Vibrato auf der Violine wie genau?

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LonelyHeart
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Hallo,
spiele ja bereits seit 12 Jahren E Gitarre und kenne es von dort das das Vibrato ausgeführt wird indem eine Saite hoch oder runtergezogen wird.
Jetzt habe ich jedoch ein Video im Internet gesehen in dem es beinahe so aussieht als wenn der Streicher dort die Saite nicht zieht sondern seinen Finger immer etwas auf oder abwärts bewegt. Jetzt stellt sich mir die Frage wie geht das nun wirklich???
Sicherlich werde ich das im Violinenunterricht noch lernen aber diese Frage und eine kleine Kurzanleitung bevor ich es im Unterricht durchnehme hätte ich schon gerne noch beantwortet.
Kann mir jemand eine kurze Einleitung geben wie genau das abläuft und wie die Saite nun gezogen oder nicht gezogen wird.

Danke und Greets
 
Eigenschaft
 
Auf nicht bundierten Griffbrettern ist es generell einfacher, den Finger bzw. die Fingerkuppe entlang der Saite auf und ab zu "wippen", und damit die schwingende Länge der Saite geringfügig zu verkleinern/vergrößern, was eben jenen Vibrato-Effekt hervorruft.

Auf bundierten Instrumenten funktioniert das eben nicht, weil die schwingende Länge der Saite durch die Bünde "quantisiert" ist. Dort hilft man sich eben mit Saitendehnen.

Freilich könntest du auch auf einer Violine "benden", das wird jedoch etwas schwierig, da dir der metallene Bund als Führung fehlt.
 
Kein Mensch "bendet" auf der Violine. Obwohls sicher prinzipiell möglich ist.
Aber es reicht, wenn der Finger in Längsrichtung bewegt wird.
Fürs Vibrato wird er einfach (naja, ist schon eine gewisse Übungssache)
auf der Fingerkuppe hin und her gekippt (gewippt).
Man kann aber auch "sliden" (hauptsächlich im Jazz oder Folk, vereinzelt bei moderner Klassik)

Gib mal "vibrato geige" in Youtube ein. Da gibt es einige Tutorials.
 
Aber vorsicht, da gibt es verschiedene Techniken. Einige machen das Vibrato aus dem Arm und andere aus dem Handgelenk. Ersteres klingt glaube ich gröber.
 
Auf nicht bundierten Griffbrettern ist es generell einfacher,
Einfach und Vibrato auf der Geige sind 2 Begriffe normalerweise nicht im selben Satz stehen.

Man kann aber auch "sliden" (hauptsächlich im Jazz oder Folk, vereinzelt bei moderner Klassik)
Auf der Geige ist es allerdings dann ein echtes Glissando.
 
Weder muss ein Armibrato grob klingen, noch ist es "falsch".
Das nur am Rande. :great:
 
morgen und guten Rutsch

ich spiele seit Jahrem Geige, habe auch in symphonischen Orchestern gespielt aber geht aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr, immerhin klappts noch als Hobby und ich unterrichte auch noch. ;-)

Dass das Vibrato aus dem Arm anders klingt als das aus dem Handgelenk, ist nicht gesagt. Jedermann entwickelt das anders-das kommt mit der Zeit von alleine

die einfachste Technik um das Vibrato zu erlernen ist die Hand ganz locker zu halten und im Glissando von einem Ton auf dem nächst übergelegenen Halbton zu spielen und dann wieder zurück. Als Beispiel: auf der D Seite nehme ich den E Ton mit dem ersten Finger, danach spiele ich das F mit dem gleichen Ton und dann wieder zurück das E und immer weiter, alles im Legato, erst langsam und dann immer schneller(ergibt sich meist von selbst wenn man die nötige Sicherheit dazu hat)

meine Kollegen verwenden auch meist das Handgelenkvibrato wenn leise gespielt werden muss, das Armvibrato verwenden sie wenn laut gespielt wird. Ergibt sich einfach alles, einen Standard für ein Vibrato gibt es gar nicht. Ich habe sogar erlebt dass manche nur aus den Fingern vibrieren ;-)

ich schließe mich Tinitus an, falls ich das darf- Vibrato muss, bzw eher gesagt DARF nicht falsch klingen ;-)
 
hallo,

also trotz aller erklärungen hab ich noch eine frage. vielleicht stell ich mich auch einfach doof an, oder es liegt vielleicht auch schlichtweg daran, dass ich kaum mehr als eine woche im besitz meiner ersten geige bin, aber das mit dem vibrato klappt nicht. es klappt nicht nur nicht, sondern ich versteh auch nicht wie es klappen soll.

ich meine um mit dem finger hin und her "zu wackeln" muss ich ihn ja im prinzip ganz locker haben. aber um eine saite vernünftig "runter zu drücken" (man verzeihe meine ahnungslosigkeit um die richtigen begriffe) muss ich ja mit dem daumen schon halbwegs fest zufassen. sprich es führt irgendwie bei mir dazu, dass ich entweder meinen finger nicht auf und ab bewegen kann, weil ich mich quasi am instrument "festklammere" oder dass ich zwar den finger bewegen kann, aber die töne alle krumm und schief und kratzig sind, weil ich die saite nicht richtig greifen kann.

mach ich was falsch? stell ich mich doof an? kann ich es schlicht und einfach nicht?

vielen dank schonmal fürs lesen und liebe grüße
liz
 
Kein Mensch "bendet" auf der Violine. Obwohls sicher prinzipiell möglich ist.

Sprich nur für dich. :)

Das "Bending" auf Streichinstrumenten wird heutzutage seit Neuer Musik und vermutlich auch schon ein wenig davor durchaus angewandt.

Am Samstag hab ich ein Stück für Cello Solo gehört. Da hat der Cellist über einen Flageolet Ton gebendet und somit eine Tonhöhenschwankung im Flageolet erzeugt.
Auch bei normal gespielten Tönen wird sowas angewandt, übrigens bei allen Streichinstrumenten.
Aber das Bending ist eben kein Vibrato mehr, vor allem, weil es vermutlich einfacher ist, ein Vibrato auf konventionelle Weise auszuführen.
Auch im Jazz wird auf der Violine gebendet.
 
Sprich nur für dich. :)

Das "Bending" auf Streichinstrumenten wird heutzutage seit Neuer Musik und vermutlich auch schon ein wenig davor durchaus angewandt.

Am Samstag hab ich ein Stück für Cello Solo gehört. Da hat der Cellist über einen Flageolet Ton gebendet und somit eine Tonhöhenschwankung im Flageolet erzeugt.
Auch bei normal gespielten Tönen wird sowas angewandt, übrigens bei allen Streichinstrumenten.
Aber das Bending ist eben kein Vibrato mehr, vor allem, weil es vermutlich einfacher ist, ein Vibrato auf konventionelle Weise auszuführen.
Auch im Jazz wird auf der Violine gebendet.

Das halte ich zu einem großen Teil für Schwachsinn. Ein Flageolett auf einer saite geht nur
mit 1-4. 1 gedrückt und 4 aufgelegt. Das auf einem gewölbten Griffbrett zu "benden", das
glaub ich erst wenn ich s gesehen habe bei einem : ..Cellisten, höhö

Einschub: ich vermute, du verwechselst bending mit sliden. Ich habe ziemlich ausgeprägte
Fingerkuppen. Die Kräfte, die zum Benden für eine E- oder A-Saite notwendig sind, sind
extrem!! Das macht spieltechnisch keinen Sinn.

Ich habe noch NIE einen Geiger benden gesehen! Und das mit dem Jazz ist auch Humbuk.
(Ich spiele auch Jazz) Benden macht nur Sinn, wenn ich den Finger aus Paltzmangel nicht
mehr hoch oder runter sliden kann. (Bsp. 1-2, 2-3, oder 3-4)
Bei nem Cello könnt ich mir das mit viel Phantasie noch vorstellen, aber nur, wenn er normale
Doppelgriffe greift. Ich glaube, da hast du irgendwas beobachtet und n bischen voodoo reingepackt.

@tiger
Die Saite mit dem minimalsten Druck auf das Grifbrett drücken, dabei alle Fingergelenke
locker lassen und parallel zum Hals loszappeln. Ist doch einfach, oder? (rhetorisch)
Die Fingerkuppe rutsch nicht!, sie haftet und rollt nach vorne und hinten.
Langsam und locker beginnen. Wenn es anstrengt, bist du schon verkrampft.

@all: ob Arm- oder Handgelenkvibrato - klanglich hört man da erst mal keinen Unterschied.
Ich spiele mit Armvibrato und hatte einen Lehrer, der von sich behauptet, er praktiziere
ein "Mischvibrato". Häufig gefällt mir das Handgelenkvibrato nicht, das ich von anderen
Geigern höre. Gibt aber auch Ausnahmen. Ich denke es geht hauptsächlich um die
Geschwindigkeit. Wenn's leiert wie, ne verbogene Schallplatte find ich's grausam und wenn
es meckert, wie Roger Chapman bei "shadow on the wall", dann rollt's mir auch die
Fußnägel hoch.


cheers, fiddle
 
Zuletzt bearbeitet:
@tigers liz
hast du unterricht - musikschule, gruppen- oder einzelunterricht? dann wird dir dein(e) lehrer(in) zunächst einmal die ersten schritte beibringen, und dazu gehört auf keinen fall das vibrato!!!
erst einmal solltest du die erste lage sicher beherrschen, intonation, bogenführung und so weiter. allmählich wird dann die geigenhaltung auch lockerer, so dass du mit den vorübungen zum vibrato beginnen kannst. also mach dir keinen unnötigen stress, rom wurde auch nicht an einem tag erbaut.
liebe grüße,
etrawgew.
 
Einschub: ich vermute, du verwechselst bending mit sliden. Ich habe ziemlich ausgeprägte
Fingerkuppen. Die Kräfte, die zum Benden für eine E- oder A-Saite notwendig sind, sind
extrem!! Das macht spieltechnisch keinen Sinn.


Grade ausprobiert und zu eigener Überraschung festgestellt, dass erstaunlich gut geht; wegen der Griffbrettwölbung sind aber tatsächlich deutliche Grenzen gesetzt..
Das mit dem Sinn machen sei allerdings mal dahingestellt:gruebel: - der Effekt lässt sich auch anders und wesentlich leichter (und wohlklingender;)) erzeugen..


Ein Flageolett auf einer saite geht nur
mit 1-4. 1 gedrückt und 4 aufgelegt

Btw: für Cellisten 1-5:p
 
Das halte ich zu einem großen Teil für Schwachsinn. Ein Flageolett auf einer saite geht nur
mit 1-4. 1 gedrückt und 4 aufgelegt. Das auf einem gewölbten Griffbrett zu "benden", das
glaub ich erst wenn ich s gesehen habe bei einem : ..Cellisten, höhö

Einschub: ich vermute, du verwechselst bending mit sliden. Ich habe ziemlich ausgeprägte
Fingerkuppen. Die Kräfte, die zum Benden für eine E- oder A-Saite notwendig sind, sind
extrem!! Das macht spieltechnisch keinen Sinn.

Ich habe noch NIE einen Geiger benden gesehen! Und das mit dem Jazz ist auch Humbuk.
(Ich spiele auch Jazz) Benden macht nur Sinn, wenn ich den Finger aus Paltzmangel nicht
mehr hoch oder runter sliden kann. (Bsp. 1-2, 2-3, oder 3-4)
Bei nem Cello könnt ich mir das mit viel Phantasie noch vorstellen, aber nur, wenn er normale
Doppelgriffe greift. Ich glaube, da hast du irgendwas beobachtet und n bischen voodoo reingepackt.

Das geht durchaus. Ich saß sogar in der Kompositionsstunde dabei (etwa 2 Meter vom Cellisten entfernt), als der Cellist das Stück erklärt hatte und der Kompositionsprof (der übrigens Cello spielt) genau diesen Tipp gab.
Und es hat wunderbar funktioniert.
Und ich hab es bei genügend Jazzgeigern schon gesehn und gehört.
Und am Vortragsabend hat das ganze immer noch wunderbar funktioniert.
Du brauchst mir keinen Humbuk zu unterstellen, bloß weil du es noch nicht gemacht oder gesehn hast. Es funktioniert ganz sicher. Die Details müsste man noch mal vom Cellisten erfragen, aber er hat eindeutig gebendet.

Du müsstest halt mal Neue Musik hören und spielen. Da gibt es sowas zuhauf.
 
Btw: für Cellisten 1-5:p

Ah, Daumen-kleiner Finger, verstehe. Stimmt. Da könnte man sicher schön dazwischen
benden. Hab ich übersehen.

Das geht durchaus.
...
Du brauchst mir keinen Humbuk zu unterstellen, bloß weil du es noch nicht gemacht oder gesehn hast. Es funktioniert ganz sicher. Die Details müsste man noch mal vom Cellisten erfragen, aber er hat eindeutig gebendet.

Du müsstest halt mal Neue Musik hören und spielen. Da gibt es sowas zuhauf.

Ok, ich nehme meine Äußerungen zurück. Entschuldigung.
Du hast dich scheinbar ziemlich intensiv mit dem sehr modernen Zeugs beschäftigt.

Ich habe mich auch mal etwas damit beschäftigt (lange her). Mir stoßen ein paar Sachen
bei der modernen Musik auf. Das fängt bei sehr extremen Spieltechniken an (was nicht
immer freundlich zum Instrument ist), geht über ein mächtiges Tamtam über "ganz neue
Klangerlebnisse" (Graf Onan) bis zu einem kleinen abgehobenen, bornierten und
pseudo-intellektuellen Kreis, der aus einer Hand voll Proffessoren und einer Schar - jene
anbetende - Jünger besteht.
Das durfte ich selbst erfahren und seit diesem Tag ist der Klüngel und diese Art von Musik
für mich erledigt.
Ich meine: daß Klassiker etwas vernagelt sind, ist ja keine Neuigkeit, aber dieses Volk..
die schießen echt den Vogel ab.

Was war eigentlich das Thema? Ah, Vibrato, richtig.


cheers, fiddle
 
Ich bleib dabei!
Ich kenn keinen, der auf der Geige bendet.
In meinem Orchester zumindest nicht ;)
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Und mit "neuer Musik" fang ich zugegebener Maßen nix an.:p
Sorry!
 
Ich habe mich auch mal etwas damit beschäftigt (lange her). Mir stoßen ein paar Sachen
bei der modernen Musik auf. Das fängt bei sehr extremen Spieltechniken an (was nicht
immer freundlich zum Instrument ist), geht über ein mächtiges Tamtam über "ganz neue
Klangerlebnisse" (Graf Onan) bis zu einem kleinen abgehobenen, bornierten und
pseudo-intellektuellen Kreis, der aus einer Hand voll Proffessoren und einer Schar - jene
anbetende - Jünger besteht.
Das durfte ich selbst erfahren und seit diesem Tag ist der Klüngel und diese Art von Musik
für mich erledigt.
Ich meine: daß Klassiker etwas vernagelt sind, ist ja keine Neuigkeit, aber dieses Volk..
die schießen echt den Vogel ab.

Was war eigentlich das Thema? Ah, Vibrato, richtig.


cheers, fiddle

Schön, wenn man meint, nach einem Besuch in Texas ganz Amerika zu kennen. :rolleyes:
Das gibt wieder eine unangenehme Diskussion, aber bis jetzt sind mir genügend Streicher an den Hochschulen begegnet, die sich dafür begeistern können und genügend Komponisten, die das genaue Gegenteil deiner apokalyptischen Beschreibung sind, aber naja... ;)
 
Wie umfangreich mein Besuch in "Amerika" war, kannst du aus meinem vorherigen post
garnicht herauslesen. ;)


cheers, fiddle
 
Bloß ist es nun mal so, dass sich Zeiten ändern. :rolleyes:
(Und das war mein letzter Beitrag, weil es sonst zu OT wird).
 
Bloß ist es nun mal so, dass sich Zeiten ändern. :rolleyes:
(Und das war mein letzter Beitrag, weil es sonst zu OT wird).

Danke! Und dann muss ich ja auch nicht in grün schreiben, dass ihr euch wieder vertragen sollt ;).

(wobei ich mich in schwarz - also "privat" nicht als Moderator - prinzipiell auf Abstellhaken Seite schlagen muss, auch wenn ich genügend "neue-Musik-Klüngel" erleben musste und somit fiddle auch GUT verstehen kann ;).

Grüße Cello und Bass, der auch schon mal bendet, wenn es vom Klang her Sinn macht, also wenn des quasi zurück zum ausgangston soll...
 

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