Wer kann heutzutage noch was mit Schallplatten anfangen?

  • Ersteller winterd
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Meiner Einer ist auch im Besitz einiger Schallplatten. Als Sammler würde ich mich auf diesem Gebiet nicht bezeichnen. Die meisten Platten und der Spieler gehören meinem Paps.
Ich habe mir allerdings ein paar neue Alben auf Schallplatte geholt. So unter anderem auch das letzte AC/DC-Album und auch einige Werke lokaler Rockbands, die ab und an mal limitierte Pressungen ihrer Werke herausbringen. Ich finde so etwas sehr cool - zumal die Klangqualität von Schallplatten nach wie vor ungeschlagen ist.
Auch wenn das Auflegen einer Schallplatte in Zeiten von I-Pod und co. schon fast wie Steinzeit anmutet - ich finde das Auflegen einer Schallplatte hat schon fast was von einem Ritual und ist immer wieder ein Erlebnis :D
 
Ich habe ca 500 LPs und höre auch immer noch gerne Platte. Ich habe den Eindruck, dass es Produktionen gibt, die nur auf Platte richtig klingen (Joy Division - Unknown Pleasures), weil sie für dieses Medium produziert wurden.

Viele Cover (Yes, Pink Floyd, Alan Parsons Project) Wirken nur im Lp-Format. Die Gestaltungsmöglichkeiten eine LP waren halt besser.

Ich bin 38. Als ich Jugendlicher war, war LP halt auch noch das gängige Format, CDs waren sehr teuer und auch nicht immer verfügbar. Ich mag meine Plattensammlung und sieht im Wohnzimmer auch spektakulär aus.
 
Auch wenn das Auflegen einer Schallplatte in Zeiten von I-Pod und co. schon fast wie Steinzeit anmutet - ich finde das Auflegen einer Schallplatte hat schon fast was von einem Ritual und ist immer wieder ein Erlebnis :D

Ich nehme mal an, du führst das ganze Ritual durch;):
Platte unter Vermeidung der Berührung der Abspielfläche vorsichtig aus der Hülle nehmen.
Platte mit Anti-Statik-Tuch reinigen - Tonabnehmer mit Bürste putzen - Aufsetzautomaik (falls vorhanden) betätigen, Musik geniesen -
the same procedure nach Ende:D

Jedenfalls haben so die "Profis" gehandelt - ich leider selten, wie bei meinen Exemplaren deutlich zu hören ist:)
 
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Nix Antistatik-Tuch! ... dafür habe ich immer noch ein kleines blaues Samtkissen, das kurz auf die sich drehende Platte gehalten wird ;)

Ansonsten habe ich meine LPs aber auch wie rohe und sehr empfindliche Eier behandelt ... zumindest so ab dem 17./18. Lebensjahr.
Davor war ich schon z.T. recht gleichgültig gegenüber meinen Platten :redface:
Was auch dazu führte, dass ich einen Teil meiner "frühen" Erwerbungen nach der "Läuterung" nochmal gekauft habe :D

Meinen schönen direktgeriebenen Dual mit Ortofon-System habe ich natürlich auch noch ... der hat mittlerweile gut seine 30 Jahre auf dem Buckel ... war allerdings auch schon seit einigen Jahren nicht mehr im Einsatz. Zuletzt zwecks digitalisieren von LPs, nicht unbedingt zum anhören derselben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich oute mich auch mal als Vinyl-Freak. Ich bin damit ja großgeworden und nichts war aufregender als das große runde schwarze Etwas auf den Plattenteller zu hieven und dann vorsichtig die Nadel aufzusetzen. So ab 12, 13 Jahren sind wir immer regelmäßig mit dem Zug in die nächste Stadt gefahren (ja, damals durften Kinder noch alleine mit dem Zug in die nächste Stadt fahren ohne daß Eltern vor Sorge umgekommen sind oder ihnen mit dem Handy hinterhertelefonieren konnten), da gabs einen Plattenladen und das war für uns ein Paradies. Der Laden hatte neben dem regulären Angebot auch sowas wie "Wühltische", also alles eher ungeordnet, dafür gabs Schallplatten schon ab 2 DM, teils gebraucht, teils neu. Wir haben da regelmäßig Schallplatten heimgeschleppt, die hab ich heute noch alle. Langspielplatten, Unmengen an Singles, sogar noch ein paar Schellackplatten.
CD's kamen da erst immer mehr auf den Markt, das war so Ende der 80'er bzw. Anfang der 90'er. Dann hat man natürlich CD's gekauft, man wollte ja auch hip sein. Meine MP3 Sammlung hab ich erst später aufgebaut. Im Auto tat noch lange ein Kassettenrekorder Dienst (moderner war die Karre halt nicht) und für zuhause taugten die CD's.
Meine CD's hab ich grundsätzlich digitalisiert, bzw. auch nur als MP3's gekauft. Grade fürs Auto sehr praktisch. Allerdings kram ich in letzter Zeit immer öfter wieder meine Schallplatten raus, kaufe auch gezielt Vinyl. Der Musikgenuß ist einfach ein ganz anderer! Meine letzten Platten waren die neu erschienenen Led Zeppelin Alben, die ich noch im Original von früher habe. Hätte nicht sein müssen, wollte ich aber trotzdem haben :D. Mein Plattenspieler ist übrigens immer noch der von damals.
 
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Kein Vinyl Freak...eher Pragmat.
Die Scheiben, die ich auf CD nachgekauft habe, sind eingelagert, aber so um die 100 bis 200 , die ich eben nur als Platte besitze, stehen natürlich noch im Wohnzimmer.
Macht immer noch Spaß.
Ich habe einen guten Mittelklassescheibomaten - so einen Akai mit Direktantrieb - und recht gute Lautsprecher...klangliche Vorteile kann ich bei Vinyl aber nicht hören.
 
Was macht Ihr da mit Samtkissen oder Tüchern??? Dafür gibt es doch:

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:nix: :)
 
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Ahh, gut, ich bin nicht der einzige, der diese Bürsten benutzt. :D
 
Mein zehnjähriger Sohn fragte mich heute Morgen; "Papi, können wir uns mal wieder eine Schallplatte anhören"? :)

Ich habe viele sehr gute Scheiben aus meiner Sturm und Drang Zeit die ich auch heute noch sehr gerne höre. Auch kaufe ich mir heute noch immer wieder bewusst einige Scheiben auf Vinyl. Ich nehme mir gerne Zeit eine Schallplatte komplett zu hören. Bei einer CD nimmt man schnell mal die Fernbedienung her und überspringt den einen oder anderen Titel. Eine Schallplatte entschleunigt mich und bringt mich zur Ruhe.
 
@ Prinz Pappnase: Find ich gut, daß sich Dein Sohn schon/auch für Vinyl interessiert und Du da ja scheinbar ein gutes Vorbild bist :).

Ich weiß ja nicht wie es Euch geht, aber für mich hat Musik auf Vinyl noch irgendwie etwas, daß in der heutigen Musikwelt leider oftmals abhanden gekommen ist: etwas Wertiges.
Nehmen wir einfach mal als Beispiel "Led Zeppelin III". Ich hab das Album als Vinyl, als CD und als MP3. Alles die selben Lieder, so gesehen eigentlich alles das Gleiche. Und trotzdem erscheint mir die Musik des Vinylalbums irgendwie kostbarer. Klingt doof, aber vielleicht kanns ja doch jemand nachvollziehen. MP3 z.B. ist etwas Praktisches, das man mal schnell nebenbei konsumieren kann, beliebig vervielfältigen (ich rede hier vom rein privaten Gebrauch für mich z.B. fürs Auto etc., nur um keine falschen Vorstellungen aufkommen zu lassen ;)). Eine Schallplatte nimmt man in die Hand, zieht sie vorsichtig aus der Hülle, man muß sie auf den Plattenteller legen, diesen betätigen, die Platte reinigen usw. Die Musik wird für mich da einfach greifbarer, "es steckt da viel mehr Liebe und Mühe dahinter". Und ich denke, genau das hat jeder Künstler auch irgendwo bezweckt bzw. auch verdient. Vinyl ist auch teurer, man kauft automatisch bewußter, meine Meinung.
 
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Vor ein paar Jahren war ich kurz hintereinander auf 2 Hochzeiten eingeladen, beides kleinere Feiern, leider ohne Band.

Auf der ersten Feier haben 2 Frauen analoge Schallplatten aufgelegt.
Da ging es hinter dem Tisch richtig ab, die hatten ja ordentlich was zu tun und ab und der Kontakt zu den Gästen war auch da.
Das war nicht nur gute Musik, sondern auch eine Art Performance.

Für die zweiten Feier war ein "Spezialist" eingeladen, der seine Sache digital abgespeichert hatte.
Der Typ hat sich in eine Ecke verzogen und auf seine Art Fernbedienung rumgedrückt.
Kein Interesse an Kontakt zu den Gästen, die Auswahl war trotz der immensem Möglichkeiten auch nicht besonders gut.

Das waren sicher 2 Extrembeispiel und digital geht es ganz sicher auch besser als mit dem Tpy, den ich nie einladen würde.
Trotzdem wurde mir klar, die Performance, die die beiden Mädels mit den Schallplatten abgeliefert haben, geht schon mit CDs nicht mehr so gut.
 
Ich habe vor Jahren ca. 4400 - 4500 LPs gehabt, im Augenblick sind es noch rd. 2700, davon habe ich ca. 1200 tw. auch mal etwas mehr im Haus, der Rest ist in Kisten. Ich finde übrigens, solange meine Kinder nicht irgendwas umgesteckt haben, relativ schnell die gesuchte Platte - schneller als bei den CDs. Ich ordne schon von je her chronologisch, das habe ich schon gemacht, bevor es den Film High fidelity gab, in dem es der Typ genauso machte. Die Platten werden also so geordndet, wie sie zu einer bestimmten Zeit in mein Leben traten. Innerhalb dieser zugeordneten Epoche sind sie natürlich nach Band und Jahrgänge geordnet. In der Nähe von Talking Heads (übrigens komplett) findet sich z. B. sowas wie Siouxsie and the Banshees, in deren Nähe findet man natürlich die Sachen von Robert Smiths eigener Band the Cure, DAF, in deren Nähe the Clash, Wall of Voodoo, Ramones und natürlich auch sowas wie psychedelic furs und Joy division. Im Bereich 70er 80er findet man darunter auch noch GenerationX-Platten. Während an einer anderen Stelle Stones, LZ und Who zusammenstehen, obwohl sich manche Jahrgänge zu den vorbenannten überschneiden, ich aber genremäßig anders gekauft habe.
Ich habe z. B. alle Kissplatten von Anfang bis 1-2 nach Unmasked, die stehen natürlich neben Judas Priest, Rose Tattoo, Tank, Anvil, Accept und Saxon. Ich habe auch alle Beatles, alle Lou Reed, alle Smiths-platten, einiges habe ich doppelt, bspw. manche von The jam, Style Council, Beatles, Pink floyds, Bowie und Led Zeppelin. Also Sachen die dazu neigen, sich irgendwann abzulieben. Neben dem ganzen kernigen Zeug habe ich aber auch noch rd. 130 klassische Werke in der Musikecke, so dass ich z. B. Mozart sowohl von Karajan, von Kleiber oder Furtwängler nebeneinander laufen lassen kann. Oben auf dem Teller liegen derzeit, habe ich heute morgen noch im Vorbeigehen gesehen: Junior Kimbrough und LR Burnside. Aufgelegt wird derzeit mit einem Thorens 125 und einem zusammengesetzten Technics.
 
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@borgward: BLASPHEMIE :D
 
eigentlich alles das Gleiche. Und trotzdem erscheint mir die Musik des Vinylalbums irgendwie kostbarer.
Ich habe vor einiger Zeit mal einer Diskussion zugehört, bei der der ältere der Beiden steif und fest behauptete, er könne ohne Weiteres den Unterschied hören. Er verwies dabei darauf, dass ein digitales Medium immer Sprünge enthält, auch wenn die Abstände bei 44100 oder wieviel Sprüngen sehr klein sind.

Wer mal mitbekommen hat, wie eine von mir nach Gehör gestimmte Gitte klingt, weiss sofort, das ich sowas nicht höre:redface:. Aber kann ich deswegen ausschließen, das andere das können?
 
Hm, Blindtest machen. Dann aber ein knackfreies Abspielgerät für LPs finden wird schwer.
Ich möchte mit 99,99999%iger Wahrscheinlichkeit behaupten, dass man diese "digitalen Sprünge" nicht hört. Bei einer Samplerate einer CD wären das 44100 Sprünge pro Sekunde!
 
Ich habe vor einiger Zeit mal einer Diskussion zugehört, bei der der ältere der Beiden steif und fest behauptete, er könne ohne Weiteres den Unterschied hören. Er verwies dabei darauf, dass ein digitales Medium immer Sprünge enthält, auch wenn die Abstände bei 44100 oder wieviel Sprüngen sehr klein sind.

Wer mal mitbekommen hat, wie eine von mir nach Gehör gestimmte Gitte klingt, weiss sofort, das ich sowas nicht höre:redface:. Aber kann ich deswegen ausschließen, das andere das können?

Niemals.
Neil Young zum Beispiel hört noch viel mehr und behauptet, dass selbst auf einer handelsüblichen CD nur c.a. 5% der ursprünglichen Bandbreite an Informationen enthalten ist.

Das ist erst mal strange...:rolleyes:

Ich wüsste auf Anhieb nicht, in welchem Bereich so viel subjektiver Kernschrott als Wahrheit verkauft wird, wie unter "Audiophilen". Das fängt bei Holzkistchen, in die man seine CD's vor Wiedergabe legen muss, an und hört mit € 1000,- Netzkabeln auf.
Fantastisch.
Natürlich hört man den Unterschied, ob einer eine Scheibe auflegt oder eine CD startet. Aber doch nicht an der Samplerate.

Ich persönlich höre nicht mal den Unterschied zwischen einer gut encodierten 320er MP3 und WAV. Einem mir bekannten Tonmeister mit eigenem (!) Arbeitsumfeld - sprich Abhöre - geht es übrigens genau so.
Zeitgleich tummeln sich tausende Hobbyköche, die den Unterschied sogar auf € 500,- Chinaböllern in ihrem Keller hören wollen, wenn sie selbst (!) zwischen zwei Files hin und her klicken.
 
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