vintagestyle Strat: Schnarren in hohen Bünden

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smirk_mirkin
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Hallo,

ich fange gerade nach etwas Pause wieder an mal etwas E-Gitarre zu spielen und habe hier noch eine Fender Japan Strat von 1992, also zum Gitarrenbauer gebracht und die abgespielten Bünde abrichten und eine Gesamteinstellung machen lassen. Die Arbeit wurde gut erledigt, er sagte mir ganz schnarrfrei würde das ganze nicht werden. Hals ist in Ordnung. Sie hat eine recht große "Kurve" im Hals (also 7,25 Griffbrettradius) und kleine Vintagebünde.

Mein Problem ist jetzt, dass ich bei etwas stärkeren Anschlägen schon deutliches Schnarren in den Bünden jenseits des 12ers vernehmen kann, besonders bei den mittleren Saiten, aber auch bei E- und A-Saite. Und das bei einer Saitenlage von über 3mm am 12. Bund? Mein Gitbauer sagte mir das ist nunmal der "Preis" von Vintage, es sei eben ein schlechtes Instrument für einen Einsteiger. Ich könne zwar die Saiten weiter herunter legen, jedoch ist dann das Schnarren noch mehr gegeben und Bending wäre äußerst eingeschränkt. Ist diese (optisch hohe) Saitenlage normal und darf da trotzdem noch Schnarren auftreten?

Grüße Smirk
 
Eigenschaft
 
Hallo,
Welche Saiten? 9er, 10er, 11er?
 
Ich spiele auch hauptsächlich Gitarren mit diesem Griffbrett. Klar, es ist immer ein Kompromiss, den man eingeht. Total flach und schnarrfrei geht normalerweise nicht. Und was eine 20 Jahre alte Gitarre "darf", bestimmt sie im Zweifel selber ... Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten:

a) Dein Gitarrenbauer hat Recht, und er hat den besten Kompromiss für Dein Instrument gefunden.
b) Er war nachlässig und hat das nicht geschafft
c) er war richtig schlampig und hat die Bünde mies abgerichtet und behauptet nun, das muss so.

Was davon zutrifft, kann man natürlich aus der Ferne nicht beurteilen. Ich würde einfach versuchen, das Instrument selbst zu optimieren.

1) Halskrümmung überprüfen
2) wenn die ok ist, einfach mal probieren was passiert wenn Du die Saiten flacher legst. Vielleicht ist Dir ja flach wichtiger als schnarrfrei.
3) Wenn nicht, ich mache es meist so: Jede Saite individuell so hoch schrauben, dass sie für mich die ideale Klangentfaltung liefert. Danach, falls nötig, minimale Abweichungen an den Radius nach oben angleichen.

P.S. Ja, je dicker die Saiten, desto weniger schnarr-anfällig sollten sie auch sein ...
P.P.S Bevor man sich da eine Slidegitarre bastelt: Es gibt viele Strat-Spieler, für die stimmt es nicht, wenn es nicht schnarrt ... am Amp klingts sowieso meistens anders.
 
... Und das bei einer Saitenlage von über 3mm am 12. Bund? ...

Ist das von Bund zu Saite oder Griffbrett zu Saite gemessen?

Noch was: 1992 ist nicht vintage :) und dementsprechend sollte die Bespielbarkeit nach frischem Abrichten auch passen. -> Ausser die Bünde sind bereits zu abgenutzt und es wäre eher eine Neubundierung vonnöten gewesen? Kannst du mal Bilder schicken?
 
Hallo,
Welche Saiten? 9er, 10er, 11er?
Es sind 9er oder 10er.

Ich spiele auch hauptsächlich Gitarren mit diesem Griffbrett. Klar, es ist immer ein Kompromiss, den man eingeht. Total flach und schnarrfrei geht normalerweise nicht. Und was eine 20 Jahre alte Gitarre "darf", bestimmt sie im Zweifel selber ... Es gibt natürlich verschiedene Möglichkeiten:

a) Dein Gitarrenbauer hat Recht, und er hat den besten Kompromiss für Dein Instrument gefunden.
b) Er war nachlässig und hat das nicht geschafft
c) er war richtig schlampig und hat die Bünde mies abgerichtet und behauptet nun, das muss so.
...
1) Halskrümmung überprüfen
2) wenn die ok ist, einfach mal probieren was passiert wenn Du die Saiten flacher legst. Vielleicht ist Dir ja flach wichtiger als schnarrfrei.
3) Wenn nicht, ich mache es meist so: Jede Saite individuell so hoch schrauben, dass sie für mich die ideale Klangentfaltung liefert. Danach, falls nötig, minimale Abweichungen an den Radius nach oben angleichen.

P.P.S Bevor man sich da eine Slidegitarre bastelt: Es gibt viele Strat-Spieler, für die stimmt es nicht, wenn es nicht schnarrt ... am Amp klingts sowieso meistens anders.

Danke für deine Antwort!
Ich denke nicht dass er nachlässig war, denn (a) ist er ein ruhiger, sympathischer Typ der auch selbst Gitarren baut und (b) zeigt, erklärt und berät er einfach sachlich. Außerdem bietet er mir an wenn ich nicht zufrieden bin kostenfrei die Einstellungen zu verändern. Die Bünde sind meines Erachtens nach ordentlich (aber eben klein) und der Hals ist gerade.

Ist das von Bund zu Saite oder Griffbrett zu Saite gemessen?

Noch was: 1992 ist nicht vintage :) und dementsprechend sollte die Bespielbarkeit nach frischem Abrichten auch passen. -> Ausser die Bünde sind bereits zu abgenutzt und es wäre eher eine Neubundierung vonnöten gewesen? Kannst du mal Bilder schicken?
Ich habe grob vom Bund zur leeren E-Saite gemessen und es waren min. 3mm.
Ein detailliertes Bild habe ich nicht, nur das hier vor dem Abrichten:
http://s1120.beta.photobucket.com/user/gearontologist/media/IMG_6250.jpg.html
Das mit der Neubundierung ist natürlich eine Möglichkeit, aber ich glaube eher nicht dass es an den Bünden liegt, ich meine es kann ja nicht sein dass ne Gitarre nur klingt wenn alles perfekt verrundet ist, dann müsste man ja auch wöchentlich nachfeilen.


Jetzt wurde hier gesagt Sie solle schon gut bespielbar sein. Aber was heißt denn gut bespielbar? o_O
Vllt ist diese Saitenlage für eine 7,25er Strat mit schmalen Bünden ja gut bespielbar? Ich habe keine Ahnung, finde das noch ok.
Vllt ist das Schnarren auch total ok, ich würde sagen es ist jetzt so eingestellt, dass man das gerade nicht mehr am Verstärker hört wenn mans nicht übertreibt. Aber dieses "so gerade noch" bei beiden Sachen lässt mich halt stutzig werden ob das normal ist.
Wenn ich mal meinem Gitarrenbauer glauben schenke und das gehört sich so und liegt nicht an technischen Mängeln irgend einer Weise, dann muss ich mich jetzt wohl entscheiden ob ich mich entweder an diese Strat (mit zugegeben Charakter im Sound gegenüber einer aktuellen Standard) gewöhnen will oder die Gitarre versetze und mir ne neue, modern gehaltenere kaufe mit der ich dann uneingeschränkter bin. Ich bin halt gerade erst am Anfang und noch nicht so auf eine Spielweise festgelegt, aber will jetzt auch keinen Speedmetal oder sowas spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch einmal, wie schon in einem anderen Thread: Der Griffbrettradius hat NICHTS mit der schlechten Saitenlage zu tun!! Auch eine alte Vintage Strat mit 7,25er Radius sollte sich gut einstellen lassen. 3mm sind definitiv viel zu hoch. 1,6mm über dem 12. Bund ist Standard! Auch wenn der Kollege symphatisch ist, bezweifele ich die richtige Arbeit... Wenn der Hals nicht vertwistet oder in die falsche Richtung verzogen ist, kann er besser eingestellt werden. Habe Dir Bilder angehängt, wie Du die Einstellung kontrollieren kannst. Und eine Fehlersuche:

Ich glaube nicht, das dein Hals Schrott ist. Meistens stimmt die Einstellung nicht. Deswegen habe ich Dir Bilder gemacht und angehängt: Bei dem ersten Bild siehst Du, wie die Saitenhöhe, (Saitenlage) gemessen wird. Mit einer Ventilmesslehre, die in jedem Autoteile Geschäft zu bekommen ist. Über dem 12. Bund sollen es ca. 1,6mm bei der dicken E, und 1,3mm bei der dünnen E-Saite sein.
Das nächste Bild zeigt wie tief die Saitenkerben gesägt werden sollen: So das zwischen Saite und 1. Bund gerade noch Papier passt.
Dann wie die Halsbiegung "gemessen" wird: Am 1. Bund und am 20. Bund drücken, und mit dem gestreckten Zeigefinger auf die Saiten tippen, meist beim 7. Bund. Die Saiten dürfen NICHT aufliegen, aber es soll auch kein Spalt von mehr als 1mm sein! Höchstens...
Wichtig ist besonders, wie auf dem letzten Bild zu sehen ist, mit einem absolut geraden Lineal, in diesem Fall eine Abziehklinge, zu kontrollieren, ob alle Bünde gleichtief gesetzt sind. Wenn Du es so machst, Bund für Bund, und zwischen allen Saiten, dann merkst Du, wenn ein Bund zu hoch steht: Das Lineal "kippelt" dann! Und von der Seite kann man dann sehen, welcher Bund das ist. DER muß dann nachgedrückt werden. Wenn das alles in Ordnung ist, darfst Du keine Probleme haben.
 

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Noch einmal, wie schon in einem anderen Thread... Über dem 12. Bund sollen es ca. 1,6mm bei der dicken E, und 1,3mm bei der dünnen E-Saite sein.

Na, dann bin ich (aus dem anderen Thread) ja "beruhigt": 3,2mm dicke und 2,1mm dünne E-Saite über dem 12. Bund bei einer Halskrümmung von 0,5mm. MIT Schnarren / Scheppern. 010er Daddarios. Ich habe also ein gutes Gewissen, meine Strat in die Hände eines Kundigen zu begeben. :)

Gruß Michael
 
Wobei man bei 1.6 - 1.3 mm nicht von Standard sprechen sollte...
Das sind Optimalwerte und solch eine Einstellung ist ganz sicher auch sehr empfindlich auf die Anschlagstärke. Schnarrfrei ist da garantiert nichts lange (Da kann die Gitarre noch so schön abgerichtet sein. Oder streichelt ihr die Saiten nur?) und in der Praxis ist man im Allgemeinen mit ca. 1.8-2.4 mm (tiefe E-Saite) ganz gut bedient.

Ausser man spielt hauptsächlich verzerrt- da ist meist auch das Schnarren wurst.
Und bei Humbucker-Gitarren hört man generell auch im Cleanbetrieb weniger davon- so zumindest mein subjektiver Eindruck.

Gruss
 
Wobei man bei 1.6 - 1.3 mm nicht von Standard sprechen sollte...
Das sind Optimalwerte und solch eine Einstellung ist ganz sicher auch sehr empfindlich auf die Anschlagstärke. Schnarrfrei ist da garantiert nichts lange (Da kann die Gitarre noch so schön abgerichtet sein. Oder streichelt ihr die Saiten nur?) und in der Praxis ist man im Allgemeinen mit ca. 1.8-2.4 mm (tiefe E-Saite) ganz gut bedient.

Ausser man spielt hauptsächlich verzerrt- da ist meist auch das Schnarren wurst.
Und bei Humbucker-Gitarren hört man generell auch im Cleanbetrieb weniger davon- so zumindest mein subjektiver Eindruck.

Gruss

Dann habe ich das bei vielen hundert Gitarren wohl falsch gemacht?? Ich habe doch geschrieben: Wenn der Hals in Ordnung ist und richtig eingestellt ist - dann geht das ohne Probleme. Bei kürzeren Mensuren so wie so! Schnarren kommt nicht von der tiefen Einstellung, sondern falscher Einstellung. Und eine dicke Saite ohne Bund drücken schlägt auch nur einmal oder zweimal kurz auf die Bünde - nach ca. einer Sekunde - wenn die Schwingungsrichtung sich nach oben und unten ändert, denn diese dreht sich.
Ich habe übrigens so gut wie noch nie verzerrt gespielt (gab es nicht für meine Musikrichtung)- und so auch die Instrumente eingestellt und probiert...

- - - Aktualisiert - - -

Nachtrag: Sehr viele meiner Kunden möchten es noch flacher - müssen sich dann aber erklären lassen, das man die Physik nicht überlisten kann.
 
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Danke für die nette Hilfe, das werde ich morgen ausprobieren! :)
 
Also ich möchte schon eine flachere Saitenlage haben. Zwar ist mir die Strat dafür bekannt dass sie - wie ich auch in meiner Sig stets schreibe - kratztbeisstknurrtfaucht, und das höre ich gerne und hier ist Scheppern fast Wurscht. Aber gerade der reine Cleansound soll für mich schepperfrei UND mit flacher Saitenlage sein. Diese meine Strat geht zum Gitarrenbauer, der sie mir begutachten und wenn möglich justieren und/oder neu bundieren soll. Punktum. :)

CU MM
 

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