Wie viele Bands bevor ihr die richtige gefunden habt hattet ihr?

  • Ersteller Schlumpfienchen
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Aufgefallen ist mir auch der demographische Wandel. So viele Anzeigen von Musiker*innen im gesetzten Alter (und die damit auch offensiv umgehen) habe ich früher nicht gesehen.
Das liegt auch daran, in welchem Bereich/Genre man sucht ... Die Rock/hard Rock-Generation wird halt immer älter, jüngere suchen Metal in unterschiedlichen Sub-Genres und wer mit HipHop oder Rap nichts anfangen kann, läßt einen ganzen Bereich liegen ...
Kurz: Viele spielen die Musik, die sie mit 18 - 25 oder 30 gut fanden, und weil sie die noch immer gut finden, wenn sie 50 oder 60 sind, suchen halt auch die passende Band.
Plus: Die Lebenserwartung ist gestiegen, man hat tendenziell mehr Freizeit, die Kinder sind aus dem Haus und ein bißchen Kohle ist auch noch da ... das spiegelt sich übrigens auch in der gefühlten Alterszusammensetzung dieses Forums wieder.

Bezug zum threadtitel: Man hat heutzutage wesentlich länger Zeit, eine Band suchen - weil man einfach länger zu leben hat ... :cool:

x-Riff
 
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So viele Anzeigen von Musiker*innen im gesetzten Alter (und die damit auch offensiv umgehen) habe ich früher nicht gesehen.
Di hast du früher vermutlich einfach ausgeblendet (zu alt, uninteressant)
 
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Meine Bilanz nach mittlerweile Ü40 aktiven Jahren ist: sich auf eine Band zu fokussieren, bringt einen nicht mal annähernd dort hin, wo man als "Freelancer" hingelangt, denn sowohl das musikalische Verständnis als auch die Fähigkeit, sich schnell an musikalische Gegebenheiten anzupassen, entstehen vor allem durch die Quantität der Aktivitäten, aus denen fast zwangsläufig (bei entsprechender Motivation!) auch wachsende Qualität resultiert. Das wiederum erhöht mit der Zeit die Wahrscheinlichkeit, Anschluss an bessere Bands zu finden.
Da muss man aber berücksichtigen, dass das für einen (guten) Schlagzeuger etwas anders ist, als für einen Gitarristen, von denen so viele wie Sand am Meer gibt.
Ich habe mir zwar ganz bewusst irgendwann eine zweite Band gesucht, weil „nur“ ein Repertoire von 80 Oldies in der Birne zu behalten, mir langweilig wurde und mich nicht genug forderte (Ausserdem ist es immer gut einen Plan B zu haben, das vermeidet Abhängigkeiten…); allerdings kenne ich auch einen regionalen Gitarristen, der schon in zig Bands war und auch ausgeholfen hat, einfach weil es es kann (!), aber das wäre mir zu stressig. Vorankommen ok, aber man muss auch nicht alles können.

Wer in Bands, im „engagierten“ Amateurbereich, spielen möchte, muss IMO Kompromisse eingehen:
Entweder eine töfte Truppe, die alle tolle Kumpels sind, wo man aber bei den musikalischen Skills, hier und da, etwas nachsichtig sein muss.
Oder man legt Wert darauf, dass das alles sehr fähige Musiker sind und dann steigt die Chance/das Risiko, dass da auch mal ein „schwieriger“ Charakter, dabei ist. So weit meine Erfahrung. Beides hat seinen Reiz und seine Schattenseiten bzw. Grenzen, die dann irgendwann auch nicht mehr tolerabel sind.
 
Viele spielen die Musik, die sie mit 18 - 25 oder 30 gut fanden, und weil sie die noch immer gut finden, wenn sie 50 oder 60 sind, suchen halt auch die passende Band.
Dazu eine aktuelle Geschichte: Ich bin alt, wirklich alt, habe nach Jahren in der Band viele Jahre kaum gespielt, nur akustische Gitarre und später als Bassist (bin kein Bassist!) in einer Band. Dann Wiedereinstieg mit der E-Gitarre. Nach Italien gezogen, in die tiefste Provinz, und durch einen irren Zufall eine junge Sängerin kennengelernt mit einer Riesenstimme (ich denke, sie hat das absolute Gehör, aber sie weiss es nicht). Die auch noch auf die alte Rock- und Popmusik steht. Seit ein paar Monaten studieren wir Songs ein, wir spielen dauernd. Sie hört einen Song zwei, drei Mal und singt ihn, ihr Einsätze sind perfekt, im Sommer wollen wir ein paar Strassen-Gigs machen. Ich sage ihr dauernd: wir brauchen einen Bassisten.
Einen hatten wir schon, er war 15. Der ist schon gut, aber das hat keinen Sinn. In dem Alter ändert sich alles alle Nase lang.

Auf einer italienischen Plattform im Netz, ähnlich wie das Forum hier, suchte ich also Bassisten. Da meldet sich einer, wie ich seit heute weiss, Profi, sympathisch, spricht perfekt italienisch, es stellt sich heraus, er ist Engländer, der schon ewig in Italien lebt. Hat jahrelang getourt in Las Vegas, Teheran und sonstwo. Kommt also heute an mit einer Sackkarre, darauf sein Amp, gerade als ein Gewitter losging, er wohnt 80 km entfernt, wir spielen, er auf meinem Bass und es passt. Sehr schöne Erfahrung, die hoffentlich weiterführt.

Aber zum Thema: Als er die 80 km nach Hause fährt, lässt er locker seinen Marshall B56 Bass Amp bei mir und sagt: bis zu nächsten Mal! Offenbar ist unsere kleine Band gewachsen, dass heisst nicht, dass der Amp mir jetzt gehört.

Das meinte ich in meinem Beitrag #59. Ich weiss: wegen diesem Amp wird es nie Probleme geben. Vorher stürzt der Himmel ein.
 
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