Yamaha MOXF - Workflow zur Erstellung einer eigenen Performance

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jAIk
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Hallo MUSIKER-BOARD-Community,

seit einigen Monaten bin ich mit meinem MOXF als Hobby-Musiker Unterwegs. Das MOXF ist meine erste Workstation. Die Grundfunktionen beherrsche ich nach einigen Startschwierigkeiten mittlerweile (meines Erachtens nach) sehr gut und einige wenige Auftritte mit meiner Band konnten solide gemeistert werden.

Da ich in der Zukunft ein bisschen mehr über das MOXF lernen will, möchte ich hier mal freundlich nachfragen, ob ich den Weg zur Erstellung einer Performance richtig verstanden habe. Zwar habe ich den ein oder anderen Blick in die Gebrauchsanleitung geworfen und als Einstieg die Video DVD "Discovering the MOX" angeschaut und die Funktionen an sich Verstanden. Mir ist jedoch leider nicht klar, wie ich praktisch von Null angefangen eine wirklich eigene Performance aufbaue bzw. ob mein Weg an einigen Stellen ggf. noch vereinfacht / verbessert werden kann.

Am Beispiel von Liquido - Narcotic möchte ich hier mal veranschaulichen worum es mir geht. Ich brauche für diesen Song 3 Stimmen:
- Lead Synthesizer
- Anderer Synthesizer eine Oktave höher
- Bell-Sound

Mein Vorgehen sieht dazu derzeit wie folgt aus:
1) Ich suche mir im Voice-Mode Sounds heraus, die einigermaßen passen.
2) Ich passe diese Sounds an (andere Insertion-Effekte, etc.) und speichere sie jeweils auf einem eigenen USR-Speicherplatz
3) Ich füge die Sounds als Performance zusammen

Funktioniert so ganz gut. Daraus ergeben sich aber für mich folgende Fragen:

1) Kann ich ausschließlich, wenn ich einen Sound Auswählen möchte, im Voice Mode nach einem "ähnlichen" Sound suchen, oder gibt es hier eine Möglichkeit "from the Scratch" anzufangen und die Stimme Schritt-für-Schritt aufzubauen?

2) Muss ich wirklich die 3 angepassten Voices auf 3 eigenen USR-Speicherplätze legen, um sie im Performance-Mode nutzen zu können? Bzw. muss ich - jedes mal wenn ich an der Stimme selbst eine kleine Veränderung vornehmen möchte (wie z.B. das Einfügen eines anderen Insertion-Effekts) aus dem Performance Mode in den Voice Mode gehen, die Stimme dort bearbeiten und dann wieder zurück in den Performance-Mode wechseln (mir ist klar, dass ich einige Effekt-Settings auch im Performance-Mode bearbeiten kann)?

3) Könnt ihr ggf. weiterführende Literatur empfehlen? Zwar finde ich im Netz eine Menge Informationen für Einsteiger. Informationen darüber, wie Profis ihre Voices und Performances aufbauen und nutzen finde ich jedoch leider kaum. Hat hier eventuell jmd. von Euch etwas auf dem Schirm?

Gruß
jAIk
 
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Hallo jAIk,
hier ein Paar Überlegungen meinerseits:

zu 1:
Im Performance Modus kannst du nicht "from scratch" anfangen. Ich persönlich finde das auch zu kompliziert. Es ist einfacher etwas ähnliches zu finden und dann bei Bedarf nach Belieben anpassen.

zu 2:
Im Performance Modus kann man einige Grundparameter anpassen und als Teil der Performance abspeichern. Das sind sogenannte Parameter Offsets und dienen dazu, den ausgewählten Sound anzupassen. Die Insert Effekte gehören aber nicht dazu. Wenn man die Inserts abändern will, dann muss man im User abspeichern. Der ist ja schließlich auch dazu da.

zu 3:
Der Performance Modus dient dazu, um sich Sounds für einen Auftritt (=Performance) zusammenzustellen. Dazu hast du 4 Slots, und du kannst die Sounds nach Belieben übereinander legen, also sogenannte Layers machen, oder eben Splits, d.h. sie über die Tastatur verteilen. Oder eben eine Kombination aus Split und Layer.
 
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Das wäre mir neu, daß irgendein Rompler oder irgendeine Workstation im Einzelsound-Modus einen Init-Sound wie ein virtuell-analoger Synth hat, also 1 Sägezahn-Oszillator, alle anderen stumm, Filter auf Tiefpaß und komplett offen, Orgelhüllkurven, keine Modulationen usw., von dem aus man sich dann alles von Grund auf selbst schrauben kann.

Auch komplett "leere" Multimode-Programme als Basis gibt's normalerweise nicht, weil fast alle Hersteller den Speicher in Bänke mit n Speicherplätzen fest einteilen, die dann mit irgendwas belegt sein müssen, und auch da gibt's dann keine Init-Programme.

Ausnahme ist Kurzweil bei seinen V.A.S.T.-Geräten (K2xxx, PC3-Familie), wo alle Speicherplätze durchnumeriert sind, so lange neue belegt werden können, wie noch freier Speicher da ist, und auch belegte Userspeicher wieder komplett gelöscht werden können. Da kann man mit einer Art "Null-Programm", also mit nichts drin, from scratch anfangen. Möglicherweise funktioniert das auch bei Einzelsounds, nur daß man eben bei Kurzweil einen ziemlichen Aufwand hat, so etwas von null auf zu bauen, weil V.A.S.T. sich eher wie ein Sampler bedient als wie ein Analogsynthesizer.


Martman
 
Also mein Korg M3 hat (oder vielmehr hatte, inzwischen ist dort das meiste belegt) in den hinteren User-Speicherbänken Init-Sounds, die auf dem Standard-Klaviersample mit Orgel-Hüllkurve, ohne Filter und Anschlagdynamik, nur ein Oszillator basieren. Auf deren Basis habe ich schon mal den einen oder anderen Sound komplett von Grund auf programmiert, aber das dürfte für Anfänger nicht allzu leicht sein.
Auch den Großteil meiner Sounds erstelle ich einfach dadurch, dass ich bei bestehenden Programs/ Patches die Samples austausche und einige weitere Parameter anpasse.

Wie das jetzt bei Yamaha aussieht, kann ich allerdings nicht sagen.
 
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Man kann beim MO, MO-X, MO-XF und bei der Motif-Serie jeden User-Speicherplatz (Voice, Performance, Song. Pattern) initialisieren, also alle Werte auf NULL setzen.
Ob das Initialisieren Sinn macht, oder man einen ähnlich klingenden Sound als Vorlage nutzt, dass muss jeder für sich entscheiden.

Für Narcotic gibt es ja bereits ein fertiges Set (Hybrid-Live-Performance) von mir im Musicproduction-Guide.
 
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Das wäre mir neu, daß irgendein Rompler oder irgendeine Workstation im Einzelsound-Modus einen Init-Sound wie ein virtuell-analoger Synth hat

Hä? Eine Init-Funktion gibt es doch bei fast jedem einigermaßen neueren ROMpler (auch bei Deinen XP's/XV's...sowohl im Patch- als auch im Performance-Mode)... :eek:

Viele Grüße, :)

Jo
 
Danke für die zahlreichen Antworten!

Für Narcotic gibt es ja bereits ein fertiges Set (Hybrid-Live-Performance) von mir im Musicproduction-Guide.
Das klingt super interessant. Wenn ich das richtig sehe ich das die Ausgabe 12/06 gewesen.
Leider kann ich den Artikel im WWW nicht mehr finden. Hast Du da ggf. einen Link?

NACHTRAG: HAT SICH ERLEDIGT

Vielleicht für den ein oder anderen hier interessant: In einem aktuellen Music Production Guide gibt es ein entsprechendes Kapitel zu Hybrid Live Performances:

http://www.easysounds.eu/MusicProductionGuide_2015_03_DE.pdf

Durch das Übersenden einer E-Mail zur Registrierung (im Artikel genau beschrieben) habe ich Zugang zu den Files erhalten :)
 
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