Wie wichtig ist euch der schwierigkeitsgrad eurer Basslinien?

  • Ersteller Happystillbirth
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Ich finde eine Bass-Line muss grooven und Songdienlich sein - der Schwierigkeitsgrad fuer mich oder fuer andere ist mir dabei erstmal vollkommen "Wumpe" (schoenes Wort).
Lieber achtel ich auf 1 Ton, als dass ich mir die Finger breche, und hinterher keiner mehr hoert, wie geil die Drums da mit den Gitarrenoffbeats grooven... :)
 
also ich frag immer meinen gitarristen was ich spielen soll:rolleyes:








sry, der war schlecht:D
 
Ich hatte auch mal die Einbildung, ich müsse möglichst schwierige Sachen spielen, um mir "Respekt" einzuhandeln.
Was ich aber ganz außer Achte gelassen hatte, war der eigene Geschmack.
Die Musik, die ich mag ist einfach gestrickt und braucht kein Gefrickel um zu wirken. Im Gegenteil, ich habe schnell gemerkt, dass zu viel "Schnickschnack" einen Song auch kaputt machen kann.

Ich habe mal mit einem Schlagzeuger zusammen gespielt, von dem ich wirklich einiges gelernt habe. Die ersten Male versuchte ich den noch mit Fills und Skalen zu beeindrucken, bis er mich irgendwann fragte, was das eigentlich soll. Er meinte, dass ich aufhören solle wie ein Gitarrist klingen zu wollen und mich stattdessen auf seinen Groove konzentrieren solle.
Tja und siehe da....plötzlich klang der Bass auch mit der Hälfte an Tönen und Anschlägen verdammt gut, nein sogar besser.

Der Drummer hatte selbst sehr viel Erfahrung und hatte sogar mal eine richtig gute Ausbildung an der Aschaffenburger Future Music School genossen. Wenn der gewollt hätte, hätte er uns alle an die Wand spielen können, aber er hatte irgendwann verstanden, wie Musik funktioniert und dass die meisten Leute beim 3-Minuten-Solo Bier holen gehen....
 
Hmmmm... bei mir is so, dass ich erst seit ganz ganz kurzer Zeit anfange, relaxter zu spielen.
Das hatte bislang aber hauptsächlich den Grund, dass am Anfang einfach alle anderen um Welten besser sind als man selber, und von daher klemmt man sich halt dahinter und will seine Basslinien so kompliziert und ausgefallen wie irgend möglich gestalten, um nicht ganz so stümperhaft auszusehen...
Dass man damit glorreich scheitert, liegt auf der Hand, aber es hat imho nicht unbedingt was mit Angeberei zu tun, wenn man so schnell/viel spielt, wie man kann. Das kann sogar im genauen Gegenteil begründet sein.

grühs
Sick
 
aber es hat imho nicht unbedingt was mit Angeberei zu tun, wenn man so schnell/viel spielt, wie man kann. Das kann sogar im genauen Gegenteil begründet sein.

Ja, man meint halt, dass würde einen guten Bassisten ausmachen. Ist halt so nicht richtig. ;)

Gruesse, Pablo
 
Wie wichtig ist euch der schwierigkeitsgrad eurer Basslinien?

Mir persönlich ist er scheißegal...wer soll das denn beurteilen?
Für vermutlich 99% aller Slapgewitter-Skalenschrubber-Sportbassisten ist "Back in Black" nicht spielbar.
Jedenfalls nicht so, dass Malcolm Young ihnen nicht den Oberkörper abbeißen würde.

Generell finde ich die rechte Hand deutlich wichtiger, als die linke.

Gruß, P.
 
Ohooo, da lehnt sich aber jemand weit weit weeeeeiiiiiit aus dem Fenster...

Aaaaahhhhhhh...... * virtueller Absturtz*

Du hast natürlich Recht und ich habe mein Beispiel a) schlecht gewählt und b) noch schlechter begründet.

Die Basslinien von AC/DC sind aus meiner Sicht durchaus technisch einfach aufgebaut. Das dies nicht gleichzeitig bedeutet, dass diese auch einfach zum grooven zu bringen sind, stimmt natürlich.
Ich behaupte von mir selbst, diese Linien technisch spielen zu können; habe dann aber schnell mal Konzentrationsschwierigkeiten, weil ich es ...hm..... sagen wir mal langweilig finde. Das soll nicht abwertend klingen, sondern zeugt von meinem eigenen Unvermögen. Vielleicht könnte man in dem Fall sogar sagen, dass hier die Schwierigkeit in der Simplizität liegt.
Gerade das miteinander grooven ist halt extrem wichtig und gleichzeitig sauschwer.

(Und ja.... Malcolm gehört zu den am meisten unterschätzten Gitarristen - ich höre AC/DC seit ich 12 oder 13 bin und das ist verdammt lange her; irgendwie steh ich immer noch auf den Kram *g*)

Wie fast immer in solchen Threads hier im Board wird gerne mal unterschätzt, wie schwierig es eigentlich ist, wirklich zu grooven. Ich meine so richtig grooven, so wie die ganz Großen. Tony Levin, Leeland Sklar, James Jamerson - das beeindruckt mich deutlich mehr als Victor Wooten oder das Dream Theater Geschreddere. Um zu dieser rhythmischen Souveränität zu kommen, braucht man viele viele Jahre.

Ich persönlich glaube, dass man dazu nicht nur viele Jahre braucht, sondern auch die Einsicht, dass Musikalität eben nichts mit Virtuosität zu tun hat.

Dann gibt es noch die Möglichkeit, mit wenigen Tönen völlig neue harmonische Dimensionen in einen Song zu zaubern. Mein persönlicher König ist da Pino Palladino mit seinem singenden Fretless. Diese Intonation, dieser Ton, das Gespür für songdienliche Fill-Ins und Beinahe-Solos - ich find's großartig!

Pino Palladino und Toni Levin sind meine absoluten Lieblingsbassisten.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich damals in den 80´s die Sachen von Paul Young gehört habe und zum ersten Mal einen Fretless wahrgenommen habe. Ich wollte zuerst gar nicht glauben, dass dies ein "echter" Bass war. ;)

zum covern:
Meine Band spielt nur ein einziges Cover: Roots Bloody Roots von Sepultura
Dieser Song ist eigentlich auch so simpel, dass es schon fast peinlich ist.
Trotzdem haben wir ganz schön lange gebraucht, das Ding richtig ins Rollen zu bringen.
Die dauernden Hammer On von H auf C müssen halt permanent genau sitzen; der Song muss genau das richtige Tempo haben; alle zusammen müssen richtig tight spielen usw usf. Passt irgendwas nicht, groovt, nein- funktioniert der Song einfach nicht.

//
....... Leute, es hat einen Grund warum diese Bands im Radio gespielt werden. Und das ist nicht, weil sie aussehen wie Britney Spears. :) ........

Sorry Pablo,

aber das diverse Songs häufiger im Radio oder ähnlichen Medien gespielt werden, hat m.E. oftmals weniger mit deren "Qualität" als häufig mit dem schlechten, oder gar nicht vorhandenen Musikgeschmack der Hörerschaft zu tun.
(ich erinnere da mal an Die Doofen, Schnappi, den Kuschelhasen des Grauens, den schönsten Arsch usw)

zum Beispiel AC/DC hört man bei uns eigentlich nie im Radio. ;-)
 
A
Immer wenn einer daher kommt und meint U2 oder AC/DC Linien wären einfach, kann man sie nur auffordern sie zu spielen. Meistens machen sie es falsch. :) Das kommt m.E. davon, dass viele unbewusst der Musik sehr arrogant gegenüberstehen und sich selbst zu wichtig nehmen. ...

Gruesse, Pablo

Genau das ist es. Nehmen wir mal U2 und "Sometimes you can`t make it on your own".
Simpler Bassriff aber wenn man das Timing und den Groove nicht hinbekommt dann ist das komplette Lied verhunzt.
Genauso ist es auch in Gitarrensolos. Wenn der Gitarrist sich da einen abfrickelt als hätt er n Epilepsieanfall, ich aber mit dem Drummer ein schönes Fundament im hintergrund bilde, dann gibts kaum was schöneres als da seine 3 Töne im perfektem timing abzuliefern.
 
Peegee schrieb:
zum Beispiel AC/DC hört man bei uns eigentlich nie im Radio.

Dann wechsel doch mal den Sender!

Gruß

Andreas
 
Ja, mir ist die Komplexizität meiner Bassläufe sehr wichtig...













...am liebsten sind se mir in ganz einfach, ich soll ja noch dazu singen und rumhampeln...:D
 
Welchen?

Ich meine natürlich keine "Nischen" - Sender.

Antenne Bayern....was aber auf konventionellem Empfangsweg in Düsseldorf schwierig sein dürfte....;)

Zwischendurch höre ich gerne Rockantenne.

Oder du gehst in die Altstadt und hoffst, dass du eine grölende Jungesellenabschieds-Gesellschaft findest, die zwischen Wolle Petry und DJ Ötzi mal TNT zum besten gibt....:p
 
Ich persönlich glaube, dass man dazu nicht nur viele Jahre braucht, sondern auch die Einsicht, dass Musikalität eben nichts mit Virtuosität zu tun hat.
Das habe ich mich ja schon gar nicht mehr zu schreiben getraut... :D

Aber da bekommst du meine volle Zustimmung! :great:
 
Welchen?

Ich meine natürlich keine "Nischen" - Sender. Und FFn gibt es bei uns (NRW) nicht.

Wenn du eine Schüssel hast..."Rock Antenne"

Edit:
Oh...vielleicht sollte ich vor der Antwort eine Saite weiter blättern...:D
 
Soviel Weisheit können wohl nur Bassisten auf einem Haufen zusammenschreiben.
Bald sehen wir dann alle aus wie Leland Sklar.
Allein mir fehlt der Glaube, dass alle so konsequent bleiben können.
Vor allem, weil beratungsresistente Gitarristen unsere brave song- und banddienliche Einstellung ständig für ihre Selbstdarstellung missbrauchen.
Also erweitere ich die Fragestellung: Wie bringe ich diese Problematik meinem Gitaristen näher?
Grüße
willy
 
Vor allem, weil beratungsresistente Gitarristen unsere brave song- und banddienliche Einstellung ständig für ihre Selbstdarstellung missbrauchen.
Also erweitere ich die Fragestellung: Wie bringe ich diese Problematik meinem Gitaristen näher?

Wenn ich das wüsste. Einzige Lösung die mir einfällt: Gitarrenspielende Bassisten, aber wer will das schon? Wer einmal das Licht gesehen hat, der will nicht mehr zurück in die Dunkelheit.

Naja, es soll ja gelegentlich auch ein paar Musiker unter den Gitarristen geben...

Gruesse, Pablo
 
.....Also erweitere ich die Fragestellung: Wie bringe ich diese Problematik meinem Gitaristen näher?
Grüße
willy

Ich bin 1,93 mtr groß; trotz meines hohen Alters ziemlich gut trainiert; ein international gefürchteter Leutebeleidiger und ........... ich habe die größte Gitarre. :D
Immer getreu dem Motto: "Halt´s Maul und spiel, was ich dir sage." :twisted:

Scherz beiseite: ich habe da wohl ziemlich viel Glück gehabt, zwei Gitarristen getroffen zu haben, die beide froh sind, wenn sie sich nicht profilieren sollen. :great:

Mir stellt sich eher folgende Frage: Wie sage ich dem einen, nicht profilierungssüchtigen, netten Kollegen, dass er im Moment mal nicht spielen soll, weil der andere Gitarrist und ich gerade an neuen Rifs herumbasteln?
 
Wie bringe ich diese Problematik meinem Gitaristen näher?

Welche genau? Dass er auf die anderen hören soll? Dass er groovedienlich spielen soll?
Dass es wichtiger ist, dass dreihundert Leute mit dem Arsch wackeln als von drei Vierzehnjährigen angehimmelt zu werden?

Zeig ihm "Live at Donnington" (AC/DC '90) und frag ihn, warum das so klingt wie es klingt. Schick ihn auf ein Mothers Finest Konzert. Spiele ihm alte Van Halen Scheiben vor (1. und 2....die fast ohne Overdubs während der Soli).

Ach...was rede ich...
 
... Mir stellt sich eher folgende Frage: Wie sage ich dem einen, nicht profilierungssüchtigen, netten Kollegen, dass er im Moment mal nicht spielen soll, weil der andere Gitarrist und ich gerade an neuen Rifs herumbasteln?
Genau, und dem Drummer, dass er einem jeden klaren Gedanken und jegliches Gefühl mit seinem Pausen-Geklöppel zerteppert.

(Mit unserem derzeitigen Gitarristen haben wir da auch Glück gehabt - zumindest erinnert er sich immer wieder selbst daran, dass mit die besten Gitarrensoli - ohne Gefrickel und high speed - ein gewisser D. Gilmour gespielt hat.)
 
Genau, und dem Drummer, dass er einem jeden klaren Gedanken und jegliches Gefühl mit seinem Pausen-Geklöppel zerteppert. ......

LOL..... das ist bei Drummern angeboren. Quasi ein Genfehler. :D
Aber Schlagzeuger (insbesondere gute) sind äußerst dünn gesät und da muss man sie wohl so nehmen, wie sie sind.

Klassische Unterhaltung im Proberaum:
"Und wenn wir....Batatatatata(Doublebass)....an der Stelle....Snarewirbel.....mal versuchen,.....Rimshots.....da....Dumms Dumms Dumms...eine Bridge.....Wirbel über sämtliche Toms....in dieser......nix passiert und Bassist schaut verwirrt den Drummer an...Verdammt! Was wollte ich noch mal sagen? Splash "


// Okeee....wir sind ein klein wenig vom Thema abgekommen. Rüffel an mich selbst. *Kasperklatsche*
 

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