Hmm, so ganz konform geh ich mit diesen "Kochrezepten" nicht, denn...
...hab ich als Tontechniker ne Hardcore-Band vor mir, positionier ich das Micro in der Bassdrum, mit wenigen cm Abstand vom Schlagfell, bevorzugt AKG D112 oder einfach nur ne gute Grenzfläche. Auf m Pult hab ich Das High-Shelf und die hohen Mitten bei 6kHz voll auf, untere Mitten bedämpft, Low-Shelf etwas verstärkt.
...hab ich als Tontechniker ne (Hard)rock-Combo oder was Emo-mäßiges vor mir, dann nehm ich auch n AKG D112, halb in der Bassdrum. Auf m Pult hab ich Das High-Shelf weit auf und die hohen Mitten bei 4kHz voll auf, untere Mitten bedämpft, Low-Shelf deutlich verstärkt. Am Analogpult den Gain etwas weiter auf, darf ruhig ab und zu ins rote gehen, unbedingt n Gate, wenn gut ausgestattet auch nen guten Compressor mit schneller Attack und slow release - hier hol ich auch den Pegel wieder runter.
...hab ich als Tontechniker "wärmere" Musik, dann nehm ich gerne AKG D112 UND Grenzfläche oder ne Doppelkapsel (Audio Technica) und kann so "Kick" und "Bauch" differenzieren.
In all diesen Fällen brauche ich das blöde Loch, um das Mikro an die richtige Stelle bringen zu können.
Mikros "vom Haus" oder von den Musikern traue ich nur, wenn es absolute Standards sind, also für die BD sind das AKG D112 oder Shure Beta. Selbst dem Sennheiser oder dem Bayer Opus - welches ich auch selbst manchmal einsetze, traue ich aus fremder Hand nicht so recht... und wenn das ganze dann noch mit nem Festhaltekissen in der BD so verbaut ist, dass ichs nichtmal anfassen kann, dann geh ich da schon mit nem schlechten Gefühl ans Pult...