ich hab so viele Effekte, deren größter Effekt Geldverschwendung war. Bei allen Bands, und das war stilistisch eine enorme Bandbreite, habe ich in maximal (!) 1% der Songs einen stark soundprägenden Effekt verwendet, also soetwas wie Chorus, Phaser, Octaver etc.
In der Regel ist ein an sich guter Bass-Sound anzustreben, d.h. ein gutes "clean" Signal. Zu glauben, dass man aus einem mäßigen Grundsound durch auch noch mittelmäßige Effekte ein besonders tolles Resultat erzielen kann, ist vergebens.
Es steht jedem zu durch "trial and error" mit Effekten zu experimentieren, und die meissten werden ihre Erfahrungen derartig gemacht haben. Wenn man mich aber nach meinen persönlichen Erfahrungen bzw der Erkenntnis daraus fragt, dann würde ich folgende Effekte empfehlen:
- Equalizer
- Compressor
- Reverb (Hall)
- Chorus
- Octaver
Das sind die Effekte, mit denen ich die Erfahrung gemacht habe sie auch benutzen zu können, und zwar in der Häufigkeit wie in der Reihenfolge aufgelistet.
Im Studio spiele ich entweder direkt ins Pult oder über das Joe Meek threeQ bzw tfpro p3. Die Effekte wie allgemeine Kompression, Hall etc, kommt aus dem sauteuren Studioequipment. Jede Form von Bodentreter oder Asia-Boden-Multi wird ohnehin abgelehnt, denn in erster Linie liefern die ein erstklassiges Rauschsignal.
Live reicht in der Regel ein guter Amp, denn die verfügen über einen guten EQ. Das muss dann nichtmal ein graphischer 10-Band-EQ sein, 1 Bass-, 1 Treble- und 2 Mittenpotis liefern genug Einstellmöglichkeiten. Wenn man Routine mit seinem Gerät hat, dann lassen sich auch schnelle Einstellungen zwischen den Songs machen. Großes im-Song-hin-hergeschalte ist meines Erachtens die Pest der Gitarristen, mit der man sich als Bassist garnicht erst infizieren sollte. Das macht es für den Mischer nämlich noch schwieriger als es eh schon ist, und das Resultat ist in der Regel ein schlechter Gesamtsound. Progressive Bands mit Multisound-Bassisten haben entsprechend geschultes PA-Personal, z.B. muss ich ein Trujillo keine Gedanken um den Mix machen.
Live verwende ich den EQ am Topteil, davor den Compressor des tfpro, ein Lexikon ALEX für Reverb und ggf Chorus (in einem von einer Million Songs). Als Bodentreter nutze ich im Funk/Soul-Bereich ab und an einen Octaver (von BOSS).
Ansonsten mache ich zu 80% meinen Bass, dessen Elektronik und Hölzer, sowie meine Finger für den Sound verantwortlich. 19% ist dann der Amp und nur 1% ein Effekt. Das ist auch etwa das Verhältnis von den Summen, die man in die entsprechenden Bereiche investieren sollte.
Also 80% der Kohle geht in den Bass und in Schulung des Benutzers (Unterricht, Lehrmaterial, Workshops, Livekonzerte besuchen ;o)