Welches Niveau sollte das können eines Alleinunterhalters haben?

  • Ersteller reservoir dog
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Glaub mal nicht, dass die Bands weniger verdienen, wenn sie Midis benutzen!

Heute ist es doch - gerade auch in Profibands - gang und gäbe, dass sie externe Sequenzen nutzen! Anders ist der moderne Sound doch gar nicht mehr zu reproduzieren!
Die aktuelle Popmusik und insbesondere Hiphop (nicht zu vergessen Techno und Konsorten!) und Rap leben von Samples, Einspielungen, und ganzen geklauten Songs, die nur "übersungen" werden!

Denkst Du wirklich, dass bei großen professionellen Musicals (und ich meine nicht die Miniplaybackshows in diversen Kleinstädten...) alles von echten Musikern gespielt wird? Wo ist den das Orchester versteckt?? :gruebel:
Na im Zuspieler! :eek:

Die ganzen Orchesterparts werden aus Kostengründen doch per Sampler, Waveplayer oder HD eingespielt. Wer will denn zig Geiger, Bläser und sonstige Musiker bezahlen?

Und verlangt da Irgendjemand das Geld zurück, weil da kein Chellist saß? :confused:

Die einzig wahren Livemusiker, wo auch jeder sein Instrument spielt, sind doch eigentlich nur die Rocker! Ehrlicher Rock und Blues mit Standartbesetzung.
Und natürlich die ganzen volkstümlichen Kapellen - da haben die was gemeinsam! :D

Doch was soll das goldene Hochzeitsehepaar machen, die einen schönen Abend bei Tanz und Unterhaltung erleben wollen? Oder die kleine Vereinsgesellschaft, die einen Tanzabend veranstalten?
Sollen die sich einen Akkordeonisten für 5 Stunden buchen, weil er keine Midis benutzt? 5 Stunden Akkordeonmusik ohne weitere Begleitung? :eek:
Oder 5 Stunden Akustikgitarre (gibt es überhaupt so ein langes Repertoire für Solisten?)
5 Stunden Rock werden die sich sicher nicht antun...und eine Kapelle ist für Privatleute doch wohl kaum bezahlbar.

Jeder hat doch seine Daseinsberechtigung. Ob DJ, Alleinunterhalter, Band oder Kapelle. Jeder findet sein Publikum - mal mehr, mal weniger.
Und ich denke mal, dass ein Alleinunterhalter wesentlich mehr Gigs hat, als der Großteil der Hobbybands! Und das auch mit Midifiles, denn auch er muss mit der Zeit gehen, sonst geht er mit der Zeit.:p

Denn warum sollte ein Alleinunterhalter nicht den Stand der Technik nutzen dürfen, obwohl es Andere doch ganz eindeutig machen? Im Fernsehen sieht man doch fast NUR Vollplaybacks und die Kunden sind nun mal eine hohe Qualität gewohnt und verlangen das auch.
Und wenn es danach ginge, dass man nur live spielen darf, müsste man auf eine ordinäre Orgel zurückgreifen, die außer 2 Manualen und Basspedal nichts hat. Nur wer will sich das einen ganzen Abend anhören? Spiel mal Lady Gaga's "Pokerface" oder Elvis-Hits damit...:rolleyes:

Dann doch lieber den Midifileplayer mit umfangreichem Repertoire für Jung und Alt - so wie es das entsprechende Publikum verlangt.
 
Also ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Ich spiele Keyboard, jedoch in letzter Zeit nur mehr Begleitung der Midifiles. Es ist ja fast nicht mehr möglich und auch Sinnlos einen Song einzustudieren
nur weil er gerade mal der Hit des Jahres ist. Macht doch eine Band kaum mehr.
Bezüglich Preis, der Kunde ist verwöhnt, will jeden Song hören als währe er vom Original. Wer kann das schon? Was macht man, man greift zum Midifile. Dem Kunden ist das doch egal und man kann es im auch mit ruhigem Gewissen sagen, dem ist nur wichtig dass die Gäste gut Unterhalten werden und die Stimmung passt. Ob der Ton nun von einem Midi kommt oder nicht, unwichtig. Natürlich ist es für Bands ärgerlich wenn Aleinunterhalter mit Midifiles auftauchen und dann noch eine Irre Stimmung aufkommt.:gruebel:
Aber ich verstehe nicht warum die das nicht auch machen. Stingt das Geld dann anders?
Wo ist Livemusik wichtig: Bei einem Livekonzert ok da gehts fast nicht anders, aber bei einer Geburtstagsparty oder Hochzeit, usw. da ist die gute Stimmung wichtig und nicht woher der Ton kommt.:)
Sicherlich könnte man dass auch mit Mp3 oder CD-Player aber dann fehlt doch wieder das gewisse etwas und somit kommt man wieder zum Musiker ob nun Band oder Alleinunterhalter das Musikinstrument und vieleicht die Lichtanlage muss einfach da sein.

Vielleicht noch zum Abschluss, warum greifen heut zu Tage schon viele Gasthäuser zu Fertiggerichten und kochen nicht selbst. Es braucht doch nur dem Auge zu gefallen und gut zu schmecken, kein Gast wird den Koch besuchen wollen :)

lg
Mexx43
 
Natürlich ist es für Bands ärgerlich wenn Aleinunterhalter mit Midifiles auftauchen und dann noch eine Irre Stimmung aufkommt.:gruebel:
Wäre in der Tat ärgerlich, es passiert blos so nicht. Ich freue mich über JEDEN Midi DJ auf einem Fest, weil ich weiß, dass der VA das nächste mal wieder zu einer richtigen Band greift. Anders leider bei Hochzeiten, da hat der VA selten eine 2. Chance.

Die langweiligsten Aufführungen die ich mir zwangsweise antun musste kamen übrigens von Leuten die sich als Profis bezeichnen. Platte Sprüche ohne Ende, Afforderungen zu Spielen und Polonäse...

Wenn ich ein Lied spiele und muss das Publikum erst auffordern dass sie Polonäse machen spiele ich das Lied schlecht. Das kommt von selbst wenn man es richtig macht.

Midi abspielen (oder dazuspielen) verhält sich sich zu Musik wie Leser zu Autor.

Abschluss, warum greifen heut zu Tage schon viele Gasthäuser zu Fertiggerichten und kochen nicht selbst. Es braucht doch nur dem Auge zu gefallen und gut zu schmecken, kein Gast wird den Koch besuchen wollen :)
Wer sich das bieten lässt ist selber schuld. Wenn mir jemand TK Fraß vorsetzt bin ich das letzte mal dort gewesen.
Insantsoßen sind bei mir außen vor, weil mir die schmecken. Soll nur als Bsp dienen, weil gewisse TK Gerichte lecker schmecken. Ein MidiDJ wird allerdings niemals eine Band ersetzen, auch wenn er vielleicht so klingen mag.

Gottseidank sind meine Band und MidiDJ im Preisbereich so weit auseinander, dass es praktisch zu keinen Überschneidungen kommt. Wären da blos nicht die Hochzeiten auf denen man sich sehen lassen muss. Manchmal könnt ich kotzen wei langweilige es da zugeht im Vergleich zu denen wo wir spielen. Ich finde es unfair dem VA Gegenüber, aber gut es gehören ka immer 2 dazu. Es gibt Leute die wollen das, oder müssen es wollen weil es für richtige Musik nicht reicht.

So das musst mal raus und nun prügelt los...
 
Als Hobby-Alleinunterhalter klinke ich mich hier auch mal ein.

Mir scheint, die Antwort auf die Frage "welches Niveau" ist so unterschiedlich wie die Sicht auf den "Alleinunterhalter als solches".
Ich glaube es geht hier sehr um Geschmacksfragen und auch darum, was ist die "richtige" Art und Weise, Musik zu machen.
Bleibt schwer zu beantworten, da Geschmack bekanntlich verschieden ist.

Ich persönlich mag einfach gern handgemachte Musik, d.h. wenn live, dann bitte ganz live.
Alleinunterhalter können durch irgendein muikalisches oder anderes "Können" alleine unterhalten. Z. B. durch eine geniale Stimme, instrumentales Können, gute Texte oder
Humor.
Aber ich tanze auch gerne (z.B. auf Hochzeiten) zu Musik von CDs, dann brauche ich aber keinen sogenannten "Alleinunterhalter", sondern dann reicht mir ein DJ und eine Anlage. Andernfalls finde ich die Gefahr groß, dass der "Musiker-Alleinunterhalter" sich und sein musikalisches Können dem vorgegebenen Midi "unterwirft" und eine sonderbare Situation entsteht:
1. Ich sehe EINEN Musiker, höre aber viel MEHR (und meine Augen werden also "betrogen").
2. Ich erwarte in dieser quasi-live-Situation eine "Live-Atmosphäre", die Musik klingt
aber alles andere als live, sondern läuft automatisch ab. Der Musiker übernimmt eher die Rolle eines "Technikers"
3. Wem applaudiere ich am Ende, dem Alleinunterhalter oder dem Mdi-File? Der, der das Midifile erstellt hat, ist doch (meist) gar nicht anwesend!

Um einmal überspitzt die Kritikpunkte zusammenzufassen:
1.) Unglaubwürdigkeit, 2.) Unflexibilität, 3.) Entfremdung

Grüße, Niko
 
Wenn mir heute ein Alleinunterhalter erzählt er spielt alles Live, dann muß ich leider sagen dass er in der Zeit rückläufig ist. Ohne Midifiles werden bei den heutigen Songs schnell mal zehn Finger zu wenig und was dann!?
Aber jeder jeder wie er meint :)
Es gibt schon noch Lieder die man ohne spielt aber nicht alles. Der das kann muß schon auf einer Hochschule Musik studiert haben oder so. Ein Hoppymusiker schafft das nie und nimmer. Überhaupt was bitte ist an Midifiles schlecht? :gruebel: Dass man sich die Zeit nimmt und diese in voller länge überarbeitet oder selbst erstellt :rolleyes: sofern man sich damit auskennt. Das ist ja auch meist das Problem über das sich viele nicht darüber trauen. Diese zu bearbeiten oder überhaupt selbst zu erstellen und dann kommt der neit dazu wenn andere diese verwenden. ist eben so. :great:

Und jetzt zerreisst mich mal oder auch nicht, wie ihr wollt es ist aber trotzdem die Tatsache

Ganz liebe Grüße
Mexx
 
Denkst Du wirklich, dass bei großen professionellen Musicals (und ich meine nicht die Miniplaybackshows in diversen Kleinstädten...) alles von echten Musikern gespielt wird? Wo ist den das Orchester versteckt?? :gruebel:

Welche Musicals meinst du denn?

Harald
 
Nur mal als Beispiel: Starlight Express!

In einer TASTENWELT-Ausgabe war sogar mal ein interessanter Bericht über den Keyboarder, der das Orchester (oder Teile davon) per HD-Recording einfliegen lässt... ;)

Ist ja nicht verwerflich, sondern aktuelle Technik! Und das läuft bei vielen anderen Produktionen ebenfalls so ab.

Ich selber bin ja nicht der Musical-Gänger, deshalb habe ich es selber nicht gesehen. Aber von diversen Berichten in Musiker-Zeitschriften dürfte es bekannt sein, dass Heute kaum ein großer Liveact ohne Einspielungen - sei es Midi oder HD - funktioniert. Selbst Rock/Pop Produktionen werden so "Live" dargeboten!

Beispiel gefällig: Depeche Mode!

Ein super Konzert in der Düsseldorfer Arena. Aber glaubst Du, dass die ALLE Sequenzen live spielen? :gruebel:

...aber wir schweifen vom Hauptthema ab..
 
Zu dieser leider sehr verbreiteten Meinung (Unwissenheit schützt nicht vor Strafe ...) muß ich doch glatt meinen Senf abgeben!
Ich bin 50 Jahre alt und mache seit 30 Jahren - mal mehr, mal weniger intensiv - Musik.
Nach anfänglichem Klavier-Unterricht (irgendwann Anfang der 70er abgebrochen wegen pupertärer Faulheit ...) machte ich später autodidaktisch weiter, lernte noch Schlagzeug und Gitarre und hatte erst nach der Wende (Ossi) Gelegenheit, mir ein Keyboard zu leisten.
In den 90ern spielte ich dann in verschiedenen Amateur-Bands, hatte von 1999 - 2005 eine eigene Band und bin seither "solo" als Alleinunterhalter/Moderator mit Entertainer-Keyboard freischaffend selbständig. Hobby letztendlich zum Beruf gemacht!
Auch ich arbeite mit Midifiles - und warum eigentlich sollte ich das nicht tun? Die heutigen HighTech-Instrumente sind geradezu ausgelegt dafür und selbst bei Gitarren, Akkordeons u. a. Instrumenten hat Midi längst Einzug gehalten.
Der weitverbreitete Irrtum bei der Beurteilung solcher Musiker liegt leider darin, daß "man" (das Volk ...) - von diesen Dingen wenig Ahnung habend - meist vermutet (oder gar zu wisse glaubt ...), so ein Keyboard macht - gefüttert mit Midis - die Musik ja ganz alleine und diese "Schein-Musiker" sind nur Betrüger, die den Leuten vorgaukeln, Musik machen zu können.
Ich habe im Jahr ca. 80 - 90 Aufträge (bundesweit) mit durchweg positiven Feedbacks und für mich entscheidet zunächst mal, was der Kunde annimmt und wie er es tut.
Hier ist das Ergebnis wohl eindeutig, bekommt der Kunde doch Live-Musik mit dem Sound einer kompletten Band und muß nur einen Mann bezahlen!
Natürlich gibt es qualitativ (wie überall) Unterschiede und leider auch schwarze Schafe, die gar nicht Keyboard spielen können, aber das hat nichts mit dem Eindsatz von Midis oder nicht zu tun.
Wenn man es professionell macht wie ich und einen sehr hohen Qualitätsanspruch an sich selbst hat, hängt dort weitaus mehr dran, als sich mancher vorstellen kann.
Schon mal gekaufte Midis selbst nacharrangiert oder gar eigene produziert mit allem, was dazu gehört? Oder schon mal mit einem Keyboard vor Leuten live gespielt und gesungen?
Mit der linken Hand 6 - 7 h am Stück den Vocal-Harmonizer für sauberen mehrstimmigen Gesang gesteuert? Das geht nur, wenn man auch richtig Klavier spielen kann! So läuft es nämlich und nicht mal eben "Midis laufen lassen und dafür auch noch Geld bekommen".
Ein professioneller und guter Alleinunterhalter mit Keyboard, der Midis nutzt (was ja wie erwähnt durchaus Sinn macht ...), hat nämlich nicht die ganze Woche Urlaub und verdient sich am WE stundenweise eine goldene Nase! Ich habe im Schnitt die ganze Woche einen 12 - 14 Stunden-Tag, um meinen Kunden dann vornehmlich an den Wochenenden (wo andere Berufstätige der Woche nämlich frei haben ...) noch live zur Verfügung zu stehen!
Also hört mir bloß auf mit solchen Aussagen, wenn Ihr keine Ahnung habt!
Ich wär sogar dafür, daß die Einstufung, die es früher mal in der DDR gab, wieder eingeführt wird (Vorspielen vor Jury, um Auftrittslizenz zu bekommen), damit endlich diese "Möchtegern-Musiker" und Laptop-Spezis von der kommerziellen Bildfläche verschwinden. Tut mir leid, aber das ist meine Meinung. Nebenberuflich Musik machen, auch okay, aber dann bitte auch mit Know How und Niveau, sonst nicht.
Und nichts gegen Midis - überall sind sie mit von der Party heutzutage - Studio, Live-Act, Filmmusik, Jingles für Werbung etc., selbst bei Musik-CD's.
Wer was gegen Midis hat, sollte sein Handy wegschmeißen und wieder Briefe schreiben, oder sich nur noch naß rasieren. Wider des technischen Fortschrittes, oder was? Den gibt es nun mal auch im Musikbereich und wer damit Geld verdient - so er es fachlich und talentiert gut kann - macht nichts falsch!

Harry

Das man Midi zur Unterstützung nimmt ist ja auch voll ok. Aber zumindest ein Instrument sollte man dann doch spielen. Und wenn es nur die Melodielinie auf dem Keyboard ist. Das Beispiel dass ich Ansprach ist vielleicht auch grad ein Super-Negativ Beispiel. Aber der gute Herr schaltet das Midi auf seinem Keyboard an und bewegt einfach die Arme um es so aussehen zu lassen als ob. Eigentlich singt der nur (einigermassen OK) ^^
Find ich dann ein wenig traurig.

Ich hab auch schon hin und wieder in einer Tanskapelle mitgespielt (aushilfsweise) und da liefen auch Midi's mit. Aber Gitarren, Bass, Drums etc waren trotzallem live.
 
Die Diskussion über Alleinunterhalter endet irgendwie immer wieder bei MIDI-Files pro und contra. Ich bin kein Freund von Alleinunterhaltern, noch weniger von MIDI-File Kutschern. Ich bevorzuge handgemachte Musik. Ich hab aber auch nicht den Anspruch, dass unsere Musik wie von original CD klingt, und unser Publikum zum Glück auch nicht. Und wenn gewisse Sachen - und das sind noch nicht einmal wenig - mit 4-Mann-Band Standardbesetzung nicht ohne Einsatz von Einspielungen von MIDI und/oder MP3 hinzubekommen sind, dann eben nicht.
Als Alleinunterhalter hätte ich da andere Denke, da bleibt mir ja gar keine andere Wahl, und insofern ob das eine mehr oder weniger, wäre mir dann auch egal. Ich hab ein paar Jobs als Alleinunterhalter versucht, und muss sagen, das ist nichts für mich, ist mir zu anstrengend. Mal von dem Auf- und Abbau der Anlage abgesehen, um den man sich alleine kümemrn muss, man muss den ganzen Abend absolut präsent sein, kann sich kaum mal ne Auszeit gönnen. Du musst das Publikum den ganzen Abend im Blick haben, alleine erkennen und festlegen, wo man gerade steht, was gewünscht ist, in welche Richtung man steuern muss. In einer Band ist das anders, da kann man sich gegenseitig unterstützen, und wenn der Abend nicht so gut läuft, hat man wenigstens seine Kollegen, mit denen man sich gegenseitig aufbauen kann.

Kommen wir mal zurück zur Niveaufrage. Die eine Aussage fand ich schon mal gar nicht so verkehrt:
Das Niveau des Alleinunterhalters ist eigentlich egal, wenn es nur das selbe ist, wie das Niveau des Publikums.
Ich finde, ich muss mich ja nicht auf das Niveau des Publikums begeben, aber es erkennen und sich entsprechend seiner Musikauswahl und Sprüche anpassen, wäre schon angebracht - egal ob Aleinunterhalter oder Band.
Oder war hier spieltechnisches Niveau gemeint? Klar, je mehr ich spieltechnisch drauf hab, um so flexibler kann ich reagieren, als wenn ich jeden Ton, und sei es ein einfacher Tusch per Midifile abfeuern muss. Solche gibt es ja auch. Es kann aber auch ein Alleinunterhalter gut ankommen, der musikalisch gar nichts kann, dafür aber ein gutes Gespür für das Publikum hat, immer passende Sprüche parat, und sich mit seinem Equipment technisch perfekt auskennt. Was glaubt Ihr denn wie das in einer erfolgreichen Disco abläuft? Da kann sich auch nicht jeder Hansel hinter die Console setzen.
Aber egal, ob Blender oder nicht, wenn das Publikum zufrieden ist, gut und passend unterhalten worden ist, die richtige Musik zum Tanzen geliefert bekommen hat, war der Mann wohl sein Geld wert. Die wenigsten interessiert es ind er Tat, ob das Live war oder von Konserve kam.
Ich schaue da immer etwas genauer hin, und kann gar nicht genug Alkohol trinken, bis mir das egal wäre. Dafür bin ich zu sehr Musiker.
Leider hab ich bisher außer bei den Vorführungen von Arranger-/Entertainer-Keyboards auf der Musikmesse noch nie einen Alleinunterhalter erlebt, der mich begeistern konnte.
 
.....ich möchte ebenfalls kurz ein paar Sätze dazu sagen.

Ich für meinen Teil spiele bei meinen Auftritten weder ein Instrument noch laufen Midifiles.
Ich nutze professionell eingespielte Halbplaybacks mit Backinggesang und echten gespielten Instrumenten usw. Was bin ich? DJ? Musiker? Alleinunterhalter? Wer legt denn fast ob man live spielt oder nicht? Was ist gut und was nicht?

Dies entscheidet ganz allein das Publikum.

Ich gastierte schon in verschiedenen Häusern. Auch spielten vor mir oft sogenannte Alleinunterhalter mit nem Technics-Keyboard usw. Wenn man dann hört wie z.B. "Verdamp lang her" von BAP oder "1000 mal berührt" von Klaus Lage durch die Gitarrenklänge des Keyboards klingt rolt es mir des öfteren die Fussnägel hoch. Auch lässt des öfteren die gesangliche Darbietung arg zu wünschen übrig. Da wird stur vo Blatt abgesungen ohne jegliches Gefühl. Ich frage mich daher oft ober der Musiker je den Song im original hörte.

ABER! Auch dazu wurde schon getanzt und gefeiert.

Nur im direkten Vergleich merkten Wirte und Veranstalter oft den Unterschied. Bei mir klingt es wie das original. Das zu sagen, so deist bin ich. Ich arbeite mit meiner Stimme und habe das Glück das ich die eine oder andere bekannte Gesangsstimme ein wenig immitieren kann. Die Leute gehen bei mir immer mit. Vielleicht weil sie merken, dass der Typ der da vorne steht echt singen kann.
Villeicht bin ich eine Ausnahme denn ich nutze weder Midi noch Instrumente.
Das Publikum entscheidet darüber ob du wieder gebucht wirst oder nicht.

Gibt es noch andere unter euch die so arbeiten wie ich?

Grüße, Christian
 
Also, wenn mein Gesang nicht so mies wäre, würde ich wahrscheinlich öfter mein Keyboard zu Hause lassen, Halbplaybacks nutzen und Auftritte nur als Sänger machen.
Da ich aber gesanglich alles andere als fit bin, spiele ich lieber die Titel instrumental auf Keyboards, nutze Begleitautomatik bzw. wenige Parts eines MIDI-Files, bearbeite diese je nach Bedarf mehr oder weniger (von Uminstrumentieren bis zum komplett neu Erstellen).
Ich kann ja auch einem echten Piano wohlklingende Töne entlocken, könnte spontan ein Lied begleiten. Bei mir ist dann das Problem nicht, das MIDI zu finden, sondern die Note.
Aber ansonsten würde ich allen, die miesen Gesang damit rechtfertigen wollen, dass sie so tun, als würden sie Keyboard spielen, raten "Bringt Euer Publikum nicht auf die Idee, Ihr könntet Keyboard spielen. Bietet Euch als Sänger an und wenn dies nicht geht, dann übt fleißig".
Und wenn jemand z. B. gut Schlagzeug spielen kann, wäre es doch eine Idee, bei den Playbacks das weg zu lassen und es gibt zum Playback live Schlagzeug,
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist gut und was nicht?
Dies entscheidet ganz allein das Publikum.
Wenn man dann hört wie z.B. "Verdamp lang her" von BAP oder "1000 mal berührt" von Klaus Lage durch die Gitarrenklänge des Keyboards klingt rolt es mir des öfteren die Fussnägel hoch. Auch lässt des öfteren die gesangliche Darbietung arg zu wünschen übrig. Da wird stur vo Blatt abgesungen ohne jegliches Gefühl. Ich frage mich daher oft ober der Musiker je den Song im original hörte.
Diese Aussagen widersprechen sich. Du nimmst dir anscheinend das Recht heraus ander zu beurteilen, lehnst aber die Beurteililung von dir durch andere (ausgenommen Publukim) ab. :gruebel:

Wenn du "nur" singen musst ist es die natürlichste Sache der Welt, dass du eine andere Qualität liefern kannst als ein Kollege der noch musizieren, Files bedienen, Licht machan muss,... liegt wohl in der Natur der Sache. Dass es grottenschlechte Vertreter dieser Zunft gibt sei außen vor.

Zu einem Playback zu singen ist für mich die niedrigste Stufe die ein musikalische Darbietung haben kann. Obwohl es gut gemacht sein kann...
 
Zu einem Playback zu singen ist für mich die niedrigste Stufe die ein musikalische Darbietung haben kann. Obwohl es gut gemacht sein kann...
Nun, es ist eben ein Kompromiss und von dem, was der Sänger leistet, auch nicht anders, als wenn er mit einer Band auftritt.
Viele Schlagersänger sind auch auf Auftritte angewiesen, bei denen eine Begleitband nicht möglich ist und daher Halbplaybacks zum Einsatz kommen.
Oder anders herum: Viele Gelegenheiten, Sänger live zu erleben, würden entfallen, wenn es nicht die Möglichkeit des Halbplaybacks gäbe.
 
Stimmt und ist auch unbestritten. Der Weisheit letzter Schluß ist es aber nicht. Und der Ausführer steht sicher nicht über einem Alleinunterhalter wie es JaNeKlar uns durch die Blume zu sagen versucht haben könnte.
 
...ich wollte mit meinem Beitrag nicht sagen, dass die gemeinen Alleinunterhalter alle schlecht sind. Ich ziehe vor jedem anderen Musiker der sich da vorne hinstellt und was macht den Hut. Auch wenns mal nicht so klappt, klingt zwar irgendwie komisch aber um sich da vorne zu präsentieren brauch man Mut. So seh ich das.

Ich wollte mit meinem Beitrag sagen das manchmal nicht mal der Veranstalter merkt was gut ist oder villeicht weniger gut. Sicher ist nicht jeder Tag gleich und ds Publikumvölig daneben. Aber da gibt es Leute die kommen da mit nem mörder Keyboard und grabbeln sich da einen ab. Da denkst du mein Gott was für nen Virtuose. Plötzlich kriegt der Typ da vorn durst und nimmt erstmal mitten im Song nen schluck von seinem Bier. Nichts aber auch garnichts live gespielt. Ich selber hatte bedenken ob ich mich da ohne Keyboard oder Gitarre hinstellen kann. Wie sieht das denn aus und was dnken die Leute. Nur mit meiner Disco und meinen Playblacks. JA, ich kann. Und das Publikum merkt auch so langsam was qualität ist. Durchs Fernsehen , die ganzen Castingshows, usw. Wenn du was scheiße klingt, klingts ja wie der Kübelböck zum Beispiel.

Ich kenne beispielsweise 2 Alleinunterhalter in meiner Gegend. Der eine kauft seine Midis bei Gerdes. Schiebt die in sein Korg und fertig. Seit über Zehn Jahren das selber Keyboard keine neuen Sounds. Der übt teilweise seine Lieder nach der Begleitstimme im Midi. Er hat ein Vocalist der ständig mitläuf und natürlich jede Menge Hall. Der singt die ganze Zeit durch. Hat eine Veranstaltung im Monat. Mein alter Mentor dagegen bearbeitet seine von Hit-Bit gekauften Midi's in Logic. Tauscht Instrumente aus usw. Er macht 5-6 Stücke live dann wieder Dicso. Alles in hoher Qualität. Der hat bis zu 6-7 Veranstaltungen im Monat.

Qualität setzt sich durch letztendlich durch. Nur manchmal dauerts halt nen bisschen.
 
Grundsätzlich muss jemand, der sich alleine auf die Bühne begibt, um sein Publikum zu unterhalten, egal ob Musik, Comedy, Theater oder was auch immer, mehr leisten, als wenn eine Gruppe auf die Bühne geht. Er muss jede Minute präsent sein, sein Publikum im Auge haben, entsprechend reagieren, möglicherweise auch die Technik, die er vermutlich hierfür benötigt, alleine bedienen und kann sich nicht auf andere verlassen, die ihn hierbei unterstützen. Das ist schon eine gewisse Leistung, die er da bringen muss, die er sich auch entsprechend bezahlen lassen kann. Ob er das Geld, was er verlangt auch bekommt, bzw ausreichende Anzahl von Auftritten, hängt sicherlich letztlich von seiner Leistung ab, die er tatsächlich bringt. Damit wären wir bei dem Punkt "Niveau". Ja, das muss schon höher sein als in einer Band, wo mehrere zusammen das Gesamt-Niveau ergeben. Entweder er ist künstlerisch herausragend oder kompensiert künstlerische Defizite durch Originalität, Spontanität, Kreativität oder einfach nur Charisma.
Manche haben eine große Anzahl von Auftritten, weil sie einfach nur ein gutes Management haben, dann aber vermutlich nur einmal pro Location oder Veranstalter und nicht durch Folgejobs, weil Ihre Leistung überzeugt hat, oder sie beim Publikum gut angekommen sind.

Dem Publikum ist es meistens egal, ob die Musik vom Midifile, vom Style oder vom MP3-Player/CD kommt, oder auch ob der Mann hinterm Keyboard gefaked hat oder real gespielt hat. Viele merken es auch gar nicht. Wie oft sitzen wir zu Hause vorm Fernseher und ich muss meiner Frau erzählen, dass da gerade Live-Musik oder genau das Gegenteil ein Playback gelaufen ist. Schaut Euch einfach mal am Sonntag Vormittag eine dieser Muikanten/Volksmusikstadels an. Da sitzen hunderte im Publikum, klatschen begeistert zur Musik, während der Sänger/ die Sängerin teilweise sogar ohne Mikro zum Voll-Playback trällernd durch's Publikum wandert. Ich werde diese Form der Unterhaltung nie verstehen, aber es scheint offensichtlich genug Anhänger zu geben - also muss man das als legitim ansehen.

Um nochmal auf RF-Musiker zurückzukommen: Solange diese Interpreten zum Playback ihre eigenen Songs präsentieren, sehe ich das noch in einem anderen Licht, als wenn irgendwer anders Songs von anderen "Künstlern" interpretiert. Ich hatte in der letzten Zeit zweimal das "Vergnügen" mit solchen Spezies, einmal ein Wolle Petri Imitator und einmal DJ Ötzi, beides zum Halbplayback mit teilweise Originalgesang, den sie zu allem Übel dann noch gedoppelt haben. Die künstlerische Leistung war gleich Null, das einzige war, dass der eine längere gelockte Haare, Schnäuzer, Holzfällerhemd und bunte Bänder um's Handgelenk hatte, der andere Plautze, eine gestrickte Mütze und DJ Ötzi-Bart hatte. Und wenn das beim Publikum noch ankommt, fehlt mir erst recht jedes Verständnis für diese Art der Darbietung, vor allem wenn sie für diese eine Stunde dasselbe Geld bekommen wie wir als Band für den ganzen Abend, die ausschließlich Live-Musik spielen, und das offensichtlich auch nicht schlecht, denn wir haben mehr Anfragen als wir tatsächlich bewältigen können bzw. wollen und das bei recht guter Gage, wie ich finde.
 
Ich hatte in der letzten Zeit zweimal das "Vergnügen" mit solchen Spezies, einmal ein Wolle Petri Imitator und einmal DJ Ötzi, beides zum Halbplayback mit teilweise Originalgesang, den sie zu allem Übel dann noch gedoppelt haben.
"Halbplayback mit teilweise Originalgesang" ist kein Halbplayback, denn "Halbplayback" heißt, das was live gespielt werden soll, fehlt in der Tonaufnahme.
Generell liegt bei Doppelgängern der Schwerpunkt darauf, die optische Seite der Darbietung perfekt zu imitieren. In diesem Fall ist Vollplayback noch zu akzeptieren, es wird ja eh eine Illusion hervorgerufen.
Was voll daneben ist, dann noch den vorhandenen Gesang zu doppeln. Also entweder imitiert der Doppelgänger auch den Gesang und verwendet Halbplaybacks oder er imitiert nur die optische Seite und bewegt nur die Lippen.
Was Du da konkret beschrieben hast, könnte man wohlwollend tolerieren, wenn beispielsweise bei einer Hochzeit jemand von den Gästen oder im Seniorenheim jemand vom Personal dies darbietet.
 
Mir ist schon klar, was Halbplayback heißt. Was ich erlebt habe, war wirklich teilweise eine Doppelung des Gesangs, mal lauter mal leiser, was grausig klang. Ich hatte sogar manchmal den Eindruck, dass er nicht einmal alle Texte drauf hatte. Vielleicht sollte es von der Grundidee ja tatsächlich Vollplayback sein, aber das Mikro musste trotzdem an sein, zumindest um immer wieder "und jetzt alle" in's Mikro zu gröhlen.

Nein, ich kann das weder für eine Hochzeit noch für ein Seniorenheim tolerieren, solange dafür Geld genommen wird. Für mich ist das Verarsche pur und hat mit künstlerischer Darbietung rein gar nichts zu tun. Nicht einmal der Unterhaltungswert ist einen müden Euro wert. Das sind doch alles nur Leute mit Profilneurose.
Neulich war schon wieder als Einlage auf einem unserer Gigs, der auf singenden Hausmeister Krause gemacht hat, dumme Verkleidung, abgedroschene Witze und blöde Sprüche, dazwischen immer mal wieder Rumgehampel zum Vollplayback. Peinlich, dass solche Leute es nicht einmal merken, wenn der Großteil des Publikums im Laufe dieser "Showeinlage" nach und nach an die Theke abdriften.
 
Nur mal als Beispiel: Starlight Express!

In einer TASTENWELT-Ausgabe war sogar mal ein interessanter Bericht über den Keyboarder, der das Orchester (oder Teile davon) per HD-Recording einfliegen lässt... ;)

Ist ja nicht verwerflich, sondern aktuelle Technik! Und das läuft bei vielen anderen Produktionen ebenfalls so ab.

Ich selber bin ja nicht der Musical-Gänger, deshalb habe ich es selber nicht gesehen. Aber von diversen Berichten in Musiker-Zeitschriften dürfte es bekannt sein, dass Heute kaum ein großer Liveact ohne Einspielungen - sei es Midi oder HD - funktioniert. Selbst Rock/Pop Produktionen werden so "Live" dargeboten!

Beispiel gefällig: Depeche Mode!

Ein super Konzert in der Düsseldorfer Arena. Aber glaubst Du, dass die ALLE Sequenzen live spielen? :gruebel:

...aber wir schweifen vom Hauptthema ab..


Oh, Oh, Oh, jetzt wirds gefährlich. Wenn Künstler ihre "eigenen" Songs auf die Bühne bringen, ist es nur mehr als okay Samples zu benutzen, um möglichst plattennah zu klingen.
Alleinunterhalter "spielen nach", kaufen sich Midifiles von bekannten Songs, nicht von ihren Songs. Das ist ein ganz gewaltiger Unterschied. Wenn ich lese, welch großer Aufwand es bedeutet diese Midifiles zu bearbeiten, da muss ich echt schmunzeln. Ein viel größerer Aufwand ist es kreativ zu sein, eigene Songs zu "erarbeiten" und die dann live zu spielen.
Nichts gegen Alleinunterhalter, aber diese auf eine Stufe mit den "echten" Künstlern zu stellen, ist schlichtweg absolut falsch und nicht angebracht.
 

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