
Gelfling
Registrierter Benutzer
Na ja, ich tendiere da ganz sicher nicht zu Verallgemeinerungen. Nicht zuletzt, weil ich beruflich zu den Globalisierungs"tätern" gehöre. Daher mag ich auch so Aussagen wie "Chinaschrott" nicht wirklich. Man muß da wirklich differenzieren, denn diese Fische stinken fast immer vom Kopf.
Qualität ist immer zuerst Führungsverantwortung. Wenn die wahrgenommen wird und das Qualitätsbewußtsein in unserem, westlichen Sinne gelebt wird, sind die Produkte aus China keinen Deut schlecht als hier hergestellte. Wir produzieren selbst dort an mehreren Standorten, ich kenne die Zahlen.
Wenn man jedoch Produkte aus einer ortstypischen Fertigung kauft, die vor allem einer Service-Kultur entsprechen, dann hat man deutlich mehr Sachmängel. Ortstypisch wird dann einfach ausgetauscht, und der Kunde ist damit hochzufrieden - das ist eine andere Kultur.
Der meiste "Chinaschrott" in unseren Super- und Baumärkten geht tatsächlich auf das Konto Europäischer Geschäftemacher, die bewußt Billigware beschaffen oder erzeugen, um schnellen Reibach zu machen. Das hört man nur nicht überall gerne.
Auf der Produktseite muß man streng differenzieren.
Folgt die Wertschöpfung im Wesentlichen aus maschineller Bearbeitung und ist man zur Erreichung der Qualitätsstandards auf Maschinengüten angewiesen, dann stehen auch in China teure CNC-Maschinen - mit ziemlich exakt den gleichen Stundensätzen wie hier. Für solche Produkte macht eine Verlagerung keinen Sinn, weil der Import allein mit typisch 15 % zu Buche schlägt und man sich nicht selten einen erheblichen Produktivitätsnachteil einhandelt durch den meist bewußt angestrebten, geringeren Automatisierungsgrad, der sich in reduziertem Invest niederschlägt. Linien in China haben aus dem Grund häufig dreifach längere Taktzeitung und entsprechend geringere Ausbringungen. Das ist im Einzelfall ein Rechenexempel. "China ist billig" ist und bleibt ein Denkfehler.
Hat man es aber mit einem Produkt zu tun, das im Wesentlichen auf manuellen Zusammenbau angewiesen ist, dann hat man - mit entsprechendem Qualitäts-Management - in China keinerlei Qualitätsnachteil zu deutlich geringenen Kosten. Dann rechnen sich auch die 15 % TCO-Zuschlag, bis das Teil hier ist. Produkte aus dieser Kategorie wandern beinahe zwangsläufig ab in Länder mit geringenen Lohn- und Lebenshaltungskosten.
Gegenbeispiel: Die Kosten für qualifizierte Ingenieursdienstleistungen sind im Großraum Shanghai derzeit gleich, teilweise sogar höher als in Deutschland. Ergebnis des Booms und der Gesetzgebung vor Ort. Als Ergebnis gehen viele Front-End-Entwicklungsaufgaben gerade wieder hierher. Das sind kommunizierende Gleichgewichte.
Qualität ist immer zuerst Führungsverantwortung. Wenn die wahrgenommen wird und das Qualitätsbewußtsein in unserem, westlichen Sinne gelebt wird, sind die Produkte aus China keinen Deut schlecht als hier hergestellte. Wir produzieren selbst dort an mehreren Standorten, ich kenne die Zahlen.
Wenn man jedoch Produkte aus einer ortstypischen Fertigung kauft, die vor allem einer Service-Kultur entsprechen, dann hat man deutlich mehr Sachmängel. Ortstypisch wird dann einfach ausgetauscht, und der Kunde ist damit hochzufrieden - das ist eine andere Kultur.
Der meiste "Chinaschrott" in unseren Super- und Baumärkten geht tatsächlich auf das Konto Europäischer Geschäftemacher, die bewußt Billigware beschaffen oder erzeugen, um schnellen Reibach zu machen. Das hört man nur nicht überall gerne.
Auf der Produktseite muß man streng differenzieren.
Folgt die Wertschöpfung im Wesentlichen aus maschineller Bearbeitung und ist man zur Erreichung der Qualitätsstandards auf Maschinengüten angewiesen, dann stehen auch in China teure CNC-Maschinen - mit ziemlich exakt den gleichen Stundensätzen wie hier. Für solche Produkte macht eine Verlagerung keinen Sinn, weil der Import allein mit typisch 15 % zu Buche schlägt und man sich nicht selten einen erheblichen Produktivitätsnachteil einhandelt durch den meist bewußt angestrebten, geringeren Automatisierungsgrad, der sich in reduziertem Invest niederschlägt. Linien in China haben aus dem Grund häufig dreifach längere Taktzeitung und entsprechend geringere Ausbringungen. Das ist im Einzelfall ein Rechenexempel. "China ist billig" ist und bleibt ein Denkfehler.
Hat man es aber mit einem Produkt zu tun, das im Wesentlichen auf manuellen Zusammenbau angewiesen ist, dann hat man - mit entsprechendem Qualitäts-Management - in China keinerlei Qualitätsnachteil zu deutlich geringenen Kosten. Dann rechnen sich auch die 15 % TCO-Zuschlag, bis das Teil hier ist. Produkte aus dieser Kategorie wandern beinahe zwangsläufig ab in Länder mit geringenen Lohn- und Lebenshaltungskosten.
Gegenbeispiel: Die Kosten für qualifizierte Ingenieursdienstleistungen sind im Großraum Shanghai derzeit gleich, teilweise sogar höher als in Deutschland. Ergebnis des Booms und der Gesetzgebung vor Ort. Als Ergebnis gehen viele Front-End-Entwicklungsaufgaben gerade wieder hierher. Das sind kommunizierende Gleichgewichte.