Vorsicht! Scheckbetrug bei den Ebay-Kleinanzeigen!

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disssa
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Ich habe vor kurzem einen Bass über die Ebay-Kleinanzeigen zum Verkauf angeboten. Es meldete sich doch auch prompt ein Interessent aus Dublin/Irland, welcher höflich den Verkaufspreis wissen wollte. Na ja, der war nicht "geheim", er stand mit in der Anzeige. Ok, vielleicht will er verhandeln, dachte ich, und nannte nochmals den Preis. Zwei Tage später erreichte mich folgende Mail:

Hello,

Thanks for getting back to me ,I want you to know that am interested to buy it from you, I will offer you 50 more to your asking price and wish to be the next owner. I am located in Dublin. I will be making my payment with a cheque and i will arrange pick up after the cheque is credited on your account. I will be including the shipment fee on the cheque, deposit the cheque in your bank and the money will be credited on your account within 5days. After you have the money credited on your account, you will deduct your money and transfer the rest money to my shipping agency that will come to your location for the pick up and shipment. My shipping agency will prepare the paperwork and document for the shipment to make the transaction complete plus other Furniture/Instrument I purchase in Germany too.

I want you to get back to me with your name and address for the cheque :)

Full Name .........
Full Address.....
City........
Postal Code.....
State........
Country...
Mobile Number... # { Important }
Office Phone... if available
Home Phone.... if available
Last asking price....... ???
Offer........ 50 (free for you and reserve it for me )

I will make sure the cheque get to you within 4 to 5 working days.

Best Regards,


Die Mail stammte vom Absender Rock.Mallinger@yahoo.com. Es machte mich ein wenig stutzig, dass jemand 50 Euro mehr als verlangt bietet, zumal es sich hier nicht um einen außergewöhnlichen Bass handelte, und dann auch noch mit einem Scheck bezahlen will...? Also, vorsichtig wie ich nun mal bin, gab ich mal "Rock Mallinger" als Suchbegriff bei Google ein. So erfuhr ich von vielen ähnlichen Fällen, indem Leute um ihren angebotenen Artikel gebracht wurden und die nie Geld dafür gesehen haben.

Die "Masche" funktioniert wohl so (Ich bin kein Banker, daher sind meine Ausführungen wohl nicht 100% fachlich richtig...):
Der Interessent bietet mehr Geld als gefordert, was grundsätzlich schon mal das Interesse am Verkauf steigert. Bei Zusage schickt er einen Scheck, der dann bei der Bank eingelöst werden kann. Nach Einreichung des Schecks bei der Bank wird das Geld auch schon mal dem Konto gutgeschrieben. Auch gut, funktioniert ja prächtig, denkt der Verkäufer. Zwischenzeitlich erscheint eine Person/Spedition die vom "Käufer" beauftragt ist, den Artikel abzuholen. Da das Geld ja auf dem Konto ist, ist ja auch alles klar und man händigt den Artikel aus. Was man jedoch nicht weiß ist, dass das Geld auf dem Konto nur vorbehaltlich gutgeschrieben wurde. Wie sich jetzt wohl jeder denken kann: Der Scheck ist nicht gedeckt. Dem Konto wird der Scheckbetrag wieder abgezogen, der Artikel ist weg.

Also Leute, seid gewarnt! Auffallend ist, dass die Betrüger erst bei "wertigen" Artikeln so ab 800 Euro tätig werden. Googelt lieber vorher mal den Absender, vielleicht ist er in ähnliche Fälle verwickelt...
 
Eigenschaft
 
Danke für den Hinweis. Nicht, dass ich grad was am verkaufen wär, aber das kann ja noch kommen.

Was mich wundert ist, dass die mehr bieten als verlangt. Das macht mich eher stutzig als dass es mein Interesse am Verkauf steigern würde. Das ist wie wenn man nachts mit 45 durch die Stadt fährt. Da wird man auch eher von der Polizei angehalten, als wenn man 60 fährt...
 
Die eBay-Kleinanzeigen sind ein Eldorado für Betrüger sowohl als "Käufer" (Scheck platzt) als auch als "Verkäufer" (Geld soll über eine Transfergesellschaft transferiert werden, Ware wird nie geliefert). In beiden Fällen wird mit der Gier der Menschen spekuliert: man bietet mehr als verlangt oder man will deutlich weniger als normal für einen Artikel.

Diese Anzeigen sollte man tunlichst meiden oder sehr vorsichtig sein.
 
Wer sowas ernst nimmt und nicht an ebay meldet der tut mir fast schon nicht mehr leid.
 
Eine beliebte Masche ist auch, dass sich potenzielle Käufer aus Canada melden, die weit mehr bieten als gesetzt wurde und verlangen, dass man den Artikel nach Nigeria schickt. Solche Mails haben ich und mein Klampfer mehrmals bekommen. U.a. bot dort jemand für eine abgeranzte Gitarre, die neu 400 gekostet hat, 600 €. Wer da nicht stutzig wird, der wird's spätestens hier: Angeblich sollte die Gitarre für die 12-jährige Tochter gekauft werden.
Ja klar, eine überteuerte Heavy Metal Axt für's Kind…
 
Das gleiche Spiel auch bei Quoka, also auch dort aufpassen.
 
Vielen Dank für den Hinweis!
Ich habe gerade ein € 50.- höheres Angebot von der oben genannten Email-Adresse für ein altes Klavier erhalten. Ich überlege jedoch, die Angelegenheit nicht nur bei Ebay zu melden, sondern bei der Polizei eine Anzeige zu erstatten und anzubieten mich als Lockvogel zu verwenden, um zu versuchen den Betrüger dingfest zu machen. Hat einer von euch das ebenfalls getan oder in Erwägung gezogen und würde seine Informationen zur Verfügung stellen? Gruß Emil und die Detektive
 
....After you have the money credited on your account, you will deduct your money and transfer the rest money to my shipping agency that will come to your location for the pick up and shipment. My shipping agency will prepare the paperwork and document for the shipment to make the transaction complete plus other Furniture/Instrument I purchase in Germany too.


Die "Masche" funktioniert wohl so (Ich bin kein Banker, daher sind meine Ausführungen wohl nicht 100% fachlich richtig...):
...Da das Geld ja auf dem Konto ist, ist ja auch alles klar und man händigt den Artikel aus. Was man jedoch nicht weiß ist, dass das Geld auf dem Konto nur vorbehaltlich gutgeschrieben wurde. Wie sich jetzt wohl jeder denken kann: Der Scheck ist nicht gedeckt. Dem Konto wird der Scheckbetrag wieder abgezogen, der Artikel ist weg.

In der Regel funktioniert das etwas anders: der Käufer hat nämlich überhaupt kein Interesse an irgendwelchen Artikeln. Er überweist absichtlich zuviel Geld und bittet darum, den Fehlbetrag vor der "Abholung" zurück zu überweisen. Die Kohle ist dann weg, aber genau um solche Beträge zwischen 50 - 100€ geht es ja - die meisten schalten keinen Anwalt ein, weil der Betrag das Anwaltshonorar übersteigen würde. Die Masse der Betrügereien macht es aus...
 
Hallo Disssa,
danke für deinen Hinweis. Ich habe genau die gleiche Email erhalten. Es geht um ein Klavier bei ebay-Kleinanzeigen:

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/klavier,-jugendstil/6722863

Das Klavier habe ich dort mit einem doch recht hohen Preis reingestellt, den wohl wirklich nur ein Liebhaber zahlen würde.
Insofern war ich überrascht, dass sich überhaupt jemand meldet - und ich wurde vorsichtig.

Was könnte man tun, um diesen Leuten das Handwerk zu legen? Soll ich schreiben, er soll den Scheck schicken und versuchen, auf Zeit zu spielen? Ist eigentlich nicht mein Ding.

Anzeigen? geht wohl nicht, da mir noch kein Schaden entstanden ist.
 
In der Regel funktioniert das etwas anders: der Käufer hat nämlich überhaupt kein Interesse an irgendwelchen Artikeln. Er überweist absichtlich zuviel Geld und bittet darum, den Fehlbetrag vor der "Abholung" zurück zu überweisen. Die Kohle ist dann weg, aber genau um solche Beträge zwischen 50 - 100€ geht es ja - die meisten schalten keinen Anwalt ein, weil der Betrag das Anwaltshonorar übersteigen würde. Die Masse der Betrügereien macht es aus...

ja cool, da könnte ich ja das Geld einfach NICHT überweisen. Was passiert dann?
 
Vermutlich werden die dann den ganzen Betrag zurückbuchen, bei Scheckzahlung ist der Scheck ohnehin nicht gedeckt. Ich bin allerdings kein Experte in solchen Dingen und würde mich nie auf solche Kungelgeschäfte einlassen.

Von eBay dürfte auch kein Beistand zu erwarten sein, denn die Kleinanzeigen werden von einem holländischen Subunternehmer betrieben, vermutlich gilt da niederländisches Recht...
 
Von ebay oder gar paypal einen Beistand zu erwarten kann man in der Tat VOLL vergessen. Da sitzen ein paar angelernte Hilfsscherriffs, die die Fälle nach ein paar Richtlinien entscheiden - und zwar nach Art des Hauses und keinesfalls auf Grundlage irgendwelcher Gesetzbücher.

Die Entscheidungen sind dann auch "final", so dass man sich dem Moloch ebay oder paypal voll und ganz ausgeliefert hat.

Das muss man sich mal vorstellen, dass es quasi rechtsfreie Räume gibt, über die inzwischen ein erheblicher Umsatz und Gewinn erwirtschaftet wird.
 
... Anzeigen? geht wohl nicht, da mir noch kein Schaden entstanden ist.

Hallo,

StGB § 263 Betrug Abs. 2: "Der Versuch ist strafbar."
Wenn jemand sowas gewerbsmäßig macht, gilt es evtl. sogar als "besonders schwerer Fall".

Das Problem dürfte eher die internationale Vernetzung sein (in welchem Land sitzt der Versender der e-Mails?). Auch das Interesse der Strafverfolgungsbehörden muss erst einmal geweckt sein.
Die Gesetze sind meistens vorhanden; die rechtsfreien Räume entstehen eher durch ihre mangelhafte Anwendung.


Gruß
Ulrich
 
dank an dissa für die info.
das problem scheckbetrug ist schlimm, aber nicht nur bass-ufo-spezifisch. tritt sogar im boardeigenen flohmarkt auf.
da wir kein dezidiertes ufo für sowas haben, bitte ggf. diesen thread nutzen.
ff für das mod-team & *closed*
d'averc
 
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