Was macht die "Star-Musiker" so anders?

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John Ocean
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Heyho,
mal wieder ein Thread von mir.

Da wir ja in letzter Zeit häufig über die Stars reden, wie zum Beispiel wer von ihnen die schönste Gitarre hat, welches Effektboard benutzt wird, oder was sie bei sich zu Hause spielen, bin ich auf die Idee dieses Threads gekommen.

Die Frage ist eigentlich so simpel wie eine Pizza in den Ofen zu schieben :D

Was macht die Star-Musiker bzw. speziell die Gitarristen zu solchen Stars?

Um das nicht alleine dort stehen zu lassen ein Beispiel:

Steve Vai, ein hammermäßiger Gitarrist, vielleicht (oder eher sehr wahrscheinlich) einer der Besten die die Öffentlichkeit zu Gesicht bekommt. Aber was ist es, was ihn so besonders macht? Klar, seine Technik ist atemberaubend, sein Equipment ist nur vom feinsten, von namenhaften Herstellern, aber was ist es, was Ihn so anders macht?

Ich könnte wetten, es gibt bestimmt dutzend andere Gitarristen auf der Welt, die mindesten genauso gut, wenn nicht noch besser als Steve sind. Warum kennt die keiner? Warum stellt sich nicht jemand zu Steve (metaphorisch gesprochen) und zeigt ihm mal was er so auf der Gitarre draufhat. Wie kommt Steve zu solch einem Ruhm?

Das ganze geht natürlich auch mit anderen Gitarristen wie John Butler, Andy McKee, Jimi, Satriani... die Liste ist ziemlich lang...

Viel Spaß beim diskutieren.

lg Remiel
 
Eigenschaft
 
Für mich lautet der unterschied: Promotion...

Du kannst noch so toll, besonders oder weiss-ich-was sein...wenn´s keiner mitkriegt, bringt das NICHTS^
 
Ich denke, es liegt zum einen an der Genialität solcher Künstler. Damit ist zum Beispiel Überzeugungskraft gemeint, warum?

Probiere doch einmal mit den gleichen Skalen wie die Herren Vai und Satriani zu spielen ich wette, selbst wenn du technisch genauso versiert wärest könntest du nicht mit ihnen mithalten, denn wenn sie eine etwas dissonante Note spielen, könne sie diese so darstellen als müsste genau die Note dort hin.
Du kaufst den Herren einfach ab was sie spielen. Wenn du selbst Lokrisch spielst, werden Zuhörer vermutlich oft sagen, dass das etwas schräg klang. Spielt ein Star Lokrisch stehen alle mit geöffneten Mund davor, weil er eben diese Noten so überzeugend spielen kann, dass keine Zweifel aufkommen.

Natürlich gehört, wie Paul sagte, auch das Marketing dazu ;)
 
Ich könnte wetten, es gibt bestimmt dutzend andere Gitarristen auf der Welt, die mindesten genauso gut, wenn nicht noch besser als Steve sind. Warum kennt die keiner?

Mal außen vorgelassen, warum Vai jetzt "der Star" ist: Warum man viele andere gute nicht kennt, liegt mit daran, dass der Markt und die öffentliche Wahrnehmung für jede Sparte an der Spitze nur begrenzte Kapazitäten hat.

Das betrifft ja nicht nur die Gitarre. Es gibt weltweit Tausende von hervorragenden Klassikpianisten, Geigern etc. Spinnen wird das mal weiter: Wenn man für alle gleichmäßig viel Werbung machen würde, würden sich die "Kunden" am Ende doch immer nur 5 oder 6 Gesichter oder Namen merken können oder wollen. Das passiert schon rein logistisch, weil sich eben niemand 1000 Namen von Pianisten merken kann oder will, die alle gleichgut sind, geschweige denn, von allen eine CD kaufen würde.



,
 
Musik ist Kunst - Gitarristen sind Künstler - Künstler die sich "abheben" vom Rest der Mitbewerber sind halt dann "besonders" ............ ! (steht jedem frei ein Wort einzusetzen)

lg,NOMORE
 
Du kaufst den Herren einfach ab was sie spielen. Wenn du selbst Lokrisch spielst, werden Zuhörer vermutlich oft sagen, dass das etwas schräg klang. Spielt ein Star Lokrisch stehen alle mit geöffneten Mund davor, weil er eben diese Noten so überzeugend spielen kann, dass keine Zweifel aufkommen.

Ich denke überhaupt nicht, dass das etwas mit Überzeugungskraft zu tun hat, sondern eher damit, dass alle diesen Gitarrenspieler als Star kennen und davon ausgehen, dass er "perfekt" spielen kann. Folglich sind auch schiefe Töne, die bei Unbekannten als falsch betitelt werden, irgendwie richtig.
 
Sind alles Menschen, die mit Wasser kochen, bei manchen kann man aber durchaus von einem einnehmenden Charisma sprechen.

Und gerade wir Gitarristen sollten mal überlegen, warum die meisten unserer Helden so lange
am "Markt" duchgehalten haben - Man erkennt sie am Ton und sie haben wirklich etwas eigenes kreiert, also trotz technischer Perfektion bei manchen - Kreativität und ein unbändiger Wille, der sich im Spiel ausdrückt.
 
um auf Vai zurückzukommen, also auch wenn Vai nur ein beispiel sein sollte hat es viel damit zutun wo der Gute Mann gelernt hat und überall gespielt hat... z.B.: Buckethead kannten vor der Guns'n'Roses Zeit auch nicht alle Leute.

was mir bei Djs auffällt ist das viel Entertainment dabei ist. Egal wie gut sie Technisch sind, sie sind beliebter und bekannter wenn sie mit dem Puplikum arbeiten statt nur auf Ihr Pult zu starren :D

EDIT: HANS! ich dachte gerade das Komma da ganz unten links in Deinem Post ist dreck auf meinem Monitor :D
 
Ich glaube, wenn jemand "Star" werden will, muss das "Gesamtpaket" stimmen.

Natürlich hat Steve Vai eine perfekte Technik. Wie viele andere auch. Aber er hat auch - es wurde ja schon angesprochen - Charisma. Und eine spezielle Optik. Und die Bereitschaft, sich für seine Berufung den A... aufzureißen. Und wahrscheinlich zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Leute gekannt. Und er hat den Willen, sich mal ein paar Jahre so durchzuschlagen, bis der Durchbruch kommt.

Wenn jemand Gitarre spielen kann wie Steve Vai, aber aussieht wie der Steuerberater von nebenan mit 30 Kg Übergewicht, schütterem Haar und sich nicht traut, auf ´ne Bühne zu gehen und mal die Sau raus zu lassen, dann wird das wohl nix mit Starruhm. Der würde wahrscheinlich auch nie zu Mutti sagen: "Ich bin dann mal 13 Monate mit Zappa auf Welttournee, tschüß bis nächstes Jahr".

Nehmen wir doch mal ein anderes Beispiel...den Slash. Was der spielt, haut mich nicht so vom Hocker, aber auch bei ihm kommt alles zusammen: sein Aussehen, Haare, Wiedererkennungsmerkmale wie sein Zylinder aus der Anfangszeit, Tattoos, mal was cooles in einem interview gesagt, einen charismatischen Sänger in seiner Band etc.
Kurz: das ganze Image wirkt mit, dass man über ihn spricht...und wenn alle über ihn sprechen, dann muss er ja gut sein...dann will ich mal zum Konzert gehen....und schon wieder spricht einer mehr über ihn.

Ich denke, das sind klassiche Marktmechanismen, die bei Produkten mit einem gewissen Alleinstellungsmerkmal funktionieren.

Just my 2 cents...
 
Viel hat auch einfach mit "Durchhaltevermögen" bzw. "Durchsetzungsvermögen" und einem gewissen Fanatismus oder "Selbstüberzeugung" das man es schafft zu tun.
Ich habe viele hervorragende Musiker in den letzten 20 Jahren gesehen und die die es letztlich geschafft haben von der Musik zu leben, mussten die ersten 10-15 Jahre durch, ich nenn es mal "schwieriges Geläuft" durch.
Als (Rock) Musiker hat man in der Regel miese Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung und nicht immer das vertrauenswürdigste Arbeitsumfeld. Du musst über Jahre hinweg schweres Gerät mit dir rumschleppen, in miesen Karren durch die Gegend fahren, schlechtes Essen ertragen, kalte Duschen sind usus un dann am Ende des Tages erwartet man von dir, dass du vor 20 Leuten ein zweistündiges Programm mit endloser Begeisterung ablieferst und 5 Zugaben spielst. Und wenn du dann nach Hause kommst, ist dein Briefkasten voll. Aber nicht mit Fanpost sondern mit unbezahlten Rechnungen.
Das hält nicht jeder durch.
 
talent/glück-:-vermarktung
 
Ich würde sagen, dass die meisten berühmten Gitarristen eigentlich immer was "neues" und innovatives gebracht haben und einfach die richtigen Leute kannten und so weiter und so weiter...Natürlich braucht man dafür auch einen enormen Ehrgeiz und Charisma.
Man muss ein verdammt gutes Druchhaltevermögen haben, denn es ist bestimmt nicht einfach(Die Typen von Metallica hatten in ihren ersten Jahren keine eigene Dusche und wohten in einem Fabrikgebäude) aber wenn mans schafft dann sieht man ja was für folgen das hat.
 
Ich bin jetzt mal ganz plasphemisch und sage: In 90% der Fälle ist es ( sofern wir vom Bereich gitarrendominierter Pop/Rockmusik sprechen) der Erfolg seiner Band bzw. seiner Songs die "Stars" zu Stars machten. Technik, Gefühl und Charisma mag ihm Youtubezeitalter genügen um auf besagter Plattform Klicks zu sammeln, letzendlich macht aber die ohne musikalischen Hintergrund Musik beurteilende Masse Musiker zu Stars und die urteilt einzig nach persönlichem Empfinden ohne Berücksichtigung von Technik etc.

Slash ist ein "Gitarrengott" weil er Gitarrist von GNR war, freilich hat er maßgeblich zu deren Erfolg beigetragen und an dieser Stelle kommen auch Können und Auftreten ins Spiel ( ohne Slash als kettenrauchenden Prototyp eines Rockers wäre GNR nicht GNR gewesen) aber trotzdem sind es der komerzielle Erfolg der Kompositionen die Slash zu dem machten was er ist.

Selbst für Musiker die als Virtuosen gelten ( Vai) gilt dar nichts anderes. Vai spielt spitze aber er ist nur deshalb bekannt weil er mit den richtigen Leuten aufgetreten ist und sein Hochgeschwindigkeitsfingerbrechergedudel damals den Zahn der Zeit getroffen hat.
 
Interessant ist auch, dass die Überschrift "Star-MUSIKER" heisst...und hier anscheinend NUR über Gitarristen diskutiert wird:rolleyes::cool:

Bei meinen Schülern ist mir mal folgendes aufgefallen...die meisten denken, schnelle Gitarristen sind "gute" Gitarristen...und bekannte Gitarreros sowieso...

Bei Kollege Vai trifft ja beides zu, vielleicht ist er deshalb so beliebt in diesem Thread?

PS: Ich glaube auch, dass die Bühnenpräsenz wahnsinnig viel ausmacht...
Ein Slash beispielsweise wirkt auch mich total gelangweilt...dadurch wirkt er "versierter" als jemand...der das selbe Solo hochkenzentriert, auf´s Griffbrett starrend mit halb offenem Mund spielt...

Gegenbeispiel wäre Flea von RHCP, der geht dermassen ab...dass es bei ihm ebenfalls so wirkt, als würde er sein Zeug im Schlaf spielen können...

Oder ein Les Claypool, der mit beiden Händen wild über´s Griffbrett tappt und dabei noch strangen Sprechgesang in´s Mikro brabbelt...
 
Star-Musiker

können singen Gitarrespielen -Keys usw. und vor allem Komponieren .

Z-B. JH oder Clapton , Knopfler ,Deep Purbles ,Pink Floyd usw. usw.

Das tappen glaubt man ist aus den letzten Jahren ? nein Jimi Hendrix mit dem Song Reed House
hat das schon gespielt bei einem Live Song über 40 Jahre .

Nicht die Geschwindigkeit macht die Musik sondern der Rhytmus ...

Wenn du in einer Band spielen willst als Gitarist .. so ist die Frage kannst auch Singen ?

die Genies kommen aus dem englischsprachigen Raum das war schon immer so ..
 
Was macht die "Star-Musiker" so anders?

Ich glaube: erstmal garnichts!!!

Ich denke, man kann uns Musiker und Gitarristen in vier Quadranten einordnen:
1.) gute Musiker/Gitarristen - Stars
2.) schlechte Musiker/Gitarristen - Stars
3.) gute Musiker/Gitarristen - Unbekannt
4.) schlechte Musiker/Gitarristen - Unbekannt

Und dann kann man sich frei von einem zum anderen Quadranten bewegen...
das hat was zu tun mit:
- Motivation - was will ich wirklich: berühmt werden oder auf meine Musik abfahren?
- Durchhaltevermögen (siehe was Azriel schreibt!)
- Talent: zum virtuosen Spielen, oder aber auch zu grossartiger Musik, oder beides!!!!!!
- Zeit (zum üben)
- Glück (zur richtigen Zeit am richtigen Ort - oder einfach mal einen sauguten Klassiker geschrieben)
- Geld (was kann ich überhaupt investieren?)
- Herkunft: (mein Papa ist Pianist, meine Mutter ist Opernsängerin... oder auch nicht!)
- Pflichten (ich bin vieleichtcht Gitarrist in der Kirchenband und muss jeden Sonntag fit sein!)
- Publikum: vielleicht bin ich ja ein Star unter meinen Freunden???
- Aussehen: vielleicht bin ich Tokyo Hotel und Millionen 15-Jähriger Gören kriegen einen Schreikrampf, wenn sie mich sehen...
- Zufall: vielleicht läuft alles letzlich darauf hinaus???

Tja, und deshalb bin ich ein grosser Verfechter der heutigen Musikproduktion zu Hause und Verbreitung im Netz... jetzt lernen wir auf YouTube plötzlich allerhand grosser unbekannter Talente kennen, leider auch viel Schrott... ... aber ich habe schon oft gestaunt wieviele unbekannte Stars es gibt, und ich habe auch schon oft gestaunt welch langweiliger schlechte Musiker mit langweiliger Musik auf der Bühne stehen... oder wie es virtuose Gitarristen gibt (besonders unter den Jazzern), die keiner kennt... Deshalb: Wieso wird man Star: vielleicht reiner Zufall! Deshlb:was unterscheidet einen Star von uns: ich glaube garnichts!
 
Was die Stars zu Stars macht ist letztendlich einfach das Publikum welches die Platten und Konzertkarten etc. kauft.
 
Jo, so ist es mit Sicherheit, xxx.

@Burndown:
Ich bin auch sehr froh, dass das Internet doch eine große Vielfalt gebracht hat. Man muss zwar aufpassen, nicht der Reizüberflutung zu erliegen, aber für unsereins ist es nur von Vorteil.
Außerdem hätten wir ja sonst das totale Mediendiktat.

Bei vielen nicht-Musikern gibt es glaube ich eine sehr hohe Promotion-Anfälligkeit, wo nur Promotion und Image des "Künstlers" über den Kauf entscheiden. So kann man einfach aus Sch... Geld machen.
 
jetzt lernen wir auf YouTube plötzlich allerhand grosser unbekannter Talente kennen, leider auch viel Schrott... ... aber ich habe schon oft gestaunt wieviele unbekannte Stars es gibt, und ich habe auch schon oft gestaunt welch langweiliger schlechte Musiker mit langweiliger Musik auf der Bühne stehen... oder wie es virtuose Gitarristen gibt (besonders unter den Jazzern), die keiner kennt... Deshalb: Wieso wird man Star: vielleicht reiner Zufall! Deshlb:was unterscheidet einen Star von uns: ich glaube garnichts!

Ich habe mir gestern auf Youtube da mal einig Frusciante und Chili Peppers Coverversionen angeguckt (viele auch mit Gesang).... und davon waren bis auf eine Ausnahme alle wirklich unanhörbar fürchterlich, obwohl grade eine Band wie die Chilis noch sehr reduzierte Musik macht.
Vielen Gitarristen und Musikern fehlt auch ein wenig die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung. Je weiter man in die Materie eintaucht und sich die Präzision der Ohren entwickelt (das ist eine Sache von Jahren), desto mehr stellt man auch fest was andere Musiker zu etwas besonderem macht und wieviele Feinheiten eine Rolle spielen. Früher hab ich immer gedacht "Wenn Steve Vai ein E Powerchord spielt... und wenn ich einen E Powerchord spiele... dann kommt doch da das gleiche raus"
So seh ich das aber schon seit langem nicht mehr...

Auf dem Weg von einem 0815 Musiker zu einem Star ist in meinen Augen das Gesamtpaket auch von entscheidender Bedeutung.
Dadurch, dass wir immer den Musiker kennelernen (wie umfassend das ist, variiert natürlich), spielt seine Personality und sein Style auch eine wichtige Rolle. Musik ist für mich eine der "mächtigsten" Kunstformen und man möchte hinter interessanter Musik dann auch eine interessante Persönlichkeit stehen sehen, da so der Konsum der Musik noch eine zusätzliche Note bekommt.
Wenn du einen Musiker hast, der z.B. sehr depressive Texte hat und man weiß, dass dieser jenige auch schon viel schlimmes erlebt hat, dann nimmt man auch diese Musik anders wahr... davon bin ich jedenfalls überzeugt.

Eine wirklich geile Band kann jedenfalls nicht funktionieren, wenn die einzelnen Leute langweilig sind...
 
ich kenne leute - wie z.b. mein ehemaliger gitarrenlehrer - die ALLES spielen koennen, also wirklich ALLES... und es auch hinkriegen den sound ratzfatz fast identisch zu nem original einzustellen...

meiner meinung nach kommts aber nich nur drauf an wie gut man spielen kann, sondern dass man auch in der lage ist was selber zu machen.

nachspielen "kann jeder", selber musik MACHEN nicht.
 

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