Was kostet eine Gitarre, was ist sie wert?

  • Ersteller OldRocker
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Wo ich ein "Problem" mit habe ist, dass z.B. bei einer CU Bestellung auch die PU spezifiziert werden, bevor man überhaupt eine Ahnung hat, wie das Holzkonstrukt klingt/schwingt. Da wird die spätere Veränderung per Bestellung vorweggenommen, basiert dann aber halt auch nicht mehr auf Erfahrungen mit dem Instrument und den tatsächlichen Wünschen des Käufers, sondern auf "Werbetext/Infotext".

Das für mich bessere Konzept wäre: Gitarrenbasis für X EUR ... Termin mit PU Ausstatter und einen Tag mal verschiedene Pickguards mit unterschiedlichen PU einbauen und hören ... alles vernünftig einstellen ... für Y EUR. Damit hätte man dann - auf den tatsächlichen Kunden abgestellt - die Änderungen die an sehr vielen Fenders im Laufe der Zeit vorgenommen wurden - direkt bei Kauf erledigt.
Meinst du mit "CU Bestellung" eine Custom-Shop Bestellung oder was anderes?

"Werbetext/Infotext" ist manchmal auch nur eine Art Voodoo (oder Magie, Kult, Zauber, whatever ...) und manche hören/lesen/fühlen es gern.

Das von dir beschriebene "bessere Konzept" mag für dich und Einzelne (mit Zeit und Geld und der Bereitschaft beides üppig aufzuwenden) umsetzbar sein. Jedoch für viele andere ist es unrealistisch, sonst wäre das längst der übliche Modus Operandi bei vielen Käufen. Doch es gibt Käufer (auch anderer Produkte) die so vorgehen und der hochpreisige Markt lebt auch gern von solchen gut betuchten Kunden. Aber eben nicht der Massenmarkt und dort wird das auch nie so stattfinden.
 
Meinst du mit "CU Bestellung" eine Custom-Shop Bestellung oder was anderes?

Ja, meine ich ...

Das von dir beschriebene "bessere Konzept" mag für dich und Einzelne (mit Zeit und Geld und der Bereitschaft beides üppig aufzuwenden) umsetzbar sein.

Wenn wir über Gitarren von 3000 EUR + reden, dann wäre das aus meiner Sicht schon umsetzbar. Wenn du für 1000 EUR das fertige Produkt nimmst und dich dann aber im Laufe der Zeit durch ein dutzend Anpassungen kämpfst (und die aufgewendete Zeit in EUR zum Tarif eines Gitarrenbauers umrechnest), landest du zum Schluss auch in der Region - kommst aber später am Ziel an.

Aber eben nicht der Massenmarkt und dort wird das auch nie so stattfinden.

Da findest du auch Perlen ... in Chicago durfte ich mich im Lagerhaus mal durch eine Palette von Dean durchspielen. Nach 6 Stunden hatte ich 3 gefunden die deutlich hervorstachen. Nur wer hat die Möglichkeit? Billig kann gut sein! Nur muss man die "Serienstreuung" finden, die zu den eigenen Vorlieben passt. Im Normalfall also ... kaufen, verkaufen, kaufen, verkaufen ...

Gruß
Martin
 
Mir ging es eher darum was ich haptisch in Händen halte. Ich hab meine vier Hauptgitarren teilweise oder ganz aus Teilen zusammengebaut - die letzten zwei mit handgebauten Hälsen von Sjak Zwier - was seiner Aussage nach keine anspruchsvolle und aufwändige Arbeit ist. Dadurch und durch die Tatsache, dass ich mich seit Jahren mit dem Thema beschäftige hat sich für mich sehr viel sozusagen "entzaubert", eine Schraubhalsgitarre ist für mich "Magie-freies" Klangwerkzeug, einer der Gründe warum ich solche Gitarren Band-technisch ausschließlich spiele.
Und wenn ich vor diesem Hintergrund ne 4000 Ocken Strat in Händen halte dann ist das für mich einfach auch vom Gefühl her nicht mehr stimmig - jenseits aller Argumente und sonstiger Betrachtungen...mir fehlt dabei sozusagen die "Erdung".
Wenn da haptisch und auch sonst kein "Mehr" rüber kommt, macht es natürlich keinen Sinn so viel (mehr) Geld auszugeben.
Im Falle der von mir schon erwähnten Music Man und auch bei meiner Haar ist da aber klar "mehr", als bei einer Player Plus oder sogar Am. Ultra, Pro oder Vintage.
Bei dem Custom Shop Zeug bin ich dann aber auch raus. Da geht es wohl momentan bei Fender bei ca. 4k€ los, aber auch 5000, 6000, 7000 oder 10k€, ist alles drin :nix:. Diese Preisedifferenzen sind für mich dann idR auch nicht mehr logisch nachvollziehbar und bzw. würde mich tatsächlich interessieren, was da im Detail die Kalkulationsgrundlage ist.
Beim Gibson Custom Shop war das für mich zumindest etwas transparenter: gob R7 (einfarbig) < R8 (plain Sunburst) < R9 (figured SB) < Aged < Murphy aged.
Beim Fender CS gibt es zwar auch Team vs. Master Build, aber auch Nicht-Masterbuilds können sehr teuer sein.
Doch dieses Relic/Aging schafft dann auch eher individuelle "Kunst-Werke", die als solche auch wohl zu diskutieren sind.
 
Meine Gitarren haben durch Anspielen zu mir gefunden oder wurden durch Überarbeitung zu den brauchbaren Arbeitsgeräten, die sie jetzt sind.
Und das unabhängig vom Preis. Man braucht eben Zeit für die Findung. Aber da ich einen sehr begrenzten Fuhrpark habe und dieser dafür schon lange besteht, ist auch keine Eile geboten. GAS Attacken sind leider kontraproduktiv in der Hinsicht, aber da bin ich relativ immun.
 
Doch dieses Relic/Aging schafft dann auch eher individuelle "Kunst-Werke", die als solche auch wohl zu diskutieren sind.
Na endlich. Hab schon gedacht, das Relic Thema kommt überhaupt nicht mehr.... :whistle:
 
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Billig kann gut sein! Nur muss man die "Serienstreuung" finden, die zu den eigenen Vorlieben passt. Im Normalfall also ... kaufen, verkaufen, kaufen, verkaufen ...
Was du als "billig" eher negativ konnotierst, kann für andere günstig, preiswert oder sogar mehr als seinen Preis wert sein. Vielleicht hast du es ja so gemeint und eben auf deine Art ausgedrückt?

Aus meiner Sicht ist "kaufen, verkaufen, kaufen, verkaufen" auch nicht der "Normalfall", sondern nur eine mögliche Vorgehensweise. Darüber hinaus gibt es auch Menschen, die Zufriedenheit schnell erreichen und/oder mit guten Kompromissen ihre Kaufentscheidungen treffen. Für Perfektionisten (ganz ohne Konnotation) mag das schwer verdaulich sein, doch da kommt für mich eben wieder Voodoo (oder Magie, Kult, Zauber, whatever ...) ins Spiel. Gerade bei einem so komplexen Klangerzeugungs-System wie E-Gitarre mit seinen x-Variablen vom Finger bis zur Klangerzeugung und schließlich Wahrnehmung der Schallwellen über das individuelle Ohr.
Was im Lagerhaus in Windy City hervorsticht, kann sich zuhause relativieren oder bestätigen oder noch mehr hervorstechen. Oder man möchte nach einer Weile halt mal ne andere Farbe oder Relic und es geht wieder los :cool: Das Forum ist voll von solchen Geschichten und lebt zu guten Teilen auch davon. Und der große Sponsor schließlich auch.
 
Ich wundere mich manchmal über den "Sparwahn" bei Gitarristen. Ein Fahrrad darf gerne mal ein paar Tausend kosten, Leute die aber mehrere Tausend in eine Gitarre investieren, werden oft belächelt und als Spinner abgetan. Ich mag auch immer besonders den Spruch "Wenn Du den Namen auf dem Headstock halt brauchst...". Ich habe schon einige Gitarren angespielt, die ich mir schlicht nicht leisten kann, ich aber sofort kaufen würde, wenn meine Kreditkarte nicht so nachtragend wäre. Ich habe meine Gitarrensammlung innerhalb der letzten Monate drastisch reduziert (15 mussten gehen). Es waren hochpreisige und alle "günstigen" (bis auf eine Gibson Melody Maker für 500 Euro) Gitarren in der Abreise-Gruppe. Übrig geblieben sind Gitarren die zwischen 500 und 3500 kosten. Wenn es passt, passt es. Ich oute mich aber als Freund der Ü-1000-Gitarren. Und das absolut Geniale ist ja, dass für jeden Geldbeute sehr gute Gitarren erhältlich sind.
 
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Ich werde das Gefühl nicht los, dass bei der Formulierung des Thread-Titels

Guitar Summit 2024...Eindrücke und ein ganz persönliches Fazit​

unbewusst bzw. ungewollt Clickbait entstanden ist. :unsure: Denn ich lese im Eröffnungspost nur wenig über die Eindrücke und das persönliche Fazit der Veranstaltung Guitar Summit an sich. Stattdessen wird eine einzige Spektrallinie herausgegriffen, nämlich das Thema Boutique-Schraubhals-Gitarren und deren Preisgestaltung.
 
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Hier noch eher eine eher kleine News. War zumindest für mich neu.
Stewmac hat jetzt wohl einen Distributer in Spanien.
 
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Für Perfektionisten

Ne, da würden es die meisten Ibanez aus Japan tun. Es sind nicht die Perfektionisten die weiter suchen, sondern die Neugierigen und diejenigen, die - für sich - das Besondere suchen. Oftmals weit weg von perfekt nach gängigen Maßstäben. Sie suchen das „Perfect Match“ von nicht perfekter Gitarre zu nicht perfektem Spieler … minus und minus ergibt da im Zweifel plus!

Gruß
Martin
 
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Guitar Summit 2024...Eindrücke und ein ganz persönliches Fazit
...ich bin kein Journalist, somit hat das keinen Anspruch auf Vollständigkeit...außerdem wollte ich nicht mit einem allzu langen Text langweilen der eh alles andere als objektiv gewesen wäre - dafür ist meine Auffassung der Materie insgesamt zu speziell...weswegen ich schnell auf mein persönliches Fazit kam.
Tut mir leid falls meine Überschrift da Erwartungen auf mehr ausgelöst hat...
 
Einerseits wird gepredigt: "Du MUSST eine Gitarre anspielen, denn jede ist einzigartig und DIE Gitarre findet DICH." Andererseits bestellen viele dann eine Custom-Gitarre aus 9.000 km Entfernung oder kaufen ein "Wunderstück" bei Reverb (oder lassen gar eigene bauen) – merkt ihr den Widerspruch?
Guter Punkt - ich sehe den Widerspruch auch, und ich hab mich schon oft gefragt, ob das nicht unterschiedliche Typen Mensch sind. Anders kann ich es mir nicht erklären.

Was du als "billig" eher negativ konnotierst, kann für andere günstig, preiswert oder sogar mehr als seinen Preis wert sein.
die konnotation kommt von dir, nicht von @hack_meck .

Ich wundere mich manchmal über den "Sparwahn" bei Gitarristen. Ein Fahrrad darf gerne mal ein paar Tausend kosten, Leute die aber mehrere Tausend in eine Gitarre investieren, werden oft belächelt und als Spinner abgetan.
Ich sehe da keinen großen Unterschied. Gitarren kosten oft etwa viel wie Fahrräder, und in beiden Lagern gibt es die 'je teurer, desto besser'-Fraktion. Jeder hat da seine eigene Schmerzgrenze.
 
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Der Wahnsinn ist allerdings tatsächlich vergleichbar. Ein TdF Bike kostet heute 10k+. Vor einigen Jahren weniger, als die Hälfte.
 
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Der Wahnsinn ist allerdings tatsächlich vergleichbar. Ein TdF Bike kostet heute 10k+. Vor einigen Jahren weniger, als die Hälfte.
Und wahrscheinlich gibt es keinen Radler der ein 200 Euro China-Rad fährt und behauptet, dass es gleich gut ist, wenn man nur die Bremsen, den Rahmen und die Räder upgradet 😬 :giggle:
 
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Wohl nicht, aber es gibt tatsächlich die sozusagen "magische" Grenze irgendwo zwischen 1000 und 2000€, die gemeinhin als der beste "Bang for the Buck" angesehen wird.

BTT: Während es bei einem Bike durchaus einen Unterschied machen kann, am Berg 50g leichter zu sein, dürften entsprechende Unterschiede bei Gitarren tatsächlich im Bereich "vollkommen unerheblich" angekommen sein.
 
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Ich wundere mich manchmal über den "Sparwahn" bei Gitarristen. Ein Fahrrad darf gerne mal ein paar Tausend kosten, Leute die aber mehrere Tausend in eine Gitarre investieren, werden oft belächelt und als Spinner abgetan.

Als Fahrradenthusiast muss ich doch mal zu Wort melden.

Beim Fahrrad hast du konkret messbaren Gegenwert.

Ein 2.000 EUR Fahrrad wiegt fahrbereit um 8 kg. Für 5.000 EUR bekommt man das Gewicht runter auf unter 7 kg. Wenn jemand sich auf 55 kg runterghungert hat macht es am Berg einige Sekunden Unterschied ob man ein kg mehr hochwuchten muss. Wenn das die Sekunden zwischen Sieger oder ein Niemand der unter ferner liefen reinrollt ausmacht?

Dann kann man die Preise der einzelnen Komponenten runterbrechen. Da gibt es im Gegensatz zur Gitarre keinen Posten "Mojo" der mit beliebigen Preis versehen wird.

Es gibt einen Markt und ein Netzwerkkabel für 3,50 EUR verwandelt sich in 350,00 EUR Kabel sobald man das Label "Audiophil" dranpappt. Dass da jemand den Kopf darüber schüttelt... Wenn man fest überzeugt ist das wäre es wert, warum nicht drüberstehen wenn sich jemand wundert?

Andererseits, wenn es nur die Gitarre ist warum ich im Schlafzimmer herumklampfe statt einen Megahit nach dem anderen rauszuhauen, wo kann ich so eine Gitarre kaufen?
 
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klares Jaein… ;)
1. Ich mache es mal an (meiner) Music Man Stringray Guitar (3k€) vs. Fender Player Plus (1k€) oder sogar Squier CV (500€) fest. Letztere sind sehr gute Instrumente, konnten aber mit etwas Investition nochmal erheblich aufgewertet werden. Die beiden Stringrays, die ich habe, sind dagegen perfekt, wie sie sind, schon ab Werk (…die zweite war modifiziert, aber die original Teile waren noch vorhanden und habe alles wieder zurückgebaut!).
Ich bin auch ein MM-Fan… das stimmt so zum Teil. Wobei hier in Deutschland der extrem hohe Preis dem Vertrieb und Importkosten geschuldet sind. In den US sind die Preise sicherlich auch höher, aber nicht so extrem wie hier. Ähnliche wie das bei Mesa

In den US geht die Cutlass, das aktuelle Strat - sprich Schraubhalsgitarrenderivat - bei 2.6 K $ los… dann hat man aber top Verarbeitung, einen geröstetem Hals und Edelstahlbünde.

Von daher würde ich die einfacheren MMs eher in die 2000 - 3000er Klasse einordnen.
 
Servus ...

Die Preis Diskussion ist ja bereits 100-fach geführt ...

Die Bewertung der Summit selbst, also das dort gesehene Equipment, die Stimmung, die Masterclasses und die Messepreise ... und, und, und ... findet hier (siehe URL)statt. Einige Beiträge wurden dorthin "umgebettet", um den Themenstrang komplett zu haben.


Gruß
Martin
 
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