Worin liegt heutzutage noch der Sinn in High Output Pickups?

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Chris Jetleg
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Hier kriegt man ja desöfteren zu lesen, dass Boardmitglieder auf der Such nach heißeren Pickups mit "mehr Bumms", "mehr Druck", usw... sind. Dabei stellt sich mir immer die Frage warum eigentlich! Zu Zeiten der 1-Kanaligen Non Master Amps machten die Dinger auch wirklich Sinn - war das damals doch eine der wenigen Möglichkeiten die Verstärker zum übersteuern zu bringen. Deshalb hat sich damals auch jeder zweite Dimarzio Super Distortions in seine Gitarre geschraubt...
Allerdings frag ich mich wozu die Teil im Zeitalter von hochgezüchteten Vorstufen, High Gain Amps und dem riesen Markt an Boostern noch notwendig sind - ich meine die Nachteile dieser PU's liegen auf der Hand - klingen sie doch tendenziell immer komprimierter, muffiger, matschiger und undynamischer als gemäßigte Pendants. Auch finde ich es immer witzig, wenn PU's mehr "Druck" liefern sollen, der Druck kommt doch eigentlich vom Amp. Als Beispiel spielt man mal eine Vintage Strat über einen kraftvollen Amp a la Orange OR120 oder Hiwatt Custom 100 und vergleicht das Ergebnis mit einer Ibanez mit EMG's über einen Marshall MG. Was der Druckvollere Sound ist wird sich wohl jeder ausmalen können...

Meiner Meinung nach ist man mit gemäßigteren Pickups doch weit flexibler - hat man doch einen brillianten, offenen Cleansound und soll es ein fettes Brett sein schaltet man eben nen Booster vor. Umkehrt hat man mit High Output Pickus zwar nen fetten Distortionsound - möchte man aber clean oder angezerrt spielen hat mit immer Probleme mit einer übersteuernden Vorstufe und regelt man mit dem Volumepoti nach unten wird es schnell dumpf und muffig...

Nur mal so ein Gedanke - mich würden mal andere Meinungen dazu interessieren!

Cheers,

Chris
 
Eigenschaft
 
High Output Pickups haben meist eine höhere Induktivität und eine niedrigere Resonanzfrequenz. Das ist bei High Gain- Sounds oft gewünscht. :gruebel:

Alex
 
Über Sinn und Unsinn mancher dieser Anfragen braucht man bei gneauerer Betrachung eben jener Ibanez RGs etc und einem noch brachialeren (und das kriegt man ausschliesslich über ultramaximal viel Gain, nich :p ) Badewannen-*insertschrummelbegriff*coresoundpräferenz gar nicht allzuoft rumphilosophieren, die Jungs kommen nach dem Ende der Pubertät öfters selber drauf dass Gain nicht Druck und nicht Dynamik und nicht Röhre ist. Wenn dann der 10. Radioactiveblastbucker in der Sperholz-Papp-Hybrid 8-String in der Badewanne auf Drop-Arsch runtergestimmt eben nur nach Arsch in der Badwanne klingt neigt man vllt auch mal dazu den Driveregler zurückzudrehen und voila!: Die Strat klingt am Orange eben auch leicht gesättigt sehr fett, wie zurvor schon erwähnt. Bis dahin werden die PU Hersteller sicher noch den einen oder anderen Euro oder Greenback mit ihren Highgainspulen an voodoogläubigen Milchbärten verdienen. Das darf ich aus Erfahrung sagen, bin ich doch füher genau dem gleichen Trugschluss erlegen.

Gruß,
Jay
 
Über Sinn und Unsinn mancher dieser Anfragen braucht man bei gneauerer Betrachung eben jener Ibanez RGs etc und einem noch brachialeren (und das kriegt man ausschliesslich über ultramaximal viel Gain, nich :p ) Badewannen-*insertschrummelbegriff*coresoundpräferenz gar nicht allzuoft rumphilosophieren, die Jungs kommen nach dem Ende der Pubertät öfters selber drauf dass Gain nicht Druck und nicht Dynamik und nicht Röhre ist. Wenn dann der 10. Radioactiveblastbucker in der Sperholz-Papp-Hybrid 8-String in der Badewanne auf Drop-Arsch runtergestimmt eben nur nach Arsch in der Badwanne klingt neigt man vllt auch mal dazu den Driveregler zurückzudrehen und voila!: Die Strat klingt am Orange eben auch leicht gesättigt sehr fett, wie zurvor schon erwähnt. Bis dahin werden die PU Hersteller sicher noch den einen oder anderen Euro oder Greenback mit ihren Highgainspulen an voodoogläubigen Milchbärten verdienen. Das darf ich aus Erfahrung sagen, bin ich doch füher genau dem gleichen Trugschluss erlegen.

Gruß,
Jay

Ha ha, geil geschrieben - jetzt musst Du aber warscheinlich ganz schön in Deckung wenn die Badewannenfraktion anfängt zurückzuschiessen;-).

---------- Post hinzugefügt um 23:10:29 ---------- Letzter Beitrag war um 23:09:40 ----------

High Output Pickups haben meist eine höhere Induktivität und eine niedrigere Resonanzfrequenz. Das ist bei High Gain- Sounds oft gewünscht. :gruebel:

Alex

Ist das denn wirklich so, dass die Resonanzfrequenz einen direkten Zusammenhang mit dem Output hat?
 
@Chris Jetleg:

Du äußerst Deine Zweifel vollkommen zu Recht! Aus technischer Sicht ist der Trend zu immer höheren Wicklungszahlen ein Schritt in die falsche Richtung, denn
  1. mit jeder zusätzlichen Windung steigt die Induktivität und sinkt damit die Resonanzfrequenz,

  2. mit jeder zusätzlichen Windung steigt der Gleichstromwiderstand und damit auch die Dämpfung der Resonanz und

  3. mit jeder zusätzlichen Windung steigt die Störempfindlichkeit!
Das "Lauter" ist nur einer von vielen Effekten, aber eben der läßt sich leicht mit einem kleinen Stück Elektronik (heißt Vorverstärker oder Preamp) oder einem leichten Dreh am Gain des Verstärkers erzeugen.

Es ist kein Problem eine Resonanz von 3kHz durch einen geeignete Klangeinstellung abzusenken. Man nehme den berühmten Lastkondensator des Onkels oder einen ordentlichen EQ vor dem Verzerrer und schon ist es gut.

Aus einem Gain-Monster von 1,7kHz Resonanz mehr Höhen rauszukitzeln, ist so nicht möglich, denn wo nichts ist...

Da hilft dann nur noch eine aktive Lösung mit Impedanzwandler, aber gegen eine zu starke Dämpfung ist der unter Umständen auch machtlos. Also muß dann ein State-Variable-Filter her, der die Resonanz "künstlich" erzeugt. Aber auch hier wird die Grenze nach oben durch den Tonabnehmer bestimmt. Aus einem Epi Hotch holt man unter besten Bedingungen eine obere Grenzfrequenz von 4,1kHz raus. Mit einem SVF kann man dann unter Umständen noch eine Resonanz von 2,8kHz erreichen. Mehr nicht!

Wer sich die Daten verschiedener Tonabnehmer einmal ansehen möchte, der sollte mal in der Pickup-Database vorbeischauen.

Ist das denn wirklich so, dass die Resonanzfrequenz einen direkten Zusammenhang mit dem Output hat?

Wenn man den Output oder besser gesagt die Ausgangsspannung nur durch eine größere Wicklungszahl erzeugt, dann ja! Es gilt dann, je mehr Windungen, desto geringer die Resonanzfrequenz.

Ulf
 
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@Chris Jetleg:

Du äußerst Deine Zweifel vollkommen zu Recht! Aus technischer Sicht ist der Trend zu immer höheren Wicklungszahlen ein Schritt in die falsche Richtung, denn

  1. mit jeder zusätzlichen Windung steigt die Induktivität und sinkt damit die Resonanzfrequenz,

  2. mit jeder zusätzlichen Windung steigt der Gleichstromwiderstand und damit auch die Dämpfung der Resonanz und

  3. mit jeder zusätzlichen Windung steigt die Störempfindlichkeit!

Das "Lauter" ist nur einer von vielen Effekten, aber eben der läßt sich leicht mit einem kleinen Stück Elektronik (heißt Vorverstärker oder Preamp) oder einem leichten Dreh am Gain des Verstärkers erzeugen.

Es ist kein Problem eine Resonanz von 3kHz durch einen geeignete Klangeinstellung abzusenken. Man nehme den berühmten Lastkondensator des Onkels oder einen ordentlichen EQ vor dem Verzerrer und schon ist es gut.

Aus einem Gain-Monster von 1,7kHz Resonanz mehr Höhen rauszukitzeln, ist so nicht möglich, denn wo nichts ist...

Da hilft dann nur noch eine aktive Lösung mit Impedanzwandler, aber gegen eine zu starke Dämpfung ist der unter Umständen auch machtlos. Also muß dann ein State-Variable-Filter her, der die Resonanz "künstlich" erzeugt. Aber auch hier wird die Grenze nach oben durch den Tonabnehmer bestimmt. Aus einem Epi Hotch holt man unter besten Bedingungen eine obere Grenzfrequenz von 4,1kHz raus. Mit einem SVF kann man dann unter Umständen noch eine Resonanz von 2,8kHz erreichen. Mehr nicht!

Wer sich die Daten verschiedener Tonabnehmer einmal ansehen möchte, der sollte mal in der Pickup-Database vorbeischauen.



Wenn man den Output oder besser gesagt die Ausgangsspannung nur durch eine größere Wicklungszahl erzeugt, dann ja! Es gilt dann, je mehr Windungen, desto geringer die Resonanzfrequenz.

Ulf

Hi Ulf!

Wie immer ein sehr informativer und lesenswerter Beitrag deinerseits! Danke für die interessanten technischen Hintergründe, gibt auf alle Fälle eine Bewertung! Der ganze Trend ist dann warscheinlich wie so oft auf geschicktes Marketing der Replacementpickupfirmen zurückzuführen....
 
rein technisch gesehen:

- kann man auch ausschließlich von kartoffeln und sauerkraut leben.

- haben jessica alba und angela merkel zu 99,9% das gleiche genmaterial.

- ist slayers reign in blood album mit 28:56 ganz schön kurz.

vom technischen mal abgesehen:

- mag ich die entscheidungsmöglichkeit zwischen glutamatgetränkter tiefkühlpizza und rukola vom biobauern meines vertrauens.

- macht 0,1% unterschied scheinbar doch ne ganze menge aus.

- verzichte ich lieber auf eine 10 CD best of ricky king compilation als auf besagte 28:56 minuten.

was ich damit sagen will: im normalfall und besonders in der musik und überhaupt immer bei gitarristen sind entscheidungen vom rein technischen standpunkt kaum nachzuvollziehen. ich zum beispiel bekomme aus einer strat-orange kombination keinen vernünftigen ton heraus und bete jeden abend vor meinem emg-gitarren-high-gain-amp altar.

und mal grundsätzlich: wer high output pickups will, spielt doch eh keine clean-sounds. da kann man sich doch ruhig auch seine axt auf genau den einen high-gain sound einstellen, von dem man träumt.
 
und mal grundsätzlich: wer high output pickups will, spielt doch eh keine clean-sounds. da kann man sich doch ruhig auch seine axt auf genau den einen high-gain sound einstellen, von dem man träumt.

Und dann Clean auf den Hals-PU schalten :)
 
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was ich damit sagen will: im normalfall und besonders in der musik und überhaupt immer bei gitarristen sind entscheidungen vom rein technischen standpunkt kaum nachzuvollziehen. ich zum beispiel bekomme aus einer strat-orange kombination keinen vernünftigen ton heraus und bete jeden abend vor meinem emg-gitarren-high-gain-amp altar.

und mal grundsätzlich: wer high output pickups will, spielt doch eh keine clean-sounds. da kann man sich doch ruhig auch seine axt auf genau den einen high-gain sound einstellen, von dem man träumt.

Ok, verstehe ich - wer aussschliesslich stark verzerrt spielt macht sich darüber wohl eh keine Gedanken...

Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte: Mit den Verstärkungsmöglichkeiten von heutzutage bekommt man ziemlich sicher den "High-Gain Sound, von dem man träumt" auch mit gemäßigteren Pickups hin und behält sich damit trotzdem die Option, auch mal schöne Crunch und Cleansounds einzuschieben oder die Verzerrung mit dem Volumepoti zu steuern - immerhin ist doch Dynamik ein wichtiges Ausdrucksmittel in der Musik und für viele Stile und Gitarristen ziemlich wichtig...
 
Ich bin mittlerweile auch von den ganzen Super Distortions auf normal Output-Humbucker umgestiegen. Hatte in meiner Les Paul einen PAF in Hals und einen Super 2 in Bridgeposition verbaut. Der Super 2 klingt schon ganz geil aber er ist eben auch sehr eingeschränkt wenn man verschiedenene Sounds abrufen möchte.

Andererseits ging diese ganze Orgie in den 80ern mit den riesigen Racks, Highoutput-Pickups und Effekts irgendwann mal auch vorbei. Oder diese ganzen Gitarren mit 3 Pickups und hundert Schaltern. Für mich selbst brauche ich das gar nicht mehr. War mal das Ding aber heute nehm ich mir die passende Gitarre mit dem Sound den ich grad haben will und that's it für mich.
 
...heute nehm ich mir die passende Gitarre mit dem Sound den ich grad haben will und that's it für mich.
Aber nicht jeder hat so einen Fuhrpark!

OnkelBande01.jpg

OnkelBande02.jpg

;)

Ulf
 
Meiner Meinung geht es heutzutage bei High-Output Pickups,
entweder um Image ("Ich will hart sein, also müssen da EMGs rein.")
Oder um den Charakter, weil ein Invader sich einfach anders anhört als ein JB.
Und dass man mit PAF Low-Output Humbuckern flexibler/weniger flexibel ist halt ich für ein Gerücht.
Dass man Highoutput-Pickups für nen fetten Zerrsound braucht halte ich aber genauso für ein Gerücht.
Mal als Beispiele angeführt seien hier: Mark Morton (Lamb of God) der in seiner Jackson eine JB/irgendwas Kombo spielt,
während David Gilmour (Pink Floyd) in seiner Strat EMGs spielt.
(Ja ich weiß EMG heißt nicht zwingend High-Output, aber verglichen mit einigem anderen ist das Gilmour-Set schon recht heiß.)

mfg Georg
 
Ist euch schonmal der Gedanke gekommen, dass dies einfach nur Pickups sind, die anders klingen als andere und genau dieser Klang einigen Leuten einfach besser gefällt, als der von anderen Pickups?

Ich spiele EMGs und ich spiele sie, weil ihr Sound mir am meisten zusagt. Auch (oder eigentlich gerade) im Clean-Bereich.
Ich habe für die Clean Sounds unseres letzten Album gefühlte 100 Gitarren ausprobiert. Von meiner ESP Horizon bis hin zur Gibson les Paul Custom. Und ratet mal, welche ich letztendlich für die Aufnahmen genommen habe? Richtig. Die Horizon mit den EMGs. Mir gefällt dieser eiskalte, sehr komprimierte Sound viel besser als der offene z.B. der Gibson.

Ich spiele selbst bluesige, angezerrte Sachen lieber mit meinem EMG85 am Hals als mit passiven Pickups. Klingt für mich sahniger, schöner.

Es geht also nicht um "mehr Output", "komprimierter" oder sonstwas. Es geht auch nicht um den Sinn. Es geht einfach nur darum, welcher Sound besser gefällt.

[EDIT]:
Achja und das gerücht, dass man bei den PUs mit dem Volume-Poti nachregeln muss ist absoluter Quatsch. Ich bin Volume-Regler-Muffel, d.h. er ist ausnahmslos immer voll auf, und spiele trotzdem damit Clean- und Crunch Sounds.
 
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Hier kriegt man ja desöfteren zu lesen, dass Boardmitglieder auf der Such nach heißeren Pickups mit "mehr Bumms", "mehr Druck", usw... sind. Dabei stellt sich mir immer die Frage warum eigentlich! Zu Zeiten der 1-Kanaligen Non Master Amps machten die Dinger auch wirklich Sinn - war das damals doch eine der wenigen Möglichkeiten die Verstärker zum übersteuern zu bringen. Deshalb hat sich damals auch jeder zweite Dimarzio Super Distortions in seine Gitarre geschraubt...

Ich weiß zwar, auf was du hinauswillst, aber eins muss ich dazu dennoch einfach mal sagen: "Diese" Amps gibt es immer noch und sie werden immer noch gerne gespielt. Insbesondere Fender und Vox bringen ständig Reissue's ihrer eher zahmen Amps heraus. Auch wenn sie Master Volumen besitzen, macht es dennoch Sinn, diese mit High-Output pickups zu spielen.

Allerdings frag ich mich wozu die Teil im Zeitalter von hochgezüchteten Vorstufen, High Gain Amps und dem riesen Markt an Boostern noch notwendig sind - ich meine die Nachteile dieser PU's liegen auf der Hand - klingen sie doch tendenziell immer komprimierter, muffiger, matschiger und undynamischer als gemäßigte Pendants.
Hierfür müsstest du ersteinmal, ganz allgmein, sagen, was für dich denn schon "High Output" ist? Ich ein SH-4 schon "High-Output"? Im Vergleich zu einem klassischen PAF schießt dich das Ding nämlich bis zum Mond, wärend der PAF gerade bis zur nächsten Ecke kommt. In der selben Gitarre. Dennoch klingt der SH-4 nicht muffig, matschig und undynamisch, finde zumindest ich.
Oder geht High Out Put bei dir erst bei den "bösen" Namen los (Invader, Distortion, X2N, EMG KH Set, Painkiller etc.)?

Auch finde ich es immer witzig, wenn PU's mehr "Druck" liefern sollen, der Druck kommt doch eigentlich vom Amp. Als Beispiel spielt man mal eine Vintage Strat über einen kraftvollen Amp a la Orange OR120 oder Hiwatt Custom 100 und vergleicht das Ergebnis mit einer Ibanez mit EMG's über einen Marshall MG. Was der Druckvollere Sound ist wird sich wohl jeder ausmalen können...
Warum sollte man denn so einen völlig unsinnigen Vergleich machen??? :confused: :gruebel:
Spiel doch dann lieber mal die Ibanez ebenso über den Orange OR120 und schau, was passiert. Du wirst, ziemlich sicher, feststellen, dass der Druck sehr wohl aus der Gitarre, und damit eben auch aus den Pickups kommt.
Es macht ausserdem kaum Sinn, Singlecoils mit Humbuckern zu vergleichen.

Meiner Meinung nach ist man mit gemäßigteren Pickups doch weit flexibler - hat man doch einen brillianten, offenen Cleansound und soll es ein fettes Brett sein schaltet man eben nen Booster vor. Umkehrt hat man mit High Output Pickus zwar nen fetten Distortionsound - möchte man aber clean oder angezerrt spielen hat mit immer Probleme mit einer übersteuernden Vorstufe und regelt man mit dem Volumepoti nach unten wird es schnell dumpf und muffig...
Also ist man mit gemäßigtern Pickups alleine kein Stück flexibler, als mit High Output Pickups. Denn man braucht ja Hilfsmittel für fettes Brett. Wenn man also beide Sachen gleich abdecken will, sind weder die einen, noch die anderen Pickups wirklich super.
Es geht doch nicht darum, dass es 2874657286582359235283509235286 Hilsmittel gibt, die einem dies oder jenes beschaffen. Da könnte ich genauso argumentieren, dass man mit sehr guten Ceramic Magneten, sehr guten Potis und den richtigen Kondensatoren und einem vernünftigen Volumenpedal genauso flexibel ist.

Jetzt hat aber nicht jeder Lust, auf so viele Hilfmittel und will vielleicht nur Brett spielen. Da macht es doch Sinn, solche Pickups zu haben. Finde ich zumindest. Ich mag es zum Beispiel überhaupt nicht, mit Singlecoils Brett zu spielen (zum Glück habe ich jetzt eine HumbBucker-Gitarre!). Rauscht, hat keinen Dampf und die Ampzerre klingt irgendwo anders und ich merke beim Spielen, dass es was anderes wäre, wenn die Gitarre mehr output liefert.

Ich hatte mal bei einem Backline-Job eine R9 in der Hand, an einem Recti. Der Besitzer spielt mit viel Gain, weil die PUs und die Gitarre zwar schon drücken, aber... Irgendwie halt bei amgedämpftem Zeug die Zerre sofort weg war und er die Dynamik nicht wirklich brauchte. Das hat mir absolut nicht gefallen. Sein Kollege spiele eine ESP VIPER. Mit EMG's 81/60 drin. Ich habe nett gefragt, klar durfte ich die mal eben ausleihen. An den Recti, Gain ein bisschen zurück, klein wenig mehr Bässe und schwupps, ein sehr ähnlicher Druck, mit sehr ähnlichem Verzerrungsgrad, aber wesentlich leichter zu spielen, auch abgedämpft. Clean spielte von denen keiner, dass muss ich dazu sagen.

Ich plane meine neue Les Paul Studio wie folgt: Am Steg einen SH-4, SH-5 oder SH-6 und am Hals einen Jazz SH-2. Damit sind mir auch in der Bretteinstellung der meißten Amps Cleanere Sounds möglich, wenn ich eben den Pickup wechsle und da ein wenig mit dem Volumen runtergehe. Wohl gemerkt, da müssen noch neue Potis rein ;) Dafür brauche ich keine Pedale, die meinen Sound verfärben, oder mir andere Lautstärken verursachen....
 
Ich weiß zwar, auf was du hinauswillst, aber eins muss ich dazu dennoch einfach mal sagen: "Diese" Amps gibt es immer noch und sie werden immer noch gerne gespielt. Insbesondere Fender und Vox bringen ständig Reissue's ihrer eher zahmen Amps heraus. Auch wenn sie Master Volumen besitzen, macht es dennoch Sinn, diese mit High-Output pickups zu spielen.

Hierfür müsstest du ersteinmal, ganz allgmein, sagen, was für dich denn schon "High Output" ist? Ich ein SH-4 schon "High-Output"? Im Vergleich zu einem klassischen PAF schießt dich das Ding nämlich bis zum Mond, wärend der PAF gerade bis zur nächsten Ecke kommt. In der selben Gitarre. Dennoch klingt der SH-4 nicht muffig, matschig und undynamisch, finde zumindest ich.
Oder geht High Out Put bei dir erst bei den "bösen" Namen los (Invader, Distortion, X2N, EMG KH Set, Painkiller etc.)?

Warum sollte man denn so einen völlig unsinnigen Vergleich machen??? :confused: :gruebel:
Spiel doch dann lieber mal die Ibanez ebenso über den Orange OR120 und schau, was passiert. Du wirst, ziemlich sicher, feststellen, dass der Druck sehr wohl aus der Gitarre, und damit eben auch aus den Pickups kommt.
Es macht ausserdem kaum Sinn, Singlecoils mit Humbuckern zu vergleichen.

Also ist man mit gemäßigtern Pickups alleine kein Stück flexibler, als mit High Output Pickups. Denn man braucht ja Hilfsmittel für fettes Brett. Wenn man also beide Sachen gleich abdecken will, sind weder die einen, noch die anderen Pickups wirklich super.
Es geht doch nicht darum, dass es 2874657286582359235283509235286 Hilsmittel gibt, die einem dies oder jenes beschaffen. Da könnte ich genauso argumentieren, dass man mit sehr guten Ceramic Magneten, sehr guten Potis und den richtigen Kondensatoren und einem vernünftigen Volumenpedal genauso flexibel ist.

Jetzt hat aber nicht jeder Lust, auf so viele Hilfmittel und will vielleicht nur Brett spielen. Da macht es doch Sinn, solche Pickups zu haben. Finde ich zumindest. Ich mag es zum Beispiel überhaupt nicht, mit Singlecoils Brett zu spielen (zum Glück habe ich jetzt eine HumbBucker-Gitarre!). Rauscht, hat keinen Dampf und die Ampzerre klingt irgendwo anders und ich merke beim Spielen, dass es was anderes wäre, wenn die Gitarre mehr output liefert.

Ich hatte mal bei einem Backline-Job eine R9 in der Hand, an einem Recti. Der Besitzer spielt mit viel Gain, weil die PUs und die Gitarre zwar schon drücken, aber... Irgendwie halt bei amgedämpftem Zeug die Zerre sofort weg war und er die Dynamik nicht wirklich brauchte. Das hat mir absolut nicht gefallen. Sein Kollege spiele eine ESP VIPER. Mit EMG's 81/60 drin. Ich habe nett gefragt, klar durfte ich die mal eben ausleihen. An den Recti, Gain ein bisschen zurück, klein wenig mehr Bässe und schwupps, ein sehr ähnlicher Druck, mit sehr ähnlichem Verzerrungsgrad, aber wesentlich leichter zu spielen, auch abgedämpft. Clean spielte von denen keiner, dass muss ich dazu sagen.

Ich plane meine neue Les Paul Studio wie folgt: Am Steg einen SH-4, SH-5 oder SH-6 und am Hals einen Jazz SH-2. Damit sind mir auch in der Bretteinstellung der meißten Amps Cleanere Sounds möglich, wenn ich eben den Pickup wechsle und da ein wenig mit dem Volumen runtergehe. Wohl gemerkt, da müssen noch neue Potis rein ;) Dafür brauche ich keine Pedale, die meinen Sound verfärben, oder mir andere Lautstärken verursachen....

Klar gibt es immer noch genug 1-Kanaler (ich spiele die Dinger ja selbst, da ich bisher noch keinen Mehrkanaler finden konnte der mir genausogut gefällt wie meine puristischen Amps), aber der Unterschied zu früher ist, das es tausende von Booster, Overdrive und Distortionpedale gibt mit denen man auch mit einer Paula mit PAF's und nem Fender Amp brachiale Metalsounds rauskriegt.

Und der Orange/Strat gegen Ibanez/Marshall MG Vergleich war natürlich nur als ein extremes Beispiel zur Veranschaulichung gedacht (es war eigentlich nicht beabsichtigt, dass sich einige daran gleich so aufhängen).

Ich bin allerdings nach wie vor der Meinung, das man mit gemäßigteren Pickups flexibler ist. Z.b. (Achtung wieder nur ein Beispiel!) kann ich mit dem klassischen Steg PU einer Tele sowohl knackige Countrysounds, als mit dem richtigen Amp (und evtl. noch nem Booster) auch Metal machen (letztens erst ne Nu Metal Band gesehen, die mit Teles und Diezel Amps gespielt hat). Mit einer BC Rich Gitarre mit High Gain Pickups kann ich mir allerdings kaum vorstellen, dass daraus noch irgendwie Country - esque Klänge entstehen können. Wie gesagt - wieder nur an Beispiel um zu veranschaulichen worauf ich hinaus will.

Und unter nem SH-4 versehe ich übrigens einen etwas heißeren Medium Output PU...
 
Hey,
also ich war eigentlich gegen aktive PUs, weil sie 'steril' klingen sollten und so.. Hab allerdings, ohne drauf zu achten, eine Gitarre mit EMGs angespielt und fand den Sound total überzeugend - insbesondere die Transparenz. Hab dann erst zu Hause festgestellt, dass da EMGs verbaut waren.

Naja, jetzt habe ich eine Gitarre mit 2 EMG 81ern, die ist auch flexibel ;) Hat natürlich nicht den Sound eines Single Coils in Neck Position und den konnte ich bisher auch nicht nachbauen, aber clean sounds nach meinem Geschmack gibts auf jeden Fall. Ansonsten spiel ich hauptsächlich Brett und möchte so wenig Bodentreter wie möglich, am besten nur ein Stimmgerät haben.

Hab auch mal gelesen, dass die aktiven EMGs durch einen größeren möglichen Abstand zu den Saiten mehr Sustain ermöglichen. Hab aber keine wirklich Konkurrenzfähige Vergleichsgitarre.
 
Es ging hier aber auch nicht um aktive PUs, sondern um passive mit hohem Output.

Aktive Tonabnehmer haben (swoeit ich weiß, ich bitte um Korrektur, wenn ich falsch liege) eher geringe Wicklungszahl (also passiv gesehen geringen Output) und einen Vorverstärker.
Genaugenommen handelt es sich dabei um genau die Lösung, die auch der Onkel erwähnt hat:
Das "Lauter" ist nur einer von vielen Effekten, aber eben der läßt sich leicht mit einem kleinen Stück Elektronik (heißt Vorverstärker oder Preamp) oder einem leichten Dreh am Gain des Verstärkers erzeugen.

Es werden hier also die Vorteile von geringer Wicklungsanzahl und hoher Ausgangsleistung vereint, bei einer minimierung der Nachteile.

mfG
Markus
 
Aktive Tonabnehmer haben (swoeit ich weiß, ich bitte um Korrektur, wenn ich falsch liege) eher geringe Wicklungszahl (also passiv gesehen geringen Output) und einen Vorverstärker.
Genaugenommen handelt es sich dabei um genau die Lösung, die auch der Onkel erwähnt hat:

Stimmt ansich, aktive Pickups ohne Batterie haben relativ wenig Output.
Aber sie haben in den meißten Fällen keinen Vorverstärker sondern nur einen Impedanzwandler, daurch hat man wesentlich weniger Probleme mit Störgeräuschen, verschieden langen Kabeln usw.
Durch die geringere Ohmzahl wird der Pickup weniger "belastet" was mehr Output zur folge hat.
Oder wie auf der vom Onkel verwiesenen Seite Impedanzwandler:

Impedanzwandler (engl. Buffer) dienen in der Elektrogitarre unter anderem dazu, die Gitarrenelektronik von den klangbeeinflussenden Effekten des Instrumentenkabels zu entkoppeln.
Durch die äußerst geringe Eingangskapazität und den großen Eingangswiderstand werden die Tonabnehmer quasi im Leerlauf betrieben und es ergibt sich eine sehr große Resonanzfrequenz.
Problem dadurch ist das sterilere Klangbild und wenn der Saft aus is gibts halt anstatt Metal nur noch kuschel Rock :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar gibt es immer noch genug 1-Kanaler (ich spiele die Dinger ja selbst, da ich bisher noch keinen Mehrkanaler finden konnte der mir genausogut gefällt wie meine puristischen Amps), aber der Unterschied zu früher ist, das es tausende von Booster, Overdrive und Distortionpedale gibt mit denen man auch mit einer Paula mit PAF's und nem Fender Amp brachiale Metalsounds rauskriegt.

Na klar kriegt man mit einem Verzerrer auch brachiale Metalklänge aus einem Fender. Aber das sollen High-Output Pickups ja gar nicht machen, können sie auch gar nicht. Soviel Output und Klangveränderung erzeugt ein High Output-Pickup ja nicht. Ein Fullbore Metal oder ein Metal Zone wird durch keinen Pick Up ersetzt. Heißere Pick Ups ersetzen höchstens einen Booster und selbst da gibt es einige, die schon ziemlich kräftig anschubsen und auch von sehr starken Pick Ups nicht mehr eingeholt werden....
Es mag aber nun einmal nicht jeder ein Pedal benutzen. Für Viele ist es wahrscheinlich auch von der Logik her merkwürdig, einen Booster mit im Setup zu haben, der einfach immer an ist. Wenn man das auch schlicht durch andere Pickups hinbekommt, dann liegt es doch eigentlich nahe, da mal drüber nachzudenken. Zumindest in meiner Auffassung von einem vernünftigen Setup.

Und der Orange/Strat gegen Ibanez/Marshall MG Vergleich war natürlich nur als ein extremes Beispiel zur Veranschaulichung gedacht (es war eigentlich nicht beabsichtigt, dass sich einige daran gleich so aufhängen).

Es ist aber ein extrem schlechtes Beispiel gewesen, denn ist eben nicht beispielhaft für deine These, die da lautete:

Auch finde ich es immer witzig, wenn PU's mehr "Druck" liefern sollen, der Druck kommt doch eigentlich vom Amp. Als Beispiel spielt man mal eine Vintage Strat über einen kraftvollen Amp a la Orange OR120 oder Hiwatt Custom 100 und vergleicht das Ergebnis mit einer Ibanez mit EMG's über einen Marshall MG. Was der Druckvollere Sound ist wird sich wohl jeder ausmalen können...

Um diese These im Bezug auf heiße Pickups (evtl. auch "High Output Pickups vs. Booster) beweisen zu können, müsste man aber doch nur die Pickups der Strat, bzw. der Ibanez verändern und dürfte ansonsten absolut nichts am Setup verändern, nicht mal an den Reglern des Amps was machen und am besten die Pickups direkt an die Klingenbuchse löten, ohne Potis dazwischen. Dein Beispiel sagt leider nicht das aus, was du aussagen möchtest.
Und ich bezweifle auch, dass deine These im Bezug auf das Thema überhaupt verifizierbar ist.
Natürlich ist der Amp am Druck beteiligt, genauso wie eventuelle Pedale, Boxen, Hölzer, Spieltechniken und der Spieler. Aber diese Feststellung ergibt doch nur dann Sinn, wenn wir in Betracht zögen, dass wir dies alles ändern könnten und wöllten. Will und kann man aber meißtens sowieso nicht und selbst wenn man es will und kann, ist das doch eigentlich nicht das Thema hier, oder?
Das wäre ungefähr so, wie wenn jemand fragt "Wie kriege ich aus meinem Plexi ein Bisschen mehr Zerre?" und man ihm rät, er solle sich bitte einen Recti oder JCM kaufen. :rolleyes:

Ich bin allerdings nach wie vor der Meinung, das man mit gemäßigteren Pickups flexibler ist. Z.b. (Achtung wieder nur ein Beispiel!) kann ich mit dem klassischen Steg PU einer Tele sowohl knackige Countrysounds, als mit dem richtigen Amp (und evtl. noch nem Booster) auch Metal machen (letztens erst ne Nu Metal Band gesehen, die mit Teles und Diezel Amps gespielt hat).

Cool, welche Band meinst du? Mich interessieren solche unkonventionellen Methoden der Sounderzeugung immer.
Wie du selbst allerdings schon selbst richtig und wichtig anmerkst: Mit dem richtigen Amp! Mit dem richtigen Amp geht sehr sehr sehr viel, das ist natürlich wahr. Wenn man sich die Dimensionen eines teuren und guten Racks anschaut, dann ist es in der Tat möglich, auch mit Singlecoils einen Sound zu fahren, der durchaus für ein "Sad but true" reicht ;)
Finde ich das sinnvoll? Nein. Das richtige Werkzeug für die spezifischen Anforderungen finde ich besser. Wohl auch die meißten Musiker. Darum hat "man" die Superstrat erfunden :)

Mit einer BC Rich Gitarre mit High Gain Pickups kann ich mir allerdings kaum vorstellen, dass daraus noch irgendwie Country - esque Klänge entstehen können. Wie gesagt - wieder nur an Beispiel um zu veranschaulichen worauf ich hinaus will.

Mit dem richtigen Amp und dem richtigen Equipment geht auch das. Ganz und gar sicher!
Finde ich das gut? Nein, immer noch nicht das richtige Werkzeug für die Aufgabe.

Und unter nem SH-4 versehe ich übrigens einen etwas heißeren Medium Output PU...

Wäre der dir schon zu heiß? Oder noch im Rahmen deiner Ansprüche und Deffinition von Flexibilität?

P.S: Wo du es eben erwähntest, Danko Jones von Danko Jones hat auch mal Tele gespielt. Jetzt spielt er Explorer :D
 

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