tröötchen;4615181 schrieb:
...also ich möchte trompete erlernen und mein mann posaune. nun ist es aber so das wir einige probleme haben.
Ob der Verein nach Noten spielt oder nicht, schon für einen sinnvollen Austausch mit Kollegen über ein paar der unzähligen Probleme beim Erlernen der Trompete ist Notation ein grundlegendes Hilfsmittel, beim Erlernen des Instruments sowieso.
Das Mindestinvestment wäre eine brauchbare Schule (Heft/Buch/CD), für absolute Anfänger z.B.
Gerhard Wolf - Pustus lernt..., Polymnia Press
Meine Lieblingsempfehlungen für Tompeter ohne klassischen Anspruch wären
Stefan Spielmannleitner - Modern Trumpet - Leu Verlag, mit 2 CD's
John O'Neill/Steve Waterman - Jazzmethode für Trompete, Schott Verlag,mit CD
Auf den CDs beider Lehrwerke hört man nicht nur eine Begleitung, sondern auch, wie die Trompete in den Übungen klingen sollte. Das ist eine äußerst wichtige Hilfe, gute Trompeten hören und nachahmen ist immer eine gute Schule.
Spielmannleitner ist vielleicht einen Tick anspruchsvoller als Waterman, weil er mehr Wert auf rein technische Übungen legt, aber wenn Du Flöte richtig gelernt hast, sollte das Lesen der Übungen kein Problem sein. M.E. kann man gar nicht genug Wert auf saubere Technik legen.
Klassische Musik geht ohne Ausbildung durch einen
guten Lehrer ginge gar nicht. Schon der einfache gehaltene Ton, Anstoss oder die Artikulation würden sich recht armselig anhören, auch bei ansonsten "musikalischer Begabung", mit der man Intonation und Phrasierung gut auf die Reihe kriegt.
Eine extrem gute Ansatzübung, die (glaub' ich) nicht in diesen Büchern steht, verrate ich dir hier gerne:
Als Vorübung atme normal ein und stoße die Luft konzentriert in kurzen Stößen auf den Laut "sch" aus. Der Bauch sollte sich beim Einatmen automatisch ewas vorwölben. Wenn nicht, ist die Rumpfmuskulatur gerade nicht locker genug für die durch das Zusammenziehen des Zwerchfells einströmende Luft. Bei diesem leicht behebbaren Problem sollte man sich zur Zwerchfellatmung einlesen und täglich dort empfohlene Übungen machen.
Die Einatmung wird übrigens nie forciert, immer nur die Ausatmung. Auch richtig tiefe Einatmung muss als automatischer Reflex auf die vorangegangene Ausatmung kommen, damit die bestmögliche Stütze sofort zur Verfügung stehen kann. Das kann man üben, indem die Luft komplett ausgestoßen wird, dann noch einmal nachgestoßen wird und schließlich "ohne Luft" gewartet wird, solange es geht. Lässt man nun einfach jede Spannung los, erlebt man automatisch eine supertiefe Einatmung.
Wenn das Ausatmen in Stößen auf "sch...sch...sch...sch" klappt, spiele deinen aktuellen Tonumfang (z.B. die ersten fünf Töne C-Dur, eine Tonleiter über eine Oktav, über 1 1/2 Oktaven, über 2 Oktaven usw.) als gebundene Tonfolge, gerne auch mit Wiederholungen bis alle Luft ausgebraucht ist, immer ohne irgendein Anstoßen mit der Zunge (auch nicht den ersten Ton), also nur mit der konzentrierten Atemführung (Stütze).
Jetzt kommt der eigentliche Clou: immer abwechselnd ein Ton wird forte geblasen, der nächste piano, dann wieder forte usw.
Schön gleichmäßig im Rhythmus, am besten mit Metronom, am Anfang langsam, z.B. je 2 Töne auf 70 MM.
Mit der Zeit bzw. Beherrschung der Grundübung kann man natürlich jede Menge variieren, z.B. 3/4 Takt mit forte nur auf der 1 , 4/4 mit Achteln mit forte auf den Off-Beats, Drei- und Vierklang-Arpeggios, wenn Du das alles wirklich drauf hast, gäbe es schließlich noch verschiedene Wechsel von gebunden und gestoßenen Tonfolgen.
Angesichts von mehr als 20 häufig vorkommenden Skalen in der westlichen Musik und entsprechend vielen Möglichkeiten der Akkordbildung sollte dieser Stoff für den Rest des Trompeter/innen-Lebens abwechlungsreich zu gestalten sein.