken^^

viel glück noch
mfg,Nookie
 
Falls es ein rythmisches und kein Fingersatz Problem ist, kann man das auch durch folgendes systematisch üben.

Es gibt folgende grundsätzliche Rythmusmuster bei einer 4er (entspricht binär) Auteilung (4 Viertel, 4 Achtel, 4 Sechzehntel):
1 2 3 4
nur 1 Ton wird gespielt:
+ - - -
- + - -
- - + -
- - - +

2 Töne:
+ - - +
+ - + -
+ + - -
- + - +
- + + -
- - + +

3 Töne:
+ + + -
+ - + +
- + + +

4 Töne:
+ + + +

Binäre Musik besteht immer aus der Aneinanderreihung dieser Grundmuster.
Das heist wenn man alle in beliebiger Reihenfolge spielen kann, kann man rythmisch gesehen alles spielen.

Wenn jetzt LH und RH betrachtet werden, muss man diese Grundmuster beliebig zw. den Händen aufteilen können.

Übungsvorschlag:
LH spielt duchgängig ein gewähltes Grundmuster, RH spielt nacheinander alle Grundmuster dazu.

Nicht alle Grundmuster müssen in der LH geübt werden, da nicht alle musikalisch sinnvoll sind.
In der RH kann aber eigentlich jedes vorkommen.

Also z.B:
1.) Man will Achtel üben.

LH spielt Muster +-+- (= jeweils ein Achtel auf jedem Taktschlag im 4/4) (Stil = Marsch)
Als Note wird der Grundton eines Akkord gespielt.

RH alle Muster in Achtel dazu.
Erstmal nur eine Note, dann auch verschiedene.

2.) Achtel
LH spielt durchgehend Muster +--+ (Stil = Rock)
RH alle Muster in Achtel dazu

3.) Sechzehntel
LH spielt durchgehend Muster +--+ (Stil = Richtung Funk)
RH alle Muster in Sechzehntel dazu

usw.


Wenn ihr das systematisch übt, habt ihr irgendwann alle rythmischen Probleme gelöst.
Natürlich nur für binäre Musik, für tenäre gibt es das gleiche Prinzip nochmal.

Gruss
 
"Schule der Geläufigkeit" von Czerny ist ganz gut um die Finger zu trainieren.

naja also so wie ich das sehe, ist das in erster linie eine kopfsache und keine fingersache.
also das die beiden gehirnhälften voneinander unabhängig arbeiten können.
czerny is auch wohl ein "bisschen" zu anspruchsvoll. damit erreicht man ja so allmählich virtuosität.

ich würd ich die übung empfehlen: mit der rechten hand aufm kopf klopfen und mit der linken aufm bauch reiben. und dann wechseln... :great:
 
Hallo,

ja Herrschaften merkt das denn keiner.
Bei meinen Rythmuspaterns für 3 Töne fehlt eins.
So ist es korrekt:

3 Töne:
+ + + -
+ + - +
+ - + +
- + + +

Die Resonanz war ja nicht sehr überwältigend.
Ich kann aber definitiv sagen, wer Rythmik systematisch üben will, muss sich mit diesen Grundpattern beschäftigen.

Stammen auch nicht von mir, sondern z. B. von hier:
Eddy Marron, Die Rhythmiklehre.
Sehr gutes Buch!!

(Oh, da fällt mir auf, Rhythmik schreibt man mit 2 h)

Gruß
 
@siedlerguitar

mal eine resonanz von mir, hab den beitrag grade erst entdeckt.
welche muster sind denn dMn fü die lH nicht notwendig. wenn man diese Muster hat, und sie mal mit einem ton gut hinbekommt (was bei mir sicher dauert) kann man sie dann mit bestimmten melodielinien kombinieren, gibts da literatur?
danke
lg
c
 
Hi,

@chrizzle: Mir gehts es nur um die Rhythmik. Welche Töne du in einer Improvisation spielst ist ein neues Thema. Um nur die Rhythmik zu üben, kann man einfach den Grundton oder eine einfache Skala (z. B. 1235) der Harmonisierung spielen oder sogar nur auf die Oberschenkel klatschen.

Prinzipiell können schon alle Muster auch in der linken Hand auftauchen,
das hängt vom Stil der Musik ab.

Z. Bsp: In der klassischen Musik kommen fast keine Synkopen vor, erst recht nicht in der LH. => Alle synkopischen Patterns braucht man nicht üben.
Bei klassischer polyphoner Musik, spielt die LH meist Läufe in 1/4, 1/8 oder 1/16. => Nur Pattern mit durchgehenden 1/4, 1/8 oder 1/16

Aber eigentlich sind die Patterns dazu da, die rhythmische Unabhängigkeit bei einer konkreten Spielsituation systematisch zu trainieren.

Z. B. folgende Situation:
LH spielt eine sich rhythmisch wiederholende Begleitung (=Pattern).
Wenn man jetzt sämtliche Patterns mit der RH dazu übt, bekommt man eine enorme rhythmische Sicherheit. Man braucht auch nicht unbedingt Töne spielen, es reicht auch einfach auf den Oberschenkel zu klopfen.

Bsp.:
Die LH soll durchgehend ein Rock Bass Pattern (+--++---) über eine Akkord Progression spielen und die RH ein Solo dazu.
Wenn du das das erste Mal probierst, wirst du feststellen, dass du mit der RH nur bestimmte (einfache) Muster rhythmisch korrekt dazu spielen kannst (ausser du bist ein Rhythmus Genie und in Brasilien aufgewachsen).
Mit den vorgestellten Mustern kann man diese Schwäche systematisch beheben, indem man alle Kombinationen übt, wobei die LH immer das gleiche Pattern hier Rock Bass spielt.

Oder du spielst mit der LH eine Bossa Nova Begleitung und mit der RH eine Melodie dazu.
Oder eine Chopin Walzer Begleitung...
etc.

Noch wichtiger werden diese Übungen, wenn man sehr synkopische Musikstile spielen will.
Latin Stile, Funk, etc.
Hier konzentriert man sich besonders auf die synkopischen Pattern.

Aber was man sich wirklich klar machen sollte ist, dass es nicht mehr Patterns gibt und wenn man alle in beliebiger Kombination zw. RH und LH spielen kann, alle rhythmischen Schwierigkeiten gelöst sind. Allerdings noch mal, nur für binäre Musik.

Das gleiche gibt es nochmal für ternäre Musik und dann gibt es noch die Problematik binär über ternär ( z.B. 3 Schläge über 2). Dann hat man aber alles gelöst ;-)
 

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