Was verändert sich: Ohr oder Equipment?

  • Ersteller luxderfux
  • Erstellt am
L
luxderfux
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.12.15
Registriert
05.05.09
Beiträge
44
Kekse
86
Moin zusammen,

Bisher war ich immer ein Freund von warmen, mittigen Sounds. Nun erwische ich mich aber in den letzten Wochen, dass ich überall mehr Höhen reindrehe.
Ich spiele 2 verschiedene Amps und ein Multieffekt über Kopfhörer, aber auch mit meinen beiden Gitarren habe ich das gleiche Phänomen.
Kann sich so rapide der eigene Geschmack verändern oder habe ich irgendeinen Höhenschlucker in meiner Signalkette!? :)

Kennt ihr das bei euch? Wie oft und wie schnell verändern sich eure Soundvorstellungen?
 
Eigenschaft
 
"Mein Sound" hat sich irgendwann von ganz alleine ergeben. Praktisch aus den Sachen, die ich damals bekam. Geändert hat sich kurioserweise seitdem fast nichts, obwohl das Equipment heute ein etwas anderes ist als früher. Ich experemtiere auch immer noch viel rum. Ein Modeller hier, ein paar neue Treter dort, aber der Sound bleibt gleich. Wäre auch schlecht, wenn es nicht so wäre. Jedenfalls für mich.

Was die Ohren angeht, so kann die Wahrnehung und die Hörfähigkeit sich schon ändern. Ich selbst spiele fast immer ohne Monitor (auch wenn ich singe!), und der Amp(s) strahlt entweder zur Bühnenmitte oder direkt auf die Leute, jedenfalls nicht direkt in meine Ohren. (Das wäre mir viel zu laut :rolleyes:) Auch versuche ich so wenig mit Kpfhörer zu spielen, wie es geht. Das alles schädigt das Gehör, und kann dazu führen, dass die hörbaren Frequenzen zumehmend eingeschränkt werden. Bei einem lieben Bandkollegen beoabachte ich schon seit Jahren dieses Phenomen. Er hört immer weniger und schlechter, und dreht sein Amp immer mehr auf, mit immer mehr Höhren :eek:

Ich hab eigentlich seit Anfang an "meinen Sound" im Ohr, und will auch gar keinen anderen. Ich war auch nie jemand, der wer weiß wie darauf aus ist jemanden zu kopieren. Natürlich habe ich sehr genau bei vielen Gitarristen hingehört, wie sie ihren Sound machen, aber mehr auch nicht. Ich finde es sehr schade, dass es hier in sehr vielen Threads darum geht einen Sound zu kopieren. Es gibt heute soviele Möglichkeiten, aber wenn man sich mal so umhört, gibt es kaum noch Gitarristen, die sich soundtechnisch von den anderen unterscheiden (wollen). Schade eigentlich.
 
Ich will dich ja nicht schocken, aber dass du die Höhen schlechter wahrnimmst kann tatsächlich an einem Nachlassen deines Hörvermögens liegen. Vlt. einfach mal in nächster Zeit den Amp etwas kleiner drehen. Manchmal muss man auch erstmal wieder lernen, richtig hinzuhören.

Aber es kann natürlich auch sein, dass du dich einfach an deine Soundeinstellungen so gewöhnt hast, dass dir da nicht mehr genug Höhen drin sind. Mir ists mit meinem Distortionsound ähnlich ergangen. Am Anfang dachte ich mir "mein Gott ist der Brutalst" und mittlerweile denk ich mir nur "joa, für Hard Rock ganz gut". Was nicht heißen soll, dass ich meinen jetzigen Distortionsound schlecht fände, aber es hat sich im Empfinden doch stark was getan.
Und natürlich verändert sich das Equipment auch mit der Zeit. Die Lautsprechermembranen schwingen sich ein, werden häufig etwas weicher vom Sound her und nicht mehr so harsch wie anfangs. Und auch Gitarren schwingen sich ebenso ein. Bei E-Gitarren ist das meiner Meinung nach zwar nicht so stark wie bei Archtops, Konzertgitarren und Westerngitarren, aber dennoch ists vorhanden.

Gruß, Vidar
 
also bei mir hat sich das innerhalb von minuten neu eingependelt...

ich hatte spasseshalber diesen knockout (singlecoil-simulator) aufm board... bischen gespielt, wieder runtergenommen: seit dem fühlt sich meine klampfe so dumpf an, dass ich meinem blues junior jetzt doch n prescence regler spendieren werde...

ps: ein paar minuten davor war ich noch super glücklich mit meinem sound!

ab davon: ich glaube als anfänger habe ich deutlich weniger höhen drin gehabt, weils weniger (selbst verursachte) störgäusche gab, zumindest weniger aufdringlich.
 
Als Anfänger hab ich immer kompett Mitten raus, Gain voll, Bass voll, Tremble voll gefahren und fand es geil. Naja, das ist jetzt gute 10 Jahre her und mitlerweile fahre ich solche Sachen nur noch als Stilmittel. Auch war ich mit meinem Warp7 von Hughes damals rundum zufrieden und fand ich hätte DEN Amp für mich.
Mit zunehmenden spielerischen Fähigkeiten wurden die Ansprüche dann höher. Der Sound musste verändert werden um die Frequenzen die dank der kranken Einstellung verschluckt werden wieder hörbar zu machen. Mitten rein den Rest weiter zurück!
Naja, das hat sich bisher so gehalten. Das Equipment wurde qualitativ immer hochwertiger, man war quasi auf der Suche nach einem Optimum für sich selbst. Aktuell habe ich das Optimum fast erreicht und bin glücklich.
Ich meine, je länger ich spiele habe je öfter fiel mir auf das ich die Musik anderer auch nach Sound bewerte habe. Es stehen nicht mehr nur Songwriting und Groove im Vordergrund sondern der Sound muss auch dazu passen. Tut er das für mein Hörempfinden nicht kann es sein das eine an sich gute Band für mich total durchfällt. Ebenso ist es mit Amps, Boxen und Gitarren. Man wird irgendwo zu einem kleinen "Soundnazi" der seine Vorstellungen hat und davon auch nicht abweicht. So war es jedenfalls bei mir für eine ganze Weile. Dann kommt man zu dem Punkt an dem man denkt:"alles Schwachsinn"! Jeder soll sich seine Sachen so zusammensuchen wie er will und seine Musik auch nach seinen Vorstellungen färben. Ich musste wirklich wieder lernen andere Geschmäcker zu respektieren, und nebenbei: Darüber sollten sich einige hier Gedanken machen! Es gibt so oft so sinnlose Diskussionen über z.B. 412er Boxer vs. 212er Boxen oder z.B. Endstufenzerre vs. Vorstufe, usw.

Auf meinen eigenen Sound bezogen kann ich nur sagen, ich hab meinen Grundsound, der wird je nach Tagesform ein wenig varriiert, soll heißen mal mehr, mal weniger Höhen, oder Mitten, oder Gain, oder Bass. Je nachdem wie ich grad draufbin. Es ist echt selten das ich 3 Tage in Folge 1:1 die selben Einstellungen fahre. Aber der Grundcharakter bleibt.
Mit der Zeit spielt sich das Equipment ein, das auf jeden Fall von daher ändert sich auch was. Dein Ohr sowieso. Hast du ein wenig Kopfschmerzen werden hämmernde Bässe und zu starke Höhen dir bestimmt nicht gefallen. Das ist jetzt zwar ein etwas extremes Beispiel, aber sogesehen ist es gut um es zu verstehen. Wir haben halt öfter mal verschiedene Eindrücke von ein und der selben Umgebung. Ebenso varriiert unser Hörempfinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu kann ich auch noch erfahrungen von mir spendieren.
Ich bin mehr oder weniger ein amp-wendehals, hatte derer inzwischen unzählige.
Teilweise besaß ich die gleichen amps auch mehrmals.
Es gab amps, die ich früher echt toll fand und die ich mir deswegen später nochmal zulegte.
Dann gefielen sie mir aber manchmal gar nicht mehr!
Daran habe ich gemerkt, dass auch mein gehör sich weiterentwickelt hat. Ich hörte dann dinge im klang, die ich früher nicht wahrnahm.
Bzw, der amp, der früher toll war, klang dann leer, oder ihm fehlte etwas verglichen zu anderen.
Genau genommen ist das aber ein fluch, da klangqualität meist proportional zum preis ist :redface:
 
Ich bin mal ehrlich, JEDEN TAG ändere ich "meinen" Sound, ich spiele auch jeden Tag anders, gibt Tage da fass ich den Verzerrten Kanal nicht mal an. :D Jeden Tag, leute, jeden Tag denk ich wieder: "ahh, zu viele Höhen", nächster Tag, "oh, zuviel Gain" nächster Tag "doch, zu wenig Gain, und WO IST DER BASS?" :rolleyes: Ich bin ein tragischer Fall ich weiss :D

Soll das heissen ich bin leicht beeinflussbar? :gruebel:
ach nööööö :D
 
gut, dass mein Hauptamp (ein Selbstbau) insgesamt nur fünf Regler hat: Fat, Boost, Preamp Gain, Tone und Master. Damit kannste schon mal nicht so viel verstellen und hast eigentlich vom Grundcharakter her immer den selben Sound. (aber meinen halt, denn ich hab ihn ja für mich gebaut...)

und was da noch verstellt wird, ist im Prinzip nur noch Master der Umgebung anpassen und Tone sowie Preamp Gain der angeschlossenen Gitarre (also bei ner Les Paul halt Gain etwas zurück und mehr Tone als bei meinetwegen einer Tele...)
aber sonst bleibt alles immer in der gleichen größenordnung: gain, tone etwa auf 14 uhr, boost auf etwa 15 uhr, fat switch off und master selten über zehn uhr. (ist ein sehr klassischer einkanaler...)

Ähnlich gehts mir bei den Effekten: viel geschraubt wird da seit langem nicht mehr und es werden irgendwie grad auch immer weniger... Ich hab meinen Sound mittlerweile gefunden :)

allerdings muss ich sagen, dass es jahre gedauert und viele Amps gebraucht hat, an den punkt zu kommen, an dem ich jetzt bin. ich kenne das geschilderte problem durchaus! ;)

und zum thema zurück: nein, das equipment verändert sich eigentlich nicht. ausgenommen sind dinge wie saiten (ja, alte verlieren durchaus höhen) oder endstufenröhren, und wenn du deinen amp durch die gegend wirfst, wird er sich auch verändern - selten zum guten.
aber in der regel bist es schon du, der sich verändert...
 
@raphrav: Natürlich verändert sich das Equipment o_O. Das Prinzip nennt sich Physik, du weißt schon, das mit den nach unten fallenden Äpfeln.
Sicherlich steckt in vielem auch viel Voodoo (wie diese tollen Sprays, die die Lautsprechermembranen "altern" lassen sollen, damit sie vintagemäßig klingen, aber Fakt ist: Es tut sich da was, und das nicht nur bei den Saiten und Röhren. Wie weit man das unmittelbar wahrnimmt ist eine andere Sache.
 
dämliches und arrogantes Gelaber, tut mir leid.

fachlich no comment, das ists mir nicht wert...
 
Ich hab das Phänomen bei dem DS-2 den ich zum "testen" da habe. In einem Setting ist der Sound einfach nur geil. Sehr mittig, Kompression macht ihren Job und das Fuzz gibt des Rest. Aber manchmal finde ich dieses eine Setting nur schlimm, obwohl ich nichts verändert habe. Zu erst dachte ich, dass es an meinem Gehör liegt, dass manchmal eben der Schalter auf "me like" steht und manchmal nicht, allerdings ist dem nicht so.

Geiles Setting gefahren -> Fuzz aus -> Fuzz an -> Klang unterschiedlich.

Der Teufel steckt im Detail!

Bzw. das DS-2 macht bei mir wieder die Fliege :)
 
@raphrav: Dann erkläre mir doch mal bitte, wie sich eine Lautsprechermembran mit der Zeit nicht verändern kann. Sie schwingt ihr Leben lang da rum und bleibt immer die gleiche? Ich glaube nicht.
Und auch Gitarren ändern sich mit der Zeit, bedingt dadurch, dass Holz arbeitet. Holz enthält immer noch einen Wasseranteil, der im Gitarristenhaushalt weiter reduziert wird. Wie stark das der Fall ist, hängt logischerweise auch immer davon ab, wie gut das Holz vor dem Bau der Gitarre abgelagert war.
Und wie ich bereits sagte: Wie weit die physikalisch bedingten Veränderungen immer einen wahrnehmbaren Einfluss auf das Equipment haben ist natürlich immer so eine Sache. Da die Veränderung in der Regel kontinuierlich von Statten geht und man kein 1:1 Vergleich machen kann ist die Wahrnehmbarkeit halt nur bedingt möglich.
Statt zu argumentieren mir aber einfach nur vorzuwerfen, ich sei dämlich und arrogant, finde ich gelinde gesagt gewagt und wirkt auf mich, als wenn du schlicht und ergreifend keine Argumente hättest. Bring sie vor, ich bin ein Mensch der sich auch gerne von anderen überzeugen lässt.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben