Wie schwer muss ein Subwoofer sein?

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Hallo zusammen,

Subs sind schwer. Sehr schwer. Alle. Liegt das einfach am verwendeten Material? Gesichtspunkte Stabilität, Kosten. Oder ist das klanglich begründet?

Grüße,
Ohropax
 
Eigenschaft
 
Das leigt natürlich am Material, wenn niemand hantiert gerne 60KG-Würfel. Ein Mindestgweicht, dass das Ding nicht wegvibriert wird es schon geben, aber das z unterschreiten ist sehr schwer. Ein Gehäuse für einen 18er-Sub aus 15mm-MPX (mit Verstrebungen), inkl. Rollen usw. wiegt um die 20KG. Dazu noch ein Chassis, dass mit Neodym immer noch um die 10KG auf die Waage bringt... 30KG sind also schnell zusammen, denn meistens liegt man mit dem Gewicht über den Daten, die ich hier so geschildert habe.

Um Deinen Fragen zu beantworten:

Es liegt am Material (Holz), an der geforderten Stabilität (= Verstrebungen, Holzstärke). Die Verstrebung ist natürlich klanglich begründet. Wenn das gehäuse zu stark mitschwingt, verliert der Sub an leistung. Ein Müllsack um ein Chassis funktioniert ja auch nicht.
Bei einem geschlossenen Sub z.B. dient das Gehäuse u.a. auch als unendliche Schallwand. Wenn die nachgeben würde, könnte ja Druck erzeugt werden. ;)

Kosten? Denke nicht. Holz eigent sich einfach gut für den Bau von Lautsprechergehäusen, aber wahrscheinlich gäbe es noch andere Materialien, die dann aber deutlich mehr kosten würden.
 
Hallo Ohropax,

das ist eine interessante Frage, die sich mir auch schon stellte. Ich bin mir sicher einen Sub entwerfen zu können, der relativ leicht ist und trotzdem den Anforderungen genügt. Allerdings wäre die Konstruktion dann sehr aufwendig.

Beispiel: Neodymbass arbeitet in eine Kohlefaserkugel, die in einem quadratischen Aluminiumrahmen hängt :D

Das wäre zwar funktional und einigermaßen stylisch, aber mit Sicherheit zu teuer für die paar eingesparten Kilos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was aber, wenn der Alurahmen dann durch den Raum hüpft?
 
Subs sind schwer. Sehr schwer. Alle. Liegt das einfach am verwendeten Material? Gesichtspunkte Stabilität, Kosten. Oder ist das klanglich begründet?
Nicht zwingend.
Ich habe mir 2 PS15 von AW-Audio mit Neodymchassis gebaut(15er Birkenmuliplex),es ist jedesmal eine Freude wenn ich die Teile tragen muss da Sie sehr leicht sind.
Natürlich haben die auch Rollen drunter.
Nachteil ist das die Teile auf glatten Boden auch gerne mal anfangen zu wandern wenn kein Top drauf ist.
 
Was wiegen die denn?
Und du hast wahrscheinlich Gummifüße drunter - und die wandern trotzdem? :eek:
 
Gegen das Hoppeln könnte man eine Impulskompensation bauen. Das würde bedeuten, man baut auf der anderen Seite ebenfalls einen Lautsprecher vom gleichen Modell ein. Wenn die Lautsprecher parallel angesteuert werden, löscht sich der Impuls aus. Theoretisch, praktisch bleibt ein gewisser Restimpuls, hervorgerufen durch technische Toleranzen.
Allerdings bräuchte man dann zwei Lautsprecher, was die Box dann wieder etwas schwerer macht :gruebel:
 
Nachteil ist das die Teile auf glatten Boden auch gerne mal anfangen zu wandern wenn kein Top drauf ist.

Dann ist die Konstruktion nicht stabil/steif genug. Insbesondere bei Bässen (aber auch durchaus bei Tops) sollte man zusehen, dass die Schallabstrahlung über Chassis und Port(s), nicht über das Gehäuse stattfindet.
Die meisten Hörner haben da gewisse Vorteile, weil die Gehäuse durch die innere Formgebung eh schon ziemlich gut versteift sind.
Bei BR- und insbesondere BP-Kisten tut man gut daran, zusätzliche Aussteifungen einzubauen.
Ich kenne einen 2x 18" Bandpass, der im Inneren alle 5-10cm Versteifungen aus MDF im Multiplex-Gehäuse besitzt. Die laufen in alle Richtungen, also parallel und quer zu allen Außenflächen und sind natürlich mit vielen vielen Löchern und Ausschnitten versehen. Die Kiste ist schwer, klingt aber sehr gut und man kann selbst bei Vollgas eine Münze auf das Gehäuse stellen ohne dass sie umfallen würde.

Nicht nur bei Bässen ergibt sich durch solche Maßnahmen eine durchaus merkliche Rückwärtsdämpfung. Auch Tops profitieren davon im Lowmid-Bereich. Eine Box, die vor allem rückwärtig nicht so stark über das Gehäuse abstrahlt, klingt definierter und liefert nach vorne zumindest minimal mehr Pegel als die gleiche Bestückung in einem schwingenden Gehäuse.
 
Was wiegen die denn?
27 kg
Und du hast wahrscheinlich Gummifüße drunter - und die wandern trotzdem?
Nein Holzschienen.
Dann ist die Konstruktion nicht stabil/steif genug. Insbesondere bei Bässen (aber auch durchaus bei Tops) sollte man zusehen, dass die Schallabstrahlung über Chassis und Port(s), nicht über das Gehäuse stattfindet.
Was Du so alles weisst,ist ja enorm.
Die Subs fangen an zu wandern wenn extrem basslastige Musik drüber läuft und alle Regler am Anschlag sind.
Da es sich um 4 Ohm Chassis handelt und die Endstufe ca.2x2 kW an 4Ohm liefert sollte das schon lange über dem Limit sein.
Natürlich ist es möglich das,daß Gehäuse noch optimiert werden könnte mit zusätzlichen Verstrebungen.
 
Hallöchen,

da werden mal wieder zwei bis drei Dinge bunt durcheinandergemischt, scheint mir.

Es ist doch ne einfache Milchmädchenrechnung:
Eingebrachte Energie aus Antrieb und bewegter Masse versus der Trägheit der Gesamtmasse...
Mit der Steifheit des Gehäuses hat das natürlich erstmal sehr wenig zu tun (nur soviel: je steifer das Gehäuse, desto eher wird das Gesamtgehäuse sich bewegen, weil weniger Energie durch die Schwingung in sich des Gehäuses umgesetzt wird)
Energie wird aufs Gehäuse übertragen, reicht die träge Masse nicht aus, wird das gesamte Konstrukt in Bewegung versetzt und damit auch Energie in den Untergrund abgeführt.
Kann man leicht ausprobieren, im angeführten Beispiel wird jegliche Gewichtszugabe die Gehäusebewegungen reduzieren.

Die von Njutn angesprochene Impulskompensation kann da tatsächlich bis ca. 20-24dB an in den Untergrund abgeführte Energie vermeiden helfen (und eben Bewegungen des Gehäuses verhindern).
Auf schwingenden "akustisch aktiven" Untergründen kann das durchaus sehr hilfreich sein, auf stabilen, akustisch toten Untergründen wird nur die Bewegung des Gehäuses vermieden.
Interessanterweise wird aber durch Impulskompensation je nach Gehäuseträgheit (nur messtechnisch zu belegender) bis 1-1,5dB mehr Maximalpegel erreicht.
(Impulskompensation kann übrigens jeder mit zwei identischen Singlesubs problemlos ausprobieren: auf nen Bühnentisch stellen, einmal nebeneinander, einmal mit Spanngurt verbunden Rücken an Rücken, mit Handauflegen oder Schwingungsaufnehmer die in den Tisch eingebrachte Energie abschätzen.
Bewährt ist das schon seit den 70ern im Home-Hifi... ...im deutschsprachigen Raum in den 90ern für die Bastler erschlossen von Bernd Timmermanns (Ex-Klang+Ton, jetzt HobbyHifi))

Ungewollte Resonanzen und damit Schallabstrahlung des Gehäuses sind ein anderes Thema.
Wichtig (und davon losgelöst) ist erstmal eine ausreichende Grunddämmung des verwendeten Gehäusewerkstoffs, also stabiles Material ausreichender Plattenstärke, Masse ist Trumpf. Muss das Gehäuse mobil bleiben, sind da Kompromisse einzugehen, klar.

Es ist ein grober Irrtum anzunehmen, dass Ausfachungen die Gehäusedämmung erhöhen oder Gehäuseflächenschwingungen verhindern - die Resonanzen werden zu höheren Frequenzen verschoben, aber die Resonanzenergie bleibt messtechnisch belegbar erhalten.
Ausfachungen müssen also so berechnet werden, dass die Resonanzen verschmiert oder in einen nicht störenden Frequenzbereich geschoben werden - sie sind aber eben kein Ersatz für ausreichende Dämmung eines Gehäuses.
Verschmieren der Resonanzen funktioniert durch möglichst ungleichmäßige Flächen mit damit vielen kleinen, über einen breiten Frequenzbereich verteilten Resonanzen. Oder eben Verschieben der Resonanzen durch Verkleinern der schwingenden Flächen so weit nach oben, dass sie nicht mehr stören, gerade bei Tops ist das aber nur schwer erreichbar.
Typischerweise liegen die Resonanzen der Werkstoffe bei den typischen Gehäuseabmessungen im Grund- und Mittelton - verschieben der Resonanzen in den oberen Mittelton oder die Präsenz versauen die Stimmwiedergabe.

Anders funktionieren Versteifungen, die zwei gegenüberliegende Gehäusewände kraftschlüssig verbinden. Das ist schon wieder so eine Art Impulskompensation, da die auf Wand A ausgeübte Kraft in die Gegenrichtung der auf Wand B ausgeübten Kraft wirkt.
Die grundsätzliche Resonanz der Flächen wird dabei auch wieder nach oben verschoben, da die Flächen durch die Versteifung ja in kleinere Schwing-Flächen zerlegt werden.
Aber auch hier wird die Dämmung des Gehäuses nicht wesentlich erhöht.

Bei Gehäusen mit großen Resonatoren, also insbesondere bei Basshörnern, ergeben sich praktisch immer größere schwingende Flächen, die nur dreiseitig gefasst sind.
Bei Hörnern typischerweise am Hornmund, diese Flächen neigen natürlich insbesondere im Bereich der freischwingenden Kante zu starken Resonanzen. Hier sollte durch Verstärkungen und Versteifungen eben auch die Schwingneigung verringert werden.
Ausfachung der Gehäuse ist hier gar nicht sinnvoll möglich.
Drawback ist dabei, dass auch die Versteifungen wieder massiv angeregt werden und selbst stark resonieren können. (Im Inneren von (mehr oder weniger geschlossenen) Gehäusen spielt das kaum eine Rolle, weil diese Resonanzen weitestgehend durch die Gehäusedämmung ausgesperrt bleiben.)
Abhilfe bei Resonanzneigung solcher Hornmünder können stabile, allseitig verschraubte Frontgitter schaffen.

Verhindert werden durch solche Maßnahmen nur parasitäre Effekte, ich sehe sowas als Grundhandwerkzeugs.
Echte Rückwärtsdämpfung kann mit allen diesen Maßnahmen definitiv nicht erreicht werden. Diese definiert sich ausschließlich über wirksame Treibergrößen, Treiber-Anordnungen und Schallführungen.
Irgendwelche Pegelgewinne sind ausschließlich im Bereich der jeweiligen Gehäuse-Abstimmfrequenz zu erwarten, weil die Schwingneigung des Gehäuses auch die mechanischen Gehäuseverluste erhöht. Auch hier ist aber die Grunddämmung des Gehäuses die entscheidendere Größe.
Tatsächlich gibt es aber auch Konstruktionen, die im Bass gezielt resonierende Flächen zur Pegelsteigerung einsetzen oder um Welligkeiten durch den Schallführungsverlauf auszugleichen (z.B. Hornwelligkeit durch gezielte Resonanz einer Gehäusefläche).
Im Mittelton sind beim nicht versteiften Gehäuse (zu Kosten der Präzision der Wiedergabe) mehr Pegel zu erwarten - es gibt im HiFi-Bereich viele Konstruktionen, die das hinlänglich beweisen.

Ciao, Deschek
 
Um auf meine Frage zurückzukommen: wenn man ein 15er Chassis einsetzt, wieviel Masse muss ein (Bassreflex)-Gehäuse haben, damit der Sub funktioniert? Platzierung des Subs auf einer Gummimatte kann ruhig angenommen werden.
 
Hallo Ohropax,

Deine Frage ist so leider kaum zu beantworten. Dazu müsstest Du erst mal definieren aus welcher Leistungs- und Qualitätsklasse das 15er Chassis kommt und was Du unter Funktionstüchtigkeit eines Subwoofers verstehst. Ein Subwooferchassis funktioniert ja schließlich auch komplett ohne Gehäuse... ;)

Hast Du vielleicht ein konkretes Beispiel bei welcher Laustärke welcher Subwoofer sich bei welchem Signal x-weit bewegen darf?

Gruß, Lukas
 
O.K. Erfahrungswerte liegen anscheinend kaum vor, nur die von Rockopa. Aber das hat mir schon geholfen.
 
O.K. Erfahrungswerte liegen anscheinend kaum vor, nur die von Rockopa. Aber das hat mir schon geholfen.

Die vom Rockopa wiegen 27 kg
Seeburg hat zwei Subs mit ca. 24 kg im Programm (A8 Sub / TSM 15 Sub)
Schau bei anderen Herstellern, was deren Subs wiegen :nix:

Die Fragen aus Post 1 scheinen beantwortet zu sein.

Gruß cat....
 
Ich kenne einen 15"-Sub mit 17kg, wer bietet weniger? :D
 

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