Vierteltöne auf einem E-Bass?

  • Ersteller Rainer Hohn
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Es scheint ja hier ein Problem zu werden, dass jemand für sich eigene Wege in der Musik finden möchte. :confused:

Wenn man auf einem Fretless gut zurecht kommt, halte ich diese Bässe für das Vorhaben geeignet. Höhenlastiges Spiel wird da sicher von Vorteil sein, auch hochwertige Saiten, die die Töne ganz differenziert rüber bringen, am besten ohne Griffgeräusche.
 
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Der Rüdiger Ziesemann von Bassline hat auch häufiger mal mit seltsamen Instrumenten zu tun und bundiert die eigentlich im Zweifel auch alle neu. Der kann dir mit ziemlicher Sicherheit einen Hals bauen, der auf Vierteltöne bundiert ist. Es gibt sehr schmale Bundstäbchen... klar wird das irgendwann sehr eng, aber du hast es ja so gewollt ;) Abhilfe schafft da nur eine viel längere Mensur. Wenn du sowas wirklich haben willst frag mal einen Instrumentbauer.

Oder eben Fretless, da müsstest du aber sicher dein Gehör ganz ordentlich auf Vierteltöne trainieren um das sauber zu intonieren.
 
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Der Just Intonaton Bass von Hansford Rowe!


Außergewöhnliche Ideen- außergewöhnliche Musik.

Auch Bach ist damals noch belächelt worden, als er plötzlich durch alle Tonarten musizieren wollte.

Veit
 
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Jetzt mal im Ernst: Ich finde es ziemlich überheblich (oder einfach nur ungebildet), wie du 500 Jahre europäisch/westliche Musikkultur als "normales Tonalzeug" abtust. Naja.
Wenn dir das Thema wirklich am Herzen liegt, dann vergiss so diffuse Begriffe wie "temperierte Stimmung" (es gibt nämlich ganz verschiedene temperierte Simmungen) oder "arabische Tonleitern" (du meinst vermutlich indische) und beschäftige dich mit ein wenig solider Theorie zum Thema. Ein guter Ausgangspunkt ist der Wikipedia-Artikel "Tonleitern" dazu (http://de.wikipedia.org/wiki/Tonleiter), genauso ist auch Hottes Link sehr interessant. Es ist nie von Nachteil zu wissen wovon man redet.

Dann würde ich mich an deiner Stelle auch praktisch mit dem Thema beschäftigen: Moderne/traditionelle/klassische europäsiche/indische/arabische/japanische/sonstwie Musik hören, die dort verwendeten Instrumente kennenlernen, vielleicht eines davon kaufen oder leihen, ein Lehrer dafür suchen, lernen.

Ok, man kann auch einfach auf dem Fretless falsch spielen (das tut man ja ohnehin die ersten drei Jahre) und sich des weit abseits des "normalen Tonalzeugs" liegenden Missklanges erfreuen. Mit etwas Glück kann das dann sogar "Kunst" sein. Hurz!
 
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Wenn es jemanden langweilt Autos zu fahren und dieser Mensch fragt, ob er Motorrad fahren lernen kann, weil ihn eben Auto fahren langweilt kommt doch auch keiner und belehrt ihn, dass er noch nicht alle Autos dieser Welt gefahren hat und er doch erst mal damit weitermachen soll, dann von jedem Auto noch jede Motorisierung ausprobieren muss und bitte dann erst mal noch mit Sportfelgen und Niederquerschnittsreifen experimentieren soll bevor er an Motorradfahren überhaupt nur denken sollte. Beleidigt ja schliesslich die 100-jährige Geschichte des Automobils!
Wenn es ihn einfach langweilt und er etwas neues ausprobieren möchte, dann ist das doch sein gutes Recht. Noch mehr ist es sein recht hier zu fragen ob er dass mit seinem favorisierten Instrument (in dem Fall offensichtlich Bass) irgendwie realisieren kann. Prompt kommt die neue Belehrung, er soll sich mal die traditionellen Instrumente etc anschauen und die in die Hand nehmen und so weiter und so fort. Wenn er wissen will auf welchem Instrument er das spielen kann oder auf welchem es am einfachsten ist, Vierteltonmusik zu machen, hätte er das sicher auch so gefragt.

Und was hat das Ganze mit Überheblichkeit oder fehlender Bildung zu tun?
Überheblich ist meiner Meinung nach, mit festgefahrenen Meinungen belehrend völlig an der Frage vorbei zu argumentieren, dass ein aufgeschlossener und über die etablierte Kulturausrichtung hinweg interessierter Mensch ungebildet und überheblich ist.

Entschuldigung, das musste raus, so etwas regt mich auf.

Ich bin schon wieder still und verzieh mich in meine Ecke.
 
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Autsch - gute Polemik!
Aber gut: Ich gehe ja eigentlich davon aus, das Rainer Hohn eine solche Frage nicht ernst meinen kann und eher das "normale Tonalzeug" antrollen möchte. (Und ich Depp habe mich letztendlich doch drauf eingelassen....)

Falls unser Freund Rainer jedoch tatsächlich ein ein aufgeschlossener und über die etablierte Kulturausrichtung hinweg interessierter Mensch ist (gähn, schnarch!!!), könnte er doch statt solcherlei Fragen zu stellen einfach die Zeit nutzen und soviele Viertel/Fünftel/Sonstwas-Töne und Tonleitern auf seinem Fretless spielen wir er will. Ich meine: Wo ist das Problem?
 
Meine Probleme liegen bei:
a) Ich habe keinen Fretless Bass
b) Ich hatte die Hoffnung, dass das jemand schon mal gemacht hat.
Und ja, meine Äußerung zum "normalen Tonalzeug" war ironisch, was ich hoffte durch den Emoticon dahinter zum Ausdruck zu bringen. Deinen Standpunkt der Vielfältigkeit und Lernenswertigkeit halte ich keineswegs für irrelevant, ich beschäftige mich ja auch damit und wollte nur mal andere Eindrücke sammeln.
 
Hi,

zu a) für den Preis der Hardware kannst du einen von meinen haben:D
Wenn du noch ein bisschen wartest, dann kann ich zu b.) evtl. sogar was sagen.
Die Idee mit den Viertelton-Bünden hatte ich nämlich schonmal, nur der praktische Nutzen
war nicht da, daher wollte ich keinen Hals in der Weise bundieren.
Aber da es anscheinend doch interessanter ist, als ich bisher dachte, habe ich mir gedacht:
"bauste dir doch mal nen Rick 400x mit solch einer Bundierung..."
Das ist eine gute Idee, vielen Dank dafür ;)

MfG
 
@Rainer:
Also gut - dann entschuldige ich mich für meinen beißenden Spott zu Anfang des Threads!

Es kam mir mir aber gaaaaaanz merkwürdig vor, dass jemand (der dann auch noch den passenden Nick hat) fragt, ob man auf einem Fretless Vierteltöne spielen könne, denn für die meisten von uns ist die tonale Variabilität des Fretless zunächst mal genau das Problem! Die Frage "Verwendet jemand von euch absichtich außer Blue Notes Vierteltonabstände" macht da schon viel mehr Sinn - so hatte ich dein Eingangsposting aber nicht verstanden.

Ab welcher Tonhöhe sich das Bundieren in Vierteltonabständen auf dem Bass lohnt, lässt sich mit dieser Hintergrundinfo ganz gut einschätzen: http://de.wikipedia.org/wiki/Universalien_der_Musikwahrnehmung
 
@ Rainer Hohn

Dein Username kann schon zu Mißverständnissen führen weil Forentrolle in der Vergangenheit üblicherweise solche Doppeldeutungen als Usernamen nutzten. ;)
 
Alles Quark Leute, denn mit einem Fretless Bass jagt man ausschliesslich kleine Pelztiere (Fretchen genannt) und zwar im Viertelstundentakt.
Je nach Entfernung zum Ziel verwendet man die verschiedenen Saitenstärken.
Ist das Jagdrevier dann ordentlich durchforstet worden spricht man von einem fretless habitat.
Die Jäger, die sich auf hierauf spezialisiert haben nennt man auch Defretter, in der Kneipe würdigt man ihre Tätigkeit mit "He did a good fretjob !"
 
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@Rainer:
Also gut - dann entschuldige ich mich für meinen beißenden Spott zu Anfang des Threads! ....
das ist m.e. angekommen. allerdings fand ich persönlich als "glashaus-mod" ;) die ironie nicht ganz unpassend, da sie wohl aufklärend betr. des topics bassgriff töne, nicht "notenwerte" gemeint war.
deswegen bitte ich jetzt, den joke nicht ot-totzureiten/-spammen. sonst landet das ding hier nicht in der plauderecke, sondern es wird ggf. gelöscht etc.
denn das thema ist durchaus (ggf.(spiel-)technisch, musiktheoretisch ...) ernsthaft diskussionswürdig.
 
Ja stimmt, das mit dem Namen und dem Post-titel wäre noch zu optimieren gewesen; im Moment des Erstellens kam mir allerdings der Viertelton im Hinblick auf Rhythmus gar nicht in den Sinn :D Aber nochmal danke für die Antworten, auch die kritischen, man muss sich ja auch mal damit auseinandersetzen, warum man überhaupt Musik macht :)
 
Ja stimmt, das mit dem Namen und dem Post-titel wäre noch zu optimieren gewesen ...
vll. "kritischer" ist in diesem recht großen forum dazu noch der ort. in diesem "hardware"-sub geht es um Fragen und Antworten zu elektrischen Bässen aller Hersteller und Marken. Kaufberatung und Diskussionen.
vll. wären z.b. https://www.musiker-board.de/f56-bass-spielen-techniken-lernmaterial-diskussionen-zum-uben-bass/ oder sogar
https://www.musiker-board.de/f275-musikwissenschaft-muth/ passender.
:nix: - das weist du am ehesten: also sagen ;)
sonst bleibt eben https://www.musiker-board.de/f125-plauderecke-bass/
 
Vermutlich noch am ehesten Basstechniken...
 
Jetzt mal im Ernst:
Es geht ganz einfach, auf einem Bass Vierteltöne zu spielen. Ich kann z.B. die G-Saite um einen Viertelton höher stimmen. Wenn ich dann abwechselnd auf der D-Saite und der G-Saite folgenden Bünde spiele, erhalte ich eine Verteltonleiter:

d5 g0 d6 g1 d7 g2 d8 g3 d9 g4 etc.

Und ja, ich schon mit einem ganzen Orchester Vierteltonmusik gespielt (und zwar auf einem Fender Rhodes MKIII, das sich so stimmen lässt). Das Publikum war begeistert.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Meine Probleme liegen bei:
a) Ich habe keinen Fretless Bass
b) Ich hatte die Hoffnung, dass das jemand schon mal gemacht hat.

Ich habe einen Fretless Bass, und ich arbeite zur Zeit viel daran, die halben und ganzen Töne zuverlässig sauber zu treffen. Ich kontrolliere das mit dem Stimmgerät - und es gelingt mir nicht immer - trotz Bundmarkierungen. Um also in der Richtung mit dem Fretless ernsthaft zu experimentieren brauchst du also ein richtig gutes Gehör. Ich würde mir das nicht zutrauen - ich hätte sogar Angst, dass solche Versuche sich suboptimal auf meine derzeitigen Technik - und Treffsicherheitsübungen auswirken könnten.
Der Lösungsansatz von McCoy klingt naheliegend. Das einfach über die Stimmung auf einem normalen bundierten Instrument zu machen sollte doch einen einfachen Weg darstellen damit zu experimentieren ohne gleich was bauen zu müssen.
 
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Könnte man nicht einen 8 Saiter benutzen bei dem zwei 4Saiter Sätze parallel in unterschiedlicher Stimmung verbaut werden?
 
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... zwei 4Saiter Sätze parallel in unterschiedlicher Stimmung ...

Zum Experimentieren reicht auch ein Viersaiter. Zwei A- und zwei D-Saiten, jeweils verstimmt, damit kann man schon was erreichen.
Das ist schon schwer genug zum Spielen.
Und wenn man dann feststellt, daß es nichts bringt, ist nichts kaputtgemacht ;)

Schwieriger ist für mich eher das Nutzungskonzept. An einer durchgängigen Vierteltönigkeit im Sinne von 24 Teile pro Oktave erkenne ich keinen Bedarf.
Interessanter sind wohl eher alternative Stimmungen im Gegensatz zur "modernen" gleichstufigen Stimmung auf Basis der zwölften Wurzel von Zwei.
Also ungleiche Teilungen. Dahinter stehen aber wiederum keine Vierteltöne im strengen Sinne. Es geht mehr um den Zusammenklang mehrerer Töne.

Als "Teilzeitblechbläser" an Tuba und Posaune habe ich zwangsläufig mit natürlichen Schwingungsverhältnissen zu tun, das reibt sich oft genug an der Gleichstufigkeit.
Schwebungen unterschiedlicher Art kenne ich mehr als mir lieb ist.

Also doch eher auf zum Fretless. Da ist man nicht auf Vierteltöne hin limitiert.
 
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Also ein höchst interessantes Thema :)
Im ersten Moment hätte ich vielleicht ähnlich argumentiert... "Lern doch erstmal Dein Instrument richtig"
Dennoch - mich erinnert das auch etwas an die 70/80er Jahre. Ohne jetzt zu konkret werden zu wollen - trotzdem eine Frage:
Was bezweckst Du damit und wo möchtest Du letztendlich hin ? Die Frage kommt daher, dass man wirklich ein bischen in die Historie schauen sollte. Es gab/gibt die sogenannte westliche und die östliche Musik um einfach mal eine Begrifflichkeit zu prägen. Die orientalische Musik bildet dabei eine Art Schnittstelle Osten/Westen. Du hörst das an der Verwandschaft zwischen spanischer und orientalischer Musik (Volksmusik!)
Ich empfehle Dir das intensive Hören von indischer Musik (Ragas etc.). Dann eventuell ein paar westliche Musiker, die das aufgenommen haben (John MacLaughlin/Mahavishnu). Auch Gong (Der oben erwähnte Hansford Rowe). Und - ich liebte das damals - Embryo, besonders Embryos Reise.
Der Trick und die Herausforderung ist der musikalische Kontext. 4tel-Ton Musik ist Volksmusik! éstliche Volksmusik mit eigenem Harmonieempfinden das man sich zuerst erschliessen muss, wenn man die westlich geprägten Hörgewohnheiten erweitern will. Rockmusik ist eine andere Nummer. Es hat wie gesagt Hybride gegeben, besonders eben Embryo, die Rock (Jazz-Rock) gemacht haben und auf ihrer (Afghanistan, Indien) Reise mit den Einheimischen zusammen musiziert/improvisiert haben. Was dabei herauskam ist schwer zu definieren - aber Rock ist das nicht mehr. Man kann sicher alles machen - trotzdem ist es auch sinnvoll, immer die Frage zu stellen, wo will ich damit hin ? Das hat nichts mit festlegen sondern mit Basis zu tun.

Viel Spass auf Deinem Trip - ich hoffe Du findest auch ein paar Leute mit denen Du Dich so austauschen kannst.

Man findet über Embryo auch einiges im Web - meines Erachtens DIE Gruppe überhaupt wenn es um experimentale Musikformen geht. Wenn ich nicht irre, haben die auch Multimedia erfunden..... (man verstand darunter Malen, Musik, Lightshow, Tanz, Theater als Kollage bei einem Konzert)

Zu meiner Ueberraschung gibts die immer noch .... Wen es interessiert und wer diesen enharmonischen ethnischen chaotischen Krach ertragen kann (Achtung Sarkasmus!) kann sich hier informieren http://www.embryo.de/

:)
 
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