Witzig ist doch, dass man zumeist den Quintfall verwendet (wenn es Dominantfunktionen sind) von daher ist das eher der Normalfall. Also Quinte abwärts statt Quarte aufwärts. Die Quinte aufwärts nutzt man eher in der Popmusik ohne schräge Alterationen.
Harmonisch oder melodisch Moll
Am7 Dm7 G7 Cj7 Fj7 Bm7b5 Esus4 E7
Oder Dorisch
Dm7 G7 Cj7 Fj7 Bm7b5 E7 Am A7
Hier sind die Modis / Funktionen leicht zu bestimmen.
Jeder der Akkorde kann zu einer (Zwischen-)Dominante werden.
Ich hoffe du kennst dich ein wenig mit der Notation von Jazz-Akkorden aus.
Äolisch-Dominant:
Am7 Dm7 ==> A(7)b13 Dm7 (b13 optional)
Dorisch-Dominant (mixolydisch)
Dm7 G7 ==> D7 G7
Dominante (mixolydisch)
G7 Cj7 bleibt wie es ist
Ionisch-Dominant
Cj7 Fj7 ==> C7 Fj7
Lydisch-Dominant
Fj7 Bm7b5 ==> Fj(7)#11 Bm7b5
weiß aber nicht, ob das überhaupt gebraucht wird. Lydisch Dominant kenne ich nur von Blues, R'n'R etc.
Locrisch-Dominant
Bm7b5 Em (E7) ==> B7(9b) E7
Phrygisch-Dominant
Em7 Am7 ==> E(7)9b Am
Beim melodischen und harmonischen Moll kommen noch einige andere Optionen hinzu.
Hier findest du so was wie
E9b Amj7
Die große Septime G# vom Amj7 hängt dem Am noch von der Durterz (G#) des E7-Akkord an. (mel. o. harm. Moll)
Die ganzen Optionen ergeben sich zumeist aus markanten Intervallen des ursprünglichen Modus bzw. der ursprünglichen Molltonart (nat. harm. mel.)
A13b hat eine große Sexte aber keine kleine None also Äolisch-Dominant.
E9b hat eine kleine Sekunde (bzw. None) also Phrygisch-Dominant
F11# hat eine übermäßige Quarte also Lydisch-Dominant
G13 D13 und C13 sind alle rein mixolydisch. Hier sind die Nachbarn entschiedent.
Alles sehr verkürzt und extrem grob vereinfacht anhand der C-Dur und Am-Tonleiter dargestellt. (Fehler nicht ausgeschlossen)
Viele mögliche Optionen (mj7, 9b, 11#, 13b) lassen sich von dem ursprünglichen Modus ableiten. Also ist die Frage, wie der Ausschnitt klingen soll, um eine mögliche Entscheidung zu treffen. (mehr wie seichter modaler Jazz, mehr nach Blues, mehr nach slawischen / spanischen / orientalischen Moll oder sonst wie)
Aber man muss (vor allem beim Jazz, Blues und lateinamerikanische Stilen) immer damit rechnen, das zwischendrin der Modus der diatonischen Tonart (nur eine Tonart mit ein paar Zwischendominanten) unvermittelt ändert, so dass auf einmal Optionen bzw. Alterationen auftauchen, die nicht ins klassische Schema passen. (modal interchange oder irgendwelche chromatische Bewegungen)
Die meisten Optionen komponiert man aber nicht, sondern man bedient sich aus einer Fülle an Akkordprogressionen (Klischees), die man bei vorgegebenen Geläufigkeitsübungen am Instrument gelernt hat. (Jazz-Etüden, Jazz-Realbook, Bossa-Nova-Stücke, Blueslicks etc.) Was einem gefallen hat, verwendet man.
Sollte ich mich grob vertan haben (oder ich den TE missverstanden haben), korrigiert oder ergänzt mich ruhig. Ich lerne selbst gerne noch dazu.