Vom Veranstalter veräppelt worden?

  • Ersteller Bowhunter
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Warum erwarten Musiker Getränke und meist auch Verpflegung? Wieso soll das so sein? Nur Tradition? Falls ja, was war der ursprüngliche Grund dafür?

Bring mal Fremdgetränke mit in die Location, das mag auch kein Wirt.
 
Hm, stimmt, hört sich logisch an, auf das Argument bin ich nicht gekommen.
Wobei sich das dann vielleicht verselbstständigt haben muss:

Klar, bei Kneipen ist das irgendwie logisch und nachvollziehbar, aber ich sehe es nicht als Pflicht des Veranstalters an.
 
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--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das bezog sich übrigens auf Getränke, und wenns angemessen ist, beispielsweise wegen des Wetters.
Aber Handwerker auch noch zu Verköstigen ist hier extremst ungewöhnlich, vor allem würde das auch sehr schnell sehr aufwändig werden. Jedenfalls habe ich das noch nie erlebt.

Ist ja aber auch eigentlich egal weils eben etwas komplett anderes ist als die Frage zum Thread.
Hier nennt man das Anstand, von extrem ungewöhnlich ist das weit entfernt. Aber, wie ich schon schrieb, wohne ich auf dem Land, da ist ja alles ne Ecke persönlicher, als in der Stadt. Angefangen mit dem Beispiel hast im Endeffekt du, und ehrlich gesagt zum TE: ohne Getränke? Vielleicht noch ohne Gage, oder am besten soll die Band noch was bezahlen, damit sie spielen darf..... Was eh klar sein sollte: Was abgemacht ist, gilt. Fertig, da gibt's garkeine Diskussionen mehr. Wenn der Veranstalter und die Band vereinbaren, dass sie eine Unterkunft bekommen, hat das auch so zu laufen, Ende.
 
Bring mal Fremdgetränke mit in die Location, das mag auch kein Wirt.
Aber ich bin ja als Musiker kein Gast, ich bin Teil der Kneipe in dem Moment. Als ich am Theater gearbeitet habe wurde auch kein Essen oder Getränk kostenlos angeboten.

Bekannter hat mal erlebt wie eine Löwenzahn Folge gedreht wurde, da gab es wohl ziemlich gute Versorgung. Aber die drehen auch gerne mal 10-12 Stunden...
 
Eine Bedienung kriegt beim Wirt normalerweise auch Trinken UND 1x Essen am Abend. Dafür hab ich im Nachtleben lange genug gearbeitet.

Der Theatervergleich hinkt auch etwas, da wäre es sehr aufwendig, Catering bereitzustellen. Aber eine Kneipe oder eine Wirtschaft bricht sich keinen Zacken aus der Krone, schnel ein paar Gerichte mitzumachen oder ein paar Getränke auszugeben
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier empfielt es sich solche Dinge vorher mit dem Wirt auszumachen und wenn man die Bedingungen nicht aktzeptieren will, einfach nicht zu spielen.
Ich habe die Erfahrung gemacht dass auch wenn nur eine gewisse Anzahl an Freigetränken ausgemacht ist, der Wirt meistens die Zeche übernimmt, wenn man sich an "einfache" Getränke gehalten hat.
 
Ich bin mal auf nem Konzert wo wir gespielt haben vom Veranstalter angemacht worden, weil ich als Fahrer meinen Mate getrunken habe. Das Tolle, es gab sonst nur Bier zu kaufen... Zumindests im Metalbereich ist es aber eigentlich normal, dass die Bands ne gewisse Menge an Getränken, teilweise auch was zu futtern bekommen. Samstag hat jeder von uns 3 Getränkegutscheine bekommen.
 
Der Beitrag ist zwar schon alt, aber bevor ich jetzt was neues erstelle noch eine Erfahrung aus dem letzten Jahr:
Gespielt mit einem Akustik-Duo:
- Stadtfest:
Wir bekamen "Wertmarken". Stand nicht Künstler/Musik oder ähnliches drauf nur "Wertmarken". Damit könnten wir uns lt.Veranstalter/Ansprechpartner auf dem kompletten Fest versorgen.
Als ich bei einem (leicht "exklusiveren", wenn man es überhaupt so nennen darf) Bratwurststand bestellt habe und meine Marke abgegeben habe, kuckt mich die Dame erstmal schief an: "was soll das denn sein?" Ja hat sie tatsächlich gesagt. Daraufhin ich: "ich bin von der Musik"... Sie unglaeubig:"von der Musik? Ahja..." und fragt die Kollegin lautstark, sodass es die ganze Schlange hört: "Rita, nehmen wir (langsam und noch lauter betont) E S S E N S M A R K E N an?" Wisst ihr, ich stehe da unten, die über mir und komme mir vor wie der letzte Sozialschmarotzer obwohl ich nur einlösen möchte, was mir der Veranstalter gegeben hat. Anschließend bekam ich meine Bestellung nochmal mit dem Nachsatz, sodass es wieder die komplette Schlange hoert: " normal nehmen wir hier halt nur Geld". Tja, schlechte Kommunikation zwischen Veranstalter u.seinen Staenden aber hatte irgendwas demuetigendes. Seither esse ich meist vorher Zuhause 😜
 
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Also hier im Süden von Hamburg haben gestern zwei Kulturkneipen Insolvenz angemeldet. Ich hab da vor einem dreiviertel Jahr Mal für umsonst gespielt, um den Hut der Kneipe zu spenden. Ich hab gutes Essen und Getränke bekommen, aber es hat nichts genützt :(
 
- Stadtfest:
Wir bekamen "Wertmarken". Stand nicht Künstler/Musik oder ähnliches drauf nur "Wertmarken".
Das habe ich auch schon so erlebt. Die “Helden“ dabei waren aber die Leute von Gewerbeverein/Stadtmarketing. Die Standbesitzer bei denen wir was essen wollte, haben uns dann gesteckt, dass sie schon über mehrere Jahre immer auf den Auslagen für die Bandverpflegung sitzen geblieben sind, weil sich niemand für deren Abrechnung zuständig fühlte, oder das nicht anerkannt wurde.

Es geht aber insgesamt den Berg runter mit Gagen. Man kann heute froh sein, mit 6 Leuten, die ihre eigene PA mitbringen, 600€ für 3-4h Covermusik zu bekommen. Essen und Getränke sind meist kein Problem, aber das kosten einen Wirt auch vergleichsweise wenig.
 
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Es geht aber insgesamt den Berg runter mit Gagen. Man kann heute froh sein, mit 6 Leuten, die ihre eigene PA mitbringen, 600€ für 3-4h Covermusik zu bekommen.
Das bedingt sich aber auch gegenseitig. Ich höre immer wieder von Bands, die jeden Auftritt, und sei er noch so mies bezahlt, zusagen, selbst wenn sie am Ende (vorhersehbar) draufzahlen. Veranstalter wissen halt inzwischen, dass durchschnittliche Freizeitbands selten Nein sagen, selbst wenn sie für lau spielen sollen. Meist sind Amateurbands ja wirtschaftlich deutlich besser aufgestellt als viele Profis (Musik zum Spaß machen muss man sich schließlich leisten können), da gehören "Aufwendungen für Konzerte" anscheinend zum Hobby dazu. In die Röhre schauen die, die davon irgendwie leben müssen.
 
Ich kenne das aus Japan so das man als kleine Band in Musik-Lokations eigentlich immer auf eigenes Risiko spielt - also einen Anteil der Karten selbst verticken muss. Dafür ist es leicht Auftritte zu bekommen.
 
Meist sind Amateurbands ja wirtschaftlich deutlich besser aufgestellt als viele Profis (Musik zum Spaß machen muss man sich schließlich leisten können), da gehören "Aufwendungen für Konzerte" anscheinend zum Hobby dazu. In die Röhre schauen die, die davon irgendwie leben müssen.
Naja, da muss man aber fairer Weise auch sagen, das da in der Regel zwischen dem Profi Lager der Cover/Party Bands und und den Hobby Kapellen, schon oft ein merklicher Qualitätsunterschied besteht. Leute, die das jede Woche machen (müssen) haben da eine ganz andere Erfahrung und anderes Auftreten/Zusammenspiel, als Bands, die es sich halt auch „leisten“ wollen/können, 5 mal im Jahr einen Gig zu haben. Erstere spielen bei den großen Events am Samstag Abend für 3k€ und letztere bei kleinen Verunstaltungen für 300€ um 15:00 Uhr… Qualität ist da auch ein Parameter und es gibt IMO immer noch ein Markt für „Profis", wo auch entsprechend gezahlt wird. Zumindest gibt es hier in der Regionen Bands, deren Mitglieder das Hauptberuflich machen (können). Da braucht man aber auch entsprechend Zeit, Qualifikation und Marketing, um an diese Gig zu kommen.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass 300 oder 400€ für ein Biergartengig eine Frechheit sind, wenn der Veranstalter dadurch deutlich mehr Umsatz macht sich und sich den lieber komplett in die eigene Tasche steckt, weil die Bands sich da ja drauf einlassen. Bezahlung sollte der Leistung angemessen sein und eine Band, die ihren Job da angemessen erledigt, mit einem Stundenlohn von 10€ abzuspeisen, sollte man nicht machen.
 
DirkS
  • Gelöscht von DirkS
  • Grund: Da bin ich selbst in den OT abgedriftet^^
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass 300 oder 400€ für ein Biergartengig eine Frechheit sind, wenn der Veranstalter dadurch deutlich mehr Umsatz macht sich und sich den lieber komplett in die eigene Tasche steckt, weil die Bands sich da ja drauf einlassen.
Natürlich. Aber so lange sich immer jemand findet, der sich drauf einlässt, muss der Vorwurf an beide Seiten gehen. Wenn's einfach keine Band mehr gäbe, die zu solchen Konditionen spielt, wäre bald Schluss mit dem Dumping.
 
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Die Qualitätsunterschiede sind vermutlich bei dem Vergleich Profi/ Hobby schon vorhanden. Nur frag ich mich, ob es wirklich das ist, was dem Veranstalter wichtig ist. Kurzes Beispiel: neulich in einer Kneipe, knapp 100 Leute im Laden. "Band" war quasi ein Alleinunterhalter, Gitarre und Gesang mit Laptop. Der Sound war hervorragend, digital und angenehm. Er war ok. Mehr aber auch nicht. Aber, der Laden war nunmal voll und den Leuten schien es völlig egal zu sein, dass "sweet child of mine" mehr angedeutet als richtig gespielt wurde. Sein Hut war auch voll. Im übrigen hat er viele der Leute auch gleich selbst mitgebracht. Sowas gefällt Veranstaltern natürlich auch. Wenig Aufwand - hoher Ertrag.
Was ist also die Quintessenz?
Der Wirt hatte einen guten Abend, die Leute hatten einen (die Musikerpolizei konnte sich abarbeiten) und der Herr war mit Sicherheit auch zufrieden. Warum sollte also ein Veranstalter mehr investieren als nötig?
Ich teile auch nicht die Ansicht, dass ein Boykott gegen kleine Gagen was ändern würde. Der Wunsch nach Live Musik wird immer geringer. Innerstädtisch ist es zumeist mehr lästig, weil sich sowieso Anwohner beschweren.
Folge wäre nur, dass selbst die letzten Auftrittsmöglichkeiten weniger werden würden. Dann gibt es vielleicht noch "Musiknächte", Stadtfeste oder selbst organisierte Festivals.
Musik hat einfach gesellschaftlich derzeit keinen Wert mehr. Durch Streaming, Corona und vielleicht dem generellen Zeitgeist. Das spiegelt sich dann natürlich in den Gagenkonzepten wieder.
Trotzdem muss man sich natürlich nicht alles bieten lassen. Allerdings wird hier jeder seine individuelle Schmerzgrenze selbst definieren.
 
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Die Qualitätsunterschiede sind vermutlich bei dem Vergleich Profi/ Hobby schon vorhanden. Nur frag ich mich, ob es wirklich das ist, was dem Veranstalter wichtig ist.
Es gibt halt nicht den Veranstalter. Es gibt IMO einen Markt für Kneipen, Geburtstag, Stadtfest Nebenzeit/-Bühne,…, für bis zu ca. 150 Leuten und für Mainstages, Galas, große Festzelte,… , wo deutlich mehr Publikum anwesend ist und wo Stimmung und Party „Pflicht“ ist.
Es gibt Veranstalter denen die Qualität da nicht so wichtig ist, weil sie es sich entweder nicht leisten können oder wollen, oder aber die Musik eh nur „Bei-Programm“ ist.
Bei andere Veranstaltungen, ist es wiederum essenziell, dass die Band den Abend rockt und da greifen die Verantwortlichen (wenn sie ihren Job gut machen) auch tiefer in die Tasche .
 
Da gebe ich dir absolut Recht. Wobei das Genre "Festzelt" natürlich nochmal eine andere Liga darstellt. Da wird definitiv mit am meisten Geld verdient, reine Amateure können da aber wohl auch nicht bestehen.
 
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Ja, die Qualität ist vielen Veranstaltern egal, bzw. nicht immer so bewusst. Dort ist halt Live-Musik gleich Live-Musik. Ich denke mittlerweile sind Fix-Gagen, bei denen mehr als 100 € pro Person rumkommt, schon die besseren (grad bei Akustik-Duos natürlich etwas einfacher zu erreichen als bei kompletten Bands). Hut ist erst recht seit Corona, (leider) das Stichwort schlechthin. Ich hab hier alles schon gesehen. Auch dass Kneipen, die noch eine (sehr) kleine Festgage bezahlen, plötzlich Eintritt verlangen, diesen aber selbst einstecken und zusätzlich mit dem Hut rumgehen. D.h. für den Besucher sieht es aus, als bekäme die Band den Eintritt und sammelt auch noch zusätzlich mit Hut. Dass die Gage mickrig ist und der Eintritt der Veranstalter einsackt, kriegt niemand mit.
Was mich aber mehr stört sind die ganzen DJs. Die können alleine locker mal 800€ + verlangen. Jede noch so durchnittliche 0815-Coverband hat mehr künstlerische und kreative Elemente als ein DJ. Ja, wenn man gut ist, muss man auch aufs Publikum reagieren, aber es bleibt dennoch beim Beherrschen des DJ-Programms/Equipments und der eigenen Song-Datenbank. Ein handwerkliches Können/Kreativität sonstwas ist darüberhinaus nicht nötig.
 
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Einspruch, euer Ehren!
Mag solche einfachen Tonkonservenwiedergabedienstleister geben. Ich hab aber in den Steinbergen etliche Leute 'kennen gelernt', die ihre tracks komplett selbst basteln, und teilweise mehrmals im Jahr 8" veröffentlichen.
Also nicht ganz so pauschal, bitte. :prost:
 
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Der Oberhammer vor kurzem ... unsere Band hat einen Auftritt in einer Kneipe um 300€ per Handschalg vereinbart. Weil die Kneipe nicht so groß war, haben wir einer Bekannten gesagt, wenn sie zum Gig kommen möchte, sollte sie sich einen Platz reservieren lassen. Einige Tage vor dem Gig rief sie dann bei mir an, warum wir unseren Gig abgesagt hätten. Wir hatten unseren Gig aber nicht abgesagt. Die Nachfrage beim Kneipenwirt ergab dann, dass der überhaupt keine Erlaubnis für LIvemusik hätte. Er hätte uns aber nicht erreicht, sonst hätte er uns informiert. Wenigsten erhielten wir 100€ als Ausfallentschädigung. Einige Zeit später haben wir dann erfahren, dass an unserem Termin eine andere Band in der Kneipe gespielt hat.

@Pfeife
Aus mehrfacher eigener Erfahrung weiß ich, dass Tonkonservendienstleister bei Hochzeiten hier in der Gegend überwiegend nur MP3 vom Laptop laufen lassen, ohne dabei groß das Publikum durch zusätzliche Ansagen oder Conference mitzunehmen. So etwas kostet dann zwischen 1000€ und 1500€. Da kommst Du dir dann als Band verarscht vor, wenn Du gegen Hut oder MInimalgage spielen sollst.
 
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