Wer spielt hier Kazoo?

  • Ersteller Korbi_789
  • Erstellt am
Beim Bau des Kzoos ist folgendes zu berücksichtigen:
Das im Kazoo schwingende Lufvolumen bestimmt, welche Tonhöhen verstärkt werden. Das ist dasselbe Prinzip wie beispielsweise bei den Röhrenresonatoren eines Metallophons. Der Ton, der zur Röhre paßt, wird am meisten verstärkt bzw. resoniert. Das läßt sich sehr schön mit einer kleinen Stimmgabel testen: Alle Klangplatten herunter nehmen, Stimmgabel anschlagen und nacheinander in die verschiedenen Röhren halten.

Für das Kazoo sucht man daher sinnigerweise ein Luftvolumen aus, das zur Stimmlage des Spielers bzw. Sängers passt, damit die Stimme optimal resoniert wird.

Anregungen zur Gestaltung von Kazoos gib es hier > klick < jede Menge. Aus den Bauzeichnungen lassen sich bestimmt Ideen für die Positionierung der Membran ableiten. Für die ersten Bauversuche tut es auch Pappe. Da würde ich kein Trinkhorn opfern.

Viel Spaß beim Experimentieren.

Lisa
 
Hallo Lisa,

danke für den Link. Das sind ja über 60 Bauanleitungen! Hast du schon mal welche davon ausprobiert und kannst sie empfehlen?
Bei Youtube gibt es ein Video, in dem gezeigt wird, wie bestehende Kazoos auf leichte Weise verändert werden können (und der Sound dadurch variiert) werden kann.
http://www.youtube.com/watch?v=ur5NANtxy1U&feature=youtu.be
 
Hi Gonzo
Eine Empfehlung habe ich leider nicht für Dich, nur ein paar Beobachtungen.
Ich habe mir vor längerer Zeit mal sämtliche Modelle in Ruhe angeguckt, weil ich das so faszinierend fand. Gebastelt habe ich mit meinen Schülern jedoch nur ein einfaches Papprollenkazoo. Das ist je nach Ausführung ein 5- bis 45-Minuten-Projekt aus fast kostenlosen Materialien. > Bastelanleitung < Dabei fiel mir auf, dass man unter Umständen mit dem Pergamentpapier/Butterbrotpapier etwas experimentieren muß, bis es gut vibriert. Das Papier muß so glatt wie möglich aufgespannt werden. Zerknittertes "surrt" deutlich schlechter. Mit Alufolie kann das typische Surren auch gelingen. Die Folie ist aber für's Zerknittern anfälliger und daher weniger empfehlenswert.
Wie gut das Surren gelingt, hängt aber auch davon ab, wie stark die von der Stimme erzeugte Vibration ist, die auf das Pergament trifft.

Um zu verstehen, welche Vibration gemeint ist, mache ein ganz einfaches Experiment:
- Tu so, als wolltest Du mit den Händen eine Kugel umschließen.
- Die Daumen liegen flach nebeneinander.
- Bilde neben einem der Daumen ein Loch.
- Singe durch das Loch in den von den Händen gebildeten Hohlraum hinein.
- Fühle die entstehende Vibration.
- Hebe ein oder zwei Finger an und öffne dadurch den Hohlraum.
- Fühle, wie die Intensität der Vibration beim Öffnen des Hohlraums nachläßt. Irgendwann ist keine mehr fühlbar.

Die gefühlte Vibration bringt die Membran des Kazoo zum Schwingen. Je mehr Luft entweichen kann, um so geringer die Vibration. Kann gar keine Luft entweichen, wird die Membran nach außen gedrückt und kann nicht mehr vibrieren. Die Größe des Lochs (im Papprollenkazoo an der Seite) beeinflußt also die Intensität der Vibration.


Trichterförmige Kazoos funktionieren gleichzeitig wie eine "Flüstertüte", die ja ebenfalls den Klang der Stimme verfremdet. Die Trichterform sorgt außerdem durch Bündelung und Reflexion der Schallwellen dafür, dass die Stimme lauter wird. Ähnliche Verfremdungseffekte kann man beobachten, wenn man in ein Rohr oder in einen Schlauch spricht/singt. Je fester und glatter die Wand des Schalltrichters ist, um so besser wirkt sie als Reflexionsfläche und um so stärker ist der Effekt. Außerdem wirkt sich natürlich der Neigungswinkel des Trichters auf Klagverstärkung und Klangfärbung aus.

In dem von Dir verlinkten Video wurde der charakteristische Effekt des Kazoo in dem Moment zerstört, als die Funktion der vibrierenden Membran ausgeschaltet wurde. Übrig blieb die Verfremdung der Stimme, wie sie auch entsteht, wenn man - wie schon erwähnt - in Flüstertüte, Rohr oder Schlauch hinein singt. Hier eine Grafik, die eine Vorstellung von der Funktionsweise des Submarine-Kazoo vermittelt.
Das Kazoo erzeugt im Grunde eine Summe verschiedener Effekte, von denen der ein oder andere je nach Form des Kazoos stärker oder schwächer an der Verfremdung und/oder Verstärkung der Stimme beteiligt ist.
Bei Experimenten mit verschiedenen Röhren, Schläuchen, Trichtern, Dosen, Töpfen, Vasen etc. etc. erfährt man, wie sich Form, Größe und Material auf den Klang des Kazoos auswirken. Am besten mit den Dingen beginnen, die "irgendwo herumstehen".

Viel Spaß beim Experimentieren!
Gruß
Lisa
 
Hier ein kliener Vergleich. Ich muß sagen, daß mir bei den großen Kazoos die Höhen ein wenig zu sehr flöten gehen...

In dem angesprochenen Video ist zu beobachten, dass die Trichter der großen Kazoos relativ weit sind. Die Membranen sind an den Enden der t-förmig angeordneten Rohrenden angebracht. Das Vibrieren der Membranen wird von dem hohlen Klang der in den Trichter hineingesungenen Stimme (Flüstertüteneffekt) fast völlig übertönt. Möglicherweise ist auch die Öffnung am oberen Ende des Trichters zu groß und dadurch die Vibration der Membranen zu schwach. Eine derartige Konstruktion scheint mir daher nicht so günstig zu sein.
Das bei 0:42 gezeigte Plastikkazoo ist eine Variante des Submarine-Kazoo. Der aufgesetzte Trichter wirkt wie ein kleines Megaphon und verstärkt dadurch den Klang der surrenden Membran, die sich bei diesem Modell am Boden des Trichters befindet. Das ist ein wichtiger Unterschied und meiner Meinung nach die bessere Lösung.

Gruß
Lisa
 
Hi Gonzo,
Soundbeispiele und Bilder sind in Arbeit, und Hier die Beschreibung für das Cowzoo.
Ein Trinkhorn für Met , Inhalt etwa ein halber Liter, ist ca. 35 - 40 cm lang. die Spitze säge ich soweit ab, das sich ein Außendurchmesser von ca. 17 mm als Mundstück ergibt. Das Mundstück bohre ich in mehreren Schritten auf 12mm innendurchmesser auf. (Das ergab sich aus dem max. einpannbaren Bohrerdurchmesser in meiner Handbohrmaschine.) anschliessend die Stirnfläche noch etwas polieren und entgraten.

Beim ersten Cowzoo habe ich leider die Membran zuweit vom Mundstück entfernt angebracht, da schwingt sie nicht mehr richtig. Das Horn war leider ruiniert. Beim zweiten hab ich mich mit dem Abstand Von Anfang Mundstück zu Mitte Membran am Gewa Kazoo orientiert und siehe da, es funzt.

Also, wenn du von oben auf ein Metallkazoo draufschaust, siehst du rund um den Membrantrichter eine ebene Fläche von etwa 35mm Breite und so etwa 50mm Länge. Aus dieser Fläche schneide ich den Membrantrichter auf einem Rechteck mit ca 35mmBreite und 45mm Länge aus, bochre in die 4 Ecken dieser Fläche ein kleines Loch (3mm Durchmesser). Dann passe ich dieses Flache Blech mit dem Membrantrichter vorsichtig an die Form des Horns an, un d schraube sie mit 4 kleinen Holzschrauben auf das Horn. Die Membran ausgebaut, siehst du den Innendurchmesser vom Membrantrichter. Dieser Innendurchmesser wird jetzt aus den Horn ausgebohrt und mit einer Feile vorsichtig an den Innendurchmesser der Membran angepasst. Membran mit Membrantrichter wieder eingeschraubt und es kann losgehen.

Zur Zeit bastle ich noch an einer anderen Bauform mit 2 Diafragmen, die dann kpl. in das Horn eingebaut werden, also für den Zuschauer nicht mehr sichtbar sind. Wenn das alles fertig ist gibts auch davon Bilder.

Liebe Grüße

Roots Rockin
 
Hello Roots Rockin,

danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, alles so genau aufzuschreiben. Jetzt kann ich es mir schon besser vorstellen.
Ich warte aber noch auf dein Bildmaterial, bevor ich mich ans Heimwerken mache.

Gruß
Gonzo
 

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