Unterschiedliche Tastengrößen bei Klavier/Keyboard ?

orphuz
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Sind die Tasten unterschiedlich breit ?
Ich habe hier ein stinknormales Masterkeyboard aus dem Music Store liegen und die weißen Tasten sind genau 2,20cm breit.
Nun habe ich mal bei einem anderem Shop nach der Breite der Tasten an einem von denen ihrer Piano's gefragt und es hieß 2,20cm.
Irgendwo hatte ich aber gelesen dass die Tasten an einem Piano im Gegensatz zu dem eines Klaviers kleiner wären. Stimmt das ?
 
Eigenschaft
 
Üblicherweise sind Tasten gleich groß, wenn jeder Hersteller seine eigenen Maße hätte wäre eine unnötige Umgewöhnung notwendig - schließlich gehört es zu den großen Vorteilen der Tasteninstrumente, bei jedem Instrument die gleiche "Bedienung" zu haben. Außerdem stellen nicht alle Hersteller ihre Tastaturen selbst her sondern kaufen sie ein, z.B. Kurzweil, Clavia, Arturia und andere verbauen Tastaturen von Fatar. Da wäre es nicht wirtschaftlich, jedem Hersteller was anderes zu bauen.
Es ist aber bei einigen Instrumenten üblich, kleinere Tasten zu verbauen, etwa bei kleinen Synthesizern wie dem microkorg. Da steht dann bei den Spezifikationen "Mini-Tasten" oder etwas ähnliches.
 
Interessante Frage, allerdings habe ich leider keine Antwort ;) Würde mich allerdings auch sehr interessieren, wenn das mal jemand nachgemessen hat.
Mein -nicht weiter geprüfter- Eindruck war immer, dass Synthi-Tasten (= Keyboard-Tasten) etwas kürzer sind als Klaviertasten, wobei ich jetzt natürlich nur den Teil meine, den man als Spieler auch sieht. Vielleicht kommt mir das aber auch nur so vor...? :nix:
 
Im Wikipedia-Artikel Keyboard ist der folgende Satz zu finden:
Die Tastenbreite entspricht normalerweise der genormten Klavier-Tastatur (16,5 cm pro Oktave), bei einfachen Anfänger-Keyboards gibt es auch schmalere Tasten (14 cm pro Oktave).
Ich habe das mal bei meinen Tastaturen nachgemessen (da ist allerdings kein echtes Klavier dabei):
Clavia Nord Piano 2: 16.5 cm
Dave Smith Instruments Evolver Keyboard PE: 16.5 cm
Dave Smith Instruments Mopho x4: 16.3 cm
Novation Nova II: 16.5 cm
Yamaha Motif XF6: 16.1 cm

Grüsse,
synthos
 
ich meine zu wissen, dass die oktavbreiten mehrere mm abweichen können - je nach hersteller (siehe synthos beitrag)

ich persönlich finde das ziemlich dämlich
bei einer undezime entscheidet das bei mir zwischen geht und geht nicht
 
Das wurde hier im Board schon mal 2005 diskutiert.

Die amerikanische Firma Steinbühler baut kleinere Tastaturen als üblich und hat dazu einige Infos publiziert. Zum Grundproblem ist hier der Abschnitt "Keyboard Size History" interessant, da geht es um die Oktavbreiten historischer Klaviere.

Zu den genauen Breiten gibt es wohl Standards, aber im Netz habe ich nichts zum Thema Klavier/Keyboards gefunden. Zum Orgelbau gibt es ein sehr aufschlussreiches Dokument, wo auf S.25 die Tastenbreite mit 23,6mm festgelegt ist.

Harald
 
Also bei meinem Nord Piano 1 komme ich auch auf 16,5 cm. ;)

Allerdings fiel mir letztens erst bei meinem Roland RD-64 auf, dass hier wahrscheinlich die schwarzen Tasten einen Tick breiter sind, da ich, wenn ich ein D, G oder A etwas weiter "oben" spiele, nicht soviel Platz zwischen den schwarzen Tasten habe. Das RD-64 steht hier leider aktuell nicht rum, ansonsten könnte ich jetzt mal nachmessen. Ich meine mich auch daran zu entsinnen, irgendwo mal gelesen zu haben, dass nicht die Oktavbreite oder generell die Breite der weißen Tasten variieren kann sondern es eher die schwarzen Tasten sind, die unterschiedlich ausfallen [können]....
 
Es gibt die DIN-Norm 8996 und dort ist festgelegt, daß eine Klaviertaste eine Breite (bzw. Platzbedarf, siehe unten) von 23,6 mm bei einer Toleranz von unter 0,1 mm haben soll.
So kommt man auf die Oktavbreite von 16,5 cm.
Beim reinen Tastenbreiten-Nachmessen sollte man auch die Abstände der Tasten voneinander berücksichtigen ("Spaltmaße" ;)).

Es gibt einen Standard der AGO (American Guild of Organists), der von 23,4 mm Tastenbreite spricht...

Bei Orgeln (vor allem historischen oder zumindest alten) ist das sowieso nicht einheitlich, bei "Riegerteilung" ist die Oktavbreite minimal größer.
Cembali sind sowieso ein Fall für sich und haben ausgesprochene Minitasten.


Mein -nicht weiter geprüfter- Eindruck war immer, dass Synthi-Tasten (= Keyboard-Tasten) etwas kürzer sind als Klaviertasten, wobei ich jetzt natürlich nur den Teil meine, den man als Spieler auch sieht. Vielleicht kommt mir das aber auch nur so vor...? :nix:

Den Eindruck habe ich auch, bzw. die Länge (hier geht es ja primär um die Tastenbreite) scheint tatsächlich recht unterschiedlich zu sein.

Viel gravierender als die sichtbare Länge empfinde ich aber die noch viel extremer abweichenden Hebelwege (vor allem im Vergleich zwischen akustischen und elektronischen Instrumenten). Das führt bei besonders preisgünstigen und kurzen Synthietasten dazu, daß sich die Tasten am hinteren Tastenende nur sehr widerwillig drücken lassen.
Beim Gewurstel auf der Hammond-Orgel fällt mir das immer sehr deutlich auf.

Viele Grüße
Torsten
 
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Ich meine, die vom Electro ist auch kleiner als vom Stage.
 
Hallo Thorsten,

bei meinem Electro gerade nachgemessen: (sichtbare) Tastenlänge 133 mm

Einen Stage habe ich nicht, aber anhand der Maßzeichnung (anhand von Maßzeichnung TP/40GH: Vorderkante weiße Tasten bis Hinterkante schwarze Tasten) ca. (sichtbare) Tastenlänge 149 mm.

Viele Grüße
Torsten
 
Mein Keyboard (Yamaha PSR-E 413) hat schmalere und kürzere Tasten als mein Digitalpiano (Kawai ES 6). Von daher spiele ich nur noch sehr selten mit dem Keyboard, aber auch die fehlende Hammermechanik ist ein Grund.
 
Das ist eine sehr spannende Frage! Ich habe mal alle Tasten, die hier so stehen vermessen. Oktave und Breite der schwarzen Tasten ist klar. Bei der Länge der schwarzen habe ich die ebene Fläche gemessen, also da aufgehört wo die Taste beginnt nach unten abzufallen. Bei der Länge der weißen, die maximal erreichbare hintere Ecke bis Vorderkante. Angaben jeweils in cm.

InstrumentOktaveBreite schwarzLänge schwarzLänge weiß
M-Audio Venom16,11,07,713,6
Korg K2516,21,08,314,0
Novation X-Station2516,31,07,913,8
Akaipro Miniak16,41,07,913,1
Roland XP-3016,21,08,013,5
Korg TR8816,41,18,915,3
 
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Hab kürzlich gelesen, daß gewisse klassische Polysynths (SCI Prophet-5, Roland Jupiter-6 beispielsweise) schmalere Tasten und somit kürzere Oktaven haben sollen. Ich kann mich auch an einen Anwender erinnern, der mal schrieb, auf solchen Tastaturen kann er leichter eine None greifen. Ich hab aber keine Maße zur Hand.


Martman
 
Da kann ich ja noch die Oktavenbreite bei älteren Yamaha Electone Orgeln verschiedener Jahrgänge zum Besten geben.
Die liegt nämlich nur bei exakt 16,0cm.

Das ist schon wirklich grenzwertig wenig, selbst wenn man keine Riesenpfoten hat. Und 2-3mm mehr
sind ja schon ein riesiger Unterschied, 16,5cm sind im Vergleich dazu richtig gigantisch.

Ich glaube so ca. 16,2cm wären mir am liebsten und das mit Waterfall-Eigenschaften.

Gruß

Frank
 
Letzlich muss man ja vor dem kauf eh testen welche tastatur einem liegt. Wenn mir eine nicht gefällt ist es mir egal, ob das an abweichenden maßen liegt, dasselbe gilt bei
Gefallen.
 
Bei Klavieren scheint es für Deutschland (EU??) eine Norm zu geben, wie oben schon gesagt wurde.

Hersteller anderer von Tasteninstrumente halten sich nur annährungsweise daran. Wenn sie aus anderen Ländern kommen, ist für sie dann sowieso, wenn vorhanden, eine anderen Norm maßgebend, die nicht unbedingt die gleichen Maße aufweisen muß. Manches sind auch sowas wie "Gewohnheitsrechte" oder auch herstellerinterne Normen.



Für Kirchenorgeln gibt es für neue Orgeln eine Übereinkunft der Hersteller (oben schon verlinkt). Da es sich aber bei Pfeifenorgeln immer um Einzelstücke handelt, ist das mit der Normung auch wieder so eine Sache. Wenn der Kunde was anderes wünscht oder bauliche Besonderheiten es erfordern, wie von diesen "Normen" abgewichen. Wer sollte auch auf die Einhaltung pochen? Für ältere Orgeln gilt die Norm sowieso nicht.
Aber wie auch immer: interessant finde ich daran die Zeichnung 13 auf Seite 41 (PDF-Seite 26), wo man sehen kann, daß innerhalb der Oktav nicht jeder Taste unbedingt gleich breit sein muß.
Jedenfalls muß sich der Organist an Pfeifenorgeln insbesondere bei älteren/historischen Instrumenten jedesmal auf eine andere Breite einstellen und es passiert regelmäßig, daß man beim ersten Spiel daneben haut. Davon kann wohl jeder ein Lied singen.
 
Yamaha Motif XF6: 16.1 cm
Interessant, dass es auch beim Motif XF6 so ist, und nicht nur bei MOX(F)6.
Fatar SL-161 (vermutlich TP9/S): 16,5 cm
Roland Lucina AX-09: 16,35 cm

Ich denke, es würde Sinn machen so eine Tabelle, wie Leef gemacht hat, zentral bei Wikipedia zu erstellen. Da könnte dann jeder die Daten seiner Tastaturen eintragen, und man würde außerdem je nach Spaltenbezeichnung sortieren können. Würde evtl. auch die Hersteller zum Umdenken bewegen. :twisted: Typ der verbauten Tastatur, falls bekannt, könnte man auch gleich mit angeben. Außerdem Hub nach unten (wie tief die Tasten sich niederdrücken lassen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab kürzlich gelesen, daß gewisse klassische Polysynths (SCI Prophet-5, Roland Jupiter-6 beispielsweise) schmalere Tasten und somit kürzere Oktaven haben sollen. Ich kann mich auch an einen Anwender erinnern, der mal schrieb, auf solchen Tastaturen kann er leichter eine None greifen. Ich hab aber keine Maße zur Hand.


Martman

Dazu gibt es sog. anthropometrische Daten (Maßkataloge). Ist eigentlich interessant, dass ergonomische Aspekte in allen Teilen des Lebens berücksichtigt werden, nur hierbei nicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Anthropometrie

Auf der anderen Seite, ist es auch gut, wenn bestimmte Dinge fest sind, obwohl es technisch bestimmt möglich wäre, die Tastatur als modulares Konzept zu verkaufen und zu wechseln. Wir erleben in anderen ergonomisch genormten Bereichen (z.B. Kleidung), dass es kein Hersteller schafft, einen Standard durchzusetzen. (z.B. dass Größe XY auch wirklich bei jedem Hersteller Größe XY bedeutet).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin jemand, der mit einer ausgewachsenen Handspannweite von gerade mal 19 cm geschlagen ist. Damit bleibt mir ein großer Teil des klassischen Klavier-Repertoires verschlossen. Versuche daran enden üblicherweise wie in diesem Thread.

Gibt es eigentlich überhaupt D-Pianos oder gewichtete MIDI-Controller mit 7/8-Tastatur, also einer Oktavbreite von 140 mm?
 

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