Von Vandenschreck zu Vandenberg - hoffe ich

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Ahoi,

wie manche von euch schon mitbekommen haben, bin ich nun stolzer Besitzer einer US Peavey Vandenberg, die unter einem ihrer Vorbesitzer stark gelitten hat. Mein Vorsatz (für das kommende Jahr) ist nun, die Gitarre wieder in den Urzustand zurück zu bauen, aber das wird ein langer langer harter Weg, sofern ich das Projekt jemals schaffe. Ansonsten lasse ich einen passenden Body fräsen, aber zur Not habe ich auch einen Gitarrenbauer am Start, der mir schon Hilfe angeboten hat, falls ich nicht mehr zurecht komme.

Was wurde gemacht? Nun, man hat das Tremolofach geschlossen und den Bereich zugespachtelt. Gleiches gilt für den Bereich, in dem früher einmal der Singlecoil sein zuhause hatte. Anschließend wurde die Gitarre neu lackiert, was mehr schlecht als Recht gemacht wurde. Selten so ein schlechtes Lackfinish erlebt, furchtbar... Original war die Gitarre wohl mal rot, jetzt ist sie weiß, aber eigentlich sollte sie Kawasaki-grün werden.
Des Weiteren hat man hier und da neue Löcher gebohrt, die nun geschlossen werden müssen. Dafür darf man ja andere wiedereröffnen...
Danach machte man sich an die Abschirmung des E-Fachs, die man mit recht dicker Alufolie ausgelegt hat. Damit diese auch hält, wurde sie einfach ins Holz getackert. Saubere Arbeit!

Statt des Tremolos hat man eine Ibanez Gibraltar Bridge in Cosmo Black eingesetzt. Das Holz, in der die Bolzen untergebracht wurden, hat der Belastung aber nicht wirklich standgehalten.

Beim Hals wurde zum Glück nichts zerstört, die Bünde wollen aber trotzdem mal poliert werden, das Griffbrett muss auch mal gereinigt werden, aber das war es. Gut, der Lack der Halsrückseite hat ein paar Kratzer, aber das sind in meinen Augen normale Gebrauchsspuren. Keine Ahnung ob ich mich darum kümmern werde, der Rest ist schlimmer.

Genug Blabla, hier mal der aktuelle Zustand

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Eigenschaft
 
Oha. Die Gitarre sieht ja echt schlimm aus. Womit wurde die lackiert? Stinknormale Wandfarbe? So eine schlechte Lackierung hab ich auch noch nicht gesehen. Und ein zugespachteltes Tremolofach ist ja auch mal "interessant".
Da hast du dir echt was vorgenommen!
Aber ich hoff mal für dich, dass du das hinkriegst und dich nächstes Jahr über ne neue, hoffentlich gut klingende und auf jeden Fall besser aussehende Gitarre freuen kannst!
Also dann, viel Erfolg! :)
 
Aua!

Ich leide mit dir! Viel Glück für das Projekt.

Womit wurde oben das Tremolo denn zu gemacht? Auch mit Spacktel? Ich frage, weil das an der Brücke echt schlimm aussieht. Daher vermute ich den Spachtel oder weichestes Baukiefer.

Ich würde allerdings aufgrund der vielen Arbeit fast sagen: Schmeiß den Body weg und fräs dir einen Neuen! Lackieren musst du eh neu und so sparst du dir das elende Auskratzen und Lack entfernen. Der Hals ist ja nur an der Kopfplatte vorbelastet.

Gruß,
Etna
 
Den Body neu zu machen dürfte sicherlich von der Zeit her praktischer sein, v.a. weil ich nicht weiß, was mich da noch so unter dem Lack erwartet. Ich tippe auf billigstes Holz, was da verwendet wurde, um das Tremolo zu schließen. Weiß auch garnicht ob ich das rausbekomm...
Der Hals ist nicht nur an der Kopfplatte vorbelastet. Auch am Halsfuss bzw der Halstasche am Body hat man herum"gebastelt", wobei das nicht schlimm ist. Allerdings wüsste ich gern warum und was man da gemacht hat. Bilder folgen noch, geht gerade nicht, da die Batterien meiner Cam gerade geladen werden müssen -.-
 
Jesus, Maria und Josef :eek: na dann haste Dir was vorgenommen! Die sieht ja richtig schlimm aus... Da hat jemand wohl mehr als ein paar schlechte Ideen gehabt :ugly: Also an Deiner Stellle würde ich diesen Body nicht aufarbeiten, da ist wohl einfacher einen neuen Body zu schnitzen, dafür stehe ich gerne mit Rat und Tat zur Verfügung :D
 
Hallo Nachbar :D

Ja, nachdem ich ein bisschen weiter gearbeitet habe, sieht es wohl ganz danach aus, als wäre es sinnvoller, "einfach" einen neuen Korpus zu bauen.
Hab mitlerweile ein Teil der Spachtelmasse weg bekommen und das Tremolo-Fach freigelegt. Die Spachtelmasse, von mir "liebevoll" Keksteig genannt, bröselt ziemlich einfach weg, sofern das Zeug nicht ganz durchgetrocknet ist, was im Trem-Fach der Fall war. Da hatte es wohl jmd eilig.. Nichtsdestotrotz ist es eine Scheißarbeit und ich weiß nicht, was unter dem Lack noch so alles zum Vorschein kommt. Ausserdem will ich das Holz nicht unnötig beschädigen, was mir im Moment ziemlich unmöglich erscheint, schließlich muss ich die ganze Spachtelmasse ja entfernen. Würde den Übeltäter den Body am liebsten so lange um die Ohren hauen, bis das wieder ok ist. Selten soviel Mist auf einem Haufen gesehen...

Hier mal die letzten Bilder

Was ich bisher aus dem Body rausgeholt habe:
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Das freigelegte Tremolofach

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Hier erkennt man Beschädigungen im Holz...

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Spachtelmasse wohin das Auge reicht

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Die Fräsung in der ursprünglich das Kahler-Tremolo saß. Die Spachtelmasse hier ist ziemlich fest und sie so zu entfernen, das das Holz nichts abbekommt, ein Ding der Unmöglichkeit :/

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Ich hab keine Ahnung was da passiert ist. Sieht aus als hätte jmd seine Fähigkeiten als Nagetier ausgetestet. Ich glaube nicht, das der Hals Peavey so verlassen hat...

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Die Halstasche mit einer seltsamen Kreisfräsung und einem einstellbaren Shim

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Auch die SC-Fräsung ist mit "Keksteig" gefüllt... Heureka...

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Eine Menge Arbeit, ob sie sich lohnt, keine Ahnung. Aktuell muss ich zugeben, ein bisschen frustriert zu sein. Will nun den Body abschleifen, um zu schauen, was da noch alles zu tun ist, bevor ich entscheide, ob neuer Body oder nicht. Aktuell steht es aber 90:10 für einen neuen Body -.-
 
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Schlimm, schlimm... wie kann man so viel Spachtelmasse drauf schmieren :eek: ? So was habe ich bisher auch noch nicht gesehen...
 
das sind ja Unmengen an Spachtelmasse...:eek:
 
Kommt die von Austin.Powers ? *duckundweg*

Spass beiseite, du kannst froh sein, das DIESE Spachtelmasse darin ist.
Hierbei handelt es sich um eine 2K Masse aus dem KFZ Bereich.
Das Zeug ist Nitro(verdünnung)anfällig ohne Ende, vorallem, wenn sie nie ganz ausgehärtet ist(das ist eigentlich ein Zeichen, für zu wenig/zu viel Härter im Gemisch).
Ansonsten, Aceton im Baumarkt deiner Wahl kaufen und ab dafür, nebenbei ist der (PU)Lack auch gleich weg.

Hier siehst du übrigends erfolgreich, warum ich NIE Spachtelmasse verwende, das Zeug schwindet immer in Hölzern.
Wo wir schon beim Thema "Holz" sind, dein Tremolofachfüllstück ist gemeine Fichte, das Zeug kann keine Bridge halten, da es schlicht zu weich ist.


Meine Methode in so einem Fall (ich hatte schon sehr viel schlimmeres auf dem Tisch liegen):
1. ab in den Baumarkt;
Aceton und Nitroverdünner kaufen.
2. damit den Mist aus der Axt hohlen.
3. sobald du an dem Rot angekommen bist, entscheiden, ob du entlackst (wenn, nimm gleich Abbeizer, geht schneller als zu schleiffen-ATEMSCHUTZ ist hier aber Pflicht), oder nicht.
4. freuen, das du dir einen haufen Arbeit gespart hast, weil der Vorbesitzer diese Scheisse benutzt hat.
 
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Ja, das war auch mein 1. Gedanke :D

Ok, gut zu wissen das man das Zeug so schnell lösen kann. Mit Verdünnung und Aceton zu arbeiten wäre ne Möglichkeit, wenn das funktioniert. Hab mal angefangen zu schleifen. Echt krank. Der Body sieht nach einem schönen Stück Esche aus, an einem Stück. Sowas so zu versauen....

Ich mag damit auch nicht arbeiten, wobei ich das Zeug bei meinem ersten Umbau auch verwendet habe, da war es aber nur ein kleines Stück, mitten auf dem Body, auf der Rückseite. Da war es kein Problem und konnte auch gut aushärten. Aber an den Kanten und den wichtigen Stellen würde ich es auch nicht verwenden wollen....
Sagen wir so, wenn der Vorbesitzer es wirklich in die Fichte gepackt hätte, hätte es vermutlich gehalten, aber es kommt besser: Er hat einfach seitlich in die Tremfräsung die Bolzen ins Holz gemacht, aber nur so, das der Bolzen MAXIMAL an 30 Prozent Kontakt zum Holz hatte. Der Rest wurde einfach nur mit der Masse gefüllt und unter diese Masse hat er dann das Stück Holz "geklemmt". Da hätte er genauso gut Kaugummi reinkleben können.

Aber danke für deine Tipps, ich werd es einfach mal mit Aceton probieren. Wäre natürlich super, wenn es sich davon lösen lässt. Was den Lack betrifft: Das Top ist nicht grundiert, es wurde einfach nur weiß "angepinselt". Mal sehen wie die Rückseite und die Ränder aussehen.

Hmm, ich bin eigentlich nicht so der Fan von der chemischen Keule "Abbeizer". Ich werde erst einmal schauen wie das unter dem Lack dann so aussieht :)
 
Ich habe mit der Masse in der Arbeit täglich zu tun und bin froh, wenn die Lehrbeutel die Härtermenge nicht beachten.
Dann kann ich mein Werkzeug wenigstens reinigen und muss mir kein neues bestellen lassen...

Ach, Abbeizer ist nicht so schlimm, macht die Nebenhöhlen frei, sorgt für gaaaanz weiche Hände und lustige bunte Farben im Kopf ;)
Daher, damit nur mit Athemmaske und richtigen Handschuhen arbeiten.

Ich entlacke Gitarren entweder damit oder per Heissluftfön, wenn PU-Lack am Werke war (dann bringt selbst der in Ö. zulässige Abbeizer nicht viel und der ist nochmal ne Nummer derber).
Da ich vor einiger Zeit die Cyan Custom von meinem Bruder in den Fingern hatte (einer der sehr vielen Besitzer hat da eine >2mm PU Schicht aufgetragen) bin ich da nicht mehr so zimperlich.
Die Scheisse hat meine Ziehklingen, Stemmeisen und meine Japansäge stumpf bekommen, ebenso einen Fräser meiner Oberfräse...von den ganzen Schleifpads ganz zu schweigen
 
Sagt mal...

Wollte der Kerl mit einer Schraube den Halsneigungswinkel einstellbar machen und mit der Spachtelmasse eine Deckenwölbung anbringen? Ich dachte da nur gerade daran, dass im Halsfuß eine Metallplatte eingeklebt wurde und in der Halstasche eine Einschlagmutter steckt.

Jedenfalls vielen Dank für diese Bilderflut an "Genialität"! Ich wusste gerade nicht ob ich lachend auf dem Boden liegen soll oder doch in Tränen ausbrechen mag.

Gruß,
Etna
 
Soweit ich weiß ist die Metallplatte und auch die Einschlagmutter "standard". Soll wohl ein einstellbarer Shim sein, was auch andere Gitarrenlabels mit unter verbaut hatten, wie z.b. Hohner.
Ich hab mitlerweile einige Teile des Tops freigelegt und es sieht eigentlich garnicht schlecht aus. Deshalb wundere ich mich noch mehr über diesen Bastelterror...

@Bassassasin:
Mein 1. Umbau, der übrigens immer noch nicht fertig ist, war eine Marathon Strat mit dickem Lackpanzer, typisch für Linde-Bodies. Den hab ich in 30stündiger Fitzel-Hand-Arbeit (weil keine elektrische Schleifmaschine) abgeschliffen. Scheißarbeit und das Lindenholz ist auch so undankbar. Braucht man bloss anhauchen und schon ist wieder ne neue Macke drin

Ich werde mir die Tage noch mehr Schleifpapier holen und dann geht es weiter :)
 
Linde ist echt schlimm, ich seh es bei meiner LP.
Ohne eine Epoxischicht als Schutz ist die sofort zerkratzt.

Ich schleiffe in der Arbeit schon genug, daher mache ich sowas nurnoch entweder Maschinell, oder Chemisch
 
Maschinell soll das in Zukunft auch erfolgen. Schadet sicherlich nicht, auch für die Zukunft nicht.
Und ja, Linde ist furchtbar. Ist zwar leichter zu bearbeiten, aber das birgt halt auch Probleme. Dann lieber festeres Holz, das man auch nur mit einer Ölschicht präsentieren kann
 
Bei der Vandenberg lohnt sich der Aufwand, glaub mir ;)

Bei meiner Charvel hab ich den PU Lack mittels Schleifmaschine runtergeballert. Anschließend einfach ordentlich Spachtel draufgewichst und eine mehr oder weniger plane Fläche hingeschliffen. dann Füller und dann Farbe. sieht schön abgefuckt aus :D

Bei meiner Hohner bin ich auch grad am überlegen, das Tremfach zuzuknallen, weil das originaltrem mist ist und ein anderes nicht wirklich draufpasst . . . .
 
Ja, denk ich auch, ansonsten würde ich es vermutlich auch nicht machen :)

Was hat deine Hohner denn für ein Tremolo? So ein Steinberger KBS oder doch was anderes?
 
also dass die Spachtelmasse ein grober Kunstfehler war, steht fest. Im Bereich des Tremolos kann ich Epoxydharz zum versetzen und Füllen bereits vorhandener Löcher empfehlen. Da hat man Zeit zum mischen und der fliesst von selbst wohin er soll/ lässt sich noch eine Zeitlang wieder entfernen. Er ist nicht so schwer, wie das Mineralstoffspachtel, und damit dem Holz näher. Lässt sich bohren usw. ohne dabei einfach zu zerfallen. Reagiert auf Druck von Bolzen und Schrauben relativ flexibel.

bubili
 

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