Ein paar Ergänzungen:
- Der erste Akkord kann zwar eine Hilfe sein, muss aber nicht der Tonika entsprechen, da sollte man eher nach dem letzten Akkord des Stücks gehen.
- Im Barock (J. S. Bach etc.) kam es häufiger vor, dass ein Moll-Stück auf einer verdurten Tonika endet. Wenn die Vorzeichen A-Moll / C-Dur sagen und das Stück mit einem A-Dur-Dreiklang endet wäre die Tonart trotzdem A-Moll.
- Wurde zwar schon gesagt, aber ganz wichtig ist es (zumindest im klassischen Bereich, oft auch in der Pop-Musik), Dominanten zu erkennen. Wäre im Blues allerdings sehr verwirrend, da dort der Dom7 als Tonika oder sonstige "Funktion" erscheinen kann.
- Auch wenn du nicht nach Gehör gehen willst, solltest du den Tip von Rodrigo.G. (#4) beachten, insgesamt kommt es auf den Grundton an, der hervorsticht. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist der "Star Wars-Imperial March":
Das Thema beginnt mit den Tönen g g g eb bb g eb bb g. Eine Akkordanalyse würde klar für einen Eb-Dur-Dreiklang (= eb g bb) sprechen. Rythmisch betrachtet liegt aber das g so stark im Mittelpunkt, dass man eher auf die Tonart g-Moll schließen würde (was auch tatsächlich die Tonart ist).
Klangbeispiel:
Anhang anzeigen ImperialMarch1.mid (es gibt sehr viele unterschiedliche Versionen)