WORKSHOP Pflege- & Tuningmaßnahmen für die Akustikgitarre

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delayLLama
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WORKSHOP Pflege- & Tuningmaßnahmen für die Akustikgitarre

Hallo!
Auf vielfachem (leicht übertrieben, es waren 4 Leute...)
Wunsch möchte ich jetzt berichten, wie man denn seine geliebte
Akustikgitarre auf Vordermann bringen kann.

Angesprochen werden allgemeine Pflegearbeiten, Wartungs- und Justagearbeiten, sowie eventuelle Verbesserungs- und Tuningmaßnahmen.

Ich werde das in verschiedene Abschnitte aufzugliedern und versuchen es dabei möglichst kurz und einfach zu beschreiben.
Vertiefend sind hier sicher auch zu den einzelnen Punkten detailliertere Berichte
zu lesen, den Anspruch Alles zu erschlagen erhebe ich nicht und ist auch
zeitlich nicht möglich.
Rechtschreibfehler und "Vertipper" sind ärgerlich, aber inhaltlich sollte es schon stimmen. (solche findet man nach dem x-fachtem korrekturlesen...)
..soll uns aber nicht aufhalten, sollte nur mal angesprochen werden, in Zeiten der Hektik (denke jetzt isses klar)!

Letztendlich ist im internet alles zu finden, dies soll aber keine linksammlung sein, auch keine Zusammenkopiererei von Textfragmenten, sondern eine persönliche Zusammenstellung der wesentlichen Punkte!

Ich übernehme natürlich keinerlei Sachhaftung für angerichtete Schäden ;-)
...aber, davor will ich Euch bewahren.

Sollte ich dabei etwas wesentliches vergessen, oder gar nicht korrekt
rübergebracht habem, bitte ich um Eure Mithilfe!

Wir starten mit......

KAPITEL Nr. 1

Die Saiten müssen runter, das Griffbrett und die Bünde brauchen Pflege!


Nicht abschrecken lassen vom 1. Foto....
Irgendwann klingts nur noch stumpf und alles ist irgendwie unangenehm schmutzig, vertrocknet und unansehlich.......
Eine gute Unterlage, damit euch nix zerkratzt wäre ebenso sinnvoll, denn viele
Arbeiten machen Dreck und Staub!
Und das mögen weder Eltern, noch Ehefrauen.....

Deswegen bitte an geeigneten Orten und dabei auch auf die persönliche Schutzausrüstung achten, sofern erforderlich - also Augenschutz, Staubschutz und wichtig Ohrenschutz!
Mit futschen Ohren iss nich gut Musik machen.

Das sind zwar ab und an ganz nützliche Werkzeuge (1. Foto wie Feilen, Dremel....), jedoch brauchen wir diese erstmal nicht,
für diese Kapitel benötigen wir erst einmal folgendes:

- Stahlwolle 000 fein
- Schmirgelpapier fein
- Griffbrettöl (lemonoil zum Beispiel)
- eine Saitenkurbel mit Auszieher
- evtl. Klebeband um empfindliche Stellen abzukleben
- altes T-shirt
- etwas Geduld (das ist das wichtigste - Geduld, Gefühl und Bedachtheit)


Vorgangsweise
=============

1. Saiten an den Mechaniken mit der Kurbel lockern
2. Pins "ziehen" (sh. Foto)
3. Saiten entfernen (man kann sie für den Notfall aufheben)
4. Bünde abschleifen falls notwendig (abkleben bei Bedarf)
5. Polieren der Bündchen mit der Stahlwolle
6. Auspolieren mit nem alten Baumwolltuch mit Griffbrettöl
7. Leichtes einölen des Stegs

...das mal in Kürze

Kostenpunkt

===========
- Kurbel (ab 2€)
- Stahlwolle (ca. 3€ fürn Riesenpack)
- etwas Schmirgelpapier (umsonst bis 2€)

...eigentlich nicht viel, ich würde auch noch ein paar Euro für einen
Kunstoffkoffer ausgeben, in dem man alles parat hat - wie..
Plektren, Inbusschlüssel - naja alles was man halt so braucht, halt zentral!


Im Detail

=========
Zu:
1. Eigentlich nicht schwierig die Saiten mit der Kurbel runterzukurbeln.
Der Ton sollte dabei immer tiefer werden, wer in die falsch Richtung dreht, merkt
das ganz schnell.... Die Saite reisst - passt auf Eure Augen auf, gilt besonders
beim neu aufziehn von Saiten. (ggf. Blick abwenden, kommt aber noch demnächst)
Also Saiten runterkurbeln und pins raus (sh. Foto), die aber manchmal gar nicht so wollen.
Da kann man bei abgespannten Saiten auch mal ins Schalloch greifen und versuchen, diese von unten rauszudrücken, da kann man auch nen Bierdeckel nehmen...
Wenn gar nichts mehr hilft, nehm ich einfach eine Zange, die mit Gummi unterlegt ist, und dreh die pins hin und her.
Meist geht es dann ganz einfach.
Auf jeden Fall sind bei mir noch alle pins rausgegangen, wenn auch nicht immer
freiwillig.
Die alten Saiten zusammenrollen (sh. Foto) und evtl. aufheben, als Ersatz falls
mal was reisst. Wer 20 oder mehr von diesen alten Rollen hat, wird sie wie ich
entsorgen.... oder wegschmeissen ;-)
Das wäre geschafft, war ja einfach und dabei hab ich Punkt

2. ...glatt im ersten abgehandelt. tstsss

3. dto

4. Falls die Bünde arg riefig sind - und das sind sie bei neuen Gitarren oft,
kann sie verbessern.
Man kann natürlich auch durch langes und exzessives einspielen diese Rauhigkeit
auch wegspielen, quasie einreiben...
...man kanns aber auch sofort und durchgängig richten.
Das ist schon etwas heikler.
Dafür kann man das Griffbrett abkleben, damit nur noch die Bundstäbchen zu sehen
sind. Auch den Korpus kann man in eine Plastiktüte verpacken - dann kommt kein Staub oder Abrieb dahin, wo man ihn nicht möchte.
Dieser, würde beim abwischen nur Mikrokratzer auf der Lackoberfläche hinterlassen, was sicher nicht gemocht ist.
Bei arg riefigen Bundstäbchen geht man der sache erst mal mit gröberem Schleifpapier an und wird dann immer feiner (i. d. Regel ist dies Papier schwarzblau). Also kein Holzschleifpapier (das meist orange ist)
Da geh ich jetzt nicht tiefer drauf ein, mit der Raspel geht sicher keiner über die Bünde.
Man muss aufpassen, dass man nur das Metall sachte schleift und nicht am Griffbrett
rumschleift - abkleben hatten wir ja schon.
Damit kann man die oOberfläche sehr schön hinbekommen, es ist mühsam - ich hab hier nur eines gemacht, aber schon oft komplette Griffbretter!

5. Die Politur der Bundstäbchen und des Griffbretts erfolgt dann mit feiner Stahlwolle.
Auch dies ist anstrengend, aber der Erfolg belohnt (sh. Foto)

6.Jetzt können wir mit der Stahlwolle auch Öl einsetzen und es quasie ölverschleifen.
Anschliessend polieren wir das ganze Öl wieder weg, und wenden dabei immer wieder den Lappen.
Dieser wird nun vom Abrieb ganz schwarz. Das machen wir, bis wir die grobe Schwarzfärbung vom Lappen weg haben - er wird sich aber immer leicht einschwärzen, da können wir polieren bis ins nächste Jahrtausend....

7. Somit wären Griffbrett und Bünde in Topform, der Steg freut sich auch über eine ganz kleine oberflächliche Ölung mit dem Finger (da langt ein kleinster Tropfen) und die Gitarre könnte sich schon auf neue Saiten freuen.....

Aber wenn die Saiten schon mal runtersind und das Griffbrett frisch ist, machen wir erst mal ander Sachen, die in Kapitel Nr. 2 behandelt werden.

Nächste Kapitel
Nr. 2
Reinigung der Gitarre, Pflege des Lacks, Aufbewahrung
Nr. 3
Aufziehen von Saiten, Saitenstärken, Klang
Nr. 4
Justage und Einstellarbeiten
Nr. 5
Tuningmaßnahmen


...hier bei entsprechender Resonanz, oder bei Lust und Laune (dafür hatte ich jetzt echt richtig Bock)

Der Verweis auf ein ähnliches Thema, wo ich eine 12-saitige entsprechend bearbeitet habe, das sind auch ganz interessante Fotos!
https://www.musiker-board.de/vb/git...der-parlour-parlor-gitarre-3.html#post2133714

Viel Spass!

:)

Anhang anzeigen 55706 das brauchen wir erstmal nicht (nicht alles)

Anhang anzeigen 55707 pins raushebeln

Anhang anzeigen 55708 hat nicht mal 3 Minuten gedauert ums wegzumachen

Anhang anzeigen 55709 Rost, matt, trocken.... es wird Zeit

Anhang anzeigen 55710 ich denke man siehts

Anhang anzeigen 55711 trocken machts keinen Spass ;)

Anhang anzeigen 55712 Makro Bearbeitet/Unbearbeitet

Anhang anzeigen 55713 auch der Steg freut sich über ganz ganz wenig Öl
 
Eigenschaft
 
nette idee!

kleiner tip zum pin-ziehen: es geht einfacher, wenn man die lose saite am pin-ende nach unten drückt. dadurch lösst sich das ball-end und der pin steht weniger unter spannung.

bin mal gespannt, wann sich der erste meldet, der behauptet, man nicht alle saiten gleichzeitig lösen :screwy: scheint immer noch n weit verbreiteter irrglaube zu sein.

weiter so schlagzeuger! :great:
 
Hi MAD :),

das ist ja schon mal ein fulminanter Start Deiner neuen Literatur-Reihe :great::
„WORKSHOP Pflege- & Tuningmaßnahmen für die Akustikgitarre“

Die Idee ist super, die Texte wie immer unterhaltsam geschrieben, voller Wissen und reichlich, sowie sehr gut bebildert – kurzum „Wissensvermittlung in Bestform“ :).
Diesen tread habe ich gleich in’s Abo genommen.

Irgendwie müsste das ganze Ding „sticky“ werden – damit es der fragenden Jugend und sonstigen Anfängern und geneigten Lesern stets zur Verfügung steht.
Es wäre wirklich schade, wenn nach einigen Tagen ohne erneutes Posting die ganze Geschichte so langsam in’s Nirwana abdriftet.
Außerdem könntest Du es ja auch auf Deiner webside (die mit den Hörproben) als .pdf zum download anbieten – bei bedarf will ich Dir das Teil gerne aus dem hier vorliegenden Material zusammen stellen.

Mit Freuden sehe ich schon jetzt den weiteren Folgen entgegen :great:.

cu
Mauli :D
 
:great::great::great::great:

Super Start, weiter so !
 
Zunächst ein Lob an Schlagzeuger!
Sehr gut und ausreichen detailliert beschrieben - weiter so. Auch endlich mal jemand der fotografieren kann.

Eine kleine Anmerkung/Ergänzung:
Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit einem Schleifklotz aus dem Modellbahnladen gemacht (und wenn ich ihm mal wiederfinde kann ich ihn auch mal wieder benutzen). Der Klotz ist eigentlich gedacht um die Schienen von Modellbahnen zu säubern - klappt natürlich auch prima mit Bundstäbchen - und man hat nicht überall die Stahlwollefissel rumfliegen.

Gruß
Armin
 
...Irgendwie müsste das ganze Ding „sticky“ werden – damit es der fragenden Jugend und sonstigen Anfängern und geneigten Lesern stets zur Verfügung steht.
Es wäre wirklich schade, wenn nach einigen Tagen ohne erneutes Posting die ganze Geschichte so langsam in’s Nirwana abdriftet....
Oder wir sorgen mit unseren Kommentaren dafür, dass er immer oben bleibt.:great:

Gruß
Armin
 
Hi Armin,

sozusagen in Anlehnung an den netten Spruch:
„A bikers work is never done.” :D
Logisch, so halten wir das Teil am Leben ;):D.

cu
Mauli :D
 
Schöner Beitrag !
Ich löse normal alle Saiten und drücke die Pins dann von unten raus.
Desgleichen setze ich alle Saiten erst mal am Steg ein. Das hat den Vorteil, dass ich noch durchs Schallloch greifen kann und die korrekte Lage der Ballends neben (!) den Pins kontrollieren kann. Erst dann zieh ich sie auf die Wirbel.

Weiss jemand, wie man "natur seidenmatt" Finish pflegt?

A.
 
hallo leute,

hat wer erfahrung mit komplett-pflegesets? z.b. planet waves care kit, dunlop formular fingerboard kit usw. usw. usw.
ich bin am überlegen, ob ich mir so ein ding als basispaket hole.

pflege der gitarren ist bisher eher zu kurz gekommen :redface:

aber das ändern wir ja jetzt - dank MAD !:great:
 
hallo leute,

hat wer erfahrung mit komplett-pflegesets? z.b. planet waves care kit, dunlop formular fingerboard kit usw. usw. usw.
ich bin am überlegen, ob ich mir so ein ding als basispaket hole.

pflege der gitarren ist bisher eher zu kurz gekommen :redface:

aber das ändern wir ja jetzt - dank MAD !:great:

...genau! Das D 'Andrea riecht am leckersten, gefolgt vom lemon oil. Gut sind aber alle :great:
das hebt auch ewig
 
Hi MAD ,

wann geht’s denn hier weiter :confused: – ich kann’s gar nicht erwarten :D.

„Nächste Kapitel
Nr. 2
Reinigung der Gitarre, Pflege des Lacks, Aufbewahrung.“


Du weist ich bin schon alter Knochen :D, aber lerne noch immer dazu – bin geradezu „Wissbegierig“ ;):D.

Übrigens auf dem Foto fehlt noch ‚n Fläschen Ballistol – LoL :D:D:D .

cu
Mauli :D
 
Hi MAD ,

wann geht’s denn hier weiter :confused: – ich kann’s gar nicht erwarten :D.

„Nächste Kapitel
Nr. 2
Reinigung der Gitarre, Pflege des Lacks, Aufbewahrung.“


Du weist ich bin schon alter Knochen :D, aber lerne noch immer dazu – bin geradezu „Wissbegierig“ ;):D.

Übrigens auf dem Foto fehlt noch ‚n Fläschen Ballistol – LoL :D:D:D .

cu
Mauli :D

...jetzt wohl nich mehr:D
 
Hi MAD,

neeeee, so ist gut ;):D.

cu
Mauli :D
 
KAPITEL Nr. 2

Reinigung der Gitarre, Pflege des Lacks, Aufbewahrung

Hallo, na denn will ich mal wieder nen paar Zeilen hier reinstanzen.
Zuvor möchte ich mich aber für die netten und aufmunternden Kommentare, wie auch die Bewertungen bedanken. :)

Das genau ist es, was man als Dankeschön gerne bekommt und wenn es Euch Spass macht zu lesen und mitzuarbeiten, macht es mir umso mehr Freude.

Zum Thema Pflege hamm wir ja schon oben ein Foto gepostet, auf denen die Chemie gut zu sehen ist.
Diese Pflegemittel sind bei mir im Einsatz, darüber kann ich sprechen, es gibt gewiss noch jede Menge mehr, darüber könnt ihr hier gerne berichten.
Ich spreche also nur von den Mitteln die ich kenne.

Braucht man denn überhaupt so ein spezielles Mittel?


...würde ich jetzt mal mit "nicht unbedingt" beantworten, es gibt da schon Produkte, die sich auch im Gitarrenbereich einsetzen lassen, da will ich jetzt nicht mal drauf eingehen, aber eines muss genannt werden - Ballistol (darüber später mehr).

Ansonsten halte ich es für sinnvoll ein paar Euros in Pflegemittel und Zubehör zu investieren, kostet es ja relativ wenig, wenn man den Preis eines Instruments sieht, und lange haltbar sind die Produkte auch, da die Anwendung sehr sparsam ist.

Was brauchen wir denn um unsere Gitarren optisch in Bestform zu erhalten?

Eigentlich gar nicht viel, wenn man es denn preiswert haben möchte - schlage ich folgendes vor:

- altes Baumwoll T-shirt aus dem man hervorragende Lappen machen kann
- eine Gitarrenpolitur
- Ballistol-Öl, das auch für viele andere Dinge verwendet werden kann

Das Ballistol wird oft als Waffenöl bezeichnet, ist aber weit mehr. Waffenöl ist eigentlich nicht die richtige Bezeichnung, vielmehr sollte man es Allzwecköl nennen, man kann es sogar trinken bei Magenbeschwerden, das habe ich allerdings noch nicht probiert!
Aber als Massageöl habe ich es schon oft benützt, für die Pflege unlackierter Griffbretter ist es sehr gut zu verwenden, obwohl an mancher Stelle davor abgeraten wird.
Ich habe in langjähriger Erfahrung aber keinerlei negative Erfahrung damit gemacht, für mich ist Ballistol ein "must have"!
Zumal wir auch andere Hobbys haben bei dem es verwendet wird.

Wers denn umfassender haben möchte braucht etwas mehr:

- Gitarrenpolitur (ab ca. 5€)
- lemon oil (ab ca. 4€)
- Mikrofasertuch (ca. 2€)
- Fast Fret (ca. 5€)
- zusätzlich alte Lappen (kosten nix)
- Metallpflegemittel (2€)

...macht dann ca. knappe 20€, die wirklich gut investiert sind und sehr lange vorhalten.

Wann will denn die Gitarre gepflegt werden?

Genau wie eure Hände und Fingernägel regelmäßig der Pflege bedürfen, sollte man sein Instrument pflegen, denn es trocknet mit der Zeit aus, wird schmutzig......
Es spielt sich auf einem gepflegtem Instrument auch besser.

Normalerweise wische ich die Gitarre nach dem Spielen ab, nicht immer, aber zumindest die Saiten sollte man mit dem Fast Fret reinigen - dafür belohnen die Saiten einen mit längerer Haltbarkeit und längerer Bespielbarkeit.
Saiten kosten Geld, und mumfpiger Sound macht auch keinen Spass.

Zum Fast Fret:
Das ist ein ganz hervorragendes Produkt, das ewig hält und sich bei Bedarf immer wieder auffrischen lässt.
Man kann den mit einer Nagelschere beschneiden, wenn er mal total ausgefranzt und schmuddelig ist und mit etwas lemon oil und string cleaner wieder tränken.
Oder eben mit Balistol.
Der String cleaner von D´Andrea war eine Fehlinvestition, denn 1. teuer und 2. kann man das selber günstiger haben, denn viel mehr als Isopropylalkohol ist da nicht drin, den bekommt man in der Apotheke günstiger.
Ich finde fast fret ganz hervorragend, sliden geht wunderbar einfach nach der Anwendung mit diesem Mittel, die Saiten bleiben länger frisch, der Halsrücken kann damit gepflegt werden und wers nach dem spielen konsequent an den Saiten anwendet und diese mit dem beigelegtem fusselndem Lappen auch noch abwischt, hat lange Spass....

Metallpflegemittel:

...brauch ich im Sektor Gitarren eigentlich kaum, denn wenn man regelmässig Pflege betreibt, kommt man kaum in die Lage rostige und stumpfe Teile aufzupolieren.
Aber bei matten Chromteilen und vernickelten Baiteilen, die stumpf geworden sind kann eine Metallpolitur Wunder bewirken.
Ich benutze seit langem, POL-Paste rosa Zeugs in blauer Tube)!
Meistens ist der Steg betroffen (vor allem/meist bei E-Gitarren), da setzten sich die Mini Inbusse mit Dreck zu, die kann man mit nem Saitenrest wieder rauspulen.
Und lassen sich mit Ballistol pflegen.... aber da sind wir schon bei der E-Gitarre gelandet.
Macht ja nix, das Prinzip bleibt das Gleiche!

Gitarrenpolitur

Einfach in der Anwendung, siehe Beschreibung auf dem Fläschchen.....
Macht man sicherlich nicht jedesmal nach dem Spielen, wäre auch unsinnig, aber ab und an absolut OK, dadurch wird die Oberfläche auch unempfindlicher gegen Schmutz, die Gitarre nimmt einfach nicht soviel Dreck auf.
Bevor man rumpoliert, erst mal den groben Schmutz, oder Plektrumabrieb wegpusten, Staub und Abrieb auf dem Lack zu polieren hat den Effekt wie Schmirgelpapier - das will man ja nicht!
Auch halte ich so "Küchenpapier" für völlig ungeeignet, dies zerkratzt euch auch den Lack!

Und immer dran denken....
- einen Lappen für die Saiten
- einen Lappen für die Gitarre

...ein Lappen für alles kommt nicht gut!

Die Lappen die unten aufm Foto zu sehn sind, sind tatsächlich nur durchs Saitenabwischen so schwarz geworden, diesen Dreck wollt ihr sicher nicht aufm Lack verteilen.

Mikrofaser eignet sich sehr gut für den Korpus, falls die Gitarre echt mal versifft ist, kann man sie mit nem feuchten Mikrofastertuch ertsmal grundreinigen.....

Das aufsprühen der Pflegemittel kann man direkt auf den Korpus, wobei ichs nich grade über die Saiten und den Steg sprühen würde, man kanns auch direkt auf den Lappen sprühen;-)
...alte T-shirts sind da sehr gut, hab mich schon oft über teure Poliertücher geärgert, die nicht mal eingenäht waren am Rand.....
...gelbe Fusseln überall!
Das kann man sich getrost sparen!

...und dann Fingertapper und Fett abpolieren, am besten in Richtung der Holzmaserung...

Griffbrettöl

...oft wird hier lemonoil verwendet, ich nehms spätestens beim Saitenwechsel, man kann das bei Bedarf auch mit aufgespannten Saiten machen, ist halt ein bisschen Gefummele.
Mit dem Finger schön verteilen und mit nem Lappen abpolieren... das hamm wir ja schon in Kapitel 1 angesprochen.

Seh schon wird etwas länger und nicht alle Sachen lassen sich in Kapitel 2 abhandeln, selbst diese Thema ist noch lange nicht abgehandelt - so dass wir der Einfachkeit halber die Themen einfach splitten..
..und dann mal ergänzen.....

...über diese Thema kann man sich noch viel mehr unterhalten :p

Bis denne und viel Spass!
 
Als Alternative zu Lemonoil nutze ich Leinöl (Künstlerbedarf, Malerei) eine Flasche hält ein Leben lang. Riecht (m.E.) auch nicht schlecht, zieht gut ein. Ist im Vergleich zu meinem Lemonoil etwas dickflüssiger.

Gruß
Armin
 
Als Alternative zu Lemonoil nutze ich Leinöl (Künstlerbedarf, Malerei) eine Flasche hält ein Leben lang. Riecht (m.E.) auch nicht schlecht, zieht gut ein. Ist im Vergleich zu meinem Lemonoil etwas dickflüssiger.

Gruß
Armin

...hat aber den Nachteil, das es mit der Zeit verharzt und mit der Zeit eine wasserabweisende Oberfläche bildet, die zudem auch noch hinderlich ist um Feuchtigkeit transpirieren zu lassen.

Leinöl ist hervorragend für ölverschliffene Gewehrschäfte, man bekommt mit der Zeit eine absolut hervorragende (verglasende) Oberfläche, die auch resistent ist gegen Witterung.....

...bei Griffbrettern halte ich Leinöl für nicht richtig, genau so wie Olivenöl, oder gar Speiseöl, dass mit der Zeit ranzig wird.....

...dann doch lieber Ballistol
 
ich würde sagen man sollte ihn auch bewerten, er hat da echt viel arbeit reingesteckt
 
...hat aber den Nachteil, das es mit der Zeit verharzt und mit der Zeit eine wasserabweisende Oberfläche bildet, die zudem auch noch hinderlich ist um Feuchtigkeit transpirieren zu lassen.

Leinöl ist hervorragend für ölverschliffene Gewehrschäfte, man bekommt mit der Zeit eine absolut hervorragende (verglasende) Oberfläche, die auch resistent ist gegen Witterung.....

...bei Griffbrettern halte ich Leinöl für nicht richtig, genau so wie Olivenöl, oder gar Speiseöl, dass mit der Zeit ranzig wird.....

...dann doch lieber Ballistol
Hmm, das hat mir der Typ seinerzeit nicht gesagt.
Na gut, ich hab ja beides: Gitarrenbodies und Gewehrschäfte. :great:

Gruß
Armin
 
Hi MAD, Hi @ all ,

auch das Kapitel II wieder, was zu erwarten war, sehr informativ wie gleichermaßen unterhaltsam :great:.

Daselbst staune ich immer wieder was die Chemieküchen dieser Welt so alles für uns zusammen brauen und bereithalten :D.

Ja ja, was währen wir ohne das gute alte Ballistol?;)
Obwohl, an meine Klampfen lasse ich’s nicht – bei „indoor“ Gerätschaften halte ich es für etwas zu aufdringlich im Geruch.
Nach einiger Zeit richt das Ganze eher nach einem „gepflegten Käsefuߓ :eek: – dieses Schicksal möchte ich meinen Klampfen ersparen :D.
Habe dieses Zeugs (Ballistol) aber in meinem ehemaligen „Hobby“, sehr sinnvoll und segensreich, als „Universal-Teufelszeug“ bei fast allen Materialien (Metall, Holz, Leder) zum Einsatz gebracht.
Selbst mein weilandiger Jagdhund – immer mal wieder von Zecken befallen – wusste Ballistol (entzündungshemmend, desinfizierend) zu loben, zu preisen und zu schätzen :D.
Leicht OT:
So ganz als „Nebenwirkung“ bin ich ja gleichermaßen überrascht wie angetan, dass viele musizierende Menschen auch noch Schäfte besitzen :).
War mir dieser Umstand bereits in einem nicht näher genannten A-Gitten-Forum aufgefallen (sehr hoher „Schaftanteil“ :D) so scheint’s auch hier ganz ähnlich zu sein ;).
Wo der Zusammenhang von Schaft/Gitarrenbesitzern liegt ist mir derzeit noch unergründlich , aber offenbar besteht zwischen beiden eine hohe Affinität :rolleyes:.
Sollten es eventuell die Vorlieben für schöne und sündhaft teure Hölzer sein?
Wenn ja, so bestehen aber erhebliche „Meinungsunterschiede“ zwischen Tonholz bzw. Schaftholz.
Die „Wurzelmaser-Fraktion“ bezeichnet die hier so geschätzten Fichtenhölzer, in all ihren Graduierungen, ja eher als „Vogeltrittholz“ :rolleyes:;):D.
Wir sehen, eine Erklärung wird nicht leicht fallen und mühevoll zu erarbeiten sein :D.

cu
Mauli :D
 
@Mauli,
ich habe mich zwar auch als Schaftholzbesitzer geoutet, aber im Gegensatz zu meinen Gitarren sehe ich Schafthölzer etc. rein als Sportgeräte nicht jedoch als begehrenswerte Objekte an. Ich schlage da etwas aus der Art. ;-)

Gruß
Armin
 

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