Puh, du stellst viele Fragen und das ist auch gut so!
Der Reihe nach :
Den Kurs "Fingergymnastik für Gitarristen" hab ich auch, jedoch habe ich nicht das Gefühl, dass er für Anfänger die beste Lektüre ist, weil er weniger Ziele vermittelt, sondern mehr einem dabei hilft, wenn man ein Ziel hat, aber nicht weiß, wie man dort hinkommt, also der Weg des Ziels.
Wenn du zum Beispiel ein Solo spielen willst und dein primäres Problem ist die Geschwindigkeit.
Doch gerade für Anfänger ist das weniger hilfreich, wenn sie doch meistens nach Zielen suchen : ).
Den anderen Kurs kenn ich nicht und du kannst stolz sein, wenn Du den Kurs so schnell geschafft hast, doch würd ich dich nur erinnern, dass Zeit nicht der wichtige Maßstab ist.
Warum ? Gewisse Fähigkeiten entwickeln sich erst unbewusst und auf längere Zeit gesehen.
Du kannst zum Beispiel Smoke on the Water die Akkorde denk ich sehr schnell spielen, doch klingt es auch so wie im Original oder "dass es groovt" ?
Bzw kannst du das beurteilen ?
Und das kann zum Beispiel ein Ziel sein, ein cooles Rockstück " richtig zum Rocken" zu bringen!
Ich habe die ersten 5 Jahre lang die beiden Bücher "Schule der Rockgitarre" von Andreas Scheinhütte durchgearbeitet mit einem Lehrer, der Stück für Stück immer "unwichtiger" wurde bei der Bearbeitung der Lektüre.
Für mich war wichtig, dass ich mal einen groben Überblick über die einzelnen Themen bekam und so erst entdecken konnte, was mir wirklich gefällt, nämlich der Funk-Rock! : )
Wenn du dein großes Ziel Studium hast und dich "bei der Stange" halten willst, dann solltest du trotzdem von Flamenco bis Numetal mal überall reingeschnuppert haben und dann hoffentlich beim Jazz steckenbleiben und dort deinen Schwerpunkt setzen, weil Jazz im weitesten Sinne Schwerpunkt des Studiums der Gitarre ist
Um meinen Beitrag abzuschließen und nochmal auf deine Frage einzugehen :
Egal welche Lektüre du jetzt bearbeitest, das größte Ziel sollte immer sein, die Stücke die man spielt oder die einen gefallen, auf die Bühne zu bringen!
Denn das hat eine Übungsfunktion ( man will sich ja nicht blamieren) sowohl technisch als auch im Zusammenspiel mit anderen und man lernt neue Leute kennen, neue Musikstile oder fragt sich, warum man Metal oder Punk oder sonstewas mag oder nicht mag und setzt sich damit auseinander ...
Außerdem kann man schonmal schauen, wenn du das wirklich in deinem Leben machen willst hauptberuflich,ob man sich bei Auftritten wohl fühlt, oder was seine Stärken / Schwächen sind .... aber wie gesagt : Immer Spaß beim Musizieren haben und immer den Horizont versuchen zu erweitern, und da können einen Lehrbücher nur einen Anhaltspunkt sein.