Was wird aus HARMONA?

  • Ersteller hannes_solist
  • Erstellt am

Bleibt HARMONA erhalten?

  • Ja

    Stimmen: 12 57,1%
  • Nein

    Stimmen: 4 19,0%
  • Vielleicht

    Stimmen: 5 23,8%

  • Umfrageteilnehmer
    21
Na ja, ich tendiere da ganz sicher nicht zu Verallgemeinerungen. Nicht zuletzt, weil ich beruflich zu den Globalisierungs"tätern" gehöre. Daher mag ich auch so Aussagen wie "Chinaschrott" nicht wirklich. Man muß da wirklich differenzieren, denn diese Fische stinken fast immer vom Kopf.

Qualität ist immer zuerst Führungsverantwortung. Wenn die wahrgenommen wird und das Qualitätsbewußtsein in unserem, westlichen Sinne gelebt wird, sind die Produkte aus China keinen Deut schlecht als hier hergestellte. Wir produzieren selbst dort an mehreren Standorten, ich kenne die Zahlen.

Wenn man jedoch Produkte aus einer ortstypischen Fertigung kauft, die vor allem einer Service-Kultur entsprechen, dann hat man deutlich mehr Sachmängel. Ortstypisch wird dann einfach ausgetauscht, und der Kunde ist damit hochzufrieden - das ist eine andere Kultur.

Der meiste "Chinaschrott" in unseren Super- und Baumärkten geht tatsächlich auf das Konto Europäischer Geschäftemacher, die bewußt Billigware beschaffen oder erzeugen, um schnellen Reibach zu machen. Das hört man nur nicht überall gerne.


Auf der Produktseite muß man streng differenzieren.

Folgt die Wertschöpfung im Wesentlichen aus maschineller Bearbeitung und ist man zur Erreichung der Qualitätsstandards auf Maschinengüten angewiesen, dann stehen auch in China teure CNC-Maschinen - mit ziemlich exakt den gleichen Stundensätzen wie hier. Für solche Produkte macht eine Verlagerung keinen Sinn, weil der Import allein mit typisch 15 % zu Buche schlägt und man sich nicht selten einen erheblichen Produktivitätsnachteil einhandelt durch den meist bewußt angestrebten, geringeren Automatisierungsgrad, der sich in reduziertem Invest niederschlägt. Linien in China haben aus dem Grund häufig dreifach längere Taktzeitung und entsprechend geringere Ausbringungen. Das ist im Einzelfall ein Rechenexempel. "China ist billig" ist und bleibt ein Denkfehler.

Hat man es aber mit einem Produkt zu tun, das im Wesentlichen auf manuellen Zusammenbau angewiesen ist, dann hat man - mit entsprechendem Qualitäts-Management - in China keinerlei Qualitätsnachteil zu deutlich geringenen Kosten. Dann rechnen sich auch die 15 % TCO-Zuschlag, bis das Teil hier ist. Produkte aus dieser Kategorie wandern beinahe zwangsläufig ab in Länder mit geringenen Lohn- und Lebenshaltungskosten.

Gegenbeispiel: Die Kosten für qualifizierte Ingenieursdienstleistungen sind im Großraum Shanghai derzeit gleich, teilweise sogar höher als in Deutschland. Ergebnis des Booms und der Gesetzgebung vor Ort. Als Ergebnis gehen viele Front-End-Entwicklungsaufgaben gerade wieder hierher. Das sind kommunizierende Gleichgewichte.
 
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und das Qualitätsbewußtsein in unserem, westlichen Sinne gelebt wird, sind die Produkte aus China keinen Deut schlecht als hier hergestellte. Wir produzieren selbst dort an mehreren Standorten, ich kenne die Zahlen.

keine Frage - dem stimme ich zu. Allerdings ist dies aufgrund der großen Entfernung zu uns eben auch mit entsprechenden Stückzahlen verbunden. Die muss man im Akkordeonsektor erstmal schaffen - insbesondere oberhalb der Einsteigerklasse.

Wenn man jedoch Produkte aus einer ortstypischen Fertigung kauft, die vor allem einer Service-Kultur entsprechen, dann hat man deutlich mehr Sachmängel. Ortstypisch wird dann einfach ausgetauscht, und der Kunde ist damit hochzufrieden - das ist eine andere Kultur.

Auch dem würde ich pauschal zustimmen. Aber es handelt sich beim Akkordeonbau um eine andere Dimension! Fertigung in China, an mehreren Standorten bedeutet hohe Stückzahlen. Dafür kann man auch ein entsprechend hohes Qualitätssicherungsmanagement für die Fertigung aufbauen. Akkordoens werden aber heutzutage oftmals in Stückzahl 1 nach Bestelleingang gefertigt. Das benötigt wiederum eine gänzlich anders aufgebaute Fertigungskultur.

durch den meist bewußt angestrebten, geringeren Automatisierungsgrad, der sich in reduziertem Invest niederschlägt. Linien in China haben aus dem Grund häufig dreifach längere Taktzeitung und entsprechend geringere Ausbringungen. Das ist im Einzelfall ein Rechenexempel. "China ist billig" ist und bleibt ein Denkfehler.

Und damit wären wir wieder bei der effizienten und effektiven Fertigung bei niedriger Stückzahl ( also ab 1 Stück). Und an dem Punkt sehe ich wiederum nicht den unbedingten Fertigungsvorteil in Fernost. Da sind dann die Akkordeonfirmen aus meiner Sicht in Zentraleuropa ganz gut angesiedelt. Im Detail weiß ich das nicht, aber ich vermute ganz stark, dass die Löhne in Italien sich nicht sehr von den Löhnen in Deutschland unterscheiden.

Und unter dem Aspekt finde ich dass nichts gegen eine Produktion in Deutschland spricht. Ganz unabhängig von irgendwelchen "made in Germany" Sentimentalitäten sehe ich einen großen Unterschied zwischen Großeserienfertigung und Kleinserien und Einzelfertigung. Von daher finde ich es nicht falsch, dass die Fa. Harmona die Weltmeisterakkordeons weiterhin in Deutschland fertigt, sondern eher sogar noch logisch.

Gruß, maxito
 
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Allen in alllen sollte man froh sein das sich um die fa. harmona gekümmert wird. Ich persönlich bin froh das fr. herberger nicht mehr ist. Weiterhin vertraue ich auf den jetzigen das er es anständiger macht. Es ist toll das man arbeitsplätze sichern will an einen wirtschaftlichen schwachen region. Der stamdort klingenthal ist wichtig für harmona/ weltmeister. Man verbindet dies miteinander. Fakt os es geht weiter. Und man sollte nicht soviel spekulieren und gerüchten. Weiterhin ist fakt das viel geklärt werden muss und wieder in ordnung gebracht werden muss.

Und liebe gemeinde wer qualität will der sollte man auch dafür zahlen. Wer sich ein china-dings-bums kauft muss damit rechnen das es nach 2 monaten kaputt ist.

Ps.: als tipp beendet diesen thread und wartet ab was passiert.
 
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Und damit wären wir wieder bei der effizienten und effektiven Fertigung bei niedriger Stückzahl ( also ab 1 Stück). Und an dem Punkt sehe ich wiederum nicht den unbedingten Fertigungsvorteil in Fernost.
Meine Aussage zur Produktivität bezog sich ausdrücklich auf maschinelle Bearbeitung. Für manuellen ZusBau gilt das so nicht. Da habe ich bloß noch den Arbeiter und eine eher übersichtliche Ausrüstung an Werkzeugen und Geräten als kalkulatorische Größe. Der kostenbestimmende Faktor ist dann vor allem die Taktzeit. Und weil ein Chinese bei gleicher Ausrüstung (das Invest spielt dann nicht mehr die bestimmende Rolle) grundsätzlich nicht langsamer oder sorgloser arbeitet als ein Deutscher, komme ich da halt immer günstiger weg.

Für angelernte Arbeiter betragen die Lohnstückkosten bei gleicher Ausbringung in China je nach Ort zwischen 10.% und 25 % zu D, in Italien ebenfalls je nach Region zwischen 50 % und 80 %. Osteuropa liegt im Moment je nach Land zwischen 30 % und 50 %.


Wir werden uns hier genau wie bei Japan in den Siebzigern und Achtzigern von unseren Vorurteilen lösen müssen, wonach aus "Reiskocherländern" keine Qualität oder Produktivität kommt. Heute hängen sie beim Import von Autos nach D unsere Nachbarn aus F und I locker ab. Fernseher und U-Elektronik kommt fast nur noch aus Fernost. Unsere Hybris - und vielleicht auch noch ein klitzekleinwenig weißhäutiges Denken - hat da schon einige Industrien den Kopf gekostet.

China ist im Moment bei der Zuliefererkultur noch ungefähr auf dem Stand von Deutschland in den Sechzigern. Das Qalitätsbewußtsein der einheimischen Industrie ist vielfach noch geprägt von einer ausgesprochenen Service-Kultur. Das war bei uns auch mal so - blieb ein VW-Käfer liegen oder ein R4, dann war das halt einfach nicht der Untergang des Abendlandes. Da wurde das repariert und fertig. Auch bei uns hat sich diese Mentalität erst in den letzten 30 Jahren stärker geformt, wonach eine Störung ein absoluter Bruch des Gesellschaftsvertrags ist. Aber in all diesen Punkten lernt China unglaublich schnell.


Was kann man tun, wenn man ein Akkordeonbauer ist?

Das Zauberwort lautet: "Standardisierung". Nur noch eine Sorte Stimmplatten, Stimmstöcke und Casottos, keine B-Ware mehr als Differenzierungsmerkmal. Nur noch eine Grundkonstruktion, die vor allem modular sein muß; verringerte Chörigkeit etc. entsteht alles nur noch durch Weglassen ganzer Funktionsblöcke. Am Ende gibt es max. noch die vier Standard-Baugrößen (48, 72, 96, 120) bei einheitlichem Grundklang; das Akkordeon selbst wird aus größeren Modulen zusammengesetzt, die auf flexiblen Linien automatisiert vorgefertigt werden (oder aus Fernost bezogen - nur so schafft man den Übergang). Wichtig ist, daß die unterschiedlichen Baugrößen nicht eigens werkzeugpflichtig sind, sondern duch Umstellen realisiert werden. Unter keinen Umständen dürfen allein wegen einer Baugröße eigene Fertigungsstationen erforderlich werden; alle 8-jährigen Abschreibungen müssen minimal gehalten werden. Das ist konstruktiv die größte Herausforderung.

Dazu gehört eine clevere Strategie zur Elektrifizierung, heuer unverzichtbar, die kauft man ein, selbst entwickeln lohnt sich da nicht. Der Kunde muß am Ende die Möglichkeit haben, sich sein Akkordeon wie aus einem Baukasten zusammenzustellen.

Für das Ganze braucht man Kredite für Invest, dafür wiederum eine angepaßte Produktstrategie und eine ausgefuchste Marketing-Strategie. Ohne strategische Allianzen ist das für einen Mittelständler aber schlicht nicht zu stemmen. Und die Regel, wonach ein Invest unbedingt durchzuführen ist, sobald es weniger als das dreifache der Jahreskosten der dadurch eingesparten Arbeiter beträgt, ist zwingend. Das wird weh tun.
 
über weite Strecken stimme ich Dir sehr zu, Dein letzter Abschnitt läuft aber ins Leere, weil Dein Vergleichsmechanismus überhaupt nicht greift in Richtung Akkordeon.
Harmona wird nur überleben, wenn die genug Modelle verkaufen können, die jedesmal einzig artig sind - nix mit Standardisierung, ganz im Gegenteil!!

Die Sondermodelle müssen die Standardmodelle mittragen - andersrum haben die keine Chance...



Egal...
ich wünsche Andreas eine super glückliche Hand, die passenden Intuitionen im richtigen Augenblick und die daraus zukunftsweisenden Entscheidungen.
Vor allen zur Sicherung der Arbeitplätze, aber auch wegen dem Geld, das er in der Firma stecken hat.
Toi, toi, toi !!
 
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Da stimme ich Willian Basie total zu !

Wir Europäer müssen nicht die Arbeitsmethoden der Chinesen kopiern ,
um marktfähig zu sein !
Nicht die Arbeitswege vereinfachen
und alles billig halten ,
sondern eher hin zum Manufakturbetrieb.
Die Masse kommt dann aus China,
das Gute + Feine von uns !

Gruss,

Ludger
 
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das wird jetzt etwas OT...
...Wir Europäer müssen nicht die Arbeitsmethoden der Chinesen kopiern , um marktfähig zu sein ! ...
Die Methoden sind die gleichen, zumindest sehr ähnlich - die Kosten dafür sind eklatant unterschiedlich!
...Nicht die Arbeitswege vereinfachen und alles billig halten ...
Doch, das müssen wir auch - sonst werden unsere Herstellungskosten in Bereiche steigen, daß sich das niemand mehr leisten kann und will.
...sondern eher hin zum Manufakturbetrieb. Die Masse kommt dann aus China, das Gute + Feine von uns ! ...
das ist der Weg, der oft gegangen wird, der aber teilweise leichtfertig in der Euphorie (für noch höhere Gewinne) nach China verdummbeutelt wurde (siehe Märklin).
 
THEORISIERT HIER NET RUM. Wie man was machen könnt. Wartet einfach ab was passieren wird. Die Harmona wird nicht untergehen. Ich glaube an sie.
 
Hallihallo,

auch wenn hier zu Spekulationen eingeladen wird: ich glaube nicht, dass das sinnvoll ist. Wir werden sehen was die Zukunft bringt, wenn sie zur Vergangenheit geworden ist.


Ps.: als tipp beendet diesen thread und wartet ab was passiert.


Das ist der zum tatsächlichen Thema meiner Meinung nach wohl richtigste Satz in diesem furchtbaren Thread.

Alles in allem liest sich das hier wie ein Abgesang auf die Harmona. Für einige ist die Fa. scheinbar schon tot. Verstehe ich nicht, wie man das hier so darstellen kann.

Und auch wenn hier ganz viele richtige (und wahrscheinlich auch falsche) Sachen zu China, zu Unternehmensentwicklung, Marktbearbeitung und Industriestrategien gesagt wird: was bitteschön hat das denn direkt mit den ganz akuten Problemen bei der Harmona zu tun? Was wissen wir denn, welche Marktstrategien bei Harmona entschieden sind? Was wissen wir denn darüber in welchen Regionen die sich engagieren? Was wissen wir denn, welche Schritte hier bereits gegangen wurden? Was wissen wir denn, welche schmerzhaften Einschnitte es vielleicht schon gab oder welche bevorstehen? Was wissen wir denn über den Werkzeugeinsatz und die Standardisierung bei Harmona?
Ich glaube, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass wir davon überwiegend ganz wenig wissen dürften!

Das was aktuell an Fakten öffentlich geworden ist, ist nicht besonders viel. Es scheint aber der Fa. ein Bauprojekt kostenseitig aus dem Ruder gelaufen zu sein und die Liquiditätsdecke ist dafür offenbar nicht dick genug.

Ich verstehe einfach nicht, wie man da jetzt die Tradition, die Chinesen, das Qualitätsbewußtsein und den ganzen Rest ins Spiel bringen kann. Nicht, weil diese Faktoren nicht bedeutsam sind, sondern, weil wir nicht wissen, welche Rolle sie aktuell hier spielen.

Vielleicht wäre es sinnvoll, die Diskussion über die Zukunft des Akkordeonbaus und die Marktchancen diverser Segmentierungen an anderer Stelle zu diskutieren; ich fürchte nämlich, wenn man das hier alles unter dieser Überschrift so liest, schadet man damit letzten Endes vollkommen unnötig der Harmona. Es klingt hier nämlich alles so verdammt nach Tatsachen, die jeden potentiellen Käufer eines WM-Akkordeons verschrecken könnten, wenn er das hier liest. Nach der Art: und was wird aus meiner Garantie? Und dabei wissen wir doch garnichts genaues! Das Thema Zukunft des Akkordeonbaus scheint aber ja nicht uninteressant, auch mal unabhängig von der Harmona.

Was ich sicher sagen kann ist übrigens, dass man dort nach wie vor ausgezeichnete Akkordeons bauen kann. Wenn ich das Geld übrig hätte, würde ich mir lieber heute als morgen eine Supita II bestellen. Mein ganz persönlicher Favorit! Und zwar nicht, weil ich irgendwie der Marke verbunden wäre oder so. Ich spiele viele Instrumente gerne mal Probe und habe da auch schon vieles in vielen Preisklassen gespielt, aber die geht mir persönlich nicht mehr aus dem Kopf.
Aber auch das gehört offenkundig nicht hierher.

An weiteren Spekulationen in diesem Thread werde ich mich nicht beteiligen und ich hoffe, das auch andere User hierüber zumindest kurz nachdenken, denn dass es aktuell Turbulenzen bei der Harmona und handfeste Probleme gibt ist Fakt. Dort stehen aber auch Menschen in Lohn und Brot, denen die Ungewissheit an der Seele nagen dürfte. Solch eine spekulative Diskussion gehört sich an dieser Stelle da meiner Meinung nach einfach nicht, da sie doch dazu geeignet ist, bei den Beteiligten und unmittelbar Betroffenen so richtige Gefühlswallungen auszulösen.

Ich drück der Harmona die Daumen, dass die jetzigen Klippen umschifft und der Kurs Richtung Zukunft dann vernünftig weitergestaltet werden kann! An den Produkten wird es nicht scheitern.

Guten Abend, Schabernakk

PS: Von dieser Kritik an der Diskussion braucht sich übrigens kein User angegriffen fühlen und wenn ich die Gedanken des ein oder anderen häufiger aufgegriffen habe, so ändert das sicherlich nichts an meiner Wertschätzung den Forumskollegen gegenüber.
 
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Ob man es mag oder nicht - die Gesetze von Industrie und Markt sind überall gleich.
Eine einfache Frage: Würde ich mein eigenes Geld bei der Harmona investieren wollen?
 
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zunächst einmal drücke ich HARMONA die Daumen,
Das tue ich auch, ich drücke vor allem den Firmen die Daumen zu denen ich persönliche Beziehungen habe :)

Das akkordeon ist halt nun mal kein 'volksinstrument' mehr, das es einmal war und von daher wird es Konsolidierungen geben müssen, weil einfach nicht mehr so viele neue Instrumente gebraucht werden. Der Gebrauchtmarkt ist preislich auch am Sinken,
das ist aber in anderen Bereichen wie z.B. der Modelleisenbahn auch so. Die Jugend hat heute andere Interessen.

Da stirbt was aus !
Die Menschheit entwickelt sich weiter. Wenn ich an die industrielle Revolution der letzten 30 Jahre denke... als ich ende der 70er Jahre mit computer angefangen habe, wurde ich bestaunt als käme ich vom Mond und heute?


Die Masse kommt dann aus China,
das Gute + Feine von uns !

Es besteht also noch Hoffnung.
 
Um den Gerüchten keinen Vorschub zu leisten:

Frau Herberger hat zum 30.11.14 Ihr Dienstverhältnis aufgelöst und ist offiziell am 9.12. als Geschäftsführerin zurückgetreten. Das "warum" werde ich hier
nicht erläutern.
Die Harmona bearbeitet derzeit die Finanzierung der Mehrkosten, die vor allem aufgrund von Planungsänderungen und neuen Vorschriften beim Bau in Markneukirchen aufgetreten sind. Das operative Geschäft ist davon nicht betroffen. Kurzum: Ohne diese Mehr-sonderkosten würde es uns gut gehen.

Zur Fertigung: Die weiter oben genannten Maßnahmen wurden schon frühzeitig bei der Harmona umgesetzt, so daß die Akkordeons nicht nur zu anderen Herstellern vergleichsweise günstig, sondern auch servicefreundlich hergestellt werden können. Ich denke dabei mal nur an unsere Baßmechanik, die on block mittels Lösen zweier Schrauben herausgenommen werden kann.

Desweiteren muß man in globalen Dimensionen denken. Während das Bandoneon hier ein Nischendasein fristet, ist es in Argentinien das Volksinstrument. Genauso mag das Akkordeon in Deutschland noch nicht wieder so gefragt sein wie früher, jedoch bspw. auf dem Balkan oder in Rußland ist es nicht wegzudenken. Ebenso ist China ein wachsender Markt. Diese Märkte schätzen sowohl die Marke "Weltmeister" als auch unsere Qualität sehr. Bei uns steht nicht nur "Made in Germany" drauf, sondern das ist auch drin. Und deshalb setzen wir auch alles daran, den Standort in seiner jetzigen Form zu erhalten.

Viele Grüße

Andreas Schertel
 
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Dann wünsche ich viel Erfolg! :great:
 
Hallo Andreas,

vielen herzlichen Dank für deine Erläuterung, die nun viel Licht bringt in die ganze hier brodelnde Gerüchteküche.

Es freut mich ungemein, dass ihr einen Plan habt, wie die weiteren Geschicke de Harmona aussehen und wünsche euch alles erdenklich Gute bei der Umsetzung und die Kraft, auch mit Widrigkeiten gut fertig zu werden.
 
Das war ja mal ein wirklich konstruktiver Beitrag zwischen allen Mutmaßungen, Gerüchten und allem Halbwissen.
Ich wünsch Euch viel Erfolg bei der Umsetzung Eurer Pläne.

Gruß
Reini2
 
Mich freut das auch sehr für euch, daß es nicht den vermuteten "Bach runtergeht"...
Und natürlich auch für mich, da ich ja ausschließlich mit Weltmeistern versorgt bin.

Alles Gute weiterhin und eine gute Lösung für das derzeitige Problem!
Lieben Gruß von Karin
 
Hallo Torquemada,

ganz ehrlich: Es war allgemein über alle Branchen hinweg gemeint. Ich weiß von einigen Produkten, deren Wertschöpfungsanteil in der BRD extrem niedrig ist, aber dennoch mit MiG geworben wird. Es sollte kein Angriff auf eine einzelne Firma sein.

Viele Grüße

Andreas
 
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Der Wertschöpfungsanteil ist aber auch kein geeignetes Maß dafür. Anlagenabschreibung bei hoher Taktzeit liefert kaum einen Beitrag, auch wenn das Produkt komplett in D zusammengebaut wurde. In den NKS ist es gerade eher umgekehrt (noch).
 
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Eine einfache Frage: Würde ich mein eigenes Geld bei der Harmona investieren wollen?
Ich habe die diese Frage als unanständig empfunden.

Meine Antwort darauf lautet, ich würde mein Geld auch nicht der Deutschen Bank anvertrauen ohne eine sorgfältige Analyse der geschäftlichen Perspektive dieser Anlage durchgeführt zu haben.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ich durchaus mein Geld bei der Harmona investieren würde, wenn ich von deren Konzept (welches mir nicht bekannt ist) überzeugt wäre.
Ippenstein hat schon darauf hingewiesen, dass ein Blick über den Tellerrand Deutschlands in die weite Welt die wahre Größenordnung des Welthandelsprodukts Akkordeon zeigt. Mir scheint, in Klingenthal wird mit großer Fachlichkeit, Fleiß und Herzblut gearbeitet. Normalerweise trägt diese Kombination gute Früchte.

Leo
 
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