Hey,
ich würde mal gerne wissen ob es sich lohnt eine gibson zu kaufen oder ob man da nur den namen zahlt. Sind die epi lp standart auch gut oder sind die unterschiede in sache klang und qualität auch so groß wie der unterschied im preis? Seid ihr mir euren epis zufrieden?
mfg
Erstmal:
Es heißt:
Erleichtert die Suche in Foren, Google und ebay ungemein.
Um kurz noch auf die Frage einzugehen:
es kommt ganz darauf an, was Du willst.
Eine Epiphone wird reichen, um den Look einer Les Paul, annähernd den Klang derer und das Spielgefühl zu erreichen. Oberflächlich betrachtet.
Der Preisunterschied hat verschiedene Faktoren:
Holz
Epiphone verwendet als Korpusholz verschiedenste Sorten. Das sind in in Asien ansässige Mahagoni-Abkömmlinge, Erle, Nato etc. Die Decke ist auch nicht immer Ahorn, die Riegelahorndecke ist meist nichts weiter als ein Furnier, das der Optik dient. Es wird das verwendet bzw. aufgekauft, was gerade auf dem Markt vorhanden ist. Kann also sein, daß in der einen Produktionswoche die Epiphones aus Nato waren und in der nächsten sind sie aus Erle. Mehrteilige Bodies, versteht sich.
Gibson hingegen verwendet für die Gitarren immer südamerikanisches Mahagoni, der Hals ist ebenfalls immer südamerikanisches Mahagoniholz, die Decke besteht immer aus nordamerikanischen Ahorn. Immer. Keine Abweichungen im Holz, gleichbleibende Gütequalität des Holzes ( natürlich zu bedenken, daß Holz als Naturrohstoff nie 100%ig gleich ist ). Wohl auch zuverlässigere Lieferanten.
Elektronik, Hardware
Hier setzt sich das Obere genauso fort. Epiphone kauft Elektronik wie Potis, Schalter, Hardware, Tonabnehmer in größeren Chargen ein. Meist auch aus dem hiesigen Raum. Man nimmt dies, was gerade angeboten wird ( was nicht schlecht sein muß ). Es kann also sein, daß der Schalter auf der einen Gitarre von Hersteller X, der bei der nächsten Gitarre von Hersteller Y kommt.
Bei Gibson verhält es sich so, daß die Elektronik und die Hardware immer von den gleichen Herstellern kommen, somit eine gewisse Beständigkeit vorherrscht und die Streuung gering gehalten wird.
Werterhalt
Dazu muß ich nicht viel sagen. Die Gibson hält den Wert und läßt sich relativ leicht verkaufen. Bei Epiphone wird es schon schwieriger.
Fazit
Man zahlt bei Gibson auch den Namen. Das Geld ist aber das Geld, das Du dann beim Wiederverkauf auch wieder als Mehrerlös gegenüber einer anderen Gitarre erhältst. Also zahlt man es nicht umsonst.
Man zahlt bei Gibson für die Beständigkeit. Man bekommt immer die Rohstoffe und Elektronik/Hardware von Lieferanten, die sich über Jahre bewährt haben. Da gibt dann nicht ein Poti nach einem Jahr den Geist auf oder pfeift der Tonabnehmer. Auch nudeln die Mechaniken nicht so schnell aus.
Man zahlt bei Gibson für die Qualität. Auch wenn hier viele Gibson-Gegner wieder aufschreien werden. Zu dem Punkt möcht ich noch sagen: man darf sich auch eine Gibson nicht blind im Internet bestellen. Geht man in einen Laden, spielt die Gitarren an und überprüft sie, findet man sehr gute Gitarren. Es gibt Exemplare mit Mängeln, sei es direkt ab Werk entstanden, beim langen Weg nach Deutschland oder durch unvorsichtige Anspieler im Laden.
Der mündige Kunde muß diese Gitarre dann nicht kaufen bzw. kann reklamieren. Wer's nicht tut, ist selbst schuld.
Bei Epiphone kann man für relativ wenig Geld eine gute Gitarre bekommen. Da ist noch viel mehr Pflicht, sich diese Gitarre in einem Laden anzuschauen und auf Herz und Nieren mit anderen zu vergleichen. Dann kann man ein tolles Gerät mit einem super Preis/Leistungsverhältnis erwerben, daß man in Details noch durch Austausche aufwerten kann.
Wenn man aber die Details einer Gibson Les Paul will, nämlich Nitrolack, Hölzer, Hardware und Elektronik, dann kommt man kaum am Original vorbei.
Eine Epiphone mit Gibson-Tonabnehmer wird deswegen nicht genauso gut sein wie eine Gibson. Da spielen einfach die Wechselwirkung der unterschiedlichen Komponenten Hölzer, Hardware, Elektronik und deren unterschiedlichen Qualitätsstufen bei den beiden Herstellern eine zu große Rolle.
Man könnte alles bei der Epiphone austauschen und dann bleibt immer noch der limiterende Faktor des schlechteren Holzes übrig. Da darf man sich nichts vormachen.