Wird der Klang einer Anlage immer unwichtiger?

Zuersteinmal kann man einen Anwenderfehler so nicht ausschließen. Ich kenne genug Firmen, die grundsätzlich Fehler machen, wie Amps mit unterschiedlichen Sensitivities/FixGains, ohne das am Controller zu korrigieren, oder irgendwelche "Geschmackseinstellungen" bei den Outputgains am Controller, ungeeignete Einstellungen am ArrayEQ oder schlicht und einfach ungeeignete Endstufen für den Bassbereich, die Alpha-Bässe und -Subs sind da nämlich anspruchsvoll.

Meinst du die Nexo SI-Bässe? Die sind ziemlich genau das Gleiche wie zwei Alpha-Bässe, nur im umgeformten Gehäuse. Von daher kann ich weiterhin nur von Defekten oder Fehlern ausgehen. Aber dass bereits einer von den SI-Bässen einem die Luft zum Atmen nimmt, habe ich noch nie erlebt, außer wirklich direkt vor dem Bass.
 
Ich weiß noch, wie wir früher in den 80ern über die 1000W-"HiFi"-Komplettanlagen mit Rack und Boxen geredet haben.
Damals war ich in einem Alter, da fand ich das auch erst cool und wollte eine haben. Zum Glück wurde ich von fachkundigerer Stelle davon abgebracht und ich lernte, was "Quelle-Watt" sind. Jaja, lang ist's her.
Statt dem fetten Rack und 1000 Quelle-Watt gab's dann für mich eine Midi-große Kompaktanlage mit echten 2x 90W. Die hat erstmal klanglich die dicken Anlagen der Freunde an die Wand gespielt, und dann die Qualität: Die kleine Anlage hat 2 Stürze aus ca. 1m Höhe mehr oder minder gut überstanden und spielt heute, über 20 Jahre später, noch immer.

Wenn ich heute mal bei fremden Leuten zuhause bin, freue ich mich mittlerweile schon über Musik aus einer Micro-Anlage, denn oft steht nicht mal das zur Verfügung. Da wird täglich viel Musik gehört, aber über Laptoplautsprecher. Auch Filme werden dann über den Laptop geschaut, mit Ton über ebendiese internen Lautsprecher! Diese Leute haben nicht mal eine Anlage, da wäre das erste Upgrade schon ordentliche Mini-Aktivboxen für den PC.

Was mir auch auffällt: in den 80ern hatten Jungs schon mehr und größere Anlagen als Mädchen. Wenn ich heute die erwachsenen Männer und Frauen sehe, die dann oft in Single-Haushalten wohnen, sind normale "Musikanlagen" noch am ehesten in den Männerhaushalten zu finden. Frauen scheinen sich heute noch weniger für Technik (dazu gehören für mich auch Boxen und Klang) zu interessieren als vor 25 Jahren. Bei Männern scheint das Interesse aber auch abzunehmen.

Die genannten Tendenzen sind statistisch nicht reprentativ und spiegeln lediglich die persönliche Erfahrung und Eindrücke von mir wider. Auch bezieht sich das auf "die meisten" Leute, nicht auf Individuen. Ausnahmen...kennt ihr sicher auch!
 
Meinst du die Nexo SI-Bässe? Die sind ziemlich genau das Gleiche wie zwei Alpha-Bässe, nur im umgeformten Gehäuse.

Naja, zumindest ist die Konstruktion recht ähnlich, das lässt sich nicht abstreiten. Von genau gleich kann allerdings wohl kaum die Rede sein.

Wie gesagt, ich kann gerne noch mal unser Alpha-Amprack durchchecken, kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass da irgendwas am Cotroller gepfuscht wurde etc., bei solchen Dingen ist mein Chef eigentlich immer etwas überakkurat. :D

Ach ja, Amping ist auf jeden Fall ne Vortex. Welche genau müsste ich aber auch noch mal nachgucken. Unsere SI-Bässe betreiben wir auf jeden Fall mit ner Vortex 4, kleiner ist das Alpha-Amping definitiv nicht. :nix:
 
Die Konstruktionen sind sogar sehr ähnlich. Du kannst ja mal überall Maß nehmen und die Querschnitte und Längen durchrechnen. Es hat sich nicht viel von SI zu TS zu Alpha geändert. Selbst das Chassis ist wenn ich mich nicht irre seit der SI das gleiche (mal ab von den Impedanzen).

Tja, dass die meisten Nexo-Nutzer die Vortex dran haben, ist eine produktpolitische Geburt und hat nichts mit den Qualitäten der Amps zu tun. Sie ist unter Pegel eher bassschwach, selbst mit anderen Schaltnetzteilamps verglichen. Ich habe mich nach einem Vergleich nebst Messungen gegen die Vortex6 und für die Lab Gruppen fP6400 entschieden, weil sie trotz gleicher Leistung auf dem Papier ganze 3dB(!) mehr Maximalpegel macht.

Ich weiß ja auch nicht, wie ihr das Alpha einsetzt. Mit S2 oder ohne, wieviele B1 pro M3/M8. Und davon hängen auch die nötigen Einstellungen im Controller ab. Ich kann nur sagen, dass gerade die B1 sehr sehr wenig Grund zu Beschwerden bieten. Weder klanglich noch messtechnisch.
 
Zum MTH1: Die Mittenwiedergabe mit dem Original-10er im guten Zustand ist extrem gut. Unter 200-250Hz kommt aber nicht viel, idealerweise betreibt man sie mit Fillern für den Bereich 80-200Hz, oder mit guten Subs, die so hoch gut spielen (recht selten). Tipp: MTH1 aktiv trennen und Hochtöner tauschen. Die EV-Treiber aus der Zeit waren furchtbar.

@ MHumann: Hast du das gemessen? Ich hatte eher immer den Eindruck, dass die T24 sehr zurückhaltend im Superhochtonbereich sind, zumindest auf mehr als 10m. Und gerade die unteren Mitten fand ich eher etwas mulmig, vermutlich durch den in dem Frequenzbereich wirkenden Kastenresonator. Auch hier gibts auf Entfernung eher wenig Output, da zu fehlt einfach die abstrahlende Fläche, Tribut der Kompaktheit. Ein Klangvergleich mit den MTH1 ist aber auch ein wenig Äpfel gegen Birnen. Das MTH1 ist "oldschool", Endstufe dran, egal was, trennen, und los.
Ich muss gestehen ich habe keine Ahnung was in unsren MTH1 so drinne ist, ich vermute aber sie sind nicht ganz Standard. Auf jeden Fall sind sie passiv getrennt, und werden per BSS FDS360 mit Originalkarten (120 oder 135Hz Trennung zum Bass) oder BSS 388 mit nem Preset, wo ich keine Ahnung habe wo das her kommt, getrennt. Wir haben die Original EV Bässe MTL 4 und 2 sowie Eigenbauten dafür. Das funktioniert bei Butter&Brot Jobs richtig gut. Für alles andere wo das nicht reicht, wird zugemietet.
Zum T24: Gemessen hab ich nichts, das war rein ein Höreindruck von zweimal hören bei ner Coverband, die das mal probehalber hatten. Von Messen hab ich eh nicht ganz so Ahnung als dass da was fundiertes bei raus käme :p Deshalb hab ich ja auch geschrieben "in meinen Ohren" ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Guck doch mal rein :)
EVM10 proline -->gut
DLX10 --> geht so
was ganz anderes --> da hat wer gebastelt

Passivweiche und basteln passt aber nicht so zusammen, denn die müsste ja angepasst werden. Aber in der Größenordnung ist aktive Trennung eh von Vorteil. Damit und mit einem aktuellen Hochtontreiber kann man die Boxen durchaus mit aktuellen Produkten vergleichen!

Welche Subs gefallen dir besser, MTL1 oder MTL2? Und erzähl doch mal was zu den Eigenbauten.
 
Muss mich korrigieren, statt der MTL1 meinte ich MTL 4, jedenfalls die 4x18" Bässe... Ich mag natürlich die 2er mehr, die sind einfacher zu tragen :p Die Eigenbauten sind irgendwelche Bandpassgeschichten mit dem EVX 150B die auf nen Bauvorschlag von Peavey basieren. Hat mein Chef gebaut, ich setz die nur ein und find sie garnicht so verkehrt. Sind vor allem leicht und einfach im Handling. Die MTL 4 hatte ich erst einmal im Einsatz und war etwas wenig begeistert. Da kommt fast nix raus wenn man bedenkt, dass da 4 18er in einer Box sind... Natürlich sind 400W nicht viel... Kann im Vergleich aber auch täuschen, da die MTL2 mit den neueren EVX Treibern ausgestattet sind bei uns.

Zur MTH:
In die Boxen rein schauen? Dafür muss ich ja in die kalte Halle und dort mit dem Schraubenzieher hantieren :D Neeeee danke, zur Zeit nich ;)
 
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Achso. Naja, vom Gehäuse her sind die MTL2 ziemlich genau ein halber MTL4. Es kann also eigentlich nur an der Bestückung liegen. Hier gibts drei originale Möglichkeiten:
EVM18 proline --> ok
DL18 --> nicht so ok
EVX180 --> ganz gut
Aber allgemein finde ich den Output der Gehäuse eher etwas "eintönig". Sehr laut bei 60Hz, kaum was drunter und darüber etwas undifferenziert. Der MTL1 ist nicht, wie man denken könnte, ein halber MTL2, sondern ein doppelter T18 bzw. SH1810L. Die machen mit EVX180 oder noch besser dem Oberton 18XB700 viel Spaß.
 
Ich glaube, die Jugendlichen heute haben einfach ein anderes Verhältnis zu Musik und Klang. Die meisten Haushalte haben heutzutage irgendwelche Mini-Kompaktanlagen, und viele hören Musik nur noch über den Computer, mit entsprechend bescheidenen Computer-Boxen, oder über das Handy. Man kann sich auch an schlechten/minderwertigen Klang gewöhnen.
Im Büro zum Beispiel habe ich mich mittlerweile daran gewöhnt, alles über Computer-Boxen zu hören. Klingt anfangs bescheiden, im Lauf der Nacht gewöhne ich mich dann an diesen Klang, aber zuhause über die altmodische Stereoanlage klingt alles besser, runder, satter. Einige Youtube Videos z.B. gewinnen durch eine halbwegs vernünftige Anlage z.T. enorm, während andere noch viel grottiger werden, da man plötzlich die Unausgewogenheiten viel deutlicher hört. Und wer nie in den Genuss von gutem Klang gekommen ist, der weiss ihn auch nicht zu schätzen... Es wird immer Sound-Freaks geben, die sich guten Klang einen Haufen kosten lassen, aber die Masse beschallt sich halt zunehmend aus minderwertigen Abspielgeräten (oder heisst das jetzt App-Spielgerät? ;-)
 
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Es waren immer nur wenige, die sich intensiv mit Klangqualität beschäftigt haben. Wenn es Menschen gab die einen anderen Eindruck hatten, dann deswegen, weil die sich in entsprechenden Interessengruppen aufhielten.
Die meisten Menschen hören nicht sonderlich intensiv. Und mal ehrlich, was will man bei dem heutigen Gewummer, das einige für Musik halten denn auch noch an Einzeltönen unterscheiden? Da würde Mono bis 5000 Hz doch völlig ausreichen...
 
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Es waren immer nur wenige, die sich intensiv mit Klangqualität beschäftigt haben.
Das ist richtig, aber früher wurden die Leute mehr oder minder zu besserem Klang gezwungen, weil es gar keine Möglichkeit gab, für 20 Euro irgdnewelche Boxen mit Verstärker zu kaufen. Die Hersteller hatten den Anstand, ein Mindestmaß an Qualität zu bieten. Aber in einer Zeit, wo die bekannten Hersteller um ihre Marktanteile nicht mehr nur untereinander, sondern vor allem mit Billiganbietern aus China kämpfen, leidet der Klang darunter. Dem Otto Normalverbraucher scheint das Recht zu sein. Die wissen aber auch nicht, warum sie überhaupt Musik hören...

Und mal ehrlich, was will man bei dem heutigen Gewummer, das einige für Musik halten denn auch noch an Einzeltönen unterscheiden? Da würde Mono bis 5000 Hz doch völlig ausreichen...
Das unterschreibe ich so nicht. Einiges ist billig produziert und noch billiger gemacht, trotzdem gibts auch im Bereich elektronischer Musik sehr durchdachte, sehr dynamische Musik. Ich denke, solche Aussagen haben eher mit dem eigenen Geschmack als wirklich mit der Musik zu tun. Denn solche Aussagen gabs auch in den 50/60ern bezüglich Rock'n'Roll und in den 70/80ern bezüglich Metal. Heute traut sich das kaum einer über diese Musik zu sagen.
 
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trotzdem gibts auch im Bereich elektronischer Musik sehr durchdachte, sehr dynamische Musik
Ich weiss, war etwas platt gesagt. Ich hab ja hier auch eine NI Maschine stehen und wenn ich die mal benutze kommt auch schnell was raus, was ich mir in den Discos dieser Welt als Teil der Dauerberieselung vorstellen könnte...
Ich komme halt aus einer anderen Zeit, von daher habe ich zu solcher Art von Geräuschzusammenstellungen wenig inneren Bezug.
(Klingt für mich immer sehr nach leicht modifizierten Motorengeräuschen.)

Aber zum Thema... ich bin eigentlich auch jemand, der von sich denkt, dass er bei Musik Wert auf guten Klang legt. Wenn meine Frau über ihre Laptoplautsprecher oder über ihr Smartphone (ohne Kopfhörer) Musik hört, kann ich das auch nicht so ganz nachvollziehen. Ich denke, es geht oft nicht so sehr um Musikgenuß im reinen Sinn von Hören, sondern oft einfach nur um die mit Liedern und Musikstilen verbundenen Gefühle. Für die braucht man keinen Superklang.

Auf der anderen Seite ist der Zugang zu gutem Klang nun wirklich nicht schwierig. Neulich kaufte ich einen Original-Kopfhörer für ungefähr 5 € (für mein Smartphone, hatte meinen verschlampt) und finde den Klang ausgezeichnet. Für billige Anlagen trifft das auch oft zu. Das Grundniveau ist halt schon sehr hoch.
 

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