Vertikale Improvisation = nutzlose Einschränkung?

  • Ersteller Tom1979
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Was ich einfach nicht verstehe: Du hast dieses Zitat von Steve Vai, verhältst Dich aber komplett gegensätzlich: Lass mich doch einfach meinen Irrweg gehen.
Ich wüsste ja auch nicht, wie ich dich davon abbringen sollte oder könnte oder obs überhaupt ein Irrweg ist.

Ich kann mich nur eben erinnern, dass ich das auch mal gemacht habt, Skalen und einzelne, isolierte Akkordverbindungen irgendwie versuchen, logisch zu erfassen oder zu kategorisieren, nur um dann drauf zu kommen, dass ich einfach viel zu früh viel zu viel wollte.

Das hab ich übrigens nie geschrieben:
Eben nur hören, mitspielen und möglichst wenig Theorie.
Auch, wenn ich gerade fürs genaue Gegenteil plädiere, ich bin eigentlich Techniker, Formelverschieber, Abstraktdenker, aber genau deswegen verstehe ich glaube ich deinen Zugang recht gut, weil ich den eben auch mal versucht habe - um dann eben drauf zu kommen, dass das ziemlich viel Aufwand war um etwas in meine Birne zu bekommen, was viel besser funktioniert als "Anhängsel" von etwas, was auf intuitiverem Wege allmählich in diese Birne gewandert ist. Ob und inwieweit das auch bei dir zutrifft oder zutreffen könnte musste du eh selbst wissen.


Wer sich auf den Grundton bezieht, spielt aber vllt auch langweilig.
Wow, ich weiß nicht, wie ich das gelinder ausdrücken soll, aber das ist doch einfach nur ein Eingeständnis, dass du von analytischem Hören einfach genau gar keine Ahnung hast.
Das ist ja keine bewusste Entscheidung, so funktioniert ("unsere", abendländische, Dur-Moll-Tonale) Musik.

Vielleicht ein abstrakt gut beschreibbares Beispiel: Der verkürzte Dominantseptakkord. Im richtigen Kontext hört man den verminderten Dreiklang h-d-f trotzdem als Dominantseptakkord G7, obwohl gar kein G klingt - eben weil unser Gehör das völlig automatisch darauf bezieht, ggf. sogar auf einen imaginären Grundton. Btw., genau sowas sicher zu erkennen wäre einer dieser Steps, die ich in einem zweiten Leben in Kenntnis meines ersten Lernweges um einiges mehr beackern würde bevor ich mich an #9, b9 und b13 Tensions mache. Die sind sozusagen das Dach, aber das wackelt ohne stabilem Fundament.
 
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Wow, ich weiß nicht, wie ich das gelinder ausdrücken soll, aber das ist doch einfach nur ein Eingeständnis, dass du von analytischem Hören einfach genau gar keine Ahnung hast.
ich würde Dich bitten, hier andere nicht so zu beleidigen, nur weil jemand einen Satz geschrieben hast, den Du vielleicht nicht richtig verstanden hast. Und selbst wenn jemand vielleicht gewisse Lücken in seinen Hörfähigkeiten hat, gibt es niemandem das Recht, ihn so zu diskreditieren. Möglich dass das für Dich eine normale Ausdrucksweise ist, weil man mit Dir auch dauernd so gesprochen hat. Dann tut mir das leid für Dich, Du musst es aber nicht an anderen auslassen. Was ich halt von der Musik gelernt habe ist, dass die Fähigkeiten völlig unterschiedlich sind. Du kannst irgendeinen Weltklasse Gitarristen nehmen und er kann gewisse Dinge trotzdem nicht so spielen wie jemand anderes, der ev. eine viel schlechtere Technik und viel weniger Know How hat. Und genau das finde ich das interessante an Kunst. Im Endeffekt geht es eben um Ausdruck. Z.B. habe ich mir einige Videos von Pat Metheny angeschaut, und es lässt mich völlig kalt was er macht. Dann habe ich aber Stücke von Norman Brown die mich einfach umhauen, wie lebendig er das spielt. Kann ich jetzt sagen, der eine ist besser als der andere und wozu überhaupt?...

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass jeder, der ein paar Jahre Musik macht und einigermassen musikalisch ist, ein gewisses Gefühl für den Grundton bekommt, auch dass das Gehör automatisch gewisse Töne ergänzt, auch wenn sie gar nicht gespielt werden.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute sich hier bewusst sind, was ich überhaupt will. Das Problem ist, dass man nicht fragt sondern einen zutextet mit irgendwelchen Tipps, zu denen ich gar nicht gefragt habe. Ich bring hier mal ein fiktives Beispiel aus dem Leben: Z.B. habe ich eine alte Tür, die gestrichen werden soll. Der Malermeister sagt mir: "das musst Du zuerst ablaugen, dann schleifen, dann grundieren, dann zwischenschleifen mit Korn xy, dann erster anstrich, Zwischenschliff mit anderen Körnung, dann weiterer Anstrich, Zwischenschliff mit anderer Körnung, am Ende noch einen Schutzlack." Hat er recht? wahrscheinlich schon. Werde ich es so machen? sicher nicht. Ich würde wohl einfach abschleifen und zwei mal drüber streichen. Ist das Ergebnis perfekt? Nein. interessiert das irgendjemanden ausser den Malermeister?: wahrscheinlich nicht. Ich kann aber mit 30% aufwand 80% vom Resultat erreichen und damit bin ich am Ende zufrieden. Im Endeffekt ist es auch eine Lebenseinstellung für die Erbsenzähler i.d.R. nur Verachtung übrig haben. Ich kann aber damit leben.

Ich kann auch nicht verstehen, was an meinem Ansatz für CST und wie ich es lerne falsch sein soll, ausser dass hier dauernd gesagt wird, das ginge so nicht, weil irgendein Weltklasse Musiker es anders gemacht hat, oder es bei sich persönlich nicht funktioniert hat.

Ich schau mir z.B. diese Akkordfolge von Roy Ayers an:
View: https://www.youtube.com/watch?v=lTdIkHhGYII&list=RDlTdIkHhGYII&start_radio=1
Früher hätte ich einfach F moll drübergespielt. Jetzt "kann" ich die chords analysieren. Für F-7,9,11 nehme ich äolisch oder dorisch, für C-7,9 nehme ich äolisch (dieselben Töne wie F dorisch), für Ab-7,9,11,13 nehme ich dorisch für Bb-7,9 nehme ich dorisch (dieselben Töne wie F äolisch). Jetzt habe ich schon etwas mehr Möglichkeiten was ich spielen kann. Hätte ich noch mehr Ideen wenn ich vorher die 200 standards gelernt hätte?: wahrscheinlich schon. Mache ich es deswegen?: nein. Es wäre auch gut, wenn man mal 100 Soli von anderen Musiker nachspielen würde, trotzdem mache ich es nicht. Im Endeffekt ist es im Leben immer eine Frage von Aufwand und Ertrag. Man muss am Ende auch versuchen die Freude daran zu behalten. Es bringt nichts wenn man super in irgdendwas ist, aber keine Freude mehr dran hat.
 
ich würde Dich bitten, hier andere nicht so zu beleidigen, nur weil jemand einen Satz geschrieben hast, den Du vielleicht nicht richtig verstanden hast.
Dann erkläre mir doch bitte, was an dem Satz falsch zu verstehen ist. Wer den Grundtonbezug bei tonaler Musik abstreitet oder optional sieht hat etwas ganz, ganz elementares einfach (noch) nicht verstanden.

Wenn du meinst, ich beleidige würde ich dir auch eher den Meldebutton empfehlen, aber sei dir gewiss, dass meine Motivation hier noch was zu schreiben ohnehin gerade gegen Null geht.
 
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Ich kann aber mit 30% aufwand 80% vom Resultat erreichen und damit bin ich am Ende zufrieden.
Ich bin da mit Dir völlig einverstanden. Nur sind 30% von 14 Seiten etwas mehr als 4 Seiten. Du bist da schon längst drüber, denn bis S. 4 hatten wir eigentlich schon das Wesentliche geklärt und dargestellt. Du stellst stattdessen immer wieder die gleichen Fragen, die schon längst beantwortet wurden. Das ist eben unökonomisches Lernen, also nicht 30% Aufwand für 80% Ergebnis, sondern 120% Aufwand für 30% Ergebnis. Aber das kann ja jeder machen, wie er will ...

Hätte ich noch mehr Ideen wenn ich vorher die 200 standards gelernt hätte?
Niemand hat gesagt, Du solltest 200 Standards lernen. Ich habe einen Link zu einer Liste mit 100 Standards gepostet. Daraus hätte man 2/3/4 nehmen können, um sie gemeinsam hier zu analysieren. Das wäre die Methode 30% Aufwand für 70% Ergebnis gewesen, denn das, was man bei ein paar typischen Standards lernt, lässt sich dann eben überall anwenden. Deshalb nennt man sie ja Standards. Aber das kann ja jeder machen, wie er will ...

Man hat versucht zu helfen und Tipps zu geben. Aber wenn jemand nur diskutieren will, statt zu lernen, denn eben nicht. Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Ich bin damit raus.

Viele Grüße,
McCoy
 
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