Wer kann mir was zu meinem Sax erzählen?

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Sensaifail
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Moin,

Mals mich mein Vater letztens fragte, ob ich ein Sax haben möchte war mein erster Gedanke zwar „wo zum Teufelsberg hattet ein Sax her“, aber genommen habe ich es trotzdem gerne. Er selber hat es auch nur mit bekommen, er selber spielt nicht.
Nun frage ich mich um welches Modell es sich handelt. Bisher konnte mir das Internet leider nicht weiterhelfen. Die Frage wäre quasi, ob es „nix taugt“ und ich es selber auf fordermann bringen könnte oder ob es etwas ist, was sich lohnt machen zu lassen.

die beiden einzigen Gravuren die ich finden konnten waren „Windsor, Elkhart IND. USA“ und „R 13052“.
Wäre cool wenn jemand mehr weiß.
 
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Windsor, Elkhart IND. USA

Das Saxofon stammt aus Elkhart im US-Bundesstaat Indiana, Zentrum des Baus von Musikinstrumenten, vor allem von Blasinstrumenten. Dort gründete der Präsident der Buescher Band Instrument Company, Andrew Hubble Beardsley, 1924 die Firma Elkhart Band Instrument Company. Diese beiden Firmen fusionierten 1928 und nach dem Tod von Beardsley 1936 wurde die Firma Elkhart aufgelöst. Buescher nutzte den Namen Elkhart noch bis 1959 als Handelsmarke. Unter dem Namen Windsor wurden in der Zeit günstige (Schüler-) Instrumente verkauft.
Ich kenne mich damit nicht aus, aber bei Instrumenten aus diesem Preissegment dürfte es fraglich sein,

ob es etwas ist, was sich lohnt machen zu lassen
 
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Die Frage wäre quasi, ob es „nix taugt“ und ich es selber auf Vordermann bringen könnte oder ob es etwas ist, was sich lohnt machen zu lassen.
Du meine Güte! Wurde das von der Titanic geborgen? :eek2:

Die Polster sind jedenfalls hinüber. Selber machen ginge nur, wenn Du eine fundierte Ausbildung als Holzblasinstrumentenbauer hast, oder viele Jahre Erfahrung im Restaurieren von alten Instrumenten. Plus passendes Werkzeug.

Das Minimum was hier nötig ist ist eine "Generalüberholung". Ein Profi muss sich ansehen ob mechanisch auch etwas zu richten ist (verbogenes Gestänge oder Klappen, Dellen im Korpus, fehlende Teile ...).

Mit etwas Glück hast Du mit etwa 500€ (Pi mal Daumen für eine Generalüberholung) ein brauchbares, versilbertes Tenor Saxophon. Ein gesuchter Wertgegenstand oder ein legendäres aber lange verschollen geglaubtes Wunderhorn wird nicht daraus. Das macht man wohl nur aus zwei Gründen. Entweder hängt das Herz an dem Instrument, oder man ist aus Liebhaberei bereit auch mal viel Geld zu investieren um ein von einem Uhrahn ehemals geliebtes Instrument vor der Schande als Blumenvase zu enden zu bewahren.

In Eigenregie kannst Du es von Schimmel befreien und eventuell die Silber Oberfläche aufpolieren obwohl auch das wahrscheinlich nicht optimal gelingt, ohne es komplett zu zerlegen und danach neu zusammen zu bauen. Spielbar machen kannst Du es wohl alleine nicht.

Wer auch immer das früher besessen hat, der hatte es jedenfalls lange und intensiv gespielt, wie man am abgegriffenen Daumenhaken sehen kann. DER war jedenfalls mit der Performance zufrieden.

Falls Du wirklich Lust hast Saxophon spielen zu lernen, würde ich aber eher empfehlen, das Teil am Gebrauchtmarkt anzubieten und den (kleinen) Betrag zu den 500€ für die gesparte GÜ zu schlagen und mit dem Budget nach einem "NEUEN einfachen Instrument" zu suchen. Andere mögen es bestimmt anders empfehlen.

Falls Du Lust hast selbst an dem Instrument zu schrauben, schau mal die Videos von ToKo zum Theme "Generalüberholung" und anderer Werkstatt Arbeiten an. (3x 2 Stunden)
 
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Was "bebob99" schreibt kann ich nur unterstützen. Selbst wenn eine Generalüberholung für 500 Euro möglich ist, wobei ich da schon durchaus einen Hunderter mehr einkalkulieren würde, hast du ein altes Saxophon. Es wäre dann etwas für Liebhaber von Vintage Saxophonen, die gibt es aber du musst auch einen finden der das Teil dann erwirbt. Wenn es sich dann noch um ein Allerweltsmodell handelt wird es auch schwierig die investierten Euros wiederzubekommen.
Ich würde bei einem Instrumentenbauer vorbeischauen und mir seine Meinung anhören. Ein Instrument nur nach Bilder zubeurteilen ist schon hilfreich aber letzten Endes nur die halbe Wahrheit.

Zum Lernen kann ich solche Instrumente nicht empfehlen damit tut sich ein Anfänger meist richtig schwer. Die Anordnung der Mechanik hat sich seit dem Geburtsjahr dieses Teils richtig weiterentwickelt ebenso verhält es sich in der Regel mit der Intonation.
Auch hier gilt was bebob99 schreibt, entweder auf dem Gebrauchtmarkt sich umsehen oder ein günstiges neueres Sax zu kaufen, Da gibt es auch den Mietkauf oder ähnliches wo man sich dann erst später entscheiden kann ob das Instrument bzw. das Erlernen Spass macht oder eben nicht.

Selber schrauben ? Na ja, trotz Anleitungen ist das nicht so einfach wenn man gar keine Ahnung vom Instrument hat.

Grüße

atrofent
 
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500€ für eine GÜ wäre bei diesem Instrument schon ein Super-Schnäppchen...
Man sieht natürlich den Bildern nicht allzuviel an, aber so wie es aussieht haben sich schon ein paar Achsen gefressen, die muss man ausbohren. Tonlochkamine planieren, das ganze wenigstens in einen Zustand versetzen, dass man es anfassen kann, ohne sich zu ekeln...
Wenn ich hier zum Saxdoc meines Vertrauens gehen würde, dann müsste ich wohl 900€ für eine Restauration zahlen. (Um genau zu sein, würde er mich vorher noch zur Schnecke machen, was mir einfällt, mit so einem Schrotthaufen seine Zeit zu stehlen :rolleyes:).
Aber ich muss @bebob99 recht geben, das Instrument wurde offensichtlich mal geliebt und viel gespielt... soo schlecht kann es kaum sein.

Interessant, wie es weitergeht. Halt uns auf dem laufenden.

Grüße,

Kokopelli
 
Guten Morgen 😅

vielen Dank für eure Antworten, sie haben mir sehr weitergeholfen, auch wenn ich das was ihr geschrieben habt schon fast erwartet habt.
Das eine GÜ sich für das Instrument nicht lohnt war mir fast klar. Da ich das Instrument geschenkt bekommen habe und es somit vor der schwarzen Tonne bewahrt habe, habe ich heute mal angefangen es zu reinigen.

@Kokopelli
Nunja, wie es weitergeht..... Mal sehen wie weit ich als Laie komme. Ich habe das Instrument heute mal in seine Einzelteile zerlegt und grob gereinigt. Das hat schon einiges dazu beigetragen, das ich es mal versuchen werde, da es jetzt eigentlich echt schick aussieht wie ich finde. Polieren werde ich es wohl nicht da mir der Retro Look eigentlich so ganz gut gefällt.
Leider ist mir dabei aufgefallen das ein Schraubenkopf so durchgenudelt ist, das ich den nicht los bekomme. Da schau ich mal ob ich Ersatz finde und dann wird wohl der Dremel zum „aufbohren“ seinen Einsatz finden. Wenn das klappt werd ich mich mal an den Polstern versuchen. Eine Klappe habe ich, die recht fest sitzt und nicht alleine aufgeht, die kann ich dafür wohl opfern. Wenn’s klappt hab ich’s vor dem Tod bewahrt, wenn nicht hab ich’s zumindest mal versucht.
Habe mir jetzt mal einen Gurt und Blättchen besorgt, die kommen morgen und dann schau ich mal, ob ich als Schlagzeuger da nen Ton rausgequält bekomme😅 meine Nachbarn werden sich freuen 🤪
Ich hab mal ein zwei Bilder eingefügt vom aktuellen Fortschritt.

alle die Ahnung davon haben und Saxofon wirklich leidenschaftlich spielen werden jetzt wohl die Hände überm Kopf zusammenschlagen 🤣

Grüße aus dem OP Nachtdienst einer kleinen Klinik im Norden 😅
 

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....dann wird wohl der Dremel zum „aufbohren“ seinen Einsatz finden.
hätte ich noch mehr Haare würden die jetzt steil nach oben stehen :rolleyes:


Auf den beiden neuen Bildern sieht das Sax nun optisch schon besser aus. Trotz der anscheinend großen Versuchung es sebst irgendwie zu reparieren, würde ich es bei einem Instrumentenmacher einmal vorbeitragen und anschauen lassen - das kostet nichts!

Wer weiß - manchmal gibt es auch noch Wunder - nach einem Dremel Einsatz ist aber damit eher nicht zu rechnen.


Grüße
atrofent
 
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Leider ist mir dabei aufgefallen das ein Schraubenkopf so durchgenudelt ist, das ich den nicht los bekomme. Da schau ich mal ob ich Ersatz finde und dann wird wohl der Dremel zum „aufbohren“ seinen Einsatz finden. Wenn das klappt werd ich mich mal an den Polstern versuchen. Eine Klappe habe ich, die recht fest sitzt und nicht alleine aufgeht, die kann ich dafür wohl opfern. Wenn’s klappt hab ich’s vor dem Tod bewahrt, wenn nicht hab ich’s zumindest mal versucht.
Wie zu erwarten war...
so wie es aussieht haben sich schon ein paar Achsen gefressen


alle die Ahnung davon haben und Saxofon wirklich leidenschaftlich spielen werden jetzt wohl die Hände überm Kopf zusammenschlagen 🤣

Ja, zum Heulen, wenn Du so ein Instrument so kaputt machst. :cry:

Schon mal was von WD40 gehört? Erst mal einsprühen, einwirken lassen, dann langsam versuchen, die Schrauben zu lösen.
Eine Klappe opfern?? Dir ist schon klar, dass alle Klappen aus einem Grund da sind - und wenn eine Klappe fehlt, kannst Du alles darunter vergessen.
Erst mal prüfen, ob sich die Klappe von Hand öffnen lässt. Manchmal kleben Klappen einfach. Auch da kann ein kleiner Tropfen WD40 auf den Polstern als Nothelfer dienen.
Wenn sie sich von Hand öffnen lässt, kontrolliere mal die Federn...

Trotz allem ist das ein altehrwürdiges Instrument und hat es nicht verdient, kaputt-gedremelt zu werden!

Aber was sag ich... Ganz ehrlich: Verkauf es für kleines Geld an jemand, der das Instrument zu schätzen weiß und damit umgehen kann!!

Grüße,

Kokopelli
 
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Mal so ins Blaue gefragt: Wäre es aussichtslos und/oder abwegig, für ein derartiges Instrument nach günstigeren Reparaturmöglichkeiten in einem Land mit niedrigeren Lohnkosten zu suchen?
 
In der EU kommt dafür vermutlich am ehesten Tschechien infrage, aber auch im böhmischen Musikwinkel muss man erst einmal eine gute Werkstatt kennen, denn solche Instrumente kann man relativ leicht versauen.

Gruß Claus
 
Da musst oder kannst du eigentlich nur nach Osten schauen. Es gibt Menschen die ihren Zahnersatz in diversen osteuropäischen Ländern bekommen haben.
Manche sitzen nun mit klappernden und schmerzenden Zähnen wieder in deutschen Wartezimmern, andere schauen in ihren Geldbeutel und sind am schwärmen, vielleicht kannten sie sich aus, vielleicht hatten sie nur Glück.
So kann dir das mit deinem Sax auch gehen.
Am naheliegensten - so schreibt auch Claus - ist Tschechien, es gibt da einige wirklich sehr gute kleine Werkstätten, sowohl für Blech als auch für Holz, oft wirklich nur insidern bekannt. Aber Vorsicht ist geboten!
Solltest du dies in Erwägung ziehen, dann möglichst hinfahren, nicht schicken und vorher den Preis absprechen. Letzteres solltest du auf jeden Fall machen - auch wenn dir der "Meister" empfohlen wird.

Grüße
atrofent
 
Ich würd ne Lampe draus basteln...
 
Wenns gut werden soll, dann die Triole in Dresden. Julian Lohr ist ein echter Meister. Der hat meinen sämtlichen Weltraumschrott wieder hergestellt. Ich hab nur alte Vintage Kannen und Tröten. Wenn es nicht lohnt, dann sagt er es auch und bietet eine Alternaative. Er hat für mich z.B. ein Meinel und Herold graviertes Sax aus den fünfziger Jahren gegen seine ausdrückliche Empfehlung restauriert. Das spielt sich unglaublich gut und ich bereue nichts. Ich spiele es als Hauptinstrument auf jeder Mugge. ist auf meinem Profilbild zu sehen. Es klingt unglaublich. Dinosaurier Instrumente zu restaurieren ist Liebhaberei. Du findest immer ein moderneres Stagg, das einfach spielt, sauber intoniert und eine moderne Mechanik hat. Vintage Kannen aber sind Einzelstücke, manche davon haben einen charaktervollen Klang. Du klingst dann eigen, nicht wie alle anderen. Ein Restrisiko bleibt. Früher gab es auch Schrott. Den erkennt man oft daran, dass das Instrument gut erhalten ist. Wenn es schlecht spielt, bleibt es halt liegen und sieht aus wie neu. Bei den Elkhart Instrumenten ist es aber gering. Ich hab ein Kornett von da. Echt innovativ. Damals wertvoll, kein Billigschrott. Wenn Dir das alles nichts ausmacht, gib die Kanne nicht zum Klempner. Den bezahlst Du auch, wenn er es verpfuscht. Es gibt auch noch den Holzblasdoktor Rentz in Gopplasgrün im Vogtland. Das ist da der Innungsmeister und nimmt seit zwei Jahrzehnten allen Schraubern, die dort lernen, die Prüfungen ab. Dabei ist er meist preiswserter als seine Schützlinge. Er baut meine vintage Querflöten wieder zurecht, die waren auch immer bestens.
 
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