Was machen die nur mit ihren Gitarren? / Holz arbeitet extrem

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Stephan1980
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Hallo allesamt,

da ich mir in absehbarer Zukunft eine Gitarre kaufen will, habe ich jetzt öfters Gitarren in einem sehr großen Musikladen probegespielt.

Was mich sehr gewundert hat, dass dort bei fast allen Gitarren die Bundstäbchen überstehen. Das erste was ich beim testen mache ist, den Hals oben zu greifen und dann einmal komplett runterfahren. Mindestens bei jeder zweiten Gitarre standen die Bundstäbchen unakzeptabel weit über. Und das waren keine Billiggitarren. Z.B die Ibanez RGA42 ist zwar keine übermäßig teure Gitarre, aber bei 350€ kann man doch eigentlich verlangen, dass die Bundstäbchen bündig mit dem Holz abschließen.

Ich glaube auch gar nicht, dass das an der Gitarre lag. Bei einem Freund, der sich die billigere Sa120 für damals ca 270€ bestellt hat, sitzen alle Bünde perfekt. Und bei einem anderen Freund der tatsächlich die RGA42 hat, passt auch alles perfekt.

Ich glaube, irgendwas stimmt in dem Laden nicht. Aber ich kann mir das selbst mit Tiefkühltemperaturen kaum erklären, denn die Bundstäbchen standen teilweise so weit ab, dass man damit problemlos Hobelarbeiten hätte durchführen können.

Eigentlich könnte mir das ja völlig egal sein, da ich das vor dem Kauf ja alles testen kann. Wenn nicht folgendes Problem aufgetreten wäre:
Mein Bruder hat sich dort eine ca 340€ teure/günstige Westerngitarre gekauft. Ich war beim Kauf dabei. Sie klang super und die Bundstäbchen waren völlig in Ordnung. Auch die Oktavreinheit. Alles spitze.
Mein Bruder hatte die Gitarre dann ausschließlich in seiner Wohnung ohne Temperaturschwankungen.

Nur wenige Monate später war die ganze Gitarre praktisch Schrott. Das Holz hatte so stark gearbeitet, dass die Bundstäbchen als tödliche Waffen sichtbar überstanden und der Hals hatte sich so stark verzogen, dass es nicht mehr möglich war, auf der hohen E-Saite in den ersten fünf Bünden einen Ton zu erzeugen. Das Schnarren war nicht so laut dass es den Ton übertönt hätte, nein, es GAB nur noch Schnarren.

Sowas hab ich noch nie erlebt. Weder bei zwei billigen Konzertgitarren, noch bei drei E-Gitarren die ich besaß/besitze.

Ich kann mir das überhaupt nicht erklären. Hat irgendjemand eine Ahnung woher das kommen könnte? Ich bin jetzt richtig paranoid geworden und hab fast Angst eine Gitarre zu kaufen.

Ich hab die Westerngitarre zum Laden gebracht. Der Techniker dort meinte, das sei völlig normal dass das Holz so arbeitet und hat den Hals wieder gerichtet. Gegen das Bundstäbchenproblem konnte er natürlich nichts machen.

Naja, ich glaube nicht dass das normal ist und frage mich jetzt:
1) Warum stehen dort bei fast allen und auch teuren Marken-Gitarren die Bundstäbchen über und
2) mit was für einem Virus haben sie die Westerngitarre dort infiziert, dass sie sich später so verzieht.
(Die einzige erklärung wäre für mich, dass das holz vor dem bau der gitarre nicht lange genug gelagert wurde.
und das kann ich mir nicht vorstellen, das wäre ja betrug. und würde die ganzen kaputten egitarren nicht erklären.)

Es wäre echt nett, wenn jemand schreibt, denn meine Paranoia macht mir jetzt echt zu schaffen. Ich würde mir doch so gerne eine schöne Gitarre kaufen und die nicht bestellen, sondern im Laden holen.
 
Eigenschaft
 
Das Ganye hat weniger mit Temperaturschwankungen zu tun, sondern mit der Luftfeuchtigkeit. Die ist nunmal im Winter in der Wohnung sehr niedrig, das Holz schrumpft und die Bünde stehen raus.

Sieh Dich doch mal nach einem Luftbefeuchter für den Gitarrenkoffer um...

Banjo
 
Ach, bei mir steht auch eine Akustikgitarre rum, ich habe sogar manchmal im Winter das Fenster offen wenn auch nur für kurze Zeit, verzogen hat sich bei mir noch nie, schon garnicht so extrem wie oben beschrieben. Da stimmt echt was nicht.
 
wenn das Holz bei der Herstellung nicht trocken genug ist, dann verliert es halt als fertige Gitarre die restliche Feuchtigkeit und schrumpft zusammen. Die Gefahr besteht bei vielen schnell zusammengekloppten Instrumenten.
 
Dann ist es wohl der Fall.
 
Erstmal vielen Dank für eure Antworten.

@ Banjo:
Ja, ich weiß, dass es einen Luftbefeuchter für Gitarrenkoffer gibt. Das Ding ist nur, dass ich noch nie bei irgendeiner Gitarren von mir oder meinen Freunden ein ähnliches Problem hatte. Ich kann mir schon vorstellen, dass manche Instrumente sich minimal verziehen, wenn man so ein Ding nicht benutzt.
Aber hey, so extrem wie bei der beschriebenen Akustikgitarre, das ist doch nicht normal. Da müssten diese Luftbefeuchter ja verkauft werden wie geschnitten Brot und quasi bei jedem Instrument mitverkauft werden.

@ Kaito:
Du verstehst mich, das ist schön. Deine RGA42 war ja auch absolut in Ordnung von den Bundstäbchen her. Und
du hast auch keinen Luftbefeuchter benutzt. Da frage ich mich echt, wie die das in dem Laden geschafft haben, die so zuzurichten. Ich hätte denen ihre 350€ RGA42 nichtmal für 50€ genommen, so hinüber war die.

@milamber:
Heißt das, ich bekomme im 350€ Bereich keine Akustikgitarre, wo das Holz anständig gelagert wurde, bzw. muss immer damit rechnen, dass eine gekaufte Westerngitarre im 350€ Bereich sich dermaßen verzieht, dass man sie wegwerfen kann? Oh, ich vergaß, bei einer 660€ Konzertgitarre in dem Laden standen die Bundstäbchen auch sichtbar über.
In welcher Preisklasse muss man denn dann kaufen, damit man kein "schnell zusammengeklopptes" Instrument bekommt?
Die Preise in dem Laden haben übrigens ziemlich genau denen vom großen T entsprochen. Egal ob bei Line6, Ibanez, Engl, Marshall, H&K...
 
das kann ich Dir leider nicht beantworten. Ich kann mir vorstellen, dass bei bestimmten Herstellern in bestimmten Preisregionen die Gefahr definitiv geringer ist. Holz ist aber nunmal ein lebendiges Produkt und kann sich immer im Laufe der Jahre leicht verändern. Wichtig ist eigentlich nur, dass die Veränderung nicht so krass ist, dass einem die Bünde rausfallen ;).

Ich habe bei keiner meiner Gitarren dieses Problem und ich habe sowohl günstige als auch bisschen teurere und "abgehangene".
 
Hi,

naja so krass habe ich das noch nicht erlebt und ich bin dann wohl aus Expertensicht einer der schlechtesten Gitarrenbesitzer... Z.B. Meine Höfner Hac für 200 Euro hatte ich schon mehrmals bei 40 Grad in Spanien dabei. Zudem hat sie immer unterschiedlich in meinem Zimmer bei sehr schwankenden Temperaturen gestanden, in meinem Hobbykeller und jetzt in unserer Wohnung. Ok, derKeller war jetzt nicht gerade feucht, stellt aber natürlich schon einen Unterschied dar. Was ich sagen will ist, dass sich bei der Gitarre und auch bei meinen anderen nie was in der Hinsicht getan hat. Auch ohne Luftbefeuchter etc.

Also ich Pflege meine Gitarren schon sehr, vor allem die teuren Exemplare, aber die Höfner ist mein Kampfschwein. Tolle Gitarre :D


Gruß
 
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