Welcher Synthesizer (gerne auch vintage) der sich gleichzeitig für Boogie Woogie/Ragtime eignet?

ffleischer
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Hallo Leute,
ich bin neu hier im Forum und stelle mich mal vor - ich glaub ich bin etwas ungewöhnlich vom Profil her: ich bin 40, und habe mit Musik machen insofern nur soviel zu tun als dass ich Schlagzeug spiele (selbst beigebracht, also nicht so wahnsinnig gut, und auch nie ernsthaft in einer Band) und seit ich 15 bin ein Faible für Drum Programmierung, damals in den 90ern noch hobbymäßig mit Fasttracker usw, später natürlich begeisterter Rebirth/Reason-Nutzer aufgrund von bis heute vorhandenem Interesse für House, Breakbeat etc., dann aber lange Zeit garnichts weiter verfolgt. Auch Ahnung von Samplebearbeitung (Audition). Gleichzeitig habe ich einen völlig anderen Spleen, undzwar Tasteninstrumente. Ich kann sie zwar nicht spielen, aber wenn ich eine Tastatur sehe zieht mich das seit Jahrzehnten magisch an. Daher habe ich mir schon (jetzt wirds peinlich!) zweimal in meinem Leben ein echtes Klavier gekauft, aber so von der Sorte "Gründerzeit" für 100 Euro, natürlich schlecht stimmbar und daher schwierig als Anfängerinstrument, und aus Angst vor dem pianogeübten Nachbarn habe ich mich dann nie getraut zu üben. Pianounterricht aber nie genommen, aus großer Abneigung gegenüber dem befürchteten Drill-Charakter der klassischen Ausbildung, und eher Desinteresse daran, existierende Stücke nach Noten zu spielen. Was mich interessiert, ist insbesondere eine Sache: Boogie Woogie. Ich weiß dass jetzt der ein oder andere verächtlich guckt, aber das ist die eine Sache die mich nachhaltig begeistert und ich würde meine linke Hand (oder besser nicht!) dafür geben wenn ich das perfekt könnte, also frei jammend. Ich bin versessen darauf, nach Intuition in die Tasten zu hauen, wie es mir in den Sinn kommt. Ich bin quasi eh so einer der bereits jetzt sofort ne Begleitmelodie pfeifend mitjammt, wenn er Boogie Woogie hört.

So, wofür ich nun echt dankbar wäre: eine Kaufempfehlung. Ich bin nämlich umgezogen und es gibt keinen Nachbar mehr vor dem ich mich schämen muss. Außerdem kam mir die Erleuchtung, dass es ja sowas wie Kopfhörer gibt (natürlich nicht für das damalige Gründerzeit-Klavier). Ich suche also im Wesentlichen eine Art Synthesizer mit folgenden Merkmalen:
- genug Tasten für Boogie Woogie (reichen 61, oder müssen es 73 oder gar 88 sein?)
- gewichtete Tasten und eine Hammerschlagmechanik (oder reicht eine halbgewichtete Waterfall-Tastatur ebenfalls aus?)
- sehr gute, charakterstarke Piano-Presets
- aber auch gerne ein paar andere Presets mit analogem Charme, Richtung E-Piano/Rhodes, dazu gerne auch aktuelle zeitgemäßere/komplexere Synth Sounds (aber kein Muss) zum Herumspielen
- jetzt kommt das schwierigste Kriterium: ich bin berufsbedingt empfindlich, was Design angeht. Nicht nur optisch (hier insbesondere bzgl. der Typografie), sondern auch auf die Hardware und die Materialität bezogen. Das heisst: ich würde es nicht ertragen, wenn das Gerät nach Gottesdienst-Plastikbomber aussieht oder sich so anfühlt (nix gegen Kunststoff, aber dann bitte hochwertigen, dickwandigen) wie das Heimpiano der nächsten Lehrerfamilie von nebenan, aber auch nicht wie die neueste LED- und Feature-überladene Technik-Orgie. Ich liebe alte hochwertige Geräte, die Braun-Ära unter Dieter Rams, feine Bedienelemente, reduzierte Gestaltung, und so sieht hier auch meine sonstige Einrichtung aus. Holz ist kein Muss. Das Gerät muss sich hier einfügen als etwas, das ich nicht verstecken will.
- Kostenpunkt: gebraucht definitiv unter 1500 Euro, aber gerne auch unter 1000.
- es kann gerne auch ein Vintage-Gerät sein, also irgendwas was schon 10, 20 oder 30 Jahre alt, was man nur auf Kleinanzeigen findet oder so.

Meine eigene Recherche hat mich erstmal nur zum Nord Electro geführt, das ist schonmal recht nah dran an meinen Vorstellungen. Allerdings ist das rot etwas speziell, und ich habe noch nicht rausgefunden woraus die Gerätehülle besteht, ob für mich die Wahl zwischen 3,4,5 oder 6 einen Unterschied macht und ob die vollgewichtete Hammerschlag- oder die Waterfall Tastatur besser für mich wäre.

Ich freue mich auf euren Rat. Und bitte nicht auf mich einschlagen und keine Tipps a la "du spinnst, hol dir garnichts" oder "hol dir erstmal dies und jenes Anfängergerät", so tick ich nicht ;-) Bitte habt Verständnis für mein spezielles Anforderungsprofil, ich danke im Voraus.
Übrigens, mein "Lehrer" wird wahrscheinlich der Herr Youtube sein, da hab ich schon einiges an tollem Input gefunden.

Danke und Grüße!
F
 
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Hi,

auf Grund Deiner Affinität zum Braun Design würde ich Dir ein Yamaha CP88 empfehlen. Top Design, Verarbeitung, Klavier und E-Piano Sounds, Hammer (im doppelten Sinn) Tastatur. Ob man gebraucht in deine Preisregion kommt, weiß ich nicht. Das CP73 sollte da liegen, ist aber „nur“ leicht gewichtet. Für BW würde ich Hammermechanik vorziehen.

Gruß,
glombi
 
Stimmt, das ist auch ganz schick. Also das CP73 gibts nicht mit derselben Mechanik wie das CP88? Haben die beiden auch Rhodes-artige Fähigkeiten? In Reviews lese ich dass Leute aber auch mit der CP73-Tastatur recht zufrieden scheinen, wäre das nix für mich? Ich vermute dass das CP88 mein Budget übersteigt. Spielt es davon abgesehen für Boogie Woogie überhaupt eine Rolle ob 73 oder 88 Tasten?
 
CP88/73 sind von Funktion, Sounds, Bedienung etc. vollkommen identisch. Die Tastaturen unterscheiden sich in der Mechanik. Die 73 ist m.W.n. auch balanced hammer, aber eben leichter. Viele kommen damit gut zurecht. Die EP Sounds finde ich spitze, die werden neben den Klaviersounds eigentlich auch in jedem YT Review gelobt.

Gruß,
glombi
 
Ist die Tastatur im CP73 dann eher vergleichbar mit der "halbgewichteten" Waterfall-Tastatur beim Nord Electro SW oder mit der vollgewichteten Hammerschlag-Tastatur beim Nord Electro HP?

Und sehe ich das richtig dass ich in ein Nord Electro HP nach Belieben weitere Samples reinladen kann, in das CP73 aber nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nur das CP88 und wenig Vergleiche…
 
Das cp 73 hat auch eine Hammermechanik, aber soll eine Weiterentwicklung der etwas schwabbeligen ghs Tastatur sein.

Yamaha p 515 fällt mir noch ein, kawai es 110, Roland fp 30 x oder Roland fp 60 x,

Kawai es 920, Roland rd 88.

Du müsstest aber antesten. Gerade bei boogie woogie braucht man einen soliden Widerstand und ggf nicht zu langen Tastenweg (was für die Kawai cn Reihe spräche und fürs Kawai es 110, 920)

Aber ohne testen gehts nicht.
 
Hallo, nimm's mir nicht übel, aber da war glombis Tipp mit dem CP73 besser, die besagten (Roland, Kawai) sind allesamt solche Plastikbomber die ich vermeiden möchte.

Also im Moment sieht es für mich nach Nord Electro HP vs. Yamaha CP73 aus, wobei letzterer fast unmöglich gebraucht zu finden ist (was natürlich für ihn spricht).

Wenn jemand noch was älteres kennt, mit Metallgehäuse und gewichteter Tastatur, immer her damit!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafür liegt es neu in Deinem Budget…
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ach so, beim CP und den meisten anderen Stage-Pianos sind keine Lautsprecher eingebaut, die müsstest Du also mit einkalkulieren…
 
Ich sag mal so: lieber nen Euro extra, und ein schönes Gerät. Frage mich gerade nur ob etwas in der Art von CP73 oder Nord Electro nicht schon vorher da war? Ist dieses Segment "hochwertiges aber etwas kompakteres (73) E-Piano mit gewichteten Tasten, ein bisschen Extras und vintage-Gehäuse" vorher nicht existent gewesen?

Wegen sonstiger Hardware, ich hab hier zwei Monitore und diverse Kopfhörer, das ist also kein Problem. Tatsächlich steht hier noch ne Menge mehr kram herum (Yamaha E-Drums, diverse kleine Korg Volcas usw.)
 
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Bobgrey
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Bobgrey, das scheint eine Workstation zu sein, das wäre mir zu sehr übers Ziel hinausgeschossen. Mir fehlt auch ein wenig der Vintage-Charakter.
 
Das Korg SV-1 wäre vielleicht noch interessant, ist schon einige Jahre auf dem Markt und dürfte demnach auch gut gebraucht zu finden sein.
Und aufgrund der Optik wäre ich vor einigen Jahren auch beinahe schwach geworden... :sneaky:

Gruß

Michael
 
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Beim SV 1 hätte ich wegen der Tastatur Bedenken.

Ich hatte das mal.
 
Und halt antesten statt jetzt anhand der Optik zu früh etwas auszuschließen.

Ich hab zB kein einziges Holzkommoden-Digitalpiano, aber wenn da ein überzeugendes dabei wär, würde ich so eins kaufen statt Stagepianos.

Es gibt für mich nur diese Kriterien: überzeugende Tastatur gut abgestimmt auf möglichst natürlichen Sound, gute Klangabstrahlung.

Ob das Ding rot ist, Plastikoptik oder Metall ist für mich dann nicht entscheidend.

Nord kaufe ich nicht, aber nicht wegen der Farbe, sondern wegen Preispolitik, Tastatur, Klang, Speicherphilosophie. Für andere ist es der beste und genialste Hersteller.


Fürs Auge hab ich mein richtiges Klavier.

Vorsorglich sei noch erwähnt: Ein 10 Jahre altes Yamaha Clavinova hat nichts mit vintage zu tun, auch wenn da gern vollmundig probiert wird die überteuert zu verkaufen, mit dem Argument, bei den neueren habe sich technisch nicht viel getan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab selber noch was schönes gefunden, eng verwandt mit YAMAHA CP73/88 gibt's ja auch noch die sehr ähnlichen YC73/88 und auch das YC61, wobei das keine Hammermechanik mehr hat. Auch schick, aber (noch) zu teuer
 
Teuer, identische Piano/E-Piano Sounds. Eigentlich nur interessant, wenn Du eine gute Zugriegelorgelemulation brauchst. Auch bei den Synths hast Di wohl minimal mehr Möglichkeiten. Für BW sollte aber beides eher uninteressant sein?

Gruß,
glombi
 
Ja auf jeden Fall kein Vorteil, nur mehr Geräte nach denen ich gebraucht suchen kann ;-)
Verstehe immernoch nicht warum es derartige klassisch-wertige Gehäuse/Interface-Qualitäten erst seit 2019 gibt. Ok bei Nord ja schon länger, aber ist auch nicht ganz so schön.
 
Ich werfe noch das Kawai MP11 in den Ring, da liegt der Fokus halt etwas mehr auf Piano. Das MP11SE finde ich Designtechnisch ziemlich gut gelungen, aber vermutlich etwas über dem Budget, ein MP11 der ersten Generation wäre gebraucht evtl. im Budget. Die Verarbeitung ist bei beiden sicherlich gut, merkt man auch beim tragen :)
 
Schönheit liegt im Auge des Betrachters ;)
 
Schönheit liegt im Auge des Betrachters ;)
Auf jeden Fall ;)
Ich möchte nur anmerken, dass die Bilder im Netz von oben etwas unglücklich wirken, von vorne mit betrachtet mit der Abstufung finde ich das schon ganz nett, änhlich wie das Kawai VPC 1, halt mit zusätzlichen Knöpchen und Spielereien.
 

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