Mich wundert einfach, dass es mir so schwer fällt (OK, ich bin nicht mehr 15...), obwohl mir der ganze theoretische Hintergrund bekannt ist und ich den ganzen Mist vom Klavier her ja schon kenne.
Die Denkensweise ist anders, kannst aufhören, dich zu wundern...
Aufm Klavier habe ich ne sich ständig wiederholende Abfolge der gleichen Tasten, einfach ne Oktave höher.
Im Prinzip habe ich das auf der Gitarre auch, halt nur auf einer Saite. 2 Dinge stehen dem 1:1 klavier:gitarre-denken jetzt aber entgegen:
1. Bei 24'' Gitarren (wobei die meisten 22 sind..
) habe ich pro Saite nur 2 Oktaven
2. Jede Saite (bei Standartstimmung) beginnt woanders (ausser 1. und 6.)
Dies hat zur Folge, dass man bei der Gitarre komplett anders denkt, aber sooo weit weg isses auch nicht. Erstmal ein Orientierungspunkt:
Aufm Klavier habe ich pro Oktave dasselbe Muster von Tasten vor mir (3 und 2 schwarze als Anhaltspunkte). Diese Anhaltspunkte habe ich auf der Gitarre auch (meistens), die Inlays. (an der Stelle mal meinen Respekt an alle Kontrabassisten ausgesprochen
) --> wichtige Tonsprünge auf die leere Saite wie quinten, quarten und oktaven sind schnell gefunden.
So. Viel wichtiger ist aber, dass man auf der Gitarre nicht "linear" denkt, sondern eher "senkrecht", eine C-Dur-Tonleiter besteht in den meisten Köpfen von Gitarristen nicht aus C-D-E-F-G-A-H(-C), sondern aus mittel-klein-zeige-mittel-klein-zeige-ring(-klein).. --> Patterns.
Der Vorteil: überall und in jeder Tonart anwendbar. Ein Pianist wird wohl bisschen länger brauchen, um sich in fis-Moll heimisch zu fühlen als ein Gitarrist, der einfach sein Moll-Pattern auf den Grundton "Fis" verschieben kann.
nachteil: Man "versteht" eigentlich nicht viel von der Tonart und der Wirkung einzelner Töne in ihr,
wenn man bis anhin in Noten gedacht hat und das Blattspiel wird schwieriger bis unmöglich..
Deshalb gibt's ne einfache Lösung, eines mit dem andern zu verbinden:
Bewusst spielen. Ich kenne Jazz-Gitarristen, die könnten mitten in einem Improvisierten Solo unterbrochen werden und auf anhieb sagen, 1. wie der Ton heisst, den sie grad spielen, 2. welchen Bezug er zur Grundtonart hat, 3. Welche Position er im Aktuellen Akkord einnimmt, etcetcetc..
Bewusst spielen ist einfach, dauert aber, bis das ganze wirklich verinnerlicht ist..
Puh, jetzt hab ich meine Gedanken bisschen springen lassen, aber vll kann ja der eine oder andere n'bisschen was abgewinnen..
mfGLue