• Bitte beachten! Dies ist ein Forum, in dem es keine professionelle und auch keine verbindliche Rechtsberatung gibt. Es werden lediglich persönliche Meinungen und Erfahrungen wiedergegeben. Diskussionen bitte möglichst mit allgemeinen Beispielen und nicht mit speziellen Fällen führen.

Wie kommt ein Song ins Radio?

  • Ersteller _Jochen
  • Erstellt am
Wenn wir mal die Gemeinde der Apfelfon- oder Apfeltouch-User nehmen, kann es kaum einfacher sein, einen Song via iTunes zu kaufen. Man kann zunächst 30-Sekunden Ausschnitte aus jedem beliebigen Song hören. Dann braucht es nur einen Klick und man kauft den Song und hat ihn sofort (mit Cover-Art) auf dem Abspielgerät. Klickt man zweimal auf einen Songtitel, bekommt man das zugehörige Album angezeigt. Und wieder einen Klick später, hat man auch dieses gekauft. Jetzt verwendet längst nicht jeder einen Apfel zum Musikhören. Aber ich finde, dieses Konzept ist zukunftsweisend! Man hat seinen Plattenladen immer und überall dabei. Da überlege ich mir doch zweimal, ob ich zunächst bei YouTube das richtige Video suche, dann einen Downloadmanager anwerfe, um schlussendlich eine Datei mit unsauberen mp3-Tags zu bekommen. Allerdings müssten die Download-Preise noch sinken: 5 Euro pro CD und 50 Cent pro Track sind für einen reinen Download in Ordnung, finde ich.

Alles Dinge die man tun kann wenn man seine Fans hasst.

Ist sicher total sinnvoll und so...

War eher eine Gedankenspielerei. Für sinnvoll halte ich das bei unbekannten Acts auch nicht. Ich finde vielmehr, dass man Singles (und die kursieren ja auf YouTube und co) als Promotion fürs Album sehen sollte. Je weiter sie verbreitet werden, umso besser! Insbesondere als unbekannter Act sollte man sich nicht zu viele Sorgen machen, dass sich jemand die eigene Musik kostenlos runterlädt. Man sollte jede Gelegenheit nutzen, um sich bekannt zu machen. Dazu kann es z.B. auch nicht schaden, kostenlose Song-Downloads auf der eigenen Webseite anzubieten.
 
War eher eine Gedankenspielerei. Für sinnvoll halte ich das bei unbekannten Acts auch nicht. Ich finde vielmehr, dass man Singles (und die kursieren ja auf YouTube und co) als Promotion fürs Album sehen sollte. Je weiter sie verbreitet werden, umso besser! Insbesondere als unbekannter Act sollte man sich nicht zu viele Sorgen machen, dass sich jemand die eigene Musik kostenlos runterlädt. Man sollte jede Gelegenheit nutzen, um sich bekannt zu machen. Dazu kann es z.B. auch nicht schaden, kostenlose Song-Downloads auf der eigenen Webseite anzubieten.
War auch nicht gegen dich gerichtet, aber es gibt wirklich Leute die haben den ganzen Tag keine anderen Sorgen als dass jemand ihre Musik hören könnte - da frag ich mich dann ehrlich warum sie überhaupt veröffentlichen. Schön zuhause im Panzerschrank - da ist das geistige Eigentum doch sicher vor all den fiesen Raubhörern da draußen. ;)
 
Wenn wir mal die Gemeinde der Apfelfon- oder Apfeltouch-User nehmen, kann es kaum einfacher sein, einen Song via iTunes zu kaufen. Man kann zunächst 30-Sekunden Ausschnitte aus jedem beliebigen Song hören.

30-Sekunden-Schnipsel mögen vielleicht zur kurzen Identifizierung eines bekannten Chart-Hits brauchbar sein. Aber in vielen Fällen ist das Schwachsinn. So haben z. B. die Extended/Club-Mixe von Dance/Trance-Platten oftmals einen längeren Part dabei, der nur aus einem durchgehenden Beat besteht. Allzu häufig passiert es, dass die 30-Sek.-Höprobe dann genau diesen Songteil rauspickt. Von der Melodie kann man sich dann keinen Eindruck verschaffen, weil man sie nicht zu Gehör bekommt. Andererseits ist es auch nicht möglich, in den Online-Shop jemanden hinzusetzen, der Millionen von Songs analysiert und dann die Hörproben manuell so schneidet, dass eben die "Highlights" gezeigt werden. Ein anderes Beispiel sind Songs, die eine längere Geschichte erzählen, wie es etwa bei Reinhard Mey üblich ist ("Einen Antrag auf Erteilung", "Mann aus Alemannia" etc.). Da sind kurze Hörproben der letzte Dreck. Und ich kenne auch keinen Klassik-Fan, der im Online-Shop in alle möglichen 30-Sek-Hörproben reinhört und sich daraufhin eine Richard Wagner CD bestellt, deren Stücke er noch nie in voller Länge gehört hat.

War eher eine Gedankenspielerei. Für sinnvoll halte ich das bei unbekannten Acts auch nicht. Ich finde vielmehr, dass man Singles (und die kursieren ja auf YouTube und co) als Promotion fürs Album sehen sollte. Je weiter sie verbreitet werden, umso besser! Insbesondere als unbekannter Act sollte man sich nicht zu viele Sorgen machen, dass sich jemand die eigene Musik kostenlos runterlädt. Man sollte jede Gelegenheit nutzen, um sich bekannt zu machen. Dazu kann es z.B. auch nicht schaden, kostenlose Song-Downloads auf der eigenen Webseite anzubieten.

Singles als Promo fürs Album anzusehen, funktioniert in vielen Musikrichtungen nicht. Das bekommen viele Musiker hier im Forum nicht so mit, weil viele Leute hier im Rockbereich unterwegs sind. Und im Rockbereich ist das Album-Format immer schon von hoher Bedeutung gewesen. In anderen Musikrichtungen ist das aber anders, z. B. im Dance-Bereich: So erreichten im Sommer 1997 Bellini mit "Samba De Janeiro" Platz 2 der Single-Charts und landeten damit den Sommerhit des Jahres. Weltweit verkaufte sich die Maxi über 5 Millionen Mal. Das im gleichen Jahr erschienene Album kam jedoch nur auf Platz 63. Die belgische Vocal-Trance-Formation Lasgo schaffte 2001 mit "Something" einen Platz 5 in den deutschen Single-Charts, die zweite Single "Alone" war mit Platz 22 auch noch recht erfolgreich. Das parallel erschienene Album kam jedoch nur auf Platz 82. Auch bei Schlagern ist dieses Phänomen zu beobachten: Nic schaffte es in den Single-Charts bis auf Platz 9, in den Album-Charts jedoch nur auf 68. Ich höre sehr viel Dance und Schlager, daher bekomme ich das da sehr gut mit: Hohe Einträge in den Single-Charts, aber fast durchweg floppende Alben. In letzter Zeit ist die Plattenindustrie in diesen Genres sogar dazu übergegangen, oft gar keine ganzen Alben mehr zu produzieren. Yolanda Be Cool & DCUP haben es etwa vor wenigen Wochen auf Platz 1 der Single-Charts in vielen Ländern geschafft. Ein Album gibt es aber nicht. Dasselbe bei Laserkraft 3D: Aktuell Platz 6 der Single-Charts, aber kein Album am Markt.

Sicherlich gibt es einige Genres, wo das klassische Album-Format weiterhin beliebt ist. Aber vielfach dreht es sich eben wirklich um einzelne Songs. Der weitaus größte Teil des Musikmarktes sind so genannte "One-Hit-Wonder": Riesen-Single-Erfolg, aber Album floppt bzw. wird gar nicht erst produziert.

DJ Nameless

War auch nicht gegen dich gerichtet, aber es gibt wirklich Leute die haben den ganzen Tag keine anderen Sorgen als dass jemand ihre Musik hören könnte - da frag ich mich dann ehrlich warum sie überhaupt veröffentlichen. Schön zuhause im Panzerschrank - da ist das geistige Eigentum doch sicher vor all den fiesen Raubhörern da draußen. ;)

Sicher wollen die Künstler schon, dass man ihre Songs hört, aber man muss diese Leute genauso verstehen, dass sie dafür auch angemessen entlohnt werden wollen. Wenn nun von einem Act ein einzelner Song veröffentlicht wird, also nur eine Single, dann steckt auch in dieser ein enormer Aufwand (Unterricht/Üben/Instrumentenbeherrschung, Kosten für Instrumente und Equipment, Studiokosten, Videodreh, Werbung...), und dieses Geld/Arbeitszeit muss nun irgendwie über den Plattenverkauf wieder reingeholt werden. Wenn man jetzt Euren Tipps folgen würde, und würde die Verbreitung dieser Single im Internet als "Promo" ansehen, dann würden die meisten Musiker rein gar nichts mehr verdienen.
Es gibt natürlich nach wie vor Bands, die über Jahre hinweg in regelmäßigen Abständen immer wieder ganze Alben rausbringen, den Musikmarkt nachhaltig prägen, viel live spielen usw., und sich so im Laufe der Zeit eine "Fanbase" erspielt haben. Hier kann es tatsächlich funktionieren, dass man z. B. einen kostenlosen Promo-Song ins Netz stellt als "Appetit-Anreger" fürs neue Album. Das haben ja teilweise auch schon bekannte Stars gemacht, z. B. Madonna oder George Michael.
Was würde aber passieren, wenn nun "We No Speak Americano" kostenlos und legal zum "Promo-Download" angeboten würde? Die Kids würden sich den Song einfach runtersaugen, und der Interpret/Komponist hat NICHTS davon, da im Grunde schon sicher ist, dass die Nachfolge-Platte - so es überhaupt eine geben sollte - so oder so höchstwahrscheinlich floppen wird, und die Plattenfirma den Musiker dann wieder einfach fallen lässt.

So gesehen ist das Sperren von Youtube-Videos und dergleichen im Grunde genommen schon richtig, weil viele Musiker außer dem einen einzigen erfolgreichen Hit nichts haben, was die Leute interessiert. Es wird ja auch immer wieder behauptet, kostenlose MP3-Downloads seien eine gute Werbung auch für Konzerte. Nur auch da ist das Problem, dass man schlecht ein Konzert veranstalten kann, wenn man nur ein einziges Stück im Repertoire hat. Hinzu kommt das Problem, dass gerade der Dance- und Schlager-Sound fast nur noch aus der Retorte kommt, und die Auftritte dann unglaublich peinliche Playback-Shows sind. Daher würde ich auch nicht zu einem Konzert eines Eurodance-Acts gehen. Auf Platte hingegen finde ich viele Titel super. Und wenn der eine Hit dann kostenlos und legal zum Runterladen angeboten wird, verdient der Künstler rein gar nichts, und die ganze Investition in Werbung war umsonst.

Man darf nicht nur jene Bands/Musikrichtungen berücksichtigen, die den Markt nachhaltig prägen, eine Fanbase haben usw., sondern man muss auch bedenken, dass es auch einen sehr großen Markt für Musik gibt, wo ein Musiker eben nicht mehr als 3:30 Minuten Material zu bieten hat.

DJ Nameless
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nun, die 30 Sekunden Schnipsel sind eine zusätzliche Option, die die modernen Plattformen wie iTunes oder Amazon bieten. Sicher, der Ausschnitt mag nicht immer optimal sein. Ich würde mir wünschen, dass die Musiker beim Einstellen ihrer Songs in digitale Plattformen diesen Ausschnitt selbst bestimmen können. Aber dennoch reichen die Schnipsel, um sich einen groben Eindruck eines Stücks zu verschaffen. Schade ist, dass Songs, die man mehrfach hören muss, damit sie einem gefallen, bei diesem Vermarktungsprinzip schlechte Karten haben. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen "30-Sec-Schnipseln" für jeden Song oder "Kauf-die-Katze-im-Sack", finde ich die erste Variante besser. Klassik-Fans werden die Option nicht verwenden. Dennoch denke ich, dass die Schnipsel in den allermeisten Fällen ein gutes Kriterium für die Kaufentscheidung sind. Schwachsinnig sind sie sicher nicht, da niemand den potentiellen Käufer zwingt, sie anzuhören. ;)

Zu kostenlosen Demo-Downloads: Fraglich ist, warum sich die Alben zu erfolgreichen Singles, die Du in Deinem Beitrag genannt hast, nicht verkauft haben. Wäre nicht denkbar, dass sie nicht gut genug waren? Bleiben wir mal im Pop-Bereich. Bevor ich mir ein Album von Yolanda Be Cool ("We No Speak Americano") kaufen würde, möchte ich zunächst in die Songs reinhören, um zu schauen, ob die Leute auch über die eine Single hinaus kreativ sind. Sind sie das nicht, wird das Album trotz erfolgreicher Single ein Flop. Und die Nachfolgesingle ebenso. Das liegt aber nicht daran, dass das Konzept Promo-Single <-> Album-Verkauf nicht funktioniert. Das Konzept funktioniert nicht für One-Hit-Wonder, sondern für Acts, die über einen längeren Zeitraum in der Lage sind, gute Musik zu machen. Für One-Hit-Wonder kommt es selbstredend einer Katastrophe gleich.
 
Nun, die 30 Sekunden Schnipsel sind eine zusätzliche Option, die die modernen Plattformen wie iTunes oder Amazon bieten.[...] Schade ist, dass Songs, die man mehrfach hören muss, damit sie einem gefallen, bei diesem Vermarktungsprinzip schlechte Karten haben. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen "30-Sec-Schnipseln" für jeden Song oder "Kauf-die-Katze-im-Sack", finde ich die erste Variante besser. Klassik-Fans werden die Option nicht verwenden.

Jedoch darf man dabei nicht übesehen, dass jene Titel, die man mehrfach hören muss, damit sie einem gefallen, mittlerweile einen großen Markt ausmachen. Die Bandbreite reicht hier von Klassik über Folklore, Chansons bis hin zum Progressive House und experimenteller Elektronik. Aber auch einige kommerzielle Sachen betrifft das: Als ich 1998 das erste Mal "Fight For Your Right" von NYCC hörte, war ich etwas verwirrt: Einerseits punkige Gitarrenriffs und Gesänge, andererseits ein Uptempo-House-Beat. Diese Kombination war für mich bislang völlig ungewohnt. Erst als ich den Titel einige Male im Radio gehört habe, sagte er mir dann irgendwann zu. Dass der Song eine Cover-Version ist und im Original schon Anfang der 80er von den Beastie Boys existierte, erfuhr ich übrigens erst später.

Zu kostenlosen Demo-Downloads: Fraglich ist, warum sich die Alben zu erfolgreichen Singles, die Du in Deinem Beitrag genannt hast, nicht verkauft haben. Wäre nicht denkbar, dass sie nicht gut genug waren? Bleiben wir mal im Pop-Bereich. Bevor ich mir ein Album von Yolanda Be Cool ("We No Speak Americano") kaufen würde, möchte ich zunächst in die Songs reinhören, um zu schauen, ob die Leute auch über die eine Single hinaus kreativ sind. Sind sie das nicht, wird das Album trotz erfolgreicher Single ein Flop. Und die Nachfolgesingle ebenso. Das liegt aber nicht daran, dass das Konzept Promo-Single <-> Album-Verkauf nicht funktioniert. Das Konzept funktioniert nicht für One-Hit-Wonder, sondern für Acts, die über einen längeren Zeitraum in der Lage sind, gute Musik zu machen. Für One-Hit-Wonder kommt es selbstredend einer Katastrophe gleich.

Das ist es ja, was ich sage ... Jedoch bewege ich mich überwiegend in Musikrichtungen wie (Euro-) Dance, Trashpop, Schlager, Ballermann-Sound usw., die eben sehr stark von One-Hit-Wonders dominiert werden. Und da ist es tatsächlich so, wie du sagst: da kommt es selbstredend einer Katastrophe gleich. Und da kann man es auch nicht als "Werbung" ansehen, wenn ein Song/Videoclip bei Youtube/Emule/Rapidshare etc. online steht. Der eine Hit wird dann einfach runtergeladen/gegrabbt und dann der Act abgehakt. Und so kann ich die Plattenfirmen schon verstehen, wenn die gegen Youtube, Filehoster, Tauschbörsen usw. mit rechtlichen Mitteln vorgehen. Denn es ist nicht richtig, dass die Leute die Musik einfach auf ihren Rechner laden, ohne die Musiker und Plattenfirmen angemessen zu entlohnen.

Die Frage ist jetzt nur: Wenn ich an diesen One-Hit-Wonders interessiert bin, wie soll ich auf diese auf legalem Wege aufmerksam werden? Die wenigen Neuvorstellungen, die Radiosender heute noch machen, stammen ausschließlich von bereits etablierten Künstlern, die schon lange im Geschäft sind und eben auch nicht die typische "One-Hit-Wonder-Musik" machen. Genau solche Musik suche ich aber. Wo kann ich mich also legal vorab über die Releases der kommenden Wochen von künftigen One-Hit-Wonders informieren? Eigentlich wären Radio und Musikfernsehen ideale Medien dafür. Nur da sieht es oftmals ganz mau aus. Die Debüt-Single der Hot Banditoz "Veo Veo" (2004) wurde zuerst in der "Big Brother" Werbung vorgestellt. So einen Müll gucke ich mir aber natürlich nicht an. Ich bin allerdings ziemlich schnell drauf aufmerksam geworden, weil ich es selber war, der den Titel ein Jahr vorher aus Mallorca mitgebracht hat und dann Universal zur Veröffentlichung vorgeschlagen hat. So habe ich schnell mitgekriegt, wie sich in einem Internetforum viele Leute nach "dem Song aus der neuen Big Brother Werbung" erkundigten. Obwohl die großen Radiosender nachweislich vier Wochen vor offizieller VÖ mit Promo-CD's versorgt worden sind, ist die Platte nirgendwo gespielt worden. Selbst MTV 2 Pop (existierte damals noch) und Viva warteten mit der Ausstrahlung, bis der Song in die Charts (nur dank RTL 2 Werbung) eingestiegen war. Als der Song dann endlich im MTV, Viva und Radio gespielt wurde, hatte ich ihn natürlich schon längst aus dem Internet ... Ich bin an diesen Fernsehsendungen nicht interessiert, weil es da meistens nur um irgendwelche albernen Persönlichkeiten geht, und mit diesem "Personen-Kult" kann ich überhaupt nichts anfangen. Mir gefällt aber vieles aus der (von One-Hit-Wonders dominierten) Trashpop-Ecke eben von der musikalischen Seite her, und ich möchte einfach nur zeitnah und legal über die aktuellen Neuerscheinungen informiert werden. Das kann meinetwegen im Radio geschehen, oder auch im Musikfernsehen. Da kann evtl. ein Musikvideo noch ganz nett sein, um noch eine visuelle Untermalung zu bieten und so die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Aber ansonsten kommt es mir doch auf die Musik an.

Sicher wird solche Art Musik auch oft über bestimmte Arten von Party-Veranstaltungen bekannt gemacht, Dance-Musik z. B. über Discos/Clubs. Jedoch tanze ich nicht gerne, und zweitens übertreiben die da dermaßen mit den Laustärkepegeln, das tue ich mir nicht an ... (wenn ich als DJ Partys beschalle, achte ich darauf, dass niemand zu Schaden kommen kann!!!) ... Zweitens trinke ich keinen Alkohol und bin daher auch am Ballermann, Après-Ski, Bierzelt, Oktoberfest etc. fehl am Platz. Und das sind wohl die primären Orte, wo Schlager promotet werden. Aber ... es muss doch wohl eine Möglichkeit geben, wie man sich legal/offiziell von zu Hause aus über die neuesten Releases im Dance/Trashpop/Schlager-Sektor informieren kann???

DJ Nameless
 
Ich sehe schon: wir haben eine Weile aneinander vorebei gerdet. Ich hatte im Hinterkopf, wie ein Act, der sich über eine längere Zeit im Markt etablieren will, das Internet nutzen kann. Du hattest eher an One-Hit-Wonder gedacht, die sich nicht selbst als Act sondern ein spezielles Lied promoten wollen. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Ich gebe Dir recht: Wer nur einen Hit-trächtigen Song hat, für den fallen Gratis-Downloads aus - und Tauschbörsen sind giftig. Die 30-Sekunden-Appetizer aber nicht. Denn immerhin bieten sie eine Chance - gerade für die von Dir genannten Genres wie Dance/Party/Schlager. Von einem Ballermann-Lied muss ich wirklich nicht mehr als 30 Sekunden hören, um mir ein Bild zu machen - und das meine ich nicht abfällig. Wie hier die Promotion funktioniert, zeigt ein Blick auf die Charts. In den Wochen nach der Urlaubssaison finden Ballermann-Acts den weg in die Top100-Singlecharts - wiel die Leute sie im Urlaub gehört haben und nun das Urlaubsfeeling zurückholen wollen. Zumindest für 1-2 Wochen im Jahr funktioniert die Werbekette im Ballermann-Sektor also glänzend. Für die restlichen 50 Wochen hingegen weniger. ;)

Interessant ist auch, dass die Single-Charts mitlerweile zu 80% von den Downloads bestimmt werden. Im Single-Bereich spielen phsysische CDs eine immer geringere Rolle. Im Album-Bereich wird noch deutlich häufiger zum physischen Medium gegriffen. Widerspricht das nicht Deiner These, dass das Internet gerade für Single-Downloads schädlich ist? Man kann davon ausgehen, dass nahezu jeder, der über die technische Versiertheit verfügt, sich einen Song bei iTunes/amazon/musicloadoder digital zu erwerben, auch in der Lage ist, ihn sich illegal zu besorgen. Trotzdem tut es nicht jeder, weil es eben auch Leute gibt, die bereit sind, für gute Musik Geld zu zahlen. Würde man hier ansetzen und die Preispolitik überdenken (5 Euro pro Album; 50 Cent pro Song), wäre das imho der bessere Weg als mit Rechtsanwälten Jagd auf Teenager zu machen, die sich in Tauschbörsen bedienen. Aber das führt jetzt etwas zu weit vom Thema weg.

Nur einen Song (und nicht eine CD oder einen Act) zu promoten, ist verdammt schwer. Und die allermeisten Radiosendungen sind dazu ungeeignet, da gehen wir konform. Die Frage ist, ob ein Format, dass Neuvorstellungen eines bestimmten Genres (gerade auch von unbekannten Acts) auf Sendung bringen würde, nicht erfolgreich wäre. Wenn DJ Nameless jeden mittwoch von 21:00 bis 22:00 Uhr unbekannte Dance-Acts spielen würde, die ich noch nicht gehört habe, dann würde ich einschalten. Hey, eine Stunde lang neue Musik aus einem Genre, das mir gefällt - wo bekomme ich das sonst? Und wenn DJ Namelass donnerstags von 22:00 bis 23:00 Uhr unbekannte Ballermann-Hits spielen würde, dann wäre ich zwar nicht dabei, aber andere bestimmt.

Vielleicht ist das Radio dafür nicht mehr der richtige Ort, weil die Macher zu ängstlich geworden sind. Aber dafür gibt es heutzutage Potcasts. Ein Potcast, in dem einmal pro Woche über "echte" Neuvorstellungen aus einem Genre, das mir gefällt, informiert wird, hätte ich mit Sicherheit abonniert. Ein Potcast wäre auch die Antwort auf Deine Frage, wo man sich legal/offiziell über neue Releases aus einem bestimmten Sektor informieren kann. Ein Potcast bekannt zu machen, ist wieder ein Thema für sich... ;)
 
Aber dafür gibt es heutzutage Potcasts. Ein Potcast, in dem einmal pro Woche über "echte" Neuvorstellungen aus einem Genre, das mir gefällt, informiert wird, hätte ich mit Sicherheit abonniert. Ein Potcast wäre auch die Antwort auf Deine Frage, wo man sich legal/offiziell über neue Releases aus einem bestimmten Sektor informieren kann. Ein Potcast bekannt zu machen, ist wieder ein Thema für sich... ;)
Das Problem ist: Podcasts können realistisch nur über GEMA-freie Musik gemacht werden. Die Kosten und die Auflagen Bands zu spielen die von der GEMA vertreten werden sind absurd weit von jeglicher Realität entfernt.

Genau so etwas habe ich gerade mit ein paar Freunden angefangen - aber eben "nur" CC Musik, wobei es da auch mehr als genug großartiges gibt. (Klick, falls es interessiert)


Es ist nur nicht so dass diese Wege allen Künstlern offen stehen, da die meisten nicht erlauben dass sie in Podcasts gespielt werden.
 
Das Problem ist: Podcasts können realistisch nur über GEMA-freie Musik gemacht werden. Die Kosten und die Auflagen Bands zu spielen die von der GEMA vertreten werden sind absurd weit von jeglicher Realität entfernt.

Genau so etwas habe ich gerade mit ein paar Freunden angefangen - aber eben "nur" CC Musik, wobei es da auch mehr als genug großartiges gibt. (Klick, falls es interessiert)

Es ist nur nicht so dass diese Wege allen Künstlern offen stehen, da die meisten nicht erlauben dass sie in Podcasts gespielt werden.

Sehr interessant! Lade mir gerade die ersten beiden Folgen Deines Potcasts via iTunes. :D
Es wundert mich, dass GEMA-Musik in Potcasts teuer sind. Schließlich kannst Du doch angeben, wie oft Dein Potcast gehört wird. Und für Internetseiten mit überschaubaren Visits gibt's doch auch erschwingliche Gema-Tarife.
Warum wollen Bands nicht in Potcasts gespielt werden? Weil sie fürchten, dass man den Potcast vor- und zurückspulen und so ihre Songs kostenlos hören kann? :confused:

Magst Du ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern?
Was kostet es, GEMA-Musik zu spielen?
Und ist es schwierig, einen Potcast in iTunes zu bekommen?
 
Sehr interessant! Lade mir gerade die ersten beiden Folgen Deines Potcasts via iTunes. :D
Nur der zweite ist über Musik, aber in dem Format werden wir sicher noch mehr machen.


Magst Du ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern?
Was kostet es, GEMA-Musik zu spielen?
Und ist es schwierig, einen Potcast in iTunes zu bekommen?

Die Bedingungen sind:

Der Lizenzshop steht allen Podcastern zur Verfügung,

-die mit ihren Podcasts keine Einnahmen erzielen oder mit ihrem Podcast nicht mehr als Euro 300,00 (netto) pro Monat einnehmen,
-deren Podcasts im keinem Zusammenhang stehen mit einem Unternehmen oder anderen wirtschaftlichen Tätigkeit, die auf Dauer mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben wird,
die ihren Podcast auf einer, zwei oder drei URLs anbieten,
-deren Podcast nicht häufiger als täglich erscheint,
-deren einzelne Episoden des Podcasts nicht länger als 30 Minuten sind,
-die in jedes Musikwerk in ihrem Podcast in der Weise hineinmoderieren (sog. "talk over") und die jeden Song -in der Weise ein- und ausblenden, dass er nicht isoliert werden kann,
-die die Episoden ihres Podcasts nicht mit ID-Tags (Schnittmarken) versehen,
-die in ihrem Podcast Musikwerke zu maximal 50% ausspielen,
-die in den Episoden ihres Podcasts nicht mehr Musik verwenden als zu 75% der Gesamtlänge der einzelnen Episode,
-deren Episoden sich nicht nur auf einen einzelnen Künstler beziehen, und die in der Bezeichnung des Podcasts und in den Bezeichnungen der einzelnen Episoden weder die Namen von Musikwerken noch von Interpreten nennen.

Das bekommt man dann für schlappe 360 Euro im Jahr wenn man 31 Stücke im Monat spielen will. Plus Steuer...

Das einzige was davon realistisch machbar ist nicht mehr als 300 Euro im Monat zu verdienen... Flattr ist zwar sehr nett und auch toll, aber soooo viel bringt das nun auch nicht.


Selbst wenn das nichts kosten würde könnte man unter den Umständen keinen Musik Podcast machen. Immer nur zur Hälfte anspielen, maximal ne halbe Stunde lang, immer in das Stück reinlabern müssen, das ist doch alles Käse.


Deswegen stehen solche Kanäle halt nur Künstlern offen die auf oben genannte verzichten und eben nicht in der GEMA sind. Ich glaube kaum dass man bei denen von außen was verändern kann, von daher muss man das wohl einfach so akzeptieren.

Dafür haben die GEMA-Musiker ja das herkömmliche Radio als Promo Tool.
 
Ich sehe schon: wir haben eine Weile aneinander vorebei gerdet. Ich hatte im Hinterkopf, wie ein Act, der sich über eine längere Zeit im Markt etablieren will, das Internet nutzen kann. Du hattest eher an One-Hit-Wonder gedacht, die sich nicht selbst als Act sondern ein spezielles Lied promoten wollen. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Ich gebe Dir recht: Wer nur einen Hit-trächtigen Song hat, für den fallen Gratis-Downloads aus - und Tauschbörsen sind giftig.

Da haben wir vielleicht tatsächlich aneinander vorbeigeredet - möglicherweise einfach deshalb, weil ich mich mehr in Genres rumtreibe, wo man sich an den Songs und weniger an den dahinter stehenden Musikern orientiert.

Die 30-Sekunden-Appetizer aber nicht. Denn immerhin bieten sie eine Chance - gerade für die von Dir genannten Genres wie Dance/Party/Schlager. Von einem Ballermann-Lied muss ich wirklich nicht mehr als 30 Sekunden hören, um mir ein Bild zu machen - und das meine ich nicht abfällig.

Bei mir ist es eher umgekehrt: Ich muss mir auch solche Titel meist 2-3 Mal durchhören, bevor ich beurteilen kann, ob es mir zusagt. Einfach weil ich einfach Spezialist in diesen Richtungen bin, höre ich mich in solche Titel gerne erst einmal ein. Ich höre eben auch an Schlagern nicht einfach wahllos alles. Weiterhin gibt es auch in diesen Richtungen Titel, die eine längere Geschichte erzählen. Würde man etwa von Johnny Hill's "Ruf Teddybär Eins-Vier" eine 30-Sekunden-Hörprobe hören, ohne den ganzen Song zu kennen, würde man denken: "Was brabbelt der denn da für einen Mist?" Hört man aber den ganzen Song 5 Minuten durch, ergibt sich eine herrliche, sehr traurig-emotionale Story. Zwei weitere Titel, wo man im Grunde den ganzen Song hören muss, um den Witz zu begreifen: Reinhard Mey - "Ohne Dich" und Wise Guys - "Seemann". Das ist jetzt weißgott keine Ballermann-Mucke, aber sowas ordne ich halt auch in die Rubrik "Schlager" ein, und sowas höre ich sehr gerne. Im Falle dieser beiden Titel handelt es sich natürlich um zwei sehr bekannte, etablierte Acts. Da werden solche Songs bei Konzerten etc. vorgestellt, und so wird man als Konsument auch auf die Titel aufmerksam. Anderswo wird das aber schon wieder schwieriger:

Wie hier die Promotion funktioniert, zeigt ein Blick auf die Charts. In den Wochen nach der Urlaubssaison finden Ballermann-Acts den weg in die Top100-Singlecharts - wiel die Leute sie im Urlaub gehört haben und nun das Urlaubsfeeling zurückholen wollen. Zumindest für 1-2 Wochen im Jahr funktioniert die Werbekette im Ballermann-Sektor also glänzend. Für die restlichen 50 Wochen hingegen weniger. ;)

Da ich mich in diesem Genre recht viel umschaue, kenne ich mich da recht gut aus. Hier sieht es irgendwie so aus, dass sich die DJ's unten an der Playa auf einige wenige Songs "einigen", die sie dann gezielt "pushen". Dabei gibt es aber eine ganze Menge mehr Songs in diesem Genre, die veröffentlicht werden. Aber wenn die schon von den Ballermann-DJ's aussortiert werden, wie soll ich dann auf die Songs aufmerksam werden? 2005 wurde mal ein Titel namens "Gorilla Dance" als Promo-CD für einige auserwählte DJ's angekündigt, u. a. auch unten in Mallorca. Weiß der Geier warum, aber diese DJ's haben die Platte nicht gespielt. Daraufhin hat der Interpret (Volker Rosin) versucht, nachzuhelfen, und hat den Song zum freien MP3-Download ins Internet gestellt - natürlich habe ich da sofort zugegriffen. Doch da ist das Problem: So eine einzelne MP3 eines Ballermann-Titels irgendwo im Netz ist wie Schall und Rauch. Es kamen zwar einige Gästebuch-Einträge von Leuten, die auch zufällig von der Promo-CD gelesen haben und dann nach dem Song gegoogelt haben. Aber obwohl der Titel vom Sound her purer Kommerz war (der Song also eigentlich ganz vielen Leuten gefallen müsste), kam keinerlei Mundpropaganda zu Stande. Eine Hörprobe des Songs findet sich übrigens hier, Nr. 21/22.

Nur einen Song (und nicht eine CD oder einen Act) zu promoten, ist verdammt schwer. Und die allermeisten Radiosendungen sind dazu ungeeignet, da gehen wir konform. Die Frage ist, ob ein Format, dass Neuvorstellungen eines bestimmten Genres (gerade auch von unbekannten Acts) auf Sendung bringen würde, nicht erfolgreich wäre.

Ich glaube, wenn das erfolgreich wäre, hätte mit Sicherheit schon längst irgendein Radiosender mal so ein Format eingeführt. Schließlich wäre so etwas kein Problem: In jeder Musikrichtung gibt es Freaks/Spezialisten, die sich sicher gegen ein kleines Entgelt oder sogar ganz umsonst bereit erklären würden, so etwas zu machen. Um die ganze Arbeit zu vereinfachen, könnten die Plattenfirmen den Moderator/DJ dieser Sendung mit den Neuerscheinungen bemustern. Das Problem liegt aber ganz woanders: Laut Marktanalyse wird das Radio heutzutage nicht mehr als Einschalt-, sondern als Hintergrund- und Begleitmedium genutzt, etwa in der Küche, beim Bügeln oder Autofahren. Dadurch darf das Radioprogramm nicht mehr "verwirren". Wenn nun in der einen Stunde noch normaler Dudelpop läuft, und nach den Nachrichten dann plötzlich eine Hardrock-Spezialsendung, werden viele "Hintergrundhörer" abschalten. Selbst "Spezialsender" wie Sunshine Live würden z. B., obwohl sie ein Dance-Sender sind, "Computerliebe" nicht dazwischen spielen, und das hier schon gar nicht - einfach weil diejenigen, die David Guetta hören wollen, bei Ernie garantiert abdrehen würden.


Vielleicht ist das Radio dafür nicht mehr der richtige Ort, weil die Macher zu ängstlich geworden sind. Aber dafür gibt es heutzutage Potcasts. Ein Potcast, in dem einmal pro Woche über "echte" Neuvorstellungen aus einem Genre, das mir gefällt, informiert wird, hätte ich mit Sicherheit abonniert. Ein Potcast wäre auch die Antwort auf Deine Frage, wo man sich legal/offiziell über neue Releases aus einem bestimmten Sektor informieren kann. Ein Potcast bekannt zu machen, ist wieder ein Thema für sich... ;)

Wenn schon ein kurzer Drei-Minuten-Song, der bei Youtube (mitunter illegal) frei von jedem angesehen werden kann, praktisch keine Mundpropaganda/Schneeball-Effekt erzeugt... wie soll sich dann ein Podcast verbreiten, der regelmäßig eine Stunde oder so volle Aufmerksamkeit braucht ... und mit dem "Legal/Offiziell" gibt es noch ein Problem, welches ja schon gerade angesprochen wurde.

Das Problem bei den Podcasts ist im Grunde ganz einfach: Es handelt sich hierbei um eine schlichte MP3-Datei, auch wenn sie eine Stunde lang ist. Es ist kein Problem, so einen Podcast in ein x-beliebiges Audio-Editor-Programm zu laden, das Gequatsche rauszuschneiden, und die eigentlichen Songs wieder abzuspeichern. Wenn man sowas ein paar Mal gemacht hat, ist sowas in zehn Minuten erledigt. Und darum sind Podcasts, in denen "One-Hit-Wonder" Songs in voller Länge anzuhören sind, Gift für die Musiker und Plattenlabels.

DJ Nameless
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafür haben die GEMA-Musiker ja das herkömmliche Radio als Promo Tool.

In vielen Genres fällt das Radio als Promo-Tool aber komplett weg, weil viele Musikrichtungen und insbesondere neue Titel von unbekannten Bands vom normalen Radio heutzutage nicht mehr bedient werden. Bei manchen Musikrichtungen, wo "große", langlebige Bandnamen noch von Bedeutung sind, funktioniert es mitunter noch, dass ich mich an eben diesen Namen orientiere. Dann schaue ich z. B. im Metal-Bereich, ob Accept oder Lordi 'ne neue Platte am Start haben. Bei den "One-Hit-Wonder"-dominierten Musikrichtungen, wo die Band-Namen oftmals unbekannt und austauschbar sind, habe ich oftmals das Problem, dass ich auf die Neuerscheinungen oft schlichtweg nicht aufmerksam werde. Die Künstlernamen sagen einem in der Regel nichts, man kennt sie meist erst gar nicht, und in der Regel ist es einem ja auch egal, von wem der Song ist. Vor ca. 3 Jahren hat mal hier in Solingen ein Gospelchor auf einem Konzert den Titel "Shine Your Light" gesungen. Der ging mir SOFORT ins Ohr, und ich wollte den unbedingt haben! Also ab ins Internet, Google angeworfen, und nach wenigen Minuten wurde ich HIER fündig. Es handelt sich zwar um einen ganz anderen Chor als den, den ich gesehen habe - aber die Aufnahme klingt fast genauso, wie ich den Song live gehört habe. Also hab ich einfach den Song von dieser Homepage mitgeschnitten. Bei Amazon ist das Lied übrigens nicht zu finden...

Diese Beispiele kann man ewig weiterführen. 1999 schlug die eingängige Melodie von "Meet Her At The Love Parade" ein wie eine Bombe, auch bei der breiten Masse. Aber von den Normalos wird keiner wissen, wer um Gottes Willen "Da Hool" ist??? (Dass Techno-Insider und DJ's hier mehr wissen, ist klar...). Manchmal ist aber auch ein Werbespot für so ein Phänomen verantwortlich. Der japanische Song "Zoom Zoom Zoom" wurde einige Zeit lang jeden Tag in der Mazda-Werbung gebracht und so einem Millionenpublikum bekannt gemacht. Dass dahinter die Gruppe Serapis Bey steckt, weiß hingegen fast keiner, interessiert im Grunde auch niemanden. Auch der "Eurovision Song Contest" bringt immer wieder Bands hervor, die für einen einzigen Song im Rampenlicht stehen, und von denen man anschließend nie wieder was hört, z. B. 1980 Sophie & Magaly - "Le Papa Pingouin" aus Luxemburg. Top-Ohrwurm, heute immer noch als cooler, gefälliger Oldie zu gebrauchen - aber wer erinnert sich an Sophie & Magaly??? Ein ganz extremes Beispiel waren auch die Spanier Son de Sol mit "Brujeria". Ich fand die Platte super; wäre das aber nicht der spanische ESC-Beitrag gewesen, wäre ich wohl nie auf die Nummer aufmerksam geworden. Laut Wikipedia erreichten die beiden darauffolgenden Alben nur Platz 3569 bzw. 1025 (!!!!!) der spanischen Albumcharts, danach wurden sie wohl von ihrer Plattenfirma rausgeworfen. Ich sehe gerade zufällig, dass die Drei auf ihrer Homepage www.sondesol.net ein paar Video-Clips online gestellt haben mit dem typischen Las-Ketchup-Sound... das gefällt mir... die werde ich mir wohl mal grabben... kaufen kann man das Zeug ja offenbar nicht mehr... Aber wie gesagt, mir ist jetzt völlig egal, ob da jetzt Son De Sol oder Las Ketchup auf den MP3's draufsteht... die Namen und das Aussehen der Acts interessiert mich da herzlich wenig (die beiden kann man eh kaum voneinander unterscheiden) ... aber egal, der Sound sagt mir voll zu.

DJ Nameless
 
Sicher wird solche Art Musik auch oft über bestimmte Arten von Party-Veranstaltungen bekannt gemacht, Dance-Musik z. B. über Discos/Clubs. Jedoch tanze ich nicht gerne, und zweitens übertreiben die da dermaßen mit den Laustärkepegeln, das tue ich mir nicht an ... (wenn ich als DJ Partys beschalle, achte ich darauf, dass niemand zu Schaden kommen kann!!!) ... Zweitens trinke ich keinen Alkohol und bin daher auch am Ballermann, Après-Ski, Bierzelt, Oktoberfest etc. fehl am Platz. Und das sind wohl die primären Orte, wo Schlager promotet werden.

Kommt dabei nicht unterm Strich raus, dass du ein Einzelfall bist und sich die Werbetrommel an den von dir genannten Orten auch ohne dich ausreichend dreht? Dafür, dass du nicht gerne dorthin gehst, wo die von dir bevorzugte Musik gespielt wird, kann ja keiner was. Das wäre ja so als würde ich behaupten "Ich gehe nicht gern auf Konzerte, weil es mir da zu laut ist. In Hardrock-Kneipen gehen mir die tätowierten Schränke auf den Keks. Ich finde, Redakteure in den meisten Musikmagazinen faseln nur Stuss. Wer zeigt mir jetzt neuen Metal?"
Ich formuliere das so überzogen, weil es für mich einfach so klingt, als würdest du bewusst den Möglichkeiten, die du hast, um dich zu informieren, aus dem Weg gehen, weil du erwartest, das irgendwer die Pflicht hat, dich mit neuem Input zu versorgen. Das finde ich ein wenig seltsam :gruebel:. Ich halte es für "normal", dass man dort mit genretypischen Neuerscheinungen versorgt wird, wo geballtes Hörerpotential erwartet wird. Dass du da aus dem Ramen fällst ist zwar schade, aber einfach Pech.
 
Ich glaube, wenn das erfolgreich wäre, hätte mit Sicherheit schon längst irgendein Radiosender mal so ein Format eingeführt. Schließlich wäre so etwas kein Problem: In jeder Musikrichtung gibt es Freaks/Spezialisten, die sich sicher gegen ein kleines Entgelt oder sogar ganz umsonst bereit erklären würden, so etwas zu machen. Um die ganze Arbeit zu vereinfachen, könnten die Plattenfirmen den Moderator/DJ dieser Sendung mit den Neuerscheinungen bemustern. Das Problem liegt aber ganz woanders: Laut Marktanalyse wird das Radio heutzutage nicht mehr als Einschalt-, sondern als Hintergrund- und Begleitmedium genutzt, etwa in der Küche, beim Bügeln oder Autofahren. Dadurch darf das Radioprogramm nicht mehr "verwirren". Wenn nun in der einen Stunde noch normaler Dudelpop läuft, und nach den Nachrichten dann plötzlich eine Hardrock-Spezialsendung, werden viele "Hintergrundhörer" abschalten. Selbst "Spezialsender" wie Sunshine Live würden z. B., obwohl sie ein Dance-Sender sind, "Computerliebe" nicht dazwischen spielen, und das hier schon gar nicht - einfach weil diejenigen, die David Guetta hören wollen, bei Ernie garantiert abdrehen würden.

Das ist eine These, die ich nicht mit Überzeugung unterschreiben würde. Eine Sendung wie "Formel 1" war in den 80er ein Riesenhit. Warum? Weil es nichts vergleichbares gab, wo man sich über POP-Neuvorstellungen informieren konnte. Anschließend kam MTV und die Relevanz von "Formel 1" wurde immer geringer. YouFM spielt an einem Tag in der Woche für eine Stunde Musik, die auf ihre Community-Webseite hochgeladen wurde. Wenn das keiner hören würde, würden sie das nicht seit ein paar Jahren machen. Dass das Radio nur als Hintergrunddudelei verwendet wird, muss nicht heißen, dass es für nichts anderes mehr taugt. Aber es müsste sich halt mal jemand trauen. Das Argument "wenn's klappen würde, hätte das die Marktforschung ergeben und man hätte es schon gemacht" würde ich auch mit Vorsicht genießen. Nehmen wir aus einem anderen Bereich mal Apples iPhone. Als das Teil vorgestellt wurde, hat sich z.B. der Microsoft Chef Ballmer in einem Interview abfällig über die geringen Marktchancen amüsiert. Ein solches Gerät habe keine Chance, weil es zu teuer sei und zu wenig könne (zur Erinnerung: die erste Generation des iPhone konnte z.B. kein MMS und war nicht auf UMTS ausgelegt). Zwei Jahre später war die Konkurrenz eifrig bemüht, auf den Streichelphone-Markt aufzusatteln. Vielleicht sind Podcasts trotzdem die bessere Variante zu einer Radiosendung, weil sie mit geringeren Kosten produziert werden und unabhängig von einer festen Sendezeit konsumiert werden können. Hier kann man ganz gezielt für eine spezielle Zielgruppe produzieren...

Das Problem bei den Podcasts ist im Grunde ganz einfach: Es handelt sich hierbei um eine schlichte MP3-Datei, auch wenn sie eine Stunde lang ist. Es ist kein Problem, so einen Podcast in ein x-beliebiges Audio-Editor-Programm zu laden, das Gequatsche rauszuschneiden, und die eigentlichen Songs wieder abzuspeichern. Wenn man sowas ein paar Mal gemacht hat, ist sowas in zehn Minuten erledigt. Und darum sind Podcasts, in denen "One-Hit-Wonder" Songs in voller Länge anzuhören sind, Gift für die Musiker und Plattenlabels.

Ich glaube, Du siehst etwas zu schwarz. Wer nicht bereit ist, für gute Musik Geld auszugeben, wird zu solchen Mitteln greifen. Aber ich glaube, es gibt genug Leute, die, statt einen solchen Aufwand zu betreiben, lieber einen Euro auszugeben und damit den (unbekannten) Act unterstützen.

Ich meine: was ist die Alternative zu neuen Radio-Formaten und Podcasts? Eventuell eine kultive Webshow, die das "Formel 1" Prinzip für spezielle Genres aufleben lässt. Aber auch hier kannst Du wieder das Argument bringen: man kann ja mitschneiden. Aber das konnte man früher beim Radio auch schon. Zwar nur analog mit einem Cassettenrekorder - aber gemacht wurde es auch. Und trotzdem wurden Singles und Alben verkauft. Der Musikbranche geht es heute nicht mehr so gut wie zu den preinternet Zeiten. Trotzdem verkauft ein Act wie Lady Gaga Millionen von Alben. Und dass man ihre Songs mit Leichtigkeit überall findet, steht wohl außer Frage.
 
Genau so etwas habe ich gerade mit ein paar Freunden angefangen - aber eben "nur" CC Musik, wobei es da auch mehr als genug großartiges gibt. (Klick, falls es interessiert)

Ich pack das jetzt mal in eine zweite Antwort, weil's thematisch nicht zur ersten passt und fast schon OT ist.

Ich hab mir beide Sendungen gestern noch angehört. Wenn's Dich interessiert, würde ich gern etwas Kritik üben. Wenn nicht, ab hier einfach nicht weiterlesen. :D

Die erste Folge dreht sich ums Kino, die zweite um Musik. Worum's im dritten geht, wurde nicht angekündigt. Vielleicht um Gartenarbeit? ;) Das funktioniert imho nicht. Damit ich einen Podcast regelmäßig höre, muss mich das Konzept fesseln. Gibt's kein klares Konzept, höre ich vielleicht mal eine Folge, verliere den Podcast aber nach 2-3 Folgen, die mich nicht interessiert haben, aus den Augen. Also mein Tipp: Konzentriert Euch auf eine Sache. Oder macht einen Podcast zum Thema Kino und einen separaten zum Thema Musik. Ich würde zur Musik raten, weil mir die Episode viel besser gefallen hat.

Zum "Kino"-Podcast. Der war gar nicht meine Sache. Ich hatte den Eindruck, dass Ihr den Podcast eher für Euch als für den Hörer gemacht habt. Beim Gespräch habt ihr den Hörer völlig vergessen. Ich bin selbt Kino-begesitert, wäre also eigentlich Teil Eurer Zielgruppe. Aber nach 5 Minuten wurde es mir langweilig und ich habe vorgespult, um zu schauen, ob's nach hinten hin besser wird. Sorry, dass ich hier so hart urteile, aber Ihr habt da wirklich ganz grundlegende Fehler gemacht. Wenn ich über einen Kinofilm berichte, dann sollte ich dem Hörer vorneweg wenigstens ein paar wesentliche Eckpfeiler über den Streifen geben. Aber selbst die fundamentale Info, worum es in "Resident Evil, Teil 4" überhaupt geht (und wie er sich in die Story der Vorgänger einordnet), habt ihr nicht gegeben. Es war, als würde ich ein paar Leuten, die sich nach dem Kinobesuch über das Gesehene unterhalten, zufällig zuhören - ohne dass sie mich beachten oder mit einbeziehen. Ihr hattet bei der Sendung Euren Spaß - und das hatte auch seinen Charme. Aber der Sendung fehlte der rote Faden und der Informationsgehalt ging für mich gegen Null.

Die zweite Folge zum Thema Musik fand ich um Längen besser! Es gab nur noch zwei Personen, statt einer Gruppe, in der es schwer ist, auszumachen, wer gerade redet. Diese beiden Personen treffen sich im Podcast und spielen einander neue Songs vor und unterhalten sich anschließend darüber. Die Kommentare haben mir gut gefallen, weil sie auch fachlich fundiert waren. Die Sendung hat mir als Hörer etwas gebracht. Auch hier hätte ich aber leise Kritik anzubringen. Der Sprecher mit der tieferen Stimme räumt ein, dass er versehentlich zweimal den falschen Song "on air" schickt, weil er die falsche Datei rausgesucht hat. Da würde ich mich an den Grundsatz "never excuse" halten. Als Hörer denke ich: schade, ich hätte natürlich gern den besseren Song gehört, den bekomme ich aber nicht. Also bin ich unterschwellig enttäucht. Das müsste ich aber nicht sein, wenn sich der Sprecher diesen Kommentar einfach verkniffen hätte. Gut hat mir gefallen, dass die Sprecher im Panorama-Bild verteilt habt, das hat den Effekt einer Diskussions-Runde verstärkt.

Ein schnelles Fazit: Einen Podcast im Stil der zweiten Sendung würde ich mir regelmäßig anhören, wenn's meine Musikrichtung wäre. Aber ich stehe nicht so auf Metal. Trotzdem finde ich es gut, dass Ihr Euch auf ein Musik-Genre konzentriert. Denn allen kann man es nicht recht machen. :great:
 
Ein schnelles Fazit: Einen Podcast im Stil der zweiten Sendung würde ich mir regelmäßig anhören, wenn's meine Musikrichtung wäre. Aber ich stehe nicht so auf Metal. Trotzdem finde ich es gut, dass Ihr Euch auf ein Musik-Genre konzentriert. Denn allen kann man es nicht recht machen. :great:
Wir sind auch neu dabei, müssen noch mal ausprobieren was alles funktioniert und was nicht. Der zweite scheint vom Konzept her besser zu passen, da werden wir dran bleiben. Ist halt wie beim Musikmachen, man muss ausloten was geht und was nicht.

Das sollte allerdings nicht soooo Genrespezifisch werden bzw. abhängig von den Leuten sein die gerade mitmachen. Kritik gehört und umgesetzt. Vllt machen wir heute abend noch einen weiteren.


Aber nun wieder ontopic. ;)
 
Kommt dabei nicht unterm Strich raus, dass du ein Einzelfall bist und sich die Werbetrommel an den von dir genannten Orten auch ohne dich ausreichend dreht? Dafür, dass du nicht gerne dorthin gehst, wo die von dir bevorzugte Musik gespielt wird, kann ja keiner was. Das wäre ja so als würde ich behaupten "Ich gehe nicht gern auf Konzerte, weil es mir da zu laut ist. In Hardrock-Kneipen gehen mir die tätowierten Schränke auf den Keks. Ich finde, Redakteure in den meisten Musikmagazinen faseln nur Stuss. Wer zeigt mir jetzt neuen Metal?"
Ich formuliere das so überzogen, weil es für mich einfach so klingt, als würdest du bewusst den Möglichkeiten, die du hast, um dich zu informieren, aus dem Weg gehen, weil du erwartest, das irgendwer die Pflicht hat, dich mit neuem Input zu versorgen. Das finde ich ein wenig seltsam :gruebel:. Ich halte es für "normal", dass man dort mit genretypischen Neuerscheinungen versorgt wird, wo geballtes Hörerpotential erwartet wird. Dass du da aus dem Ramen fällst ist zwar schade, aber einfach Pech.

Früher klappte das doch auch anders. Da konnte man sich doch auch über alle möglichen Musikrichtungen von zu Hause aus informieren, ohne ständig auf irgendwelchen Events rumrennen zu müssen. Anfang der 90er konnte man ohne Probleme das Radio oder Musikfernsehen anmachen und wurde gleich mit Popmusik aller Coleur empfangen. Dabei scheuten sich die Sender überhaupt nicht, auch mal stark polarisierende Titel zu spielen, auch wenn sie noch unbekannt waren. Da wurden Grunge-Bands wie Nirvana ebenso populär gemacht wie künftige One-Hit-Wonder. Sowas macht heute kein normaler Sender mehr.
 
Vielleicht sind Podcasts trotzdem die bessere Variante zu einer Radiosendung, weil sie mit geringeren Kosten produziert werden und unabhängig von einer festen Sendezeit konsumiert werden können. Hier kann man ganz gezielt für eine spezielle Zielgruppe produzieren...

Nur müssten halt GEMA, GVL & Co. hier mal endlich hergehen, und für Podcasts realistische Tarife anbieten. Aber da den goldenen Mittelweg zu finden, ist schwierig: Sicherlich lassen sich Podcasts auch dazu nutzen, dass Musikfreaks neue Tracks vorstellen. Es könnte andererseits aber auch jemand hergehen und einen "Podcast" über die aktuellste "Dream Dance" Compilation machen, indem er einfach ein paar belanglose Worte zu dem Sampler schreibt/erzählt und dann die komplette CD da hochlädt. Und schon hätte man eine wunderbare Raubkopiermaschine.

Viele aktuellen Songs sind im Grunde dermaßen "belanglos", dass es da oftmals nicht viel drüber zu erzählen gibt. Was soll man etwa hierüber groß berichten??? Da bleibt im Grunde nur, den blanken Track online zu stellen. Und schon hat man wieder die Raubkopierer am Hals.
 
Kaum noch ... eben weil sie - wie hier schon mehrfach erklärt wurde - die Titel erst dann spielen, wenn sie bereits ein Hit sind.

Das stimmt nicht, die Media Control Charts enthalten in ihrer Berechnung auch immer einen Teil Airplay, was nicht im Radio läuft, ist kein Hit

Genau das ist es ja, was ich meine. Aber ich lese im Internet immer wieder, dass nach der aktuellen Marktforschung das Medium Radio heutzutage fast nur noch als Hintergrund- und Begleitmedium genutzt wird, oder eben mal kurz, um ein paar Informationen wie Nachrichten, Wetter und Verkehr zu hören.

Das stimmt nicht, jedenfalls mit dem Zusatz "heutzutage". Der Trend startete in den 70ern mit der Popularität des Fernsehens und seit 1980 ändert sich am Radio eigentlich nix.

Wenn da dann dazwischen eine Band laufen würde, die (noch) völlig unbekannt ist und man daher (noch) nicht weiß, ob sie den Leuten gefällt, dann ist das Abschaltrisiko zu groß.

Das stimmt nicht. Das schöne an Hits ist, dass man als Plattenfirma durchaus weiß was Leute gerne hören. Das Radio braucht die Plattenfirmen als Contentliefernat und die Plattenfirmen das Radio als Medium. Neue Songs werden mit Radio populär gemacht. Desweiteren haben sich Tokio Hotel längt etabliert und machen heute die Musik zum Tatort - im Radio laufen sie auch.

Richtig... die Event-TV-Shows "machen" teilweise noch Hits. Aber auch die haben einen Haken: Große Sendungen wie "Wetten dass" oder "Verstehen Sie Spaß" holen sich im Grunde nur bereits etablierte Bands ins Studio, die ohnehin eine große Fanbase haben.

Das stimmt nicht. Um als TV Show in die PR zu kommen, brauchst du Namen von Künstlern.

Aber ein normaler, durchschnittlicher Popsong, der einfach nur nett anzuhören ist, aber von einer völlig unbekannten Band kommt, hat in solchen Fernsehsendungen heute keine Chance.

Der Trend zur Casting-Show beweist das Gegenteil.

Meist interessiert sich der Konsument dann nämlich nur für den SONG. Wer den Song gesungen hat, interessiert dann oft nicht.

Das stimmt nicht. Ich weiss nicht, wo ich anfangen soll dir das zu erklären, dass ist das ABC im Musikmarketing, das lernt man als erstes. Bitte gehe nicht davon aus, was du kennst oder nicht, dass du keine Ahnung vom Musikbusiness hast schreibst du ja selbst. Aber auch von Hörgewohnheiten und Konsumentenverhalten verstehst du nicht viel, woher auch. Du solltest keine alten Songs herausgraben, an die selbst du dich kaum erinnern kannst und deswegen glauben, die Künstler seien unbekannt. Der Künstler verkauft - nicht das Lied. Einfach merken, dass ist Grundlagenwissen.

Die "klassischen" Medien Radio und Fernsehen eigneten sich im Grunde gut zur Musikpromotion, da man sie nur sehr aufwändig und nur mit Qualitätsverlust mitschneiden/kopieren kann. Im Internet sieht es anders aus.

Das guckt aber keiner....

Mit einem Praktikum oder Volontariat bei einem richtigen Sender kann ich zwar nicht dienen, und beruflich (kommerziell) unterwegs bin ich auch nicht in der Musikbranche, aber ich lese sehr sehr viel über dieses Thema.

Hattest du nicht irgendwo in diesem Forum mal Schelte erhalten, weiterhin irreführende und falsche Angaben zu den Themen Radio und Musikbranche zu verbreiten? Halt dich doch aus derartigen Themen raus.
 
Das stimmt nicht, die Media Control Charts enthalten in ihrer Berechnung auch immer einen Teil Airplay, was nicht im Radio läuft, ist kein Hit

Nach meinem Kenntnisstand fließt in die Top50 der Media Control Charts kein Airplay ein.

Das stimmt nicht, jedenfalls mit dem Zusatz "heutzutage". Der Trend startete in den 70ern mit der Popularität des Fernsehens und seit 1980 ändert sich am Radio eigentlich nix.

Ok, ich will nicht kleinlich werden. Aber der Zusatz "heutzutage" stimmt auch dann noch, wenn der Trend schon in den 70ern begann und sich bis in die heutige Zeit fortsetzt. ;)

Das stimmt nicht. Das schöne an Hits ist, dass man als Plattenfirma durchaus weiß was Leute gerne hören. Das Radio braucht die Plattenfirmen als Contentliefernat und die Plattenfirmen das Radio als Medium. Neue Songs werden mit Radio populär gemacht. Desweiteren haben sich Tokio Hotel längt etabliert und machen heute die Musik zum Tatort - im Radio laufen sie auch.

Auch hier muss ich Dir widersprechen. DJNameless hat aus seiner Erfahrung berichtet und auch interessante Beispiele angeführt. Jeder geneigte Hörer kann selbst feststellen, dass kaum unbekannte Acts im Radio gespielt werden. Wenn neue Songs gespielt werden, dann überwiegend von etablierten Acts. Und man muss kein Prophet sein, um hier Hitpotential zu wittern. Natürlich haben die Plattenfirmen in den letzten Jahrzehnten bestimmt, was ein Hit wird, weil sie alles andere erst gar nicht verlegt haben. Aber die Zeiten sind im Umbruch durch die Möglichkeit, auch ohne Plattenfirma im Hintergrund Musik online zu vermarkten. Ich glaube, dass das klassische "Plattenfirma und Radio spielen sich die Bälle zu" Prinzip in den nächsten Jahren immer weiter an Bedeutung verlieren wird.

Das stimmt nicht. Um als TV Show in die PR zu kommen, brauchst du Namen von Künstlern.

Inwiefern widersprichst Du damit der von Dir zitierten Äußerung? :confused:

Der Trend zur Casting-Show beweist das Gegenteil.

Eigentlich nicht. Casting-Show Gewinner sind nicht mehr unbekannt.

Das stimmt nicht. Ich weiss nicht, wo ich anfangen soll dir das zu erklären, dass ist das ABC im Musikmarketing, das lernt man als erstes. Bitte gehe nicht davon aus, was du kennst oder nicht, dass du keine Ahnung vom Musikbusiness hast schreibst du ja selbst. Aber auch von Hörgewohnheiten und Konsumentenverhalten verstehst du nicht viel, woher auch. Du solltest keine alten Songs herausgraben, an die selbst du dich kaum erinnern kannst und deswegen glauben, die Künstler seien unbekannt. Der Künstler verkauft - nicht das Lied. Einfach merken, dass ist Grundlagenwissen.

Hier möchte ich Dir (von Ausnahmen abgesehen) nicht widersprechen! :D

Das guckt aber keiner....

Schau Dir mal die Abrufzahlen mancher YouTube-Videos an. "Guckt keiner" sieht anders aus.

Hattest du nicht irgendwo in diesem Forum mal Schelte erhalten, weiterhin irreführende und falsche Angaben zu den Themen Radio und Musikbranche zu verbreiten? Halt dich doch aus derartigen Themen raus.

:confused::confused::confused:
 
Nach meinem Kenntnisstand fließt in die Top50 der Media Control Charts kein Airplay ein.

Uh, das hast du recht, das stimmt, es waren die Nielsen Charts!

Natürlich haben die Plattenfirmen in den letzten Jahrzehnten bestimmt, was ein Hit wird, weil sie alles andere erst gar nicht verlegt haben. Aber die Zeiten sind im Umbruch durch die Möglichkeit, auch ohne Plattenfirma im Hintergrund Musik online zu vermarkten. Ich glaube, dass das klassische "Plattenfirma und Radio spielen sich die Bälle zu" Prinzip in den nächsten Jahren immer weiter an Bedeutung verlieren wird.

Stimmt ja, aber das ist schon längst der Fall. Seit gut 20 Jahren funktioniert das von dir beschriebene System, dass die Plattenfirmen in Kooperation mit Radiosendern und TV die Hits machen können, nicht mehr richtig und seit spätestens 1998 ist es tot. Damit begann auch das, was die Big 5 gerne als Krise verkaufen.

Ich bezog mich eher auf die Aussage, dass TV-Shows Hits machen, das kommt kaum vor. Ausnahme ist dann mal die Casting Show (manchmal), wenn die Kandidaten dort starten sind sie absolut unbekannt, oder?
Schau Dir mal die Abrufzahlen mancher YouTube-Videos an. "Guckt keiner" sieht anders aus.

Nein, sorry, ich meinte, dass sich die klassichen Medien angeblich gut als Musikpromotion-Tool einigen, stimmt nicht, denn die guckt keiner.

Es gab im Off-Topic immer mal Threads zum Thema, die DJNameless erstellt hat und teilweise sehr hahnebüchende Theorien über das Musikbusiness als solches und wie Hits entstehen bzw. gemacht werden, verfasst. Leider stellt er seine Meinung über bestimmte Zusammenhäge immer als absolute Wahrheit dar, und deswegen gab es mal eine kleine Schelte der Forenleitung, wenn ich mich recht erinnere. Jetzt geht der Zirkus hier in einem Unterforum weiter, und ich frage mich wozu. Vieles, was er hier fragt, wurde ihm schon in anderen Threads in anderen Unterforen zig fach beantwortet, bzw. seine falschen Aussagen korrigiert.

Früher klappte das doch auch anders. Da konnte man sich doch auch über alle möglichen Musikrichtungen von zu Hause aus informieren, ohne ständig auf irgendwelchen Events rumrennen zu müssen. Anfang der 90er konnte man ohne Probleme das Radio oder Musikfernsehen anmachen und wurde gleich mit Popmusik aller Coleur empfangen. Dabei scheuten sich die Sender überhaupt nicht, auch mal stark polarisierende Titel zu spielen, auch wenn sie noch unbekannt waren. Da wurden Grunge-Bands wie Nirvana ebenso populär gemacht wie künftige One-Hit-Wonder. Sowas macht heute kein normaler Sender mehr.

So eine Aussage ist einfach komplett falsch. Wie genau "Nirvana populär gemacht wurde" geht aus der Aussage nicht hervor. Wie auch, es ist nicht passiert. Der Nirvana-Hype ist kein besonderes Phänomen, sondern es ist einfach ein Hit geworden, wie Songs eben ein Hit werden.
Das Fernsehen heute ist viel musik-lastiger als noch vor 20 Jahren, ach so innovativen Formaten wie Scripted Reality sei Dank, auch Casting Shows haben eine Menge mehr "Musikmacht" ins TV zurück gebracht als es dort vor 20 Jahren welches gab, ja selbst der damals tote Grand Prix ist als "Hitmacher" wieder da.

Aber obwohl der Titel vom Sound her purer Kommerz war (der Song also eigentlich ganz vielen Leuten gefallen müsste), kam keinerlei Mundpropaganda zu Stande.

Und hier ist eben der klassiche Denkfehler. "Es müsste ein Hit sein" kann man so nicht sagen, und schon gar nicht kann man eine fehlerhafte Promo dann als "Grund" dafür benennen. Das hat noch nie funktioniert, die "Hit-Blaupause" gibt es nicht. Es gibt einfach auch unzählige Beispiele, in denen massive Promo einen Song nicht zum Hit werden lies, auch hier lassen sich die reichlichen Rohrkrepierer aus dem Casting-Show-Umfeld wieder mal als Beipiel bemühen.

In dem verlinkten Beispiel ist es sogar so, dass der Song absolut null Hit-Potential hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben